Trennung vom Partner

Forum Trennung vom Partner

Muss mir das von der Seele schreiben, schätze ich

Thema: Muss mir das von der Seele schreiben, schätze ich

Liebe alle, ich habe mich hier angemeldet, um mein Problem zu schildern und Denkanstöße in die „richtige“ Richtung zu bekommen. Aus meiner Sicht ist die Trennung von meinem Ehemann nicht abzuwenden. Wir sind jetzt seit 2,5 Jahre verheiratet und seit 7 Jahren zusammen. Ich habe zwei Kinder mit in die Ehe gebracht. Mein Mann ist ziemlich eigen (ich natürlich auch, so wie jeder Mensch). Er versucht es auf der einen Seite jedem Recht zu machen und wartet förmlich nur auf „Aufträge“ meinerseits kann es aber nicht nachvollziehen wenn andere Menschen nicht so ticken. Er ist eher passiv gesteuert in seinem Leben und fühlt sich ständig als Opfer. Er ist sehr sensibel aber denkt er weiß alles. Wenn man ihn kritisiert fühlt er sich persönlich angegriffen, weshalb ich schon seit Langem keine Kritik mehr offen äußere. Dadurch wird die Kommunikation zwischen und sehr erschwert bzw. kommt teilweise zum Erliegen. Schwer gerade Beispiele hierfür zu finden, vielleicht später mehr. Leider erstreckt sich seine Kritikunfähigkeit auch auf die Kindererziehung. Ich muss dazu sagen, dass eines meiner Kinder ihn seit dem Windelalter kennt und als Vater 100% akzeptiert hat. Das andere, ältere Kind hat einen Vater, der sich zwar sporadisch nur kümmert aber immerhin eine Rolle in seinem Leben spielt. Auch das ältere Kind liebt meinen Mann, soweit man einen Stiefvater eben liebt, sie stehen sich nahe. Mit dem größeren Kind habe ich einige Probleme zu bewältigen, was mit neben meiner Berufstätigkeit, Haushalt, Hund und den Kinderfahrten sehr, sehr schlaucht. Ich würde sagen, dass ich kurz vor einem Burn-Out stehe und eigentlich keinen Beziehungsstress möchte, daher bin ich oft ausweichend und vermeidend. Leider sieht mein Mann nur meine Erschöpfung und gibt dafür (in)direkt den Kindern die Schuld. Er ist natürlich auch frustriert, dass ich nicht mit ihm kommuniziere. Er lässt seinen Frust an uns allen, vor allem an den Kindern, aus Da fallen ständig Sprüche wie „wegen dir ist Mama so müde/traurig/weint (was nicht stimmt!)“ „ich hätte mir so eine Mama gewünscht, du bist undankbar“ etc.. Es ist absolut nicht meine Vorstellung von Erziehung den Kindern auch nur ansatzweise die Schuld für meine Überlastung (die definitiv vorliegt) und meinen stressigen Alltag zu geben. Leider knallen wir an dem Punkt ständig zusammen. BIn eher liberal, vielleicht auch zu liberal an manchen Stellen, okay. Er versteht nicht, dass es mir nicht hilft wenn er mich „verteidigt“ oder versucht bei den Kindern durch schlechtes Gewissen das Verhalten zu ändern. Ganz im Gegenteil ich entferne mich weiter von ihm und habe das Bedürfnis meine Kinder widerum vor ihm zu schützen was wiederum zu Streit führt. Ein ganz schönes Chaos. Ich habe schon so oft versucht ihm meinen Standpunkt zu vermitteln. Wenn er Momente mit den Kindern hat lasse ich ihn in Ruhe die Dinge bewältigen ohne, dass ich reingrätsche. Das kann er ja auch gut, er ist erwachsen und sein Standpunkt hat auch Wert bei uns Zuhause. Wenn ich mich aber in einem Raum mit einem meiner Kinder streite oder diskutiere (Lappalien wie anziehen, Essen, Zeit, es gibt keine Riesenthemen bei uns!) muss ich befürchten, dass mein Mann um die Ecke kommt und mein Kind anmotzt und oft auf total unfaire Weise versucht zu „helfen“, Stichwort „zwei gegen einen“. Das finde ich einfach blöd. Er kann da aber nicht aus seiner Haut. Manchmal ist er 3-4 Tage ruhig, nur um dann beim kleinsten Anzeichen von Schwäche meinerseits (puh, war anstrengend heute) direkt wieder auf den Zug zu springen, dass es ja meine Schuld sei, dass die Kinder mich so stressen und was ich halt alles falsch mache. Dabei habe ich ihm schon gesagt, dass ich in solchen Momenten eigentlich nur einen Schulterklopfer und Zuspruch brauche, um weiter machen zu können. Ich habe ihm gesagt, dass ich als Partnerin gesehen werden will und seinen Rückhalt will, ohne, dass er meine Erziehungsentscheidungen permanent in Frage stellt. Auch wenn es Probleme mit meinen Kindern gibt, die mal größer und mal kleiner sind, sie sind fantastische Kinder, schlau, sportlich, sozial und freundlich. Ich sehe keinen Grund täglich an ihnen zu meckern und zu schimpfen. Ich finde sie toll wie sie sind und in Anbetracht der familiären Umstände finde ich, dass wir drei ein tolles Team sind. Mein Mann ist natürlich Teil des Teams, aber an der Stelle kann ich wiederum nicht aus meiner Haut, weil ich eben schon zweimal vorher Beziehungen getrennt habe aber die Kinder sind immer da, sie sind mein Ein und Alles. Das scheint er nicht zu sehen bzw, wenn dann mir vorzuwerfen. Ich habe mir das anders vorgestellt, weil er auch bereits verheiratet war. Ich dachte, er sieht die Beziehung mehr wie ich, auf Augenhöhe und jenseits dieser ganzen Ramafamilien-Vorstellungen. Ich möchte einfach in Ruhe meine Kinder erziehen und genießen und eine Beziehung führen. Jegliche Versuche meinerseits diese beiden Aspekte irgendwie zu treffen stoßen auf Gegenwehr und Unverständnis. Ich spanne ihn schon gar nicht in die Betreuung meiner Kinder ein, weil es mich in so einen Konflikt stürzt. Sie sind aber inzwischen auch nicht mehr so betreuungsintensiv und meine Arbeitszeiten auf die beiden abgestimmt. Liebe und Lust empfinde ich in diesem Minenfeld der Missverständnisse, Emotionen und negativen Gefühlen keinerlei mehr. Ich weiß eigentlich, dass ich mich trennen will. Aber mir graut es vor seinen ganzen Vorwürfen, dem Selbstmitleid und ja, auch die Kinder werden darunter leiden. Schon wieder eine langjährige Beziehung in die Binsen. Ich komme mir vor wie eine Versagerin. Früher waren wir leicht und fröhlich, verspielt und glücklich. Jetzt möchte ich ihn am liebsten nicht mehr sehen. Vielleicht musste ich mir das alles auch nur einmal von der Seele schreiben. Eine Frage habe ich nämlich nicht. Sorry, ist viiiel zu lang geworden! :(

