Trennung vom Partner

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Wahrscheinlich Trennung, Fragen und von der Seele schreiben...

Thema: Wahrscheinlich Trennung, Fragen und von der Seele schreiben...

Hallo, ich bin neu hier und zum ersten mal in einem Forum weil ich Rat brauche. Mein Mann und ich sind seit fast 10 Jahren ein paar und fünf davon verheiratet. Wir haben 2 Kleinkinder (knapp 1 Jahr und gerade 3 Jahre). Mein Mann hat eine psychische Erkrankung (entschuldigt ich verfälsche ein paar Daten aus Datenschutzgründen bzw. nenne nicht alle Details), die manchmal schubweise kommt und macht das er unkontrolliert bzw. un verantwortungsvoll reagiert. Er ist ansonsten ein wunderbarer, liebevoller und sehr geduldiger Mann. Ich liebe Ihn sehr! Aber ich weiß nicht mehr weiter denn er bringt unsere Kinder in Gefahr und ist nicht bereit sich behandeln zu lassen. Also folgende Situation hat sich vor ein paar Monaten ereignet: Er war mit Kind groß unterwegs, mitten an der Hauptstraße, hatte er wieder einen Aussetzter, (heisst er denkt nicht mehr nach, dreht sich um und läuft weg), da stand also mein Kind völlig alleine mitten an der großen Straße. ES hatte riesen Glück das eine sehr gute Freundin von uns Es fand und nach Hause brachte. Das war dass erste mal das was mit den Kindern passierte. Ich nahm mir fest vor ab jetzt die Kinder nicht mehr mit Ihm alleine zu lassen, bat Ihn eine Therapie zu machen, er bejahte aber schob es immer weiter vor sich her. Für mich hat der Begriff "alleinerziehend mit Mann" also eine ganz neue Bedeutung. Ich will Ihn zur Seite stehen, "in guten wie in schlechten Zeiten", ich war mir sicher ich schaffe es. Seine Aussetzer sind zum Glück selten und eigentlich nur wenn es sehr laut und sehr voll ist, aslo eigentlich nicht im häuslichen Umfeld. Vor ein paar Tagen ist es dann trotzdem passiert, ich war nur kurz ein Brot kaufen, er hat schon mal die Kinder gebadet. Ich war fast an der Haustür als mein Mann völlig "blind" und unansprechbar an mir vorbei lief (ich wusste nicht das die Kinder baden) und bekam aus Ihm nur ein "Baden die Kinder" raus. Ihr könnt euch nicht vorstellen wie mir das Herz aussetzte. Kind klein ist noch so winzig. Ich bin so gerannt. Wieder hatten meine Kinder einen riesen Schutzengel. Ich kann aber nicht mehr! Ich habe von Ihm gefordert das er eine Therapie machen- und akzeptieren muss dass er die Kinder nicht mehr alleine hat. Aber er stellt sich quer. Er sieht nicht ein das er Hilfe braucht. Ich habe mit einer befreundeten Psychologin geredet sie ist entsetzt das er trotz seiner Diagnose nicht zur Behandlung bereit ist, denn er begibt sich auch selber in Gefahr. Mir fehlt langsam die Kraft nicht nur auf meine Kinder und meinen Mann aufzupassen sondern auch noch ständig gegen Ihn anzukämpfen. Am Freitag wird er nach starken drängen meinerseits mit der Psychologin reden, wenn er danach (und das befürchte ich) immer noch nicht bereit ist zu handeln, werde ich gehen. Er akzeptiert auch nicht das er nicht mehr alleine mit dem großen Kind unterwegs sein darf... . Also meine Fragen: Was kann ich tun um eine Trennung vorzubereiten? Wie würdet Ihr handeln? Bin ich egoistisch das ich an Trennung denke? Soviel erstmal. Und vielen Dank schon mal

