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Soll ich mich schwanger trennen?

Thema: Soll ich mich schwanger trennen?

Ich habe vor einiger Zeit schon geschrieben. Ich bin schwanger mit dem 2.Kind und habe das Gefühl, einfach nicht mehr zu können. Mein Mann kritisiert alles an mir und ständig. Ich habe das Gefühl, dass ich ihn nichts recht machen kann. Er unterstellt mir ständig, unehrlich zu sein. Ich merke, dass mich das psychisch immer mehr runter zieht. Ich sehe Seiten an mir, die ich nie kannte, seelische Abgründe. Mein Sohn ist total auf Papa fixiert, will mit mir kaum was machen. Es wird immer schlimmer und ich komme mir einfach unnötig und unnütz vor. Mein Mann war gerade mit unserem Sohn weg das Wochenende. Ich habe mich gefreut, sie zu sehen. Nach 5 Minuten gleich wieder nur Gemotze. Ich kann nicht mehr. Überlege gerade, ob ich ins Obergeschoss ziehe, da ich nicht endgültig ausziehen mag. Was soll ich tun?

von JoeyP am 12.08.2018, 17:53



Antwort auf Beitrag von JoeyP

Na,entweder Trennung oder nicht!? Warum denkst du an Trennung,wenn du gar nicht richtig weg willst? Ich glaube,du bist nicht so weit,dich zutrennen.Hast du Angst vorm allein sein?

von fsw am 12.08.2018, 20:25



Antwort auf Beitrag von fsw

Naja, sich ne eigene Wohnung zu suchen und auszuziehen, ist schon ein Schritt. Ich will eigentlich erstmal Klarheit haben und habe das Gefühl, dafür ein bisschen Abstand haben zu müssen. Muss mir jetzt eh im Haus nen anderen Schlafplatz suchen, da Monsieur sich nachts durch mich gestört fühlt. (Bin im 7.Monat und gehe halt öfter mal auf die Toilette bzw drehe mich viel, da Schlafen inzwischen anstrengend ist). Alleine sein kann ich sehr gut, brauche ich sogar auch oft. Es ist eher das ganze Drum und Dran. Wohnung suchen, umziehen, die Kinder, Geld auseinander. Im Herzen will ich es auch nicht, weil wir durchaus eine schöne Ehe führen. Aber ich habe das Gefühl, langsam depressiv zu werden und mir irgendwann selbst zu schaden durch diese ständigen Motzereien. Ich bin nie gut genug. Ich werde ständig auf meine Unzulänglichkeiten hingewiesen. Das ist ja mal in Ordnung, aber dauerhaft??

von JoeyP am 12.08.2018, 20:54



Antwort auf Beitrag von JoeyP

Ich bin der Meinung, wenn du schwanger bist, solltest du keine schwerwiegenden Entscheidungen mit gravierenden Folgen treffen. Wie ist dein Mann denn vor der Schwangerschaft gewesen? Was bei mir ein ungutes Gefühl auslöst ist die Sache mit deinem Sohn. Nicht, dass dein Mann dir das Kind entfremdet schon im Hinblick auf eine eventuelle Trennung. Ich würde übrigens auch nicht ins OG ziehen oder aus dem Schlafzimmer ausziehen. Warum solltest du? Warum sucht sich nicht dein Mann einen anderen Schlafplatz?. DU bist SCHWANGER mit eurem Kind. Und du solltest in der Nähe deines Sohnes sein, wenn er des Nachts etwas braucht. Wenn du in ein anderes Stockwerk ziehst, wird dir das nur schlecht ausgelegt. LG Streuselchen

von Streuselchen am 12.08.2018, 22:17



Antwort auf Beitrag von Streuselchen

Streuselchen, das denke ich auch mit der Schwangerschaft. Zum Vater-Sohn: Mein Sohn ist von sich aus sehr auf Papa aus. Mein Mann hätte es gerne, wenn ich ihn ins Bett bringen könnte. Sehe ich mit dem Schlafzimmer eigentlich genauso. Ich kann dort endlich mal gut schlafen, habe das auch gesagt, und er setzt mich raus. Habe auch protestiert, daraufhin war er sauer und wollte raus. Ich bin jetzt freiwillig nach oben gegangen, um meine Ruhe zu haben. Ist allerdings billig heiß hier...