von Dreirad2019 am 17.12.2019, 13:10



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Hallo, ist Dein Mann denn ständig zu Hause? Es klingt so, als sei er arbeitslos, weil er so viel Zeit hat, Dir bei der Erziehung hereinzugrätschen... Falls das so ist, wäre es sicher besser, er würde sich einen Job suchen und wäre weniger zu Hause. Vielleicht arbeitet er aber ja auch, und es klingt nur so, als sei er ständig anwesend? Jedenfalls musst Du Dich natürlich als erstes fragen, warum Du Dir unbewusst einen Mann ausgesucht hast, der Auf Deine Ansagen und Aufträge wartet, sehr passiv ist und das Opfertierchen gibt. Irgendetwas daran muss Dich ja angesprochen haben, obwohl es eigentlich nicht gut für Dich ist und auch nicht das zu sein scheint, was Du möchtest. Was seine Unfähigkeit angeht, Kritik auszuhalten: Das geht ja den meisten Menschen so und ist jetzt nicht sooo ungewöhnlich. Wer mag schon gern, dass an ihm herumgekrittelt wird. Ich selbst mag es auch nicht, wenn mein Mann mich kritisiert, ich finde, das steht ihm nicht zu. Denn Kritik ist immer auch Bewertung: Du machst das falsch, und ich weiß es besser, lautet dann die Botschaft. Deshalb fände ich es besser, Du würdest nicht frustriert verstummen, sondern einfach anders kommunizieren: Kritisiere ihn nicht, sondern sage, was DU Dir in einer bestimmten Situation anders wünschst. So etwas löst keine innere Abwehr und Barriere aus und wird leichter angenommen. Natürlich wird das nicht von jetzt auf gleich etwas ändern. Ich denke, dass bei Euch eine Paartherapie oder zumindest -beratung sehr helfen würde. Man übt dann neue Formen der Kommunikation im Alltag ein, das hilft wirklich. Und man nimmt von jemand Außenstehendem auch leichter Tipps an, als vom eigenen Partner. LG

von Banu28 am 17.12.2019, 15:27



Antwort auf Beitrag von Banu28

Danke für deine Antwort! Er arbeitet in der Früh- und in der Spätschicht. Er ist also entweder morgens beim Fertigmachen oder nachmittags immer da. Die Kinder und ich sind immer zwischen 8 und ca 17 Uhr außer Haus. Danach finden Aktivitäten und Arzttermine etc statt. Ich finde es zB blöd, dass er sich von sich aus nicht um Waschmaschine, Spülmaschine, Abendessen & Co kümmert, sondern immer aufgefordert werden muss. Er macht dann auch worum ich ihn bitte aber wieso muss ich dann tagsüber während ich ihm Job bin ihm sagen, dass zB Wäsche zusammengelegt werden muss. Ich bin täglich von 6 bis 22 Uhr auf den Beinen und am rotieren, während er in seiner Freizeit keine Verpflichtungen hat. Dann beschwert er sich, wenn er Spätdienst oder frei hat wenn wir morgens zu laut sind. Mich ärgert es, weil ich nicht weiß wie wir uns zu dritt morgens alle fertig machen sollen, ohne Geräusche zu verursachen. Immerhin kann er weiterschlafen, wenn wir weg sind. Ich habe Verpflichtungen, die mich am Ausschlafen hindern (Hund, Grundschulkind) was auch total in Ordnung ist. Das geht, nur wenn die Kinder außerhäusig schlafen, daher finde ich seinen Anspruch dann ungerechtfertigt. Wenn ich ihm das aber sage wird er sauer und meckert und versteht einfach nicht wieso wir nicht leise sein können. Wir schreien morgens nicht rum oder so aber da wird sich eben über Frühstück, den anstehenden Tag, fehlende Kleidungsstücke und so weiter ausgetauscht. Ganz normale Lebenszeichen aus meiner Sicht. Wenn er Spätdienst hatte, zuhause nichts erledigt hat und wir selbst erst nach 20 Uhr vom Sport, Treffen mit Freunden etc zurückkommen ist nicht nur der Haushalt nicht gemacht, sondern auch seltenst gekocht. Das stresst mich und ich bin gerade dabei das zu entzerren, aber wieder nur auf meine Initiative. Kürzlich eine Szene: Ich war zuhause am Lernen (mache noch eine Weiterbildung) und er war frei Zuhause, ich bat ihn bereits morgens auf dem Schlafstockwerk staubzusaugen. Gegen Mittag fragte er mich, ob ich noch am Lernen bin. Ich sagte, „ja klar, deswegen bin ich ja Daheim“ und dachte mir nichts dabei. Eine Stunde später ca fragte ich ihn, ob er denn noch saugen würde, weil die Kids ja auch bald kämen und dann halt wieder Action im Haus wäre. Da meinte er, er hat mich doch gefragt, ob ich noch lerne. Ja, aber ich habe den Zusammenhang überhaupt nicht gecheckt. Wieso fragt er nicht „Stört dich der Staubsauger beim Lernen?“ (tut er nicht, als zweifache Mutter bin ich es gewöhnt über Geräuschkulisse hinweg zu denken). Nein, er hat dann angefangen zu motzen, er hat ja gefragt, wollte mich ja nicht stören, ich verstehe ja nichts was er von mir will. Das ist die Art Kritik, die ich äußere, ich möchte einfach klare Worte von ihm, zumal die Diskussion länger gedauert hat als das eigentlich Staubsaugen. Mir geht einfach seine Art auf die Nerven. Egal um was es geht, du bekommst von ihm keine klare, sachliche, direkte Aussage. Ich frage „Wie geht es dir“ und er sagt „Du warst ja letztes Jahr so gemein zu mir, wie soll es mir da gehen?“ Anstrengend, passiv aggressiv. Ich versuche Lösungen zu finden, er will lieber in der Vergangenheit suppen und lamentieren. Paarberatung haben wir schonmal angedacht, aber ganz ehrlich sehe ich bei ihm kein Potenzial sich zu verändern, zudem müsste die Beratung bilingual sein, dazu kommt, dass ich null Kapazitäten habe für sowas. So sche**e es klingt. Das mit der Partnerwahl stimmt. Ich wollte nach zwei destruktiven Beziehungen einen "lieben" und "nichtdominanten" Mann haben. Allerdings stellte sich heraus, dass seine Konfliktscheue an einem niedrigen Selbstbewusstsein hängt. Ich habe versucht mich über die Jahre zu stabilisieren merke aber nun, wie ich mir hinterrücks durch diese Beziehung wieder Schaden zufüge irgendwo, weil ich wie auf Eiern um ihn herumschleiche nur, um nichts Falsches zu sagen, damit er mich nicht wieder vor den Kindern rügt und mit mir schimpft wie mit einem Kind. Will ja nicht nur meckern, er ist wenn er eine Aufgabe hat sehr zuverlässig und gewissenhaft, allerdings "übertrage" ich ihm inzwischen kaum mehr etwas, weil es mich alles so nervt. Jedoch wird dadurch meine Belastung wieder höher. Ohmann, wenn ich das so lese bekomme ich richtig schlechte Laune, ich bin eigentlich ein positiver Mensch und sehr sensibel. Komischerweise bin ich nicht traurig, ich bin genervt, sauer und müde. Aber traurig bin ich nicht.... LG

