Wen es interessiert ... Fortsetzung des Beitrages "Party mit 14" (lang)

Am Freitag war die Geburtstagsparty, zu der unsere 14-jährige Tochter nun gehen durfte. Ihre Freundin ist 18 geworden und nachdem wir nicht erlaubten, dass sie dort schläft, hatte ich gesagt, ich würde sie um 1 Uhr abholen. Fand sie zwar erst blöd, aber dann handelte sie mich noch auf 1:30 Uhr hoch und es schien alles klar.

Ich hatte mir einen Wecker gestellt und bin dann hingefahren (es ist nur ein kurzer Weg, aber ich wollte nachts nicht spazieren gehen). Konnte auf dem Rückweg aus dem Gähnen gar nicht mehr rauskommen, so müde war ich. Sie ging in ihr Zimmer nach oben und ich legte mich ins Bett, um dort festzustellen, dass ich doch ein bisschen aufgekratzt war vom Fahren und gar nicht gleich einschlafen konnte. Während ich noch so lag und gaaaaanz sachte wieder wegdöste, hörte ich auf einmal unsere Haustür zuklappen. Ich lag so und überlegte, ob ich das jetzt geträumt habe. Überlegte hin, überlegte her, wurde dabei dann richtig munter und stand auf. Ich guckte aus den Fenstern, sah aber nichts, guckte aus der Haustür (inzwischen waren 5 min vergangen) und auch dort war nichts zu sehen. Inzwischen überlegte ich schon, ob ich vielleicht doch geträumt habe ...

Ich ging also nach oben, um dort festzustellen, das Kind hatte nur ihren Mantel und die Schuhe getauscht und sich wieder verzogen. Ich dachte, mich trifft der Schlag!

Bin also wieder runter, habe mich angezogen und bin mit dem Auto wieder zu der Freundin gefahren. Dort standen im Dunkeln ein paar Jugendliche vor der Tür und rauchten. Ich fragte, ob meine Tochter dort sei, aber sie meinten, sie würden die nicht kennen. Dann bat ich, sie möchten die Gastgeberin mal holen: "Die hat heute Geburtstag und ist beschäftigt." Ich wiederholte meine Bitte, war inzwischen noch saurer: "Wir rauchen hier aber gerade." Jugendliche sind iwirklich was Herrliches!

Jedenfalls schafften sie es tatsächlich, das Geburtstagskind zu holen, die (natürlich!) keine Ahnung hatte, wo meine Tochter sei. Sie sei nicht bei ihr und wenn sie käme, würde sie ihr sagen, sie solle sich melden.

Tja, was sollte ich machen? Das Haus stürmen und die Zimmer durchsuchen? Kam mir ganz schön blöd vor. In so einer Situation war ich noch nie.

Bin also erst einmal nach Hause, wo mich nach 10 Minuten ein Anruf meiner Tochter erreichte. Sie sei gerade eben bei ihrer Freundin eingetroffen, denn ihr sei eingefallen, sie hätte sich von der noch ein Buch für die Schule ausleihen wollen. Also, wirklich eine blödere Ausrede ist ihr so schnell wohl nicht eingefallen; ich war beinahe enttäuscht. Da hätte ich mehr erwartet.

Jedenfalls habe ich gesagt, sie solle sofort nach Hause kommen. Sie kam dann und meinte, sie habe wirklich nur das BUch holen wollen und wenn ich ihr nicht glauben würde (als ob es darum gegangen wäre, was ich glaube), dann sei ICH selbst Schuld.

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Am nächsten Tag (gestern) war sie bei einer Klassenkameradin. Mein Mann war arbeiten und ich musste mit dem Kleinen weg, als sie gerade aufstand. Also noch kein klärendes Gespräch am Morgen.

Die beiden Mädchen müssen für ihren MSA gemeinsam etwas vorbereiten und haben da noch einiges zutun. Während ich abends mit meiner Freundin sehr lange telefonierte, rief sie an und sprach mit meinem Mann. Allerdings nur kurz, denn sie wollte unbedingt mit mir reden. Aber mein Gespräch dauerte ausnahmsweise mal fast 2 Stunden und deswegen hatte meine Tochter mich erst um 19.15 Uhr an der Strippe. Sie wollte bei ihrer Klassenkameradin schlafen.

Ich sagte, sie solle nach Hause kommen, denn wir hätten ja wohl von heute Nacht noch etwas zu klären. Daraufhin meinte sie: "Und wenn ich nein sage?" Daraufhin wurde ich etwas unfreundlich und sagte, sie solle gefälligst ihren Hintern nach Hause schwingen und zwar pronto. Sie kam dann nach einer guten Stunde, was dem normalen Weg entspricht, also nicht extra getrödelt.

Wir haben sie ins Gebet genommen und ihr erklärt, dass ihre neuen Freunde vielleicht tun und lassen können, was sie mögen, weil sie 18 sind. Aber ihr fehlen da eben noch ein paar Jahre und davon abgesehen, hat sie sich an Regeln und Absprachen zu halten. So richtig eingesehen hat sie das nicht; ist bei der albernen Geschichte mit dem Buch geblieben, hat ansonsten genervt die Augen gerollt und wahrscheinlich gedacht, dass wir sie einfach nur tierisch nerven.

Mein Mann ist recht gelassen und meint, ich soll ruhig bleiben. Teenager machten nunmal Blödsinn und das sei noch nicht einmal ein besonders schlimmer (wo er vermutlich Recht hat). Er geht davon aus, dass es nur ein folgerichtiger Schritt aus ihrer 14-jährigen Sicht ist, sich so zu verhalten, wenn eben "alle" sich ja auch so verhalten. Dabei blendet sie diskret aus, dass sie ein paar Jahre trennen.

Ich bin trotzdem so enttäuscht von ihr und ich hatte auch ganz ehrlich erwartet, dass sie das vielleicht ein bisschen einsieht und sich entschuldigt, aber da kommt nichts. Im Augenblick erkenne ich mein Kind nicht wieder. Ihr Verhalten sollte m. E. Konsequenzen haben, aber ich bin unschlüssig, wie das aussehen soll.

Agnetha