von JoeyP am 12.08.2018, 22:23



Antwort auf Beitrag von JoeyP

... und ich würde unbedingt mal mit meiner Familie, Freunden reden, die euch beide kennen und die Lage einschätzen können. Mach deine Situation, dein Problem deutlich.

von Streuselchen am 12.08.2018, 22:19



Antwort auf Beitrag von JoeyP

Hallo, hast du mit deinem Mann schon gesprochen? Was sagt er dazu? Ich kann das nicht wirklich einschätzen, eventuell bist du in der Schwangerschaft sehr empfindlich und empfindest das Gemecker schlimmer als es ist? Ich kenne andere Beiträge von dir nicht. Worüber motzt er denn so? Dass er dich aus dem Schlafzimmer ausquartiert, finde ich heftig. Wie war er denn in deiner ersten Schwangerschaft bzw. vor dieser und zwischen den beiden Schwangerschaften? War er immer schon so oder hat sich das jetzt erst eingestellt? LG Anja

von AKAM am 13.08.2018, 06:18



Antwort auf Beitrag von AKAM

Ja, ich habe mehrfach mit ihm gesprochen. Er bekommt auch mit, dass ich irgendwann echt niedergeschlagen und traurig bin, dass mich das ziemlich mitnimmt. Ich versuche mein Bestes und habe das Gefühl, nie gut genug zu sein. Er sagt dann oft, ich sei nicht kritikfähig und er müsste halt bei einigen Sachen den Mund aufmachen. Ich bin definitiv empfindlich in der Schwangerschaft, viel mehr als in der ersten. Das Gemotze hat in meinen Augen aber auch erst zugenommen. Gestern hat er gemeckert, nachdem er das Wochenende halt weg war, dass der Müll nicht geleert war (Windeleimer im Kinderzimmer). Ich musste fast lachen, denn ich bin diejenige, die immer die Mülleimer im ganzen Haus leert und auch regelmäßig und vollständig. Er trägt vielleicht mal eine Tüte raus, aber macht keine neue in den Eimer hinein. Dann hat er gemeckert, dass die Tasche für unseren Sohn nicht gepackt ist. Er will manchmal spontan los, entscheidet das von jetzt auf gleich und will immer eine fertig gepackte Tasche haben. Er kümmert sich aber nicht darum, dass sie von den dreckigen Klamotten geleert und mit frischen aufgefüllt wird. Ich habe sogar letzte Woche in paar Sachen neu hineingepackt, aber ihm auch gsagt, dass es nicht vollständig ist. Wenn er weg fährt, soll er doch auch packen. (zumal ich sechs Wochen lang gepackt hab...). Genauso mit unserer Badetasche. Da fehlten Windeln. Er war aber letzten Donnerstag im Schwimmbad, kam wieder, hatte die Tasche im Auto (die nassen Sachen packe in der Regel auch ich aus) und ist dann wieder los zu einem Freund. Wann hätte ich denn da packen sollen? Und auch warum, nachdem ich an meinem freien Tag das ganze Haus geputzt habe. Solche Sachen. irgendwas ist immer. Hatte gestern ein Handtuch an einen Schrank gehängt, sodass er nicht mehr an den Schrank kommt. Ich benutze das Handtuch 10 mal am Tag, er den Schrank vielleicht drei mal die Woche. Wurde aber angemacht bis zum geht nicht mehr. Das mit dem Schlafzimmer kam wahrscheinlich, weil ich bisher tatsächlich immer diejenige war, die ausgezogen ist (wenn einer krank war o.Ä.). Mir machte es bislang nichts aus. Aber nun bin ich halt schwanger, schlafe schlecht und habe ihm mehrfach gesagt, wie gut ich endlich in meinem Bett schlafe. Auch mit ein Grund, warum ich am Wochenende nicht mitgefahren bin. Ich habe dann gestern auch gesagt, dass er doch dann bitte auszieht. Hätte er murrend auch gemacht, ich habe dann ja im Endeffekt die Ruhe auf dem Dachboden vorgezogen.