von Dreirad2019 am 17.12.2019, 16:02



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Macht doch einen Wochenarbeitsplan- was wer wann in der Woche erledigen muss. Wo ist das Problem. Naja, du bist mit ihm eine Beziehung eingegangen und wusstest wie er ist und jetzt nervt es dich? Setzt euch an einen Tisch und rede mit ihm. Ist der Beste Weg. Es kann sich ja auch jeder vorher einwenig Zeit nehmen und darüber nachdenken was ihn in der Beziehung stört und wie man es besser mache kann.

von Mala28 am 17.12.2019, 16:28



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Mhhh, hört sich ein bisschen danach an, als wenn ihr auch generell einen stressigen Alltag habt. Schichtdienst ist nicht einfach. Du arbeitest Voll? und machst noch eine Weiterbildung. Neben den Kindern habt ihr auch noch einen Hund, um den sich auch noch gekümmert werden muss. Hört sich nach ganz schön viel Stress/Aufgaben/Verpflichtungen an. Und scheinbar redet aber keiner von euch Klartext. Du erwartest, das er doch sehen müsste, das die Spülmaschine ausgeräumt werden muss - er stellt eine Frage und erwartet, dass du aus der doch ablesen können müsstest, was er eigentlich damit fragen wollte. Du schreibst, nach 2 dominanten Partner hast du dir bewusst einen gesucht, der eben nicht so ist . Bei dem du mal die Oberhand haben kannst? Und jetzt nervt dich aber genau das an, dass du diejenige bist, die die Ansagen macht. Ihm attestierst du mangelndes Selbstbewusstsein - musstest dich gleichzeitig selbst erst mal wieder stabilisieren nach 2 destruktiven Beziehungen. Eigentlich tut ihr euch gar nicht so viel ;-) Vielleicht wartet er auch auf deine Ansagen weil er das Gefühl hat, es dir sonst nicht Recht machen zu können. Während du eigentlich genau das Gegenteil - nämlich Eigeninitiative - mit deiner Krittelei erreichen willst. Ich würde auch sagen: setzt euch an einen Tisch und redet miteinander. Verteilt Aufgaben, so dass weder er darauf wartet, was er tun soll noch du das Gefühl hast, du müsstest immer alles ansagen.

von cube am 17.12.2019, 17:24



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Naja, sooo passiv aggressiv ist er ja gar nicht, sondern er ist offen aggressiv, wenn er mit Dir vor den Kindern schimpft. Das ginge für mich auch nicht. Dass Du keine Paarberatung willst (Kapazitäten hat man dafür immer, denn fürs Dich über ihn Ärgern und an ihm Leiden hast Du ja auch Zeit...), ist kein gutes Zeichen. Das klingt, als hättest Du Eure Partnerschaft schon innerlich abgehakt. Weil aber für die Kinder eine Trennung immer eine Riesenbelastung ist, würde ich‘s den Kindern zuliebe doch mal machen. Ruf‘ doch einfach mal an und mach‘ einen Termin aus. Spricht Dein Mann denn eine exotische Sprache, oder findet man da jemanden? LG

von Banu28 am 17.12.2019, 17:26



Antwort auf Beitrag von cube

Vielleicht versucht ihr auch mal, Zeit für euch zu schaffen? Die Kinder mal zu Oma & Opa "abschieben" wenn das geht und mal gemeinsam etwas unternehmen oder auch einfach nur nichts tun. Für mich hört sich das einfach eben auch so an, als wenn ihr kaumZeit habt, mal für euch zu sein. Mal durchatmen zu können ohne in irgendwelchen Aufgaben gefangen zu sein.

