Trennung vom Partner

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Trennung. Will ich das wirklich?

Thema: Trennung. Will ich das wirklich?

Hallo ihr Lieben, ich habe mich vor 3 Monaten von meinem Lebensgefährten getrennt. Wir waren 20 Jahre lang ein Paar und haben zwei Kinder (2 und 4). Die Probleme fingen an als wir Kinder bekamen. Obwohl es absolute Wunschkinder waren gab es immer wieder Streit beim Thema Kinder. Ich muß dazu sagen dass er mich in Bezug auf Geld verdienen und Kinder versorgen weitestgehend im Stich lässt. Finanzielle Sorgen sind ihm genauso wenig wichtig wie meine eigenen Interessen. Ich darf z. B. Nicht einkaufen gehen wenn er auf die Kinder aufpassen müsste. Ich muss das machen wenn beide im Kindergarten sind oder zumindest die Kleine schläft. Ich war in den ganzen Jahren seit unsere Kinder auf der Welt sind nur einmal mittags mit einer Freundin essen und das auch schon mit etwas Stress. Ich finde das alleine sagt schon alles. Naja, in den letzten Monaten habe ich einfach die Liebe zu ihm verloren. Die ganzen Streitereien, die Beschimpfungen und das ganze ärgern haben sie einfach so verschwinden lassen. Am Schluss war er der einzige der noch etwas in die Beziehung investiert hat. Ich habe mich wie gesagt getrennt und er ist wie vor den Kopf gestoßen. Er möchte an der Beziehung festhalten, wahrscheinlich auch weil er außer uns als Familie nicht viele andere Menschen hat. Wir haben im Januar einen Termin bei der Kirche, damit wir die Trennung so gut wie es geht hin bekommen. Bisher wohnen wir alle noch zusammen und ich frage mich die ganze Zeit, jetzt wo es Ernst wird und auf den Termin zu geht, ob ich das alles überhaupt möchte. Wisst ihr was ich meine? Nur ich kann mir die Frage beantworten. Und wenn meine Freundin sagt dass uns die Trennung vielleicht hilft wieder zueinander zu finden, kann ich vom Bauchgefühl her sagen dass ich nicht wieder eine Beziehung mit ihm haben möchte, obwohl die Jahre davor wirklich schön waren. Die Gefühle sind einfach aus. Aber dennoch grübele ich. Hattet ihr auch solche Gedanken?

von Boody am 20.12.2019, 23:28



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Hör auf deinen Bauch. Alles andere ist Makulatur.

von spiky73 am 21.12.2019, 00:37



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Leider hört man ja immer wieder, dass gerade Paare mit kleinen Kindern sich trennen. Kennen wir nun auch schon aus der eigenen Familie. Bist du mal über ein WE weg gewesen ohne Mann und Kinder? Falls nicht solltest du es schleunigst tun! Wie läuft es denn bei Euch ab? Der Mann geht arbeiten und du bist zu Hause? Das du im Moment nichts mehr empfindest kann ich absolut nachvollziehen, heisst aber nicht, dass man es nicht mehr ändern kann. Mir scheint es, als müsstest Ihr einfach daran arbeiten.

von Jumalowa am 21.12.2019, 10:17



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Hallo, Ihr seid ja schon sehr lange zusammen und habt euch offensichtlich sehr früh kennengelernt. Ihr wart sehr viele Jahre ohne Kinder, was natürlich eine große Umstellung war. Wenn du jetzt zweifelst, solltest du genau überlegen, wie es ohne ihn bzw. ohne euch als Familie wäre. Die ersten Jahre mit Kindern sind enorm kräftezehrend und anstrengend. Ich finde den Vorschlag super, dass du mal über das Wochenende allein wegfährst und nur Zeit für dich hast. Dann kann er mal sehen, wie der Alltag mit den Kindern und nicht nur stundenweise. Wir haben auch viele Tiefen durch. Ich habe oft gezweifelt, wie es weitergehen soll. Aber ich wusste immer, dass wir uns lieben. Wenn das vorhanden ist, hat man noch Chancen. Wenn die Gefühle weg sind, dann nicht. Prüfe gut, ob sie nur verschüttet oder wirklich weg sind.