von JoeyP am 13.08.2018, 13:47



Antwort auf Beitrag von AKAM

SO würde ich nicht mit mir umspringen lassen! Wegen solch banalen Dingen kackt er dich an? Weil ein Handtuch am Schrank hängt, dass in weniger als 5 Sekunden abgehängt werden kann?? Also da läuft bei deinem Mann, sorry, gewaltig was schief! Lass das nicht mit dir machen und geb mal ordentlich Gegenwind, wenn er dich grundlos - und das ist grundlos - blöd anmacht! Irgendwas scheint ihn unzufrieden zu machen, dass er so drauf ist und das sollte ER mal mit dir besprechen.. der Abstand wird dir gut tun, du bist immernoch seine Frau mit der er respektvoll umzugehen hat - du mit ihm natürlich auch - und die nicht als 'Frustablassobjekt' benutzt werden sollte.

von JaLu9116 am 13.08.2018, 15:18



Antwort auf Beitrag von JoeyP

Hallo, da geht mir ja echt der Hut hoch! Wenn ihn was stört, soll er es doch selber machen, er ist doch kein Kleinkind mehr und du nicht die Bedienstete. Mülleimer leeren, Handtuch weghängen... Was sind denn das für Kindereien! ER will eine gepackte Tasche haben, damit er SPONTAN wegfahren kann? Dann soll er sich doch bitte auch selbst darum kümmern. ER fährt mit dem Sohn zum Schwimmen und lässt die Tasche im Auto (die du sonst netterweise ausgeräumt hättest) und meckert dann noch rum? Da würde ich mal ganz kräftig auf den Tisch hauen. Und dann solltet ihr mal ein Gespräch führen. LG Anja

von AKAM am 13.08.2018, 16:44



Antwort auf Beitrag von AKAM

Danke, ja, genauso empfinde ich. Ich wurde schon kritisiert, dass, wenn man seine Familie liebt, doch gerne Dinge für sie macht. Ja. Das tue ich auch. Ich mag nur nicht angemacht werden für Dinge, die außerhalb meiner Reichweite liegen. Du bringst es echt auf den Punkt. Sehe ich genauso. Wie oft habe ich diese blöden Taschen gepackt?? Er ist derjenige, der immer spontan weg will. Ich habe ihn gefragt, warum er dann nicht Donnerstag gepackt hat, anstatt sich mit dem Freund zu treffen. Da meinte er nur, er hätte ja noch nicht gewusst, ob er fährt. Ich würde dann trotzdem packen, damit ich sicher bin. Aber bitte, ich habe mir auch gedacht, dass es jetzt mal seine Aufgabe ist. Ich habe gestern auch mal kontra gegeben. Das ist auch mit meine Schuld, dass ich oft gar nichts sage, da ich Angst vor einem großen Krach habe. Das ertrage ich schwer, vor allem jetzt in der Schwangerschaft nicht. Aber irgendwie muss das schon mal raus und gesagt werden.

von JoeyP am 13.08.2018, 17:45



Antwort auf Beitrag von JaLu9116

Danke auch dir. Das hilft mir gerade, mal eine EInschätzung von außen zu bekommen. Genau das denke ich eben auch. Es ist die Verhältnismäßigkeit. Alles muss immer genau zu seiner Zufriedenheit laufen und wenn ich da nicht mitziehe, weil es mal gegen meine Zufriedenheit geht, bin ich gleich egoistisch und unehrlich. Mal sehen, wie das weiter geht. Haben uns heute kaum gesehen. Ist aber auf Dauer auch keine Lösung.

von JoeyP am 13.08.2018, 17:48



Antwort auf Beitrag von JoeyP

warum war papa denn allein mit eurem kind weg??? warum lässt du dich schlecht behandeln( zumindest so wie du es empfindest)? das kinder immer mal auf einen elternteil fixiert sind ist normal und solltes du für dich nutzen, es schafft dir wundervolle freizeitminuten oder gar stunden. solltest du eine trennung in erwägung ziehen aber das haus nicht verlassen wollen, ist doch ein oberes stockwerk gold wert

Mitglied inaktiv - 13.08.2018, 08:10



Antwort auf diesen Beitrag

Das machen wir öfter, mal getrennt Sachen voneinander. Er wollte halt nochmal wegfahren, ich nicht mehr nach sechs Wochen unterwegs sein plus Schwangerschaft. Da es für mich momentan sehr anstrengend gewesen wäre, alleine für meinen Sohn zu sorgen (mache ich normalerweise auch, dass mein Mann mal alleine weg fährt, ich zu Hause bleibe und umgekehrt), ist er mit ihm zusammen gefahren. Die hatten auch ein schönes Männerwochenende und ich, wie du schreibst, ein bisschen Ruhe, die ich gebrauchen kann. Ideal ist das nicht mit dem Obergeschoss, da hier natürlich nur begrenzt Platz ist und keine Küche etc., aber es schafft mir vom Kopf her etwas Abstand. Und die war dringend notwendig.