von cube am 17.12.2019, 18:17



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Ich kann dich sehr gut verstehen. Erstmal solltest du Dir überlegen, wie du dein Leben einfacher gestalten kannst. Zb. Lebensmittel liefern lassen, mal einen Mittagstisch holen, Hund 1-2 pro Woche in die Betreuung etc. Ich war im Frühjahr in einer ähnlichen Situation was meine Auslastung anging und hatte mir überlegt, was meinen Tag etwas einfacher gestalten könnte, zumindest für eine bestimmte Zeit. Du wirst auch nicht drum herum kommen Dich mit deinen Partner in Ruhe an einen Tisch zu setzten. Am besten ausserhalb der eigenen 4 Wände. Ich würde auch klar sagen, wie du Dich gerade fühlst ohne Schuldzuweisung. Es ist immer eine Option eine Beratungsstelle aufzusuchen, auch wenn es das endgültige AUS bedeutet. Es gab eine Zeit zwischen unserer Tochter und meinem Mann (ihrem Papa), da hat es nur geknallt. Wenn nicht er Sie schikaniert hat, dann Sie Ihn. Das war ganz schwer, zum Glück haben dann aber seine Schwestern auch mal Klartext mit meinem Mann geredet. Ich stand ja immer im Feuergefecht und habe versucht zu vermitteln oder eben auch Partei ergriffen. Ich denke es gibt immer mal Höhen und Tiefen, im Alltag schleicht sich viel ein. Dein Partner ist kein Unmensch vielleicht müsst Ihr Euch nur mal wieder aufraffen.

von Jumalowa am 17.12.2019, 17:43



Antwort auf Beitrag von Jumalowa

Danke euch bisher. Jetzt hab ich eben etwas geschrieben und es ist weg. Muss mal schauen, ob ich heute oder morgen nochmal vom PC aus schreiben kann. Keine besonders exotische Sprache, Englisch.

von Dreirad2019 am 17.12.2019, 18:04



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Ich habe das Gefühl das du deinem Mann auch gar nichts mehr Positives abgewinnen magst. Eigentlich hört es sich wirklich vor allem nach Kommunikationsproblemen an. Ich frage mich wie ihr überhaupt so viel streiten könnt, wenn du teilweise erst um 20 Uhr nach Hause kommst? Warum wird er denn gar nicht mit einbezogen? Ich glaube du musst dich einfach fragen ob du wirklich schon so schnell aufgeben willst und vielleicht dein Schild mit " ich will ihn eh nicht mehr" nochmal überdenkst. Klar hat er auch negative Seiten aber du machst auch so zu, dass ich gar keine Chance mehr deinerseits für ihn sehe. War das denn bei der Hochzeit vor nur 2 Jahren denn anders?

von Piranja1984 am 17.12.2019, 20:04



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Wer den anderen respektiert, lasst ihn gelten, so wie er ist, wie er gewesen ist, wie er sein will und sein wird“ Ich glaube das ist vas Grundproblem , du hast keinen Respekt mehr vor ihm. Respekt ist das ,was in der lieben nie verloren gehen darf. Und ich glaube auch, das du das nicht bewusst steuerst, sondern er eben nicht dein Mannbild widerspiegelt....er ist zu lieb. Deine vorherige Partnerwahl waren , so verstehe ich das , dich dominierende Männer, was du dann zwar auf Dauer nicht gut fandest aber eben deine Männertyp war... Vielleicht liege ich ja falsch , kann durchaus sein.

Mitglied inaktiv - 17.12.2019, 21:45



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Hallo, wenn du deinen Mann eigentlich nur als Belastung und Störfaktor siehst , dann trenn dich doch. Du schreibst ständig von den Kindern und dir als "wir" und feste Einheit, dein Mann scheint außen vor. Wo ist das "wir" mit deinem Mann? Wo ist die Liebe, die euch verbinden sollte? Lieber ein Ende mit Schrecken, sondern.... Besser für alle, auch für deinen Mann. Ich glaube nicht, dass er dabei gerade glücklich ist.... Alles gute, Jannas

von jannas am 18.12.2019, 07:48



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Hallo, mir ist aufgefallen, dass du immer und viel von "deinen" Kindern redest. Klar ist das ein Thema bei Patchwork. Aber was soll, was darf dein Mann denn bei / mit den Kindern? Du bist eine richtige Löwenmama, wenn´s um deine Kinder geht, bist stolz auf sie, verteidigst sie. Was du beschreibst, was dein Mann in Sachen "Kindererziehung" falsch macht, diese Streitpunkte gibt´s auch in anderen Beziehungen auch mit dem leiblichen Vater. Mein Eindruck ist, dass dein Mann in Sachen Kindererziehung eh nichts zu sagen hat. Das letzte Wort hast du und natürlich hast du recht - das ist nicht böse gemeint, das ist mein persönlicher Eindruck. Wahrscheinlich wäre es mit jedem Mann so - stell dir mal die Frage, wie es mit einem anderen Partner unter den gleichen Umständen wäre. Ich denke mal dein Mann ist sehr verzweifelt. Er sieht, dass was total schief läuft, weiß aber nicht warum und wieso. Also schiebt er es auf das Offensichtliche ... die Kinder. Wenn er die Kinder anmotzt, denke ich, ist das seine Verzweiflung. Und er muss etwas für dich empfinden, so wie er reagiert. Es ist irgendwie ein Eiertanz für ihn, was auch immer er macht, es ist falsch. Das merkt er auch. Du hast dir diesen Mann mal bewusst ausgesucht. Eure Beziehung ging lange gut. Warum hakt es jetzt? Überlastet bist du sicher. Kannst du irgendwie etwas outsourcen, Hilfe finden? Vielleicht hast du dich weiterentwickelt, er aber nicht? LG Streuselchen

