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Geschrieben von gretchen am 25.04.2008, 20:40 Uhr

Warum alle so heiß aufs Gymnasium???(sehr lang)

Ich kann das auf der einen Seite gut nachvollziehen, meine älteste ist auf dem Gymnasium (NRW), allerdings ist sie der letzte G9 Jahrgang (sie ist in der 8) und schwirrt so langsam ab. Sie war immer eine 2-3er Kandidatin auf dem Gym. Jetzt ist es eher 3-5 und sie hat keinen Bock mehr auf diese Schule und die oberflächlichen Schüler, sondern würde lieber zu einer Gesamtschule gehen.
Meine 2te sollte zum Gym laut Lehrer, aber G8 wollte ich ihr nicht antun, die Real hier ist unter aller S**, also ist sie zur Gesamt, allerdings zu der, die den WESENTLICH HÖHEREN Ausländeranteil hat und ist natürlich teilweise total unterfordert.
Trotzdem hätte ich sie nicht aufs Gym gesteckt, obwohl es mich manchmal immer noch ärgert.
Wenn jemand fragt, auf welcher Schule man ist, hört sich Gym ja immer toll an, aber keiner fragt ja dann nach den Noten oder ob es da leicht oder schwer ist.
Bei Gesamt denkt fast jeder, ohhh sollte sie zur Hauptschule gehen.
Aber ich denke, das ist eher das Problem der Eltern, die denken Gymnasiasten bekommen leichter einen Job.
Aber was nützt ein schlechtes Zeugnis auf dem Gym bei Bewerbungen??? GAR NICHTS!!
Ein endlosthema und ich gebe zu, ich selber stehe auch zwischen den Stühlen und ärgere mich bei der 2ten.
Aber das Kind muss sich wohl fühlen und motiviert sein.
So, jetzt könnt ihr über mich herfallen

 
10 Antworten:

Re: Warum alle so

Antwort von Pauline04 am 25.04.2008, 21:12 Uhr

Wieso über dich herfallen? Sind doch ganz vernünftige Ansichten? Außerdem kann man das sowieso nicht pauschalisieren.

Wir haben hier am Ort eine GEsamtschule, die nach der sechsten in die 3 Zweige (Haupt-, Real, Gym) verzweigt. Die Schule ist modern, gut besucht, direkt am Ort - und trotzdem habe ich mich dagegen entschieden. Nur, weil es für MEIN Kind besser ist, wenn es gleich aufs Gym geht. Für andere Kinder ist das der andere Weg der bessere. G8 gibts bei uns in RLP noch nicht so verbreitet, soll aber kommen. Würde ich meinem Kind nicht antun. Das dauert vieleicht noch ein paar Jahre bis man das im Griff hat (im Osten ist das ja schon lange so, hab ich gehört? Und funktioniert?) Wie auch immer, geht ja nicht um G8 hier.

Also nochmal: Ob mein Kind mal Abi macht oder sonstwas ist mir sowas von schnuppe. Er geht aus anderen Gründen nicht auf die Gesamtschule. Unter anderem weil mir das Konzept dort nicht zusagt. Mag es für manche Kinder die bessere Wahl sein, noch ein, zwei Jahre zu warten bis die Entscheidung fällt ist es für andere Kinder besser, sie wissen gleich wo sie sind, wo sie bleiben werden und was sie erwartet.

Für meinen Sohn wäre das Aussiebungsverfahren ab Mitte Klasse fünf nichts gewesen. Wie gesagt, für andere ist es ideal und wieder andere gehen lieber in eine gute Realschule statt auf diese Gesamtschule weil da (für die Statistik) dann doch ein paar Hauptschüler werden, die gut durch die Real gekommen wären. Usw.

Das ist also, meiner Meinung nach, Eltern und Kind abhängig. Du hast dich für die Realschule entschieden, deiner Tochter tuts gut trotz Unteforderung, also, dann passt das doch !!!

Man muss nicht immer mit dem Strom schwimmen. (Von 120 "Abgängern" an unserer Schule gehn nur ca. 16 an eine andere Schule als an die Gesamtschule hier. Davon sind 12 Mädchen, die in eine reine Mädchenschule wechseln. 4 gehen an ein Gymnasium. Aus der Klasse meines Sohne ist keiner dabei. Verständnis muss ich also keins erwarten.... Die meisten können das nicht fassen. (wozu Bus fahren wenn man doch am Ort eine Schule hat, ist doch bequemer etc....)

