Trennung vom Partner

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Schwanger verlassen worden mit Säugling. Hilfe

Thema: Schwanger verlassen worden mit Säugling. Hilfe

Hallo ihr Lieben, ich war noch nie in einem Forum angemeldet. Ich habe zwar immer mal ein paar Fragen bei Google eingegeben um in Foren zu lesen. Also ich bin echt verzweifel. Ich weiß einfach nicht weiter. Ich weiß auch nicht was ich mir hier erhoffe. Also ich fange einfach mal an. Ich habe im Dezember 2016 meine große Liebe kennengelernt. Jedenfalls war ich vorher noch nie so verliebt. Wir haben uns nach einem halben Jahr entschieden ein Kind zu bekommen. Es hat schneller geklappt als wir dachten. Und so war ich drei Wochen später schwanger. Wir waren total glücklich. ( ich habe vergessen zu erwähnen dass ich eine Depression hatte, mich stationär behandeln ließ und auf Tabletten einstellen die ich der Schwangerschaft nehmen konnte) mit dem positiven Test ging es aber auch Berg auf. Das war mein größtes Glück. Ich habe mich entlassen lassen und seit dem keine Probleme mehr damit. Aber in der Schwangerschaft war ich auf einmal ein anderer Mensch. Manchmal unerträglich. Ich saß selber weinend im Bett und habe gesagt ich habe Angst dass ich so bleibe. Ich habe mich nicht mehr wiedererkannt. Dazu kam noch dass seine Mutter von der Schwangerschaft nicht begeistert war und ein absoluter Drache ist. Sie hat uns die ganze Beziehung ganz böse mitgespielt. Als unsere Tochter geboten wurde war ich der glücklichste Mensch. Er hatte mit der Geburt zu kämpfen und dass er mich so unter Schmerzen gesehen hat. Auch zu Hause hat er sich dann viel um mich gekümmert um die Wohnung, total süß eigentlich. Mir hat Nähe gefehlt. Ich habe mir gewünscht er würde öfter zu uns kommen aber ich habe ihn gelassen. Mein einziges Problem war, dass er unheimlichen Druck gemacht hat, seine Familie muss unsere Tochter sehen. Ist ja auch ok aber bis auf die Großeltern hat niemand eingesehen uns zu besuchen mit dem neugeborenen. Für den einen oder anderen bestimmt kein Problem aber ich war die ersten Wochen so ängstlich. Die Großeltern kamen zu uns zum Fußball schauen, ich mochte die beiden sehr aber es war mir einfach zu viel. Mir war es anfangs auch unangenehm vor anderen zu stillen. Als die kleine dann eine Woche alt war, wollte er seine Mutter dann mit der kleinen auf der Arbeit besuchen. Ich habe zugesagt. Ich wollte ihn ja auch nicht enttäuschen. Zum Glück war meine Hebamme da als er davon erzählte. Sie fragte ihn dann ob er nicht alleine fahren könnte. Ich war sehr dankbar. Eine Woche später war es dann aber soweit, er wollte zu seiner Mutter fahren. Ich war bei ihr eh unten durch weil ich mich in der Schwangerschaft nicht zusammen lassen konnte/wollte. Alle in der Familie haben in der Schwangerschaft geraucht. Ich fand das furchtbar. Und da ist es dann zum ersten mal zwischen ihr uns mir eskaliert. Ich denke auch es waren die Hormone??!! Es war diesmal nur eine Kleinigkeit. Unsere Tochter lag alleine im Wohnzimmer damit sie rauchen könnte. Ich habe sie dann schreien hören und bin natürlich zu ihr gegangen um zu schauen was sie hat. Da habe ich schon den ersten Spruch bekommen, ein Kind müsste auch mal quengeln. Als ich wieder zurück kam und mich wieder setzte hat sie die Augen verdreht und wieder gesagt ein Kind müsste quengeln. Und da ist mir einfach mal die hutschnur geplatzt. Ich habe einfach mal raus gelassen was mich stört. Ich muss auch sagen ich habe mich etwas im Ton vergriffen. Mein Partner war so sauer, dass er nicht mehr mit mir geredet hat und auf der Couch geschlafen hat. Am nächsten Tag hat er