von SiebenGeislein am 23.04.2018, 12:06



Antwort auf Beitrag von SiebenGeislein

Ich will Dir ja nicht alle Illusionen nehmen, aber der Drops ist, letztendlich, gelutscht - der Mann bleibt der Vater der Kinder, und deswegen wirst Du um einen Kampf mit ihm nicht herumkommen. Auf die eine oder andere Weise.... Wenn Du Dich trennst, bekommt er ein Umgangsrecht. Wenn Du Glück hast, nimmt er es nie wahr - aber wenn er so disponiert wäre, dann müßtest Du ja auch ungetrennt nicht mit ihm "kämpfen", dann läßt Du ihn halt nicht mehr mit den Kindern alleine und gut is'. Wenn er schon ungetrennt darauf besteht, nicht immer von Dir überwacht zu werden, wird er getrennt erst recht um das Umgangsrecht kämpfen - und dann hast Du den nächsten Kampf am Hals. DU mußt nachweisen, daß es gefährlich ist für die Kinder, mit ihm alleine zu sein. DU mußt das notfalls auch vor Gericht durchboxen. DU mußt das letztlich irgendwann vor den Kindern rechtfertigen. Ich glaube nicht, daß eine Trennung Deine Probleme löst. Wenn man jetzt mal alle Emotionen beiseite läßt - letztlich mußt Du für Dich überlegen, welche Option die "ärger-ärmere" ist. Mit ihm zusammen - Du hast ihn und die Kinder im Blick, kannst ihn vielleicht "heimlich" von den Kindern fernhalten, dafür ist es sicher eine große Belastung, ein ständiges Beobachten und Probleme-Vorhersehen. Oder getrennt - Du mußt (möglicherweise? - das kannst Du nur selber einschätzen) mit Gutachtern und Anwälten und allem Zipp und Zapp darum kämpfen, daß er sein Umgangsrecht nur unter Aufsicht wahrnehmen darf, dafür hast Du daheim (zumindest außerhalb der Umgangszeiten) Deine Ruhe. Zynisch, aber so ist es einfach: Laß mal was richtig heftiges passieren, dann kann er vielleicht wegen Fremdgefährdung eingewiesen werden und wird dann gemäß der Diagnose behandelt, zumindest aber würde es Dein Standing bei einem Gerichtsverfahren verbessern. Aber das will man ja auch nicht riskieren....

von Strudelteigteilchen am 23.04.2018, 12:36



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Vielen Dank für deine Antwort! Ja das ist auch meine ganz große Sorge! Aber die Psychologin meinte das meine Chancen einen begleiteten Umgang zu erkämpfen recht gut Ständen. Sie schreibt öfter Gutachten fürs Gericht gerade auch beim Thema "Kindeswohl" und das er sich trotz offizieller Diagnose weigert in Therapie zu gehen kommt mir wohl auch zu gute. Er musste auch schon seinen Arbeitsplatz wechseln, in dem Zuge gab es auch ein Gutachten weil er sich damals auch querstellen wollte... . Aber ich muss mich wohl auf jeden Fall noch mal schlau machen was das Thema betrifft.

von SiebenGeislein am 23.04.2018, 14:43



Antwort auf Beitrag von SiebenGeislein

Das klingt ja schon mal gut, aber ein Kampf ist es dennoch. Gerichtsverhandlung, Gutachten.... das geht an niemandem spurlos vorbei. Vielleicht wäre es sinnvoll, sich mal ganz unverbindlich anwaltlich beraten zu lassen. Auch wenn die Psychologin Gutachten für das Gericht schreibt - was die Rechtslage angeht, würde ich einem Juristen mehr vertrauen. Ich würde das sogar offen tun und vor dem Mann nicht verheimlichen, vielleicht schreckt ihn das auf.

von Strudelteigteilchen am 23.04.2018, 15:26



Antwort auf Beitrag von SiebenGeislein

Wenn er die Kinder in solche Gefahr bringt, kannst du auch die Polizei rufen bzw den Sozialpsychiatrischen Dienst, der dann überprüft ob eine akute Selbst- bzw Fremdgefährdung vorliegt und er dann gegen seinen Willen eingewiesen werden muss. Aber es muss in der Situation passieren, nicht wenn er sich wieder beruhigt hat. Als Beispiel: er lässt das Kind alleine an der Straße stehen. Woher wusste Eure Bekannte, dass es da steht? Was hat Dein Mann gemacht? Alleine durch die Stadt gelaufen? Nach Hause gegangen? In dem Momentent wo Du die Info bekommst, Polizei anrufen - dafür sind sie da!!!

von sara31 am 23.04.2018, 22:08



Antwort auf Beitrag von sara31

Hmm ich tue mich noch sehr schwer damit die Polizei zu rufen, ich habe das Gefühl Ihn zu verraten! Als er das Kind an der Straße stehen lies war es purer Zufall das kurz darauf die Freundin vorbei kam! Er selber läuft in solchen Situationen einfach Ziellos und ohne nachzudenken durch die Gegend bis er nach einiger Zeit wieder zu sich kommt, oft weiß er dann nicht mehr was vorher war.