von JoeyP am 13.08.2018, 13:51



Antwort auf Beitrag von JoeyP

Ich finde, Du musst Dich nicht trennen, sofern Du es schaffst, Dir mehr Respekt zu verschaffen. Wenn Dein Sohn dagegen allzu oft erlebt, wie Du abgewertet wirst von Deinem Mann, dann wird auch er Dich bald nicht mehr für voll nehmen. Kinder - so schlimm das ist - halten oft instinktiv zum stärkeren Elternteil. Und zwar unbewusst aus Angst, sonst auch abgelehnt zu werden - eben genau, wie es der schwachen Mama passiert ist. Diese Situation ist seelisch schlimm für ein Kind, deshalb solltest Du sie unbedingt verbessern. Eine Trennung ist hier nur eine Möglichkeit. Du hast eventuell noch kein so gutes Selbstwertgefühl, wie Du es haben solltest. Du ziehst Dir die Kritik Deines Mannes an, obwohl Du das nicht musst. Zu Eurer Situation gehören ja zwei: Einer, der herumkrittelt, und Eine, die das mitmacht, es sich zu Herzen nimmt und sich brav bemüht zu gefallen und zu genügen. Du musst diese Rolle nicht spielen, sie ist freiwillig. Mein eigener Mann neigt manchmal auch zum Kritisieren und Besserwissen. Ich reagiere darauf null. Ich überhöre es freundlich-neutral-gelangweilt und mache mein Ding. Ich antworte nicht, schmolle aber auch nicht und bin deshalb auch nicht deprimiert. Ich schaue ihn spöttisch-liebevoll-geduldig an und drehe mich dann weg. Er merkt dann, ah, es ist mir schon wieder passiert, und hört schnell wieder damit auf. Wenn es zu nervig wird, sage ich: „Ich habe dich nicht geheiratet, damit mir endlich jemand erklärt, wie ich alles machen muss. Sondern weil ich dich liebe. Nicht vergessen, eh?“ Letztlich ist entscheidend, wie souverän Du bist. Das ist in der Schwangerschaft nicht einfach, ich weiß - aber es geht vielleicht doch. Sage Deinem Mann ruhig auch mal, warum Du ihn geheiratet hast - und warum nicht. Ansonsten würde ich versuchen, ihn komplett zu überhören, sein nerviges Verhalten also nicht durch Aufmerksamkeit zu belohnen und zu verstärken. Du kannst auch sagen, er soll Dinge, die ihm wichtig sind, selber machen, wie z. B. eine Tasche zu packen. Mein Mann könnte sich so eine Tasche sonstwohin stecken, wenn er die schwachsinnige Idee hätte, dass ständig eine fertig gepackte Tasche bereitstehen muss. Lustige Idee also von Deinem Mann, vor allem aber: SEINE Idee, also packt er natürlich, und nicht Du, oder...? Ich würde an meinem Selbstbewusstsein arbeiten. Wenn Du souveräner und gelassener mit dem Gekrittel Deines Mannes umgehen kannst, brauchst Du Dich nicht zu trennen. Denn: Wenn einer von beiden sich verändert, verändert sich auch der andere. So funktionieren Beziehungen, es gibt eine starke Wechselwirkung. Wenn Du - innerlich und äußerlich - nicht mehr auf den Motz-Zwang Deines Mannes einsteigst, läuft er ins Leere. Eine starke Frau löst außerdem fast automatisch ein vorsichtigeres und respektvolleres Verhalten bei ihrem Partner aus - sofern die Ehe noch halbwegs funktioniert, und das glaube ich bei Euch. LG