immer noch nicht mit mir geredet. Irgendwann hat sich das dann aber gegeben. Kurz bevor er 4 tage auf eine dienstreise gefahren ist. Ich habe die 4 Tage genossen. Einfach die Zeit mit meiner Tochter genossen. Ich habe nur gemacht wonach mir war. Ohne Ende gekuschelt. Aber auch irgendwie eine Mauer aufgebaut. Als er zurück kam und gesagt hat dass er darüber nachgedacht hat uns zu verlassen.... Ich kann das gar nicht beschreiben. Ich wollte nicht nochmal so verletzt werden. Und ab da hat es angefangen, sodass ich immer mehr Beton auf die Mauer gespachtelt habe. Es ging so weit dass er den Kontakt zu seiner Mutter abgebrochen hat weil sie sich so asozial verhalten hat. Sie hat uns auch nicht einmal besucht oder wenigstens ihn und unsere Tochter. Zwischen uns lief es aber nicht mehr so gut. Ich konnte kaum noch Gefühle zulassen. Ich war gemein zu ihm. Als unsere Tochter 6 Monate alt war, war es dann soweit. Wir haben uns so gestritten. Ich habe seinen Vater gebeten ob er den meinen Partner fragt ob er ein zwei nächste zu ihm kommt. Die haben sich dann für 9 Tage entschieden. Ich war vorher auch schon sehr viel alleine mit der kleinen. Ach und zu der Zeit war ich wieder in der 8. Woche schwanger. Nach ein paar tagen habe ich wieder angefangen ihn zu vermissen. Ich habe mir Gedanken gemacht wie ich die Beziehung retten kann. Ich habe mir überall Hilfe geholt. Psychologin, Jugendamt und ich war bei pro familia um mich zu erkundigen wie es alleine weiter geht. Ich habe über meine Fehler nachgedacht. Habe mich reflektiert und Lösungen gefunden wie ich an mir arbeiten kann und was ich dazu beitragen kann dass wir ein schönes Familienleben leben können. Und auch er sich wohler fühlt. Er ist zu einem anderen Schluss gekommen. Vor 13 Jahren wurde bei mir mal Borderline diagnostiziert. Das erwähne ich vor jeder Beziehung. Allerdings sehe ich mich da nicht mehr. Ich habe Therapien gemacht und sehr viel gelernt. Vor ihm aber schon. Auch sehr viel an mir gearbeitet. Auch mein Arzt sagt er sieht mich da nicht mehr. Und meine Psychologin hat mich gefragt wie ich auf diese Diagnose komme. Er war aber bei einem Psychologen und hat ihm erzählt er habe eine Freundin mit Borderline. Der hat ihm dann ein paar idiotische Tipps gegeben und ihm Bücher empfohlen. Er suggeriert jetzt jedes kleinste Symptom auf mich. Ganz schlimm Ich bin jetzt in der 21. Woche, der Umgang ist nicht so gut, er ist wieder bei seiner Mutter. Er holt die kleine einmal in der Woche für 4 Stunden ab. Hat mehr Verantwortung im Job übernommen, konzentriert sich auf sein Hobby und ich bin fix und fertig. Er sagt er ist jetzt glücklich. Ich hole mir überall Hilfe. Montag suche ich mir eine Selbsthilfegruppe. Ich bin nach wie vor nur noch Mama. Aber ich habe meine Kraft aus der Familie gezogen. Ich weiß gerade nicht wo ich die Kraft her nehmen soll. Jeder Tag ist gleich. Die kleine ist extrem überdreht wenn sie nach Hause kommt und extrem anhänglich. Ich bin so sauer dass er uns in so einer Situation zurück lässt, gleichzeitig liebe ich ihn. Ich vermisse unsere Gespräche, ich vermisse ihn als Person. Es macht keinen Sinn noch eine Wohnung zu suchen mir wird hier im Haus war aufgebaut. Aber damit kann erst nächstes Jahr angefangen werden. Es ist einfach die Hölle. Ich weiß auch nicht was ich tun kann. Ich habe eine Freundin mit der ich darüber reden kann. Das war's. Tut mir leid für den langen Text aber das war tatsächlich die Kurzfassung. Ich komme damit einfach nicht klar. Ich habe Angst vor der Geburt. Ich weiß auch nicht was ich mir hier erhoffe. Vielleicht einfach darüber zu schreiben? Tipps? Liebe Grüße