LG
pauline

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Re: Warum alle so

Antwort von like am 25.04.2008, 21:28 Uhr

Bei uns gibt es gar keine Gesamtschulen - im weiten Umkreis nicht, ich glaub sogar, in BW gar nicht?! Die Realschulen sind unterschiedlich, bei uns hier im ländlichen Raum noch ganz passabel, aber der Anteil an sehr schwierigen Schülern ist dort doch viel höher als am Gym. Wer nach dem Abi eine Lehre machen will, braucht sicher auch einen passablen Schnitt. Und für viele Studien gibt es ja auch Numerus Clausus. Aber in vielen Fällen braucht man zum weitermachen eben einfach nur "Abitur", agal ob mit 4,0 oder 1,0. Eine gute Bekannte wollte nach der Familienpause z.B. beruflich etwas anderes machen und ihr schwebten so ein paar Dinge im Kopf herum, die sie aber alle leider nicht anfangen konnte, da sie "nur" Realschulabschluss hatte - wenn auch einen guten.
Was mir auch noch einfällt zur füheren Auswahl bei uns (eben in der 4. Klasse): auf der einen Seite finde ich das natürlich nicht toll, weil eben die Spätzünder benachteiligt sind und schon arg früh ein hoher Leistungsdruck auf den Kindern lastet, auf der anderen Seite kommen bei einer Auslese nach Kl. 6 vielleicht schon pubertätsbedingte Leistungsabfälle zum tragen - da sind dann eindeutig wieder die "Frühentwickler" im Nachteil. Wenn erst in Klasse 7 oder 8 die Entscheidung fallen würde, wären sicher 2/3 der Klasse meines Großen (Klasse 8 Gym G 8) zur Haupt- oder Realschule gewandert...stöhn...

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Re: Warum alle so

Antwort von Stryla am 25.04.2008, 23:16 Uhr

Ich bin da vielleicht etwas verträumt, aber meiner Meinung nach sollte es kein Siebverfahren geben, sondern ein unkompliziertes hin und her pendeln. Z.B. Eltern entschliessen sich ihr Kind aufs Gymnasium zu tun. Das Kind ist überfordert kommt nicht zurecht, gut dann soll es problemlos auf realschule wechseln können. Dort stellt sich villeicht nach der Pubertät raus, dass das Kind Supernoten hat, Kind will vielleicht was studieren, dann sollte es halt unkompliziert möglich sein wieder aufs Gymnasium zu wechseln. Wenns nicht klappt halt wieder auf Real, etc. Das nimmt den Kindern und den Eltern den Stress, jeder hat die Möglichkeit seinen optimalen Schulweg zu finden.Zusätzlich dazu fände ich es angebracht Kindern, bei denen sich fr abzeichnet, dass sie in einigen Fächern super gut sind und auch motiviert sind, in anderen aber nicht, diese in diesen Bereichen zu fördern. Der Abschluss könnte dann z.B. Realschul sein, aber mit der Sondergenehmigung dass das kind Fach x,y studieren kann, weil es dort sehr gut ist. hatte so einen Schüler damals bei uns in der Klasse: Mathe, Physik, Informatik, Chemie, Biologie 1 mit Tendenz zu ausgezeichnet,alle anderen Fächer eigentlich 5 bis 6, konnte aber durch mündliche Mitarbeit eine 4 rausholen. Er hat bis zum Abi weitergemacht, aber es war eine Qual, ausser seine guten Fächer. heute ist er promovierter Physiker und hat einen guten Job in der Forschung. Für den wäre Hauptschule oder Realschule tausendmal besser gewesen, wenn er dennoch die Möglichkeit gehabt hätte, seine guten Fächer zu trainieren und die "Sondergenehmigung" fürs Studium zu erlangen.

Meinen werde ich, sollte das Schulsystem dann noch so sein wie heute, auf das Gmynasium tun, einfach deswegen, weil man eben leider mit Abitur, ausser studieren, auch alle anderen Ausbildungen machen kann, sprich man kann mehr aussuchen. Und für einige Studienfächer, z.B. Mathematik braucht man keinen Numerus klausus, aber gute Mathe Noten.

Sollte ich aber feststellen, dass er sich nicht wohl fühlt, es zu anstengend und stressig für ihn ist, kommt er selbstverständlich runter und entwerder auf ene Gesamtschule oder direkt eine gute Realschule. Leiden lassen und Stressen werde ich meinKind bestimmt nicht. Und egal was es macht, ich werde stolz auf ihn sein.

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das frage ich mioch auch....