von Banu28 am 13.08.2018, 18:13



Antwort auf Beitrag von Banu28

Ui, was für ein toller Beitrag, vielen Dank!! Du bringst so viel auf den Punkt. Ich habe auch seit einiger Zeit das Gefühl, dass es mein Selbstwertgefühl ist, was nicht ganz so stark ist, wie es sein sollte. Vor allem seitdem ich schwanger bin. Ich konnte noch nie gut streiten. Ich bin in einem Elternhaus aufgewachsen, in dem meine Eltern vor uns Kindern nie gestritten haben. Einerseits schön, andererseits habe ich es nie gelernt. Bei meinem Mann wurde viel gestritten. Wird z.T. heute noch. Seine Mutter motzt genauso an ihrem Mann herum und meinen Mann stört das total. Mein Schwiegervater distanziert sich inzwischen auch total. Kurzum, wir sind, was Streit angeht, grundverschieden. Für mich bricht jedesmal eine Welt zusammen, wenn wir streiten, vor allem jetzt in der Schwangerschaft, für meinen Mann ist vieles durchaus normal. Ich sehe dann oft keinen Ausweg mehr und denke daher eben an Trennung, auch wenn ich es im Kern nicht will. Ich denke auch, dass ich mein Selbstwertgefühl steigern muss. Weiß zwar nicht ganz, wie, aber vielleicht gelingt mir das auch wieder besser, wenn die blöden Hormone nicht ganz so verrückt spielen. Ich habe es gestern ja auch geschafft, zu sagen, dass ich das mit den Taschen nicht mache und das auch so gesagt habe. Meistens sage ich nichts, so wie du, aber das hat leider den falschen Eindruck auf meinen Mann. Er wird entweder noch wütender, weil ich nichts sage, er aber merkt, dass irgendwas nicht in Ordnung ist. Ich sage nichts, weil ich mich nicht traue. Das weiß er auch. Oder er denkt, ich stimme ihm zu. Ich sage ihm auch ganz klar, dass ich gewisse Dinge nicht mehr mache, die vorher zu Streit geführt haben. So habe ich manchmal das Radio ausgestellt, gab einen riesen Zoff. Nun lasse ich es an, ob wir das Haus verlassen oder der Sohn schlafen soll - ich gehe da nicht mehr ran. Das sage ich ihm ganz klar und da scheint er auch zu merken, dass er bei manchen Sachen einfach zu weit geht. Ich habe gestern ganz klar die Ansage gemacht, dass ich keine Taschen mehr packe. Mal sehen, wie das weiter geht. :-) Irgendwie blöd, so gegeneinander zu arbeiten, aber es ist genau, wie du sagst, ich fühle mich so einfach nicht wohl und für das Kind ist das auch nicht gut. Wir waren neulich bei meinen Eltern und selbst mein Vater meinte mehrfach, dass mein Mann mich ganz gut im Griff hat. Oft habe ich keine Kraft, etwas auf die Spitze zu treiben oder der Zeitpunkt ist schlecht. Wir bekommen z.B. übermorgen Besuch. Heute war ein Frauenarzttermin, zu dem wir eigentlich zu dritt wollten. Ich habe ein mal gefragt, aber bei der Stimmung heute auch nicht nochmal. Das werde ich ganz klar so sagen. Danke dir für deine lieben Worte, dass du versuchst, auf mich einzugehen.

von JoeyP am 13.08.2018, 18:28



Antwort auf Beitrag von JoeyP

Huhu, freut mich, dass ich ein paar Anstöße geben konnte. Beim Lesen Deiner Antwort dachte ich noch etwas: Ein Mann wie Deiner braucht es, glaube ich, dass man gegenhält. Wenn Du zu schwach auftrittst, lässt er ein wenig auch seine Launen und seine schlechten Eigenschaften an Dir aus. Ich glaube nicht, dass er ein schlechter Kerl ist, es tut ihm aber nicht gut, wenn er zu wenig Gegenwind bekommt. Jeder Mensch hat auch ungute Eigenschaften, und ein schwaches Gegenüber kann dazu führen, dass man allzu nachlässig seine nicht so schönen Eigenschaften rauslässt. Denn das macht man ja nur, wenn man weiß, es geht und da passiert nichts. Wenn Dein Mann Schweigen mit Zustimmung oder Schwäche verwechselt, dann kannst Du natürlich doch etwas sagen. Aber nicht vorwurfsvoll, sondern neutral: „Ich sehe das anders“ oder „Nein, das mache ich nicht so, ich mache das so“ oder auch „Nein, du musst die Tasche selbst packen, wenn sie bereit stehen soll. Ich packe sie gern mit, wenn Ihr startet, aber nicht im voraus.“ Das Ganze nicht im bockigen Kleinmädchenton, sondern gelassen. Wenn er dann schimpft, brauchst Du nicht weiter darauf eingehen, er hat ja gehört, wie Du es zukünftig handhaben wirst. Du musst das alles nicht von jetzt auf gleich schaffen. Es ist ja ganz normal, dass das viele kleine Schritte braucht, schließlich habt Ihr es jahrelang anders gehandhabt. Was ich aber wichtig finde: Es ist nicht gut, dass Du Angst hast. Die Frage ist: Hast Du Angst vor dem Konflikt und vor Streit? Das läge dann eher an Deiner Erziehung und man könnte es im Laufe der Zeit gut verändern. Oder hast Du Angst vor Deinem Mann selbst? Das wäre nicht gut, denn dann steht die Frage im Raum, warum das so ist. Fürchtest Du, dass er handgreiflich werden könnte, wenn Du zu sehr gegenhältst...? Das wäre auf Dauer sicher keine gesunde Basis für eine Ehe, die noch Jahrzehnte bestehen soll. Angst und Liebe schließen sich aus. Zumindest in dem Moment, wo man vor einem Menschen Angst haben muss, wird nicht geliebt - weder von ihm, noch von Dir selbst. LG