von Sunflower1819 am 22.12.2018, 14:01



Antwort auf Beitrag von Sunflower1819

Naja, es war sicher keine gute Idee, nicht zu verhüten, wenn eure Beziehung und auch Deine Psyche so wackelig waren. Aber nun ist es ja so, wie es ist. Ich glaube, dass euch eine Paar-Therapie sehr gut helfen könnte. Natürlich müsste Dein Freund sich darauf einlassen. Ich würde das versuchen und anregen. Vielleicht macht er ja mit und es ist noch nicht alles verloren. So oder so - Du solltest natürlich unbedingt auch weiterhin in Therapie gehen. Es ist ja eigentlich wurscht, ob Du nun Borderline oder eine Neigung zu Depressionen hast - der Name der Sache ist überhaupt nicht entscheidend. Du neigst einfach zu psychischen Problemen. Dafür kannst du nichts, aber das ist natürlich eine Herausforderung für den Partner, ganz klar. Es ist übrigens ganz oft so, dass Depressionen in der Schwangerschaft wieder schlimmer werden. Die Schwangerschafts-Hormone sind Botenstoffe, die auch direkt aufs Gehirn wirken. Deshalb neigen alle psychischen Probleme dazu, sich in der Schwangerschaft zu verschärfen bzw. wieder aufzutreten, obwohl sie schon weg waren. Es liegt aber nicht alles nur an Dir. Dein Freund hat natürlich auch ein Problem: Er hat sich offenbar noch nicht gut von seiner Mutter abgelöst. Er kommt deshalb ständig in Konflikt mit Dir und ihr - weil er sich nicht entscheiden kann, zu wem er loyal sein soll. Es ist aber ganz wichtig, dass ein Mann erwachsen wird und zu seiner neuen kleinen Familie hält, also zu Frau und Kind. Dafür kann es nötig sein, zur Mutter auch mal Nein zu sagen. Und auch sonst ist Dein Partner vielleicht noch etwas unreif, denn man verlässt nicht seine schwangere Freundin mit Baby, nur weil es mal anstrengend in der Beziehung wird. Deshalb wäre eine Partner-Therapie so wichtig. Ihr könntet beide Hilfe gebrauchen in Sachen funktionierende Partnerschaft. Vielleicht kannst Du ihn zu einer Probestunde überreden bei einem guten Paartherapeuten (nicht zu Deiner jetzigen Psychologin gehen, es muss jemand Neues sein, der offen für euch beide ist). Wenn Dein Freund nicht mitgehen will, kannst Du ihn natürlich nicht zwingen. Dann ist es umso wichtiger, dass Du selbst weiterhin therapeutisch begleitet wirst. Ich würde vielleicht sogar versuchen, eine Wohngemeinschaft für alleinstehende Mütter zu finden, vielleicht sogar eine therapeutisch begleitete. Damit Du nicht so allein bist und Stärkung sowie Schützenhilfe bekommst. Frage doch mal Deine Psychologin, ob sie herausfinden kann, ob es so etwas in Eurer Region gibt. Auch bei Caritas, der Lebenshilfe oder der Diakonie kannst Du nach Selbsthilfegruppen und anderen Angeboten fragen. LG