von SiebenGeislein am 24.04.2018, 11:02



Antwort auf Beitrag von SiebenGeislein

Ich glaube nicht, dass Du Dich wirklich trennen möchtest, sondern Du bist einfach total ratlos und hilflos. Wenn Ihr Hilfe und Unterstützung bekommen würdet, wäre das sicher anders, und Du würdest nicht akut an Trennung denken. Von daher ist der Knackpunkt ja eigentlich nur der, dass Dein Mann Hilfe braucht, sie aber nicht will. Das Wichtigste wäre im Moment, dass er von einem Psychiater (keinem Psychologen) auch medikamentös gut eingestellt wird, damit ihm solche Aussetzer gar nicht erst passieren. Der Psychiater kann Beides: Psychotherapie UND medikamentöse Begleitung. Hast Du Deinem Mann schon gesagt, dass er Dich verlieren wird, wenn er sich nicht helfen lässt? Das musst Du unbedingt tun und es auch ernst meinen. Er braucht offenbar viel Druck, um sich zu einer Behandlung durchringen zu können. Ihm muss klar sein, dass er alles verliert, was ihm wichtig ist, wenn er weiterhin zögert. Im Fall eines akuten Ausrasters kannst Du den Sozialpsychiatrischen Dienst anrufen. Sie kommen sofort und protokollieren auch die augenblickliche Situation (Aggression oder z. B. Alleinlassen des Kindes etc.). Wichtig ist jetzt, dass Du selbst absolut straight bist. Du darfst Deinen Mann nicht aus Scham schützen wollen. Bisher hast Du ja die Gefährdungssituationen verheimlicht, das darf nicht mehr passieren. Wenn sein gefährdendes Verhalten dokumentiert wird, wird sich natürlich das Jugendamt für ihn interessieren. Das ist gut, denn das erhöht seine Motivation, sich helfen zu lassen. Oft ist es ja so, dass Ehefrauen „co-abhängig“ sind, also Vieles tun, um die Krankheit des Mannes zu kaschieren, zu verharmlosen, sie sich selbst schönzureden, keine Hilfe zu holen. Das darfst Du von jetzt an nicht mehr tun, es geht nicht um Dich, sondern um Deine Kinder! Konkret würde ich zwei Dinge tun: Ich würde ihm ein Ultimatum stellen: Inh. der nächsten vier Wochen macht er einen Termin beim Psychiater aus, oder Du gehst zu einer Beratungsstelle für Familien (Caritas, Diakonie) und erzählst von seinem Problem. Sage ihm, dass Du ihn liebst und ihn nicht verlieren willst. Und dass Du Dir deshalb Hilfe für Euch suchen wirst, wenn er das nicht tut. Macht er das trotzdem nicht, gehst Du wirklich zur Beratung, berichtest von den bisherigen Situationen und lässt Dir erklären, was man da konkret tun kann. Die Familienberater von Caritas und Diakonie können Dich ggf. auch an weitere Fachleute weiterleiten, die sich mit der Problematik auskennen. Es gibt Hilfen und Unterstützung für Familien mit psychisch kranken Mitgliedern, denn so etwas ist gar nicht so selten. Ich glaube, dass es einen Weg für Euch gibt, wenn Du jetzt aktiv wirst. Es wird zu einigen Konflikten mit ihm führen, weil er natürlich sauer sein wird. Das musst Du aushalten, stillhalten war gestern! Wenn er sich auch langfristig nicht helfen lässt, würde ich erwägen, ihn tatsächlich zu verlassen. Und zwar nicht, weil er psychisch krank ist. Sondern weil seine Liebe nicht groß genug ist, sich zu überwinden, ehrlich zu sich selbst zu sein und etwas zu tun, was dringend nötig ist. LG und alles Gute für Euch!

von Jorinde17 am 24.04.2018, 08:20



Antwort auf Beitrag von Jorinde17

Uff liebe Jorinde, du bringst es ziemlich gut auf den Punkt! Genau so ist es, ich will mich gar nicht trennen sehe nur keinen anderen Weg mehr! Auch mit der Scham meinerseits und der Co-Abhängigkeit triffst du ins schwarze. Ich habe ihm nach den "Badewannen-Vorfall" Die Frist gesetzt und war zum ersten mal richtig deutlich. Es gäbe Medikamente die Ihn gut helfen könnten die Krankheit zumindest aufzuhalten, das in Kombination mit einer Therapie würde viel bringen und wenn er dann noch einsieht das er erstmal nicht so viel Verantwortung tragen kann würde einiges erleichtern. Tja würde denn ich rede gegen eine Wand. Ich habe Hoffnungen in die Psychologin das sie Ihn dazu bewegt zu handeln, wenn nicht werde Ich die nächsten Schritte gehen. Auch wenn es mir sehr schwer fällt! Ich danke dir

von SiebenGeislein am 24.04.2018, 11:20



Antwort auf Beitrag von SiebenGeislein

Dir fällt es schwer,die Polizei zu rufen? Das ist nicht dein Ernst? So schützt du ihn! Er verletzt die Aufsichtspflicht und das Kindeswohl von zwei !!! Kleinkindern . Und da fällt es dir schwer? Wende dich an die Polizei oder ein Frauenhaus! Sie helfen dir jederzeit!

von fsw am 24.04.2018, 21:11



Antwort auf Beitrag von SiebenGeislein

Man kann seine (Klein)Kinder auf einem einsamen Parkplatz allein lassen und bekommt dennoch keine Einschränkungen beim Umgang, ganz im Gegenteil. Ich gebe das zu Bedenken, hinsichtlich einer möglichen Trennung.

von Petra28 am 25.04.2018, 07:47