von Streuselchen am 18.12.2019, 08:19



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Danke Ihr alle! Ja es stimmt, ich bin eine Löwen-Mama und zwischen uns passt kein Blatt dazwischen. Früher ging es mr so mit meinem Mann. Klar ist es schwer für ihn da seinen Platz zu finden bzw für mich ihn so zu akzeptieren, wie es vielleicht hilfreich wäre. Er ist sicher nicht glücklich damit. Wahrscheinlich bin ich weniger tolerant gegenüber anderen als ich bisher dachte. Das schimpfen dann mit mir, über mich und vor den Kindern ist richtg kacke, andererseits gebe ich ihm keine Gelegenheit sine Meinung zu sagen, da ich mich von ihm entferne in der Kommunikation. Das sorgt ganz bestimmt für Frust. Ich muss über meinen Schatten springen und mit ihm reden, ich weiß. Ich habe jede Antwort gelesen. Vielleicht hat der Alltag uns einfach zerrieben. Ich weiß, dass es in vielen Familien sehr stressig mitunter zugeht. Ich möchte gerne Supermarkt-Lieferdienste und Essens-Boxen ausprobieren, alleine die „Was-Essen-Wir-Heute-Frage“ macht mich regelmäßig wahnsinnig (wie bekloppt) weil niemand weiß was er essen will bei uns. Mein Mann und ich sind früher ständig tanzen, essen und auf (Kurz-)Reisen gewesen. Die Kinder haben einen Opa, der sie jederzeit und sehr gerne auch über längere Zeit nimmt. Kurze Wege machen das zudem bei uns sehr machbar. Nur, irgendwie bin ich gereift (oder einfach nur langweilig geworden) und habe diesen „Spaß-Faktor“ aus den Augen verloren. Ich mag momentan lieber Zuhause sein und entspannen wenn ich nach einer anstrengenden Woche Gelegenheit dazu bekomme. Wenn ich auf die letzten zwei Monate zurückblicke sehe ich kaum einen Tag an dem ich gemeinsam mit meinem Mann das Haus verlassen habe, sei es nur zum Einkaufen oder für Freizeitaktivitäten. Das schockt mich sehr. Ich habe ihm gestern gesagt, dass wir Samstagabend ausgehen! In diesem Jahr hatten wir überhaupt keinen Urlaub zusammen, weil ich mir viel Zeit zum Lernen aufgehoben habe und da natürlich Ruhe brauchte. Wenn ich in die Zukunft blicke ist er da, wir haben grundsätzlich viele Gemeinsamkeiten und die gleichen Werte. An der Beziehung zu arbeiten kostet sehr viel Kraft und auch Überwindung aus der eigenen Comfort-Zone. Wahrscheinlich denke ich deshalb über Trennung als den vermeitlich leichteren Weg nach? Ich tendiere schon immer dazu mich einzukapseln wenn ich zwischenmenschlich an Grenzen oder auf Hürden stoße. Auf keinen Fall will ich wieder einen Mann wie meine Ex-Freunde haben. Die waren Lügner, Betrüger und Manipulatoren. Mein Mann ist anders, wenn auch manipulativ auf seine eigene Weise, er versucht über seine Formulierungen Recht zu haben und mir meine Worte im Mund zu verdrehen. Ich wehre mich dagegen, wobei ich mir vorstellen kann, dass dieses Verhalten auch ein Produkt aus unserer Beziehung ist. Das war früher nämlich nicht so bzw nicht so ausgeprägt. Kann sowas als Macke durchgehen? Durch meien Ex-Freunde reagiere ich extrem allergisch darauf wenn jemand mir versucht meine Gefühle abzusprechen oder sie nicht wahrzunehmen. Ihr seht, mein Beitrag und eure Antworten helfen mir dabei meine Gedanken ins rollen und in Relation zu bringen. Danke dafür auf jeden Fall! P.S. sorry wenn ich komplett verwirrt rüber komme, ich versuche echt meine Gedanken, Wünsche und meinen Anteil an der Beziehung zu organisieren und zu ergründen.

von Dreirad2019 am 18.12.2019, 09:56



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Ich sehe vieles anders als andere hier, denn mir kommt einiges, was du schreibst, aus meiner eigenen Beziehung bekannt vor. Ich glaube, dass es gut für dich wäre, mal eine Beratung in Anspruch zu nehmen, um das Chaos in deinem Kopf zu sortieren und jemanden zu haben, der deine Geschichte nicht nur im Internet liest, wirklich Beratungskompetenz hat und sich auch eher ein Gesamtbild zusammenbauen kann. So wie ich es sehe, habt ihr ein Problem, das sich dann einstellt, wenn Frauen sehr kompetent, verantwortungsbewusst und taff sind und eigentlich einen Partner an ihrer Seite bräuchten, der ähnlich tickt, mitdenkt und aber auch ab und zu eine Schulter zum Anlehnen bietet, die aber gerade aufgrund ihres eigenen Standings einen anderen Männertyp anziehen. Dein Mann ist vielleicht kein Mistkerl und Manipulator, aber er ist auch jemand, der nicht mit dir auf Augenhöhe ist. Und zwar nicht nur, weil du ihn nicht respektieren würdest, wie hier geschrieben wurde, sondern weil er schwerpunktmäßig auf dich als diejenige, die in der Beziehung und Familie das Sagen hat, fixiert ist, dir die Gesamtverantwortung überlässt und eher "weisungsgebunden" agiert. Er handelt wenig eigeninitiativ und hinterfragt auch scheinbar seine eigene Aufgabe als 2. Erwachsener in der Familie recht wenig. Du wiederum bist so gestrickt, dass du instinktiv spürst, dass da weder so richtig das "kommt", was du bräuchtest, noch das, was für die Kinder gut wäre. Und dein Partner spürt, dass er dir nicht genügt, kann aber andererseits nicht aus seiner Haut und geht deshalb den Weg zu versuchen, andere Stressfaktoren abzufedern, um selbst mehr von dir zu haben. Ich habe lange darüber nachgedacht, warum das zum Beispiel bei uns so ähnlich ist, weil mein Mann im Job sehr viel Verantwortung trägt und da auch Mitarbeiter managen und auch kompetent, empathisch und vorausschauend handeln kann, in der Familie aber nicht. Meine bisherige Antwort ist, dass das erlernte Muster aus der eigenen Herkunftsfamilie sind. Dort war die Mutter nämlich die "Familienmanagerin", die Männer hatten ihren eigenen Bereich, und zwischen diesen Bereichen gab es keine Überlappung. In Haushalt, Beziehung und Kindererziehung waren die Männer "Zuarbeiter" und Ausführungsgehilfen. Wir haben darüber natürlich auch schon oft gesprochen, wir sind ja beide nicht blöd. Trotzdem ist es sehr schwierig, solche anerzogenen Muster, die sich "richtig" anfühlen, zu durchbrechen, wenn dann noch der zweite Aspekt hinzukommt, dass man ja vom Partner eigentlich als der angenommen möchten werde, der man ist. Beziehung ist zwar immer Arbeit, aber wenn die Erwartungen an den anderen sehr weit von dem entfernt sind, was dieser leisten kann, dann stellt sich auch die Frage, ob sich der Aufwand lohnt. Für mich hat sich diese Frage auch noch nicht abschließend geklärt, wobei ich nicht von einem "Schrecken ohne Ende" sprechen würde, wie das hier manche formulieren. Es ist eher für beide Seiten anstrengend, es gibt immer wieder Reibungen, aber es gibt natürlich auch schöne Momente und auch ein Auf und Ab zwischen Wut und Genervtsein einerseits und Spaß und zärtlichen Gefühlen andererseits. Für mich ist das ein echtes Dilemma. Und da du das Zugpferd in der Beziehung bist, wird dir auch die Aufgabe zuteil, eine Entscheidung zu treffen, die der andere eher "erduldet". Das ist nicht nur für deinen Partner ein saublödes Gefühl, sondern auch für dich, weil du vermutlich nie in dieser Rolle stecken wolltest.