von Banu28 am 14.08.2018, 08:27



Antwort auf Beitrag von Banu28

Hm, mein letzter Post sollte meine Antwort auf Banu28 sein... Habe das mit dem richtigen Antworten noch nicht ganz raus...

von JoeyP am 19.08.2018, 10:43



Antwort auf Beitrag von JoeyP

Naja. Manchmal gibt es einfach schwere Phasen. Dein Mann wird auch "genervt" und gestresst sein, und kaum Nerven haben, wenn du sagst das Kind ist so auf ihn fixiert. Klar geht es mit einem dann eher durch, das geht dann aber auch wieder vorbei, wenn sich die gesamte Situation entschärft. Das wird sie wohl irgendwann. Gerade mit Kindern ist man ja doch öfter mal an seiner Belastungsgrenze, da schrubbt man sich in einer Beziehung finde ich schon stärker aneinander als ohne Kinder. Die Umstellung muss man packen. Ob das jetzt so ist oder nicht kannst nur du beurteilen, bei meinem Mann und mir war es ähnlich. Auch heute sind wir beide manchmal noch gestresst und dadurch auch leichter gereizt (Kind 1 ist auch noch klein und Kind 2 kommt demnächst), aber wir haben die Zähne zusammen gebissen, dran gearbeitet und jetzt alles wieder ganz gut im Griff.

von Nenilein am 16.08.2018, 13:00



Antwort auf Beitrag von Nenilein

Danke dir, das macht Mut. Ja, grundsätzlich will ich auch nicht sofort alles hinwerfen. Ich denke auch, dass es solche und solche Zeiten gibt. Unser Sommer war an sich ganz harmonisch. Mir erscheint nur vieles gerade so aussichtslos. Das liegt wahrscheinlich aber wirklich an der Schwangerschaft. Wie haben viel geredet diese Woche, dass tat ganz gut. Das kommt im Alltag oft zu kurz und dann treten die Probleme auf.

von JoeyP am 18.08.2018, 19:35



Antwort auf Beitrag von Nenilein

Ich versuche, das umzusetzen, da mir selbst auffällt, wie klein ich mich zum Teil mache. Ich hatte nie das größte Selbstbewusstsein und glaube auch, dass man sich unbewusst einen Partner sucht, der das evtl "ausgleicht". Mit geht es oft so, dass mir Dinge egal sind. Zum Beispiel kommen viele Vorschläge unserer Freizeitgestaltung von meinem Mann. Ich bin aber ganz froh darum, dass er vieles entscheidet, weil ich mich dann nicht kümmern muss. Andererseits entscheidet er auch Dinge wie "Ich fahre ein Wochenende weg" alleine. Er sagt, ich kann gerne mitkommen, aber er fährt auf jeden Fall. Das finde ich dann schwierig. Angst habe ich vor dem Streit, weil er sehr schnell heftig wird - verbal gesehen. Handgreiflich würde er nicht werden, das muss ich nicht befürchten. Aber wir werden uns zT Sachen an den Kopf, die einfach nicht schön sind... Danke dir für deine Überlegungen! Das hat mir sehr geholfen.

von JoeyP am 19.08.2018, 10:41