Fehlsichtigkeit rechtzeitig erkennen

Fehlsichtigkeit rechtzeitig erkennen

© Adobe Stock, Monkey Business

Gutes Sehen ist für Kinder nicht nur sehr wichtig, um die Welt erkunden und für sich erobern zu können. Sehschwächen, die im Kindesalter nicht rechtzeitig erkannt werden, können schwere Fehlsichtigkeiten zur Folge haben, die ein Leben lang das Sehvermögen des Kindes beeinträchtigen können.

Sie als Eltern können schon früh selbst die Augen des Kindes "untersuchen". Leuchten Sie mit einer kleinen Stabtaschenlampe in die Augen und beobachten Sie das reflektierte Licht.

Normalerweise ist ein hellrotes Aufleuchten der Pupille zu sehen, wie etwa beim Fotografieren mit Blitzlicht. Sehen Sie Trübungen, Schwärzungen oder sonstige Abweichungen, kann das ein Zeichen für Trübungen der Hornhaut oder der Augenlinse sein. Wenn kein Licht zurückgeworfen wird, kann eine Kurz- oder Weitsichtigkeit der Grund sein.

Richtig sehen muss man lernen

Der Sehsinn ist beim Menschen nicht von Geburt an optimal ausgeprägt, er muss sich erst ausbilden. Bei der Geburt sind fast alle Kinder weitsichtig, bei etwa der Hälfte liegt die Weitsichtigkeit zwischen zwei und vier Dioptrien. Normalerweise verwächst sich das von selbst.

In den ersten sieben Lebensjahren werden im Gehirn die notwendigen Nervenbahnen angelegt und verknüpft, damit das Gesehene - Farben, Formen, Entfernungen, Bewegungen usw. - auch richtig verarbeitet werden kann. Diese Phase ist für gutes Sehen im späteren Leben entscheidend. Wenn das Gehirn des Kindes in den ersten Lebensjahren nicht alle "richtigen" Verknüpfungen bilden kann, dann ist die Gefahr groß, dass es in seinem gesamten Leben durch einen dauerhaften Sehfehler beeinträchtigt ist.

Besonderes Augenmerk sollte auf Schielen gelegt werden. Oftmals fallen leichte Formen des Schielens nicht auf, weil das Auge es zeitweise selbst ausgleichen kann. Doch wenn die Kinder müde sind oder gerade unkonzentriert kann es sein, dass die Augen in ihre "natürliche" falsche Position gleiten. Auf solche Zeichen sollten Eltern achten. Jedes Schielen, das nicht nur kurzfristig auftritt und über die ersten Lebensmonate hinaus anhält, sollte vom Augenarzt untersucht werden, weil sich sonst eine einseitige Sehschwäche auf dem schielenden Auge entwickeln kann.

Wann zum Augenarzt?

Falls Ihnen Veränderungen oder Schielen auffallen, sollten Sie direkt einen Augenarzt aufsuchen. Generell steht während des 2. Lebensjahres die Vorsorgeuntersuchung an. Leider wird diese Routinevorsorge beim Augenarzt aber bisher nur von sehr wenigen Krankenkassen bezahlt.


Die Behandlung einer Fehlsichtigkeit hat immer das Ziel, dass das Kind mit beiden Augen parallel und gleich gut sehen kann. Fehlstellungen der Augen können bei Kindern noch recht gut behandelt werden: mit einer Brille oder mit dem zeitweisen Abkleben eines Auges. Das Gehirn und auch die Augenmuskulatur sind noch veränderbar und passen sich relativ leicht neuen Gegebenheiten an. Brillen gibt es auch schon für Babys und Kleinkinder.

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