Mitglied inaktiv - 18.12.2019, 11:35



Antwort auf diesen Beitrag

Danke! In vielem was du schreibt sehe ich mich wieder. Ich muss ja eine Macherin sein, wie soll ich sonst das Leben mit zwei Kindern wuppen? Abgeben, Kontrolle abzugeben ist unglaublich schwer und ich finde genauso anstrengend wie alles selbst zu machen. Auf der Arbeit kann ich das super, ich manage mich eigenverantwortlich und deligiere ausgesuchte Aufgaben an Leute denen ich diese 100%ig zutraue. Dort habe ich mein A-Team und die nötige emotionale Distanz. Lässt sich nicht 1:1 im Privaten übernehmen. Ich denke über deine Worte weiter nach. Danke nochmal! LG

von Dreirad2019 am 18.12.2019, 13:00



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Wenn du deinen Mann nicht mehr liebst, wird es schwer, die Ehe aufrecht zu erhalten. Es kann aber gut sein, dass du nur im Moment keinen Zugang zu deinen Gefühlen für ihn hast und nach einer evtl. Trennung sie wieder entdeckst und ihn vermisst. Ich würde nicht leichtfertig eine Ehe aufgeben und ich bin mir sicher, dass die wenigsten Menschen es tun. Ich sehe schon ein paar Möglichkeiten, euer Miteinander zu verbessern, die einen Versuch wert sind. Jeder Mann möchte sich gebraucht fühlen und Anerkennung für seine Leistungen bekommen. Kann es sein, dass dein Mann dieses Gefühl von dir nicht vermittelt bekommt und deshalb „nervt“? Wie wäre es, wenn du dich mehr auf das Positive fokussierst und ihm häufiger zeigst, wie sehr du ihn und seine Leistungen schätzt? In der Situation mit dem Staubsaugen hättest du z.B. anstatt einen Streit zu provozieren, tief Luft holen können und ihm sagen: „Das ist sehr nett von dir, dass du dir Gedanken darüber gemacht hast, dass der Staubsauger mich beim Lernen stören könnte. Du bist so rücksichtsvoll.“ Auch kannst du dich dafür bedanken, wenn er Sachen im Haus erledigt. Selbst in seinen missglückten Versuchen, dich zu verteidigen, könntest du was Positives sehen und ihm sagen, wenn die Kinder nicht dabei sind: „Das ist wirklich lieb von dir, dass du mich in Schutz nimmst und mich darin bestärkst, dass ich eine gute Mutter bin. Ich bin so froh, dass ich dich habe.“ Solche kleinen liebevollen Gesten können die Atmosphäre daheim enorm verbessern und viel mehr bewirken als Erklärungen, was er falsch mache und Forderungen, er möge sein Verhalten ändern. Wenn dein Mann sich geschätzt und anerkannt fühlt, hat er vielleicht bald gar nicht mehr so das Bedürfnis, sich in die Erziehung einzumischen und die Kinder zu rügen. Ein weiterer wichtiger Punkt wäre, dir zu überlegen, was du tun könntest, damit deine Überlastung abnimmt. Weniger Stunden arbeiten? Eine Putzfrau engagieren? Einfachere Sachen zum Abendessen zubereiten oder sich auch mal was liefern lassen? Muss man um jeden Preis einen Hund halten? Sehr wichtig noch, du brauchst jemand, der ein offenes Ohr für dich hat, wenn dir alles über den Kopf wächst. Jemand verständnisvollen, bei dem du dich beklagen kannst, wie stressig dein Tag war und wie erschöpft du bist. Dein Mann ist dafür nicht geeignet. Die wenigsten Ehemänner können mit den Klagen ihrer Frauen gut umgehen. Wenn dir alles zu viel wird, ruf besser eine liebe Freundin oder Verwandte an oder schau bei einer netten Nachbarin vorbei, die in ähnlicher Lage ist und dich verstehen wird. Das wird dir helfen, dich besser zu fühlen und mit den Problemen des Alltags besser fertig zu werden, ohne die Beziehung zu deinem Mann zu belasten. Und last but not least: Realistisch bleiben. Wenn du nach einem langen Tag spät nach Hause kommst, zu erwarten, dass dein Mann dich mit einem frisch gekochten Abendessen empfängt, ist meiner Meinung nach nicht sehr realistisch. Manche Frauen haben vielleicht so viel Glück, das wird aber ganz sicher nicht die Mehrheit sein. Wenn du dich allein hier im Forum umschaust, wirst du feststellen, dass das am häufigsten geschilderte Problem ist, dass der Ehemann sehr wenig bis gar nichts im Haushalt tut. Deiner macht dagegen Einiges – zwar nur, wenn du ihn darum bittest, aber immerhin übernimmt er dann diverse Aufgaben. Auch finde ich, dass er sich wünschen darf, auszuschlafen, selbst wenn du das zurzeit nicht kannst. Denk daran, dass es keine Garantie gibt, dass ein neuer Mann dich mehr entlasten wird, aus eigener Initiative kochen wird, keinen Wert auf Ausschlafen und Relaxen legen wird und bei den Kindern kein Wörtchen mitreden will.