Antwort von bea+michelle am 26.04.2008, 9:52 Uhr

meine große hatte auch eine gym empfehlung, sie wollte aber nicht und wir haben ih rauchnicht zugeredet, aber diese ständigen fragen warum habt ihr nicht, gingen mir dermaßen auf den zeiger. Ich glaube nicht das ich mich rechtfertigen muß
Sie muß für dei schule nicht viel tun und hat auch noch zeit für ihre hobbys, was auf dem gmy nicht der fall gewesen wäre

lg bea

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Re: Warum alle so

Antwort von salsa am 26.04.2008, 9:54 Uhr

heiß drauf bin ich garnicht ;-) den focus auf abi und dann ausbildung oder studieren habe ich nicht ...das ist ein weg, aber nciht der weg meines kindes ..sie hat einen schnitt von 1,4 und doch wird sie auf eine realschule gehen ...meiner meinung nach, werden auf dem gym hauptsächlich wissenssachen vermittelt ...doch es gibt noch so vieles anderes was wichtig ist ...deshalb wird sie auf eine realschule gehen, wo auf 15 kinder 2 betreuer kommen ... sie kann dann nach dem realschulabschluss auf eine berufsfachschule oder berufskolleg gehen und da ihren weg weiter machen, sofern sie dies will ...auch der weg zum studieren ist offen ... also nichts "verbaut" mit "nur" realschule ...als ich selber ausbilderin war, habe ich viel lieber kids von berufsfachschulen genommen und kids mit abitur nur sehr ungern ... weil sich die berufsfachschulen-kids schon 2-4 jahre mit der thematik befasst haben und einfach mehr wussten ...und ich konnte erkennen, dass sie sich schon x-jahre dafür interessieren ...bei den abiturienten konnte ich dies nicht immer so erkennen und habe von daher die berufsfachschulen-kids lieber genommen als abiturienten ....
salsa

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Re: Warum alle so

Antwort von Benedikte am 27.04.2008, 14:36 Uhr

Hi,
ich fuehle mich angesprochen.

Erstmal gebe ich Dir recht- man muss die Schulform finden, in der ein Kind optimal gedeiht und gefoerdert wird.Das ist auch meine erste Prioritaet- ich wuerde kein Kind aufs Gymnasium geben, von dessen Eignung ich nicht ueberzeutg bin.

aber andersherum- ein geeignetes Kind wuerde ich auf keine andere Schulform geben wollen als auf das Gymnasium. Ich meine, dass dort die groessten ansprueche gestellt werden und die Kinder deshalb dort am meisten lernen.

Unsere sind in der grundschule immer problemlos durchgekommen- das Niveau war nicht so riesig. Folge war, dass sie - meine Grossen sind jetzt 10 und 11- ohne Antsrengungegn gut waren und beide nicht in der grundschule gelernt haben, sich anzustrengen. Entweder sie sind aus dem Stand erfolgreich- oder nicht. Sich etwas erarbeiten faellt ihnen schwer- und wozu auch, wenn sie doch eh alles koennen?

In der grundschule orientieren sich die Lehrer immer an den langsameren und schweirigeren Kindern. Bei meinem grossen gab es 5 Foerder- bzw. teilungsstunden, die haette die Lehrerin an alle Kinder veteilen koennen. Zu Schulanfang hiess es auch, man wuerde in eine Gruppe Kinder zusammenfassen, die gut lesen und mit denen schon schnell kleinere Buecher lesen) Was war? Pustekuchen, alle Stunden gingen fuer die Foerderung der schwaecheren Kinder drauf. Auch so in der Schule- wenn manche Kinder rueher fertig waren, durften sie sich selber was zu lesen mitbringen- auf deren tempo und koennen wurde nie gross Ruecksicht genommen so dass immer mal Phasen der Langeweile im Unterricht enstanden. Beide sind trotzdem immer gerne gegangenweil sie dort viele Spielkameraden hatten und so- aber ich fand, dass sie viel Zeit nicht sinnvoll nutzten.

In der deutlich homogeneren Lerngruppe im Gymansium wird es diese Leerzeiten nicht si geben, die Zeit wird intensiver genutzt. Und-die Lernathmosphaere wird besser sein. In der grundschule waren immer wieder auch Kinder, die nur den Unterricht gestoert haben, geschlagen haben etc. Die werden auf dem Gymnasium keine Chnace haben. Wir haben unsere jetzt auf einem katholischen Gymnasium angemeldet- das steht klar im Schulvertrag, dass fehlverhalten zur Kuendigung berechtigt.Von daher- besseres Lernklima.