von Banu28 am 22.12.2018, 15:12



Antwort auf Beitrag von Banu28

Erstmal danke für deine Antwort. Die Paar Therapie habe ich auch vorgeschlagen. Die Caritas bietet auch kostenlose Hilfe für Familien an. Das ist ihm die Familie alles anscheinend nicht wert. Er genießt sein Leben auch gerade in vollen Zügen. Im fehlt seine Tochter aber er konzentriert sich voll auf sich. Und dass er sich auf sich konzentrieren muss und eine paar Therapie keinen Sinn macht kam auch von seinem Vater. Ich kann da auch nichts mehr machen. Er hatte enorme Probleme sein Leben dem neuen Lebensereignis anzupassen. Hat wieder angefangen fest Handball zu spielen. Also jedes Wochenende und war aber durch seinen job auch schon sehr viel ubterwegs. Auf MTB Touren etc. Sei ihm auch alles gegönnt aber ich war quasi allein mit der Maus. Und jetzt kann er natürlich machen was er will und sich auf sich konzentrieren und damit geht es ihm besser. Und mit der Unreife hast du den Nagel auf den Kopf getroffen. Er trägt im Beruf sehr viel Verantwortung. Er ist da ein ganz anderer Mensch. Mit seiner Mutter das ist mir früh aufgefallen. Als sein Vater wieder in sein Leben trat, die hatten lange keinen Kontakt wurde es besser. Und als er den Kontakt zu seiner Mutter abgebrochen hat auch aber da hatte ich einfach schon meine Mauer aufgebaut und ich wusste nicht was ich dagegen tun kann. Ich habe also auch viele Fehler gemacht. Die ich ihm mitgeteilt habe und ihm auch gesagt habe so wird es nicht weiter gehen. Aber er hängt sich komplett an der Borderline Sache auf. Ein Problem war auch sein bierkonsum. Ich wollte partout nicht, dass er sich zu der kleinen und mir betrunken ins Bett legt. Das geht einfach nicht. Und die erste Schwangerschaft war voll geplant. Ich bin auch nicht auf den Kopf gefallen und weiß was ich in solchen Situationen ( depressionen)zu tun habe. Ich war auch so dumm und leichtsinnig und habe meine Tabletten einfach abgesetzt. Sonst wäre es nie dazu gekommen. Mit dem positiven Test ging es auch Berg auf. Ich habe mich auf ein Medikament einstellen lassen und war 5 Wochen stationär damit ich Unterstützung hatte und das wirken kann. Und dieses Kind ist das Beste was mir je passiert ist. Auch gesundheitlich! Ich bin wie ausgewechselt und gehe in meiner Mutterrolle voll auf. Ich hatte schon immer einen straffen, strukturierten Tagesablauf und war auch schon immer sehr diszipliniert. ( vollzeit arbeiten , pferd, hund ) Das hilft mir jetzt natürlich ungemein. Mit meiner Tochter, kam auch das letzte bisschen Reife was mir gefehlt hat. Ich würde auch niemals in ein betreutes Wohnen gehen oder mir eine Erzeihungshilfe holen. Dafür bin ich zu "gesund". Ich habe eine klare Linie und nur deshalb ist mein Kind so ausgeglichen. Ich habe mir aber das Jugendamt ins Boot geholt in Form von früher Hilfe. Wenn ich das möchte und brauche begleitet mich meine Hebamme bis mein jüngstes Kind 3 Jahre alt ist. Also gesundheitlich ist es wirklich nicht mal annährend so schlimm wie sich das anhört. Ich habe nur ungemein mit der Trennung zu kämpfen. Die zweite Schwangerschaft war nicht geplant. Nicht zu diesem Zeitpunkt. Ich hätte aber auch nie damit gerechnet dass er uns verlässt. Wir haben uns auch nachher beide gefreut, sind total happy vom gyn gekommen und zwei wochen später ist es dann zu der katastrophe gekommen. Wir hätten für beide Kinder gut Sorgen können, hatten eine schöne Wohnung in einer schönen Gegend. Er hat einen guten Job und ich habe auch eine feste Arbeit. Es ist alles sehr traurig. Wir hatten ähnliche Interessen, in vielen Dingen gleiche Ansichten und gerade was unsere Tochter angeht haben wir am gleichen Strang gezogen. Das war wieder mega lang. Aber es ist kaum kurz zu fassen.

von Sunflower1819 am 22.12.2018, 22:13



Antwort auf Beitrag von Sunflower1819

Trennung ist immer sehr schnerzhaft... von beiden.... für beide, auch wenn er es jetzt auf cool tut.

von lubasha am 23.12.2018, 05:38