von Teri am 18.12.2019, 13:00



Antwort auf Beitrag von Teri

Danke! Drei super Hinweise/Tipps: Art der Aussprache, Alltag entzerren und realistisch bleiben. Damit kann ich viel anfangen. Ich habe direkt heute Abend an der einen oder anderen Stelle ähnliche Formulierungen wie unten verwendet und siehe da, der Abend war gelassener als sonst. Ich muss dafür aber ganz präsent und aktiv sein, um nicht un-authentisch zu wirken. Fällt mir nach 19/20 Uhr manchmal schwer, da hat mein Gehirn meistens auf Sparflamme geschaltet und ich bin weniger aufmerksam. Mag Übungssache sein. Ich muss beobachten, ob sich dadurch schon viel entschärfen lässt. Dein Vorschlag zu der Staubsaugersituation hat mir wirklich zu denken gegeben! Danke extra hierfür! Am Thema Alltag entzerren und Ansprüche runter schrauben bin ich ja gedanklich zumindest länger schon dran. Es tut mir auf jeden Fall gut hier zu hören wie Ihr das alles seht. Dass ich wahrscheinlich in der Beziehung eher die Macherin bin und er der "Ausführende" ist ja grundsätzlich eigentlich nicht nur verkehrt, wenn man es gut umsetzen und leben kann. Ich kann mit euren Einschätzungen viel anfangen und versuche uns in die richtigen Rollen zu bringen. Mein Mann macht wirklich (fast) alles um was ich ihn bitte, das finde ich richtig toll. Ich weiß, dass ich damit schon viel Entlastung organisieren kann und viele Männer das nicht tun. An den Themen Respekt, Dominanz und Zeit füreinander möchte ich arbeiten, zusammen mit ihm. Als ich diesen Post verfasst habe habe ich mich wirklich niedergeschlagen und traurig gefühlt. Allein hier meine Gedanken teilen zu können und euer Feedback zu lesen hilft mir mich zu sortieren und etwas zu hoffen. Ich muss auch wirklich mal daran arbeiten mich öfter mit Freundinnen oder der besagten Nachbarin zu treffen. Das fehlt mir momentan auch komplett, leider. Eine Beratung schließe ich zwar nicht aus, muss aber dann im neuen Jahr schauen wie wir das ggf. einplanen können. Danke nochmals! Ich werde berichten und hier auch weiterschreiben wenn ihr noch Input für mich habt. Dreirad

von Dreirad2019 am 18.12.2019, 23:05



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Meinst du anderen arbeitenden Paaren geht es oft anders im Alltag? Arbeiten, Kinder, Haushalt das ist echt viel im Alltag. Man kommt von der Arbeit, beschäftigt sich mit den Kindern oder bringt sie zum Sport, kommt dann nach Hause und soll dann noch schnell frisch kochen, nebenher das Haus saugen. Man könnte doch manchmal 10 Hände und Füße haben. Ich glaube jede Mama, die arbeitet kann dich verstehen. Auf der Strecke bleibt am Ende die Paarzeit. Man ist einfach auch vom Tag k.o und genervt und lässt sowas als erstes glaube ich beim Partner ab. Wir haben 2 Kinder, das dritte kommt bald. Wir arbeiten beide in Vollzeit- ich momentan im Beschäftigungsverbot durch meinen Arbeitgeber. Man muss einfach miteinander reden und sich bewusst Zeit füreinander nehmen. Sei es mit Babysitter durch Opa, Oma, Freunde, damit man mal rauskommt und auch einfach Zuhause. Kinder ins Bett, Glas Wein und einfach mal abends quatschen. Zum Essen: Macht doch auch da einen Essensplan Freitag abends für eine Woche. Dann könnt ihr Samstag einkaufen fahren. Wir kochen immer für 2 Tage also für Montag und Dienstag, für Mittwoch und Donnerstag und Freitag/Samstag. Sonntag gibt es dann meist irgend was spezielles weil wir mehr Zeit haben oder was unternehmen und dann auswärts essen. Oder einfach mal Pfannekuchen machen oder sonst was Das erleichtert uns den Alltag. Das Essen für Montag und Dienstag kochen wir Sonntags vor. Sonst teilen wir uns den Haushalt: der Grosse kümmert sich um sein Zimmer. Da machen wir einmal die Woche nur zusammen einmal Staubwischen, sonst macht er alles. Sonst teilen wir alles. Der Grosse übernimmt auch den Mülldienst mit seinen 8 Jahren oder räumt mal die Spülmaschine aus. Wir sprechen aber auch alles ab, wer was macht. Jetzt im Beschäftigungsverbot mach ich den Grossteil nur mein Mann macht die schweren Sachen. Neben dem Familienleben sollte jeder auch Zeit für sich haben. Sei es jeder geht 1x die Woche zum Sport oder mal mit Freunden einen Kaffe oder Bier trinken. Das tut jeder Beziehung gut. Ich hoffe, ihr bekommt es hin! LG