Und natuerlich- mit einem Abitur kann man mehr anfangen als mit einem Haupt, Real oder sonstigen Schulabschluss.

Das sind einige der gruende, warum ich fuer meine KInder- zumindest fuer die aelteren beiden, bei den Kleinen weiss ich es ja noch nicht- ein Gymnasium anstrebe.

Benedikte

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Re: Warum alle so

Antwort von Mandy2 am 27.04.2008, 17:12 Uhr

Hallo,

meine Tochter ist nun in der 5 Klasse eines Gymnasiums und ich weiß heute noch nicht ob es die richtige Schulform für sie ist, vielleicht ist sie es eher nicht, sie hat selten Lust zu lernen und sehr selbständig ist sie dabei auch nicht. Ich war froh das ihre Lehrerin mir damals die Entscheidung abgenommen hat, mit ihrem Notendurchschnitt (1,7), wäre ich auch eher nicht auf die Idee gekommen sie auf die Realschule zu schicken, diese haben hier einen eher schlechten Ruf. Ich denke das Problem ist, dass man sich einfach zu früh entscheiden muss. Ich bereue es auch nicht, ich hätte eher ein schlechtes Gefühl, wenn sie auf der Realschule unterfordert wäre.

Lg. Mandy

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@benedekitne

Antwort von gretchen am 27.04.2008, 20:03 Uhr

Ich hatte dich nicht im Visier.
Du hast recht, wenn die Kinder in der Grundschule nicht lernen zu lernen und es auf der "falschen" weiterführenden Schule auch so ist, wie sollen sie es denn jemals lernen.
Meine 2te ist ja anstelle von Gym (lt. Lehrerin) auf die Gesamtschule gegangen.
Sie muss bis heute nichts für die Schule tun und schreibt immer nur 1en+2en.
Daher musste sie in der 6 Französisch nehmen (obwohl sie nicht wollte) damit sie überhaupt mit dem Lernen anfängt.
Deswegen denke ich manchmal auf dem Gymnasium hätte sie vielleicht gelernt zu lernen und wäre nicht unterfordert. Und diese Gedanken machen mich manchmal echt irre. Immer wieder dieses, was wäre wenn....in meinen Gedanken.
Meine große ist auf dem Gymnasium und musste in der 5+6 auch nicht großartig was tun. Sie hat gedacht, es geht immer so weiter, aber jetzt ist sie in der 8 und in einigen Fächern steht sie 4-5.
An der Schule gibt es keine Förderkurse und es ist den Lehrern egal, ob die Kinder G9 schaffen. Wer es nicht packt, sollte am Besten die Schule verlassen.
Das weniger gestört wird als an anderen Schulen, glaube ich nicht. In der Klasse meiner Tochter wird normal gestört, allerdings interessiert es die Lehrer nicht, sie ziehen einfach den Stoff durch. Wer nichts mitbekommt hat halt Pech gehabt.
Es kann schon sein, dass es auf katholischen Grundschulen anders ist.

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Re: @benedikte

Antwort von Benedikte am 27.04.2008, 21:19 Uhr

Ich fuehlte mich angesprochen weil ich eine ausgesprochene Verfechterin des Gymansiums0- wenn moeglic- bin. Wobei es bspw. in berlin auch richtig gute Gesamtschulen gibt, die eine echte alternative waeren. Bspw., die Kennedyschule in zehlendorf, eine amerikanische Schule mit viel englisch.Aber die haben genauso hohe Anforderungen wie das Gymnasium.

mal schauen wie es wird, Schule ist euin unendliches thema

Benedikte

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Re: Warum alle so

Antwort von Sylvia1 am 29.04.2008, 14:05 Uhr

Hallo,

ganz einfach, warum es vielen Eltern (die mehr als nur die nächsten paar Jahre und den Weg des geringsten Widerstandes für ihr Kind im Fokus haben), so wichtig ist, dass ihr Kind auf das Gymnasium wechselt: Man will seinem Kind nur die besten Möglichkeiten einräumen! Und da sprechen nunmal ziemlich viele Gründe für das Gymnasium (und eigentlich - bei vernünftiger Betrachtung - keine dagegen):

- Mit dem allergrottenschlechtesten Abitur hat man immer noch viel bessere berufliche Chancen als mit einem noch so tollen Realschulabschluß, vor allem hat man längerfristig gesehen auch bessere berufliche Entwicklungschancen. