Pseudokruppanfall - so können Sie Ihrem Kind helfen

Pseudokruppanfall - so können Sie Ihrem Kind helfen

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Spät am Abend bekommt die dreijährige Vicky plötzlich keine Luft mehr. Sie hustet, keucht und röchelt. In ihrer Panik zu ersticken schlägt sie wild um sich. Sie hat einen Pseudokruppanfall.

Zum Glück wissen ihre Eltern inzwischen schon, wie sie der Kleinen helfen können. Für Eltern, deren Kind das erste Mal einen Pseudokruppanfall hat, ist das ein wirklich schreckliches Erlebnis. Zum Glück bleiben die meisten Anfälle aber ohne schlimme Folgen.

Was ist Pseudokrupp?

Bei einer akuten stenosierenden Laryngitis - so der medizinische Fachausdruck für Pseudokrupp - entzünden sich die Schleimhäute im Bereich des Kehlkopfes und der Stimmbänder und schwellen stark an. Typische Symptome sind ein trockener, bellender Husten, Heiserkeit und ein pfeifendes Geräusch bei der Einatmung. Durch die Schwellung kann es auch zu Atemnot, Panik und Herzrasen kommen. Kruppanfälle treten fast immer nachts auf, und zwar typischerweise zwischen 24 und 4 Uhr morgens. Die Ursache liegt wahrscheinlich darin, dass der körpereigene Cortisolspiegel, der Entzündungen verhindert, zu dieser Zeit gerade besonders niedrig ist.

Einmal Krupp immer Krupp?

Ein Pseudokrupp kann eine einmalige Sache sein. Leider bekommen manche Kinder, die in dieser Hinsicht empfindlich sind, bei vielen "Erkältungsinfekten" einen Kruppanfall. Wenn Sie wissen, wie Sie Ihrem Kind helfen können, nimmt das diesem traumatischen Erlebnis aber ein wenig den Schrecken. Kruppanfälle betreffen fast immer Babys oder Kleinkinder, da bei ihnen die Atemwege noch recht eng sind und sich schnell verschließen können. Sobald der Kehlkopf größer wird, ist Ihr Kind dem Kruppalter im wörtlichen Sinne entwachsen. Mit etwa 5 bis 6 Jahren ist der Spuk zum Glück bei fast allen Kindern vorbei.

Wie kommt es zu einem Kruppanfall?

In den allermeisten Fällen sind Erkältungsviren die Ursache, deshalb ist Winterzeit gleichzeitig auch Pseudokrupp-Zeit. Eltern, die bereits Erfahrung mit den leidigen Anfällen haben, beobachten sie besonders oft, wenn gerade ein Atemwegsinfekt im Anzug ist oder die Erkältung beginnt. Aber auch Allergien oder Infektionskrankheiten wie beispielsweise Masern können manchmal einen Kruppanfall auslösen.

Erste Hilfe bei einem Kruppanfall

Das Wichtigste ist: Ruhe bewahren. Versuchen Sie Ihr Kind zu beruhigen, denn Panik verschlimmert die Atemnot noch.

Kühle, feuchte Luft lässt die Atemwege rasch abschwellen. Am besten nehmen Sie Ihr Kind auf den Arm und gehen mit ihm ans weit geöffnete Fenster. Notfalls können Sie sich auch mit ihm vor den offenen Kühlschrank oder die Gefriertruhe setzen. Oder bei geöffnetem Fenster im Badezimmer den heißen Wasserhahn voll aufdrehen.

Rufen Sie den Kinderarzt oder bei einem starken Anfall auch den Notarzt an.

Wie kann man weiteren Anfällen vorbeugen?

Achten Sie auch im Winter darauf, dass die Luft im Schlafzimmer Ihres Kindes nachts kühl und feucht ist. Am besten lüften Sie vor dem Schlafengehen einmal gut durch.

Schadstoffe in der Luft und vor allem Zigarettenrauch können Kruppanfälle begünstigen. Deshalb sollten Sie im Interesse Ihres Kindes zumindest in der Wohnung aufs Rauchen verzichten.

Falls Ihr Kind zu Pseudokruppanfällen neigt, kann Ihr Kinderarzt Ihnen vorsorglich ein Cortisonpräparat verschreiben, dass sie dann für den Notfall immer zuhause haben sollten.

Im Bereich Kindergesundheit erfahren Sie mehr über die Ursachen und Behandlungsmöglichkeiten bei Pseudokrupp.

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