von Mibu am 21.12.2019, 15:59



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Hier muss man vielleicht alles ein bissl aufdröseln, ich glaube, es geht hier eigentlich gleich um mehrere Dinge. Und die kann man einmal einzeln anschauen, um mehr Klarheit zu bekommen: Zum einen geht‘s um den Alltag, der bei Euch nicht so gut funktioniert, weil Du das Gefühl hast, dass Dein Partner sich zu wenig einbringt. Dazu müsste man etwas mehr wissen: Arbeitet Dein Freund Vollzeit? Bist Du Hausfrau oder arbeitest in Teilzeit? Dann finde ich es richtig, dass Du einkaufen gehst, wenn die Kinder im Kiga sind, ich habe das auch so gemacht. Wer nicht oder in Teilzeit arbeitet, hat einfach mehr Zeit für Hausarbeit, Einkauf und Kinderbetreuung. (Trotzdem musst Du natürlich abends mal weggehen können, um Dich z. B. mit einer Freundin zu treffen. Da darf Dir die Laune Deines Partners auch wurscht sein, er passt dann natürlich auf die Kinder auf, und fertig). Wenn Ihr beide vollzeit oder beide teilzeit arbeitet, ist das mit dem Haushalt und Einkauf natürlich etwas anderes. Dann muss auch Dein Freund sich beteiligen und z. B. die Kinder hüten, damit Du einkaufen kannst. Oder er muss selbst auch mal einkaufen gehen und putzen. Er muss generell genauso viel machen wie Du. Okay, nächstes Thema: Geldsorgen. Was meinst Du damit, dass er Dich hier „im Stich lässt“? Beteiligt er sich nicht gerecht an den laufenden Kosten, musst Du zuviel selbst bezahlen? Das geht natürlich nicht, und mit einem Geizhals könnte ich persönlich auch nicht leben. Man kann beim Geld auch nicht nur ganz genau halbieren, denn Dein Freund kann ja vermutlich nur deshalb mehr verdienen, WEIL Du wegen der Kinder auf eine eigene Karriere verzichtest oder Dich hier einschränkst. Du ermöglichst ihm also seine erfolgreiche Berufstätigkeit und verzichtest dafür selbst auf ein höheres eigenes Einkommen. Viele Männer kapieren das nicht. Aber das muss sich natürlich finanziell niederschlagen, das heißt, er muss mehr beisteuern als Du. Nächstes Thema Streit: Du erzählst von Beschimpfungen. Man kann streiten und dabei auch mal laut werden - aber beschimpfen geht gar nicht. Denn das ist nicht dasselbe. Falls Dein Freund Dich also im Streit abwertet oder abfällig mit Dir spricht, ist das natürlich ein Liebeskiller. Kein Mensch darf einen anderen verbal niedermachen, das ist Gift für die Liebe, sie hört dann irgendwann einfach auf. Ich finde es toll, dass Ihr demnächst zu einer Beratungsstelle geht. Ich glaube, dass bei Euch noch nicht alles verloren ist, zumal Ihr zwei kleine Kinder habt. Da lohnt es sich so sehr, für die Beziehung zu kämpfen und alles zu tun, was irgend geht, um einen neuen Weg zu finden. Allein schafft man das als Paar aber oft nicht, man braucht einen „Moderator“ - jemanden, der den Konflikt steuert und aufpasst, dass er sachlich bleibt und nicht wegen gekränkter Gefühle sofort in Streit ausartet. So eine dritte Person kann sehr helfen, weil sie die Themen auf den Punkt bringt und darauf achtet, dass man Lösungen findet, anstatt sich in Vorwürfen zu verlieren. Ich würde deshalb sogar eine richtige Paartherapie machen, das ist wirklich etwas sehr Gutes. Ich habe in der Verwandtschaft und im Freundeskreis drei Paare, die das gemacht haben, und die wirklich nochmal neu miteinander beginnen konnten - sie brauchten aber eine Zeitlang Begleitung, ein einziges Beratungsgespräch reicht da nicht aus. Es dauert einfach, bis man neue Formen des Miteinanders eingeübt hat, und diese Umstellung ist nur schwer allein zu schaffen. Es hilft, wenn man jede Woche mit einem Paartherapeuten Fazit zieht und schaut, was schon gut geklappt hat und was nicht. Man hat sozusagen bei hundert alltäglichen Konfliktsituationen erstmal einen Trainer, bis es wirklich auch allein funktioniert. Ich würde noch nicht aufgeben, denn Du zweifelst noch. Und auch Dein Freund möchte die Beziehung ja nicht aufgeben. Ihr solltet eine Therapie machen, selbst wenn das kostet. Denn wenn Du weitgehend alleinerziehend bist, wenig Geld hast und die Kinder noch dazu das übliche Scheidungs-Trauma erleiden (kein Kind kommt unbeschadet aus einer Trennung, das haben Studien belegt), dann sind die „Kosten“ dafür unendlich viel höher - emotional und finanziell. Und wenn es im Alltag zwischen Euch wieder besser und liebevoller läuft, kommen auch die guten Gefühle zurück. LG