von Mala28 am 19.12.2019, 08:39



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

von Teri am 19.12.2019, 10:28



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Hmmmm. Ich lese hier viel mimimi, normalen Alltag, Schwierigkeiten auch bei der Entscheidungsfindung bei dir - und eine ausgeprägte Problemvermeidungsstrategie (lieber gleich Trennung, statt normale Probleme auszuhalten). Weißt du, ich war rund 18 Jahre alleinerziehend. Erst mit einem, dann mit zwei Kindern. Die überwiegende Zeit davon habe ich Vollzeit im Schichtdienst gearbeitet (tue ich auch immer noch), habe auch ein Kind mit Auffälligkeiten gehabt (siehe mein Posting im AE-Forum) und durfte in meiner Freizeit auch noch viele Termine wahrnehmen. Oft habe ich nicht mal ansatzweise genügend Schlaf bekommen und bin auf dem Zahnfleisch gekrochen. Von daher bin ich vermutlich wenig sensibel, verteile keine Kopfstreichler, sondern eher einen Tritt in den Allerwertesten, nach dem Motto "Stell Dich nicht so an". Was hätte ich für einen Partner gegeben, der mich unterstützt - und sei es nur auf Anweisung meinerseits! Dein Partner hilft dir doch! Und er arbeitet im Schichtdienst, da kann ich seinen Unmut verstehen, wenn er sich morgens über euren Lärm ärgert. Auch wenn du meinst, dass ihr ja bloß "ganz normale Geräusche" macht und auch wenn dein Partner keine Nachtschichten fährt, sondern "nur" Früh- und Spätschicht. Du bemängelst, dass er keine Entscheidungen trifft, aber das tust du eigentlich auch nicht. Du selektierst nicht, welche Dinge wirklich wichtig sind und erledigt werden müssen, und welche auch mal liegen bleiben können. Eigentlich gibt es in einem Haushalt nichts, was so lebenswichtig ist, dass man es nicht auch mal auf die lange Bank schieben könnte. Außer dem Essen vielleicht. Und auch da haderst du, weil du die Wünsche aller nicht unter einen Hut bekommst. Wo liegt das Problem? Wer kocht, bestimmt den Speiseplan. Und wer über das Essen mault, darf sich mit einem Brot begnügen. Überhaupt - wenn du erst abends nach Hause kommst, kannst du natürlich darüber lamentieren, dass nichts zum essen auf dem Tisch steht. Du kannst dich darüber aufregen, bist aber nicht dazu verpflichtet, um hier mal eine andere Forenuserin zu zitieren. Du hast immer noch die Möglichkeit, dass es dann kalte Küche gibt, oder was zum mitnehmen. Mobile Hähnchengrills, Kebabläden oder Italiener sind doch inzwischen an jeder Ecke zu finden. Kann es sein, dass du dir da selbst im Weg stehst und dir selbst unnötig das Leben schwer machst? Und dann fühlst du dich genervt und gestresst, suchst die Fehler bei deinem Mann - und nörgelst mit dem Ärmsten vermutlich ständig herum, anstatt einfach mal ein normales Gespräch zu führen. Und schaffst in einer Beziehung, die eigentlich "gut" klingt, Probleme, wo eigentlich keine sein müssten. Ist doch egal, ob dein Mann ein Macher ist oder nicht. Er hat ganz sicher seine guten Eigenschaften - und vor allem tut er etwas! Vielleicht solltest du dich einfach mal selbst beobachten bzgl Nörgeln und das abstellen?! Wenn man mal selbst darauf achtet, fällt das einem wirklich auf und man kann an sich arbeiten. Vielleicht solltest du deinem Mann mehr Wertschätzung entgegen bringen. Mir rollen sich immer die Zehennägel bei solchen Anleitungen wie "Du musst das so oder so formulieren!" Manchmal reicht ein von Herzen kommendes Dankeschön und etwas körperliche Zuwendung (ein Kuss oder eine Umarmung) völlig aus, bevor man sich noch krampfhaft irgendwelche Formulierungen überlegen muss. Dass du beschlossen hast, mit deinem Mann mal etwas zu zweit zu unternehmen, ist schon mal ein Schritt in die richtige Richtung. Er ist schließlich nicht nur ein Anhängsel, sondern sollte eigentlich ein Teil eines Viererteams sein. Auch wenn du das vielleicht überhaupt nicht beabsichtigt hast, fand ich es schon bezeichnend, dass du "DREIrad" als Nick gewählt hast - und nicht "VIERrad"... Man sollte sich als Paar nicht aus den Augen verlieren. Trotz Alltag. Wenn du das verinnerlichst, wird vermutlich jede Eheberatung und jede Trennung überflüssig...

von spiky73 am 19.12.2019, 16:52



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Bei uns hat eine genaue Haushaltsaufteilung sehr viel gebracht. Hinsetzen, Aufgaben definieren und klar verteilen. Wer zuerst zuhause ist, macht Abendbrot (kocht). Waschmaschine (Wäsche gleich trennen, Behälter aufteilen), Spülmaschine aufteilen (wer kocht spült nicht und umgekehrt). Putzfrau besorgen und bezahlen. Einkäufe verteilen. Und Abweichungen kommunizieren. Einmal die Woche Termine abstimmen oder gemeinsamer Kalender aufm Handy oder eben eine offene Familienkategorie.

von kirshinka am 04.01.2020, 19:18



Antwort auf Beitrag von Dreirad2019

Zeig ihm doch mal diesen Beitrag oder zumindest die ersten Absätze. Oder schreib diesen Satz auf einen Zettel und hinterlege den für ihn. "Er versteht nicht, dass es mir nicht hilft wenn er mich „verteidigt“ oder versucht bei den Kindern durch schlechtes Gewissen das Verhalten zu ändern. Ganz im Gegenteil ich entferne mich weiter von ihm und habe das Bedürfnis meine Kinder widerum vor ihm zu schützen was wiederum zu Streit führt." Ich glaub, er unterschätzt, wie stark die Beziehung gefährdet ist und dass er dich von sich weg treibt.

von Esmeralda am 13.01.2020, 23:40