von Lillimax am 22.12.2019, 10:35



Antwort auf Beitrag von Lillimax

Vielen lieben Dank für eure Antworten, besonders deine, Lillymax! Zu euren Fragen: wir arbeiten beide in Teilzeit. Er alle paar Tage tagsüber und ich abends wenn die Kinder schlafen. Ich kann in meinem alten Job zum Glück von zuhause arbeiten. Geld-technisch war es leider so dass er nie Rechnungen bezahlt hat weil er einfach zu wenig verdient hat und es nicht für notwendig empfand mehr zu arbeiten, und ich so an mein Erspartes gehen musste.

von Boody am 23.12.2019, 23:51



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das mit dem geld kenne ich gut. mein exgatte hat immer nur soviel gearbeitet, um seine kosten decken zu können. irgendwann geht der respekt einfach flöten und dann ist es unrettbar vorbei-zumindest bei mir. ums gemeinsame kind hat er sich aber gut gekümmert und freiräume hatte ich genug. das war seine gegenleistung für 15 jahre schönes leben. er hätte auch nie gedacht, dass ich ihn verlassen würde und hat anfänglich sehr gelitten. es hat 3 gedauert, bis wir normal sogar freundschaftlich miteinander umgehen konnten. ich bereue nichts, null, nada und bin mit meinem leben außerordentlich zufrieden.

Mitglied inaktiv - 24.12.2019, 06:59



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Sorry - aber da fällt mir nur eins dazu ein: was eine Kannaille (idiot). Der Typ lässt sich auf allen Ebenen hängen - was findest du an so einem?

von kirshinka am 05.01.2020, 16:00



Antwort auf Beitrag von Boody

im prinzip lebt ihr in keiner form von symbiose, sondern er ist einfach nur parasit. würdest du noch liebe empfinden, ja mei, da würde ich meinen, manchen reicht das und das soll dann auch so sein aber auch die ist ja nun leider auf und davon mein exmann war ähnlich, verdiente beim bund als offizier sehr gut, mein lohn ging auf unser konto ,was er verwaltete( ich hatte nicht mal eine bankkarte) und ich bekam davon 50,00 in der woche für minime und mich ( er war in der kaserne) wir wohnten mietfrei im haus meiner eltern und dinge fürs kind bezahlte grösstenteils meine mum. das geld gab grundsätzlich er aus, wofür auch immer , denn wir waren stets im dispo ja macher und machenlasser kann ma da sagen aber wenn man drinsteckt, bemerkt man es selten irgendwann dann aber doch, das ich aufgewacht bin , denn eigentlich bin ich gar nicht so eine frau , die sich deckeln lässt heute nach der trennung geht es mir bestens , finanziel , wie mental

Mitglied inaktiv - 24.12.2019, 11:41



Antwort auf Beitrag von Boody

Hallo, ich kenne das gut. Es war bei uns ähnlich. Als Mama kleiner Kinder (meine Große war zudem bis zum 3. Geburtstag immer wieder schwer krank, ist chronisch krank aber nicht mehr regelmäßig in der Klinik) mit Mann im Schichtdienst kommen alle mit ihren Bedürfnissen vor einem selbst. Ich hatte oft das Gefühl, nicht mehr zu können. Mein Mann war / ist im Schichtdienst - verlassen konnte und kann ich mich überhaupt nicht auf die Schichtplanung, da diese oft von Tag zu Tag geändert wurde. Großeltern sind entweder zu weit weg oder wollen mit den chronisch kranken Kindern nichts zu tun haben - erst wenn sie ganz gesund sind... Aber es wird besser! Die Kinder werden selbständiger (meine sind jetzt 7 und 5 Jahre alt - ok, die Kleine ist seit Sommer auch chronisch krank) und ich habe das Gefühl, dass ich wieder anfange zu LEBEN. Ich wünsche Dir, dass Du einen guten "Berater" in dem Gespräch hast, der die richtigen Fragen stellt und gute Impulse gibt, so dass Du die für Dich richtige Entscheidung treffen kannst. LG, Philo

von Philo am 25.12.2019, 19:50



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Natürlich bist du verunsichert, du hältst an der erinnerung fest. Klar ist was du formuloerst aber das.. dass deine gefühle weg sind. wenn die nicht wieder kommen, lass es. ohne grfühle bringt eine beziehung nichts. und wegen alten erinnerungen oder mitleid oder unsicherheiten zusammen zu bleibn, ringt auch nichts.

von sommerbaby2020 am 25.03.2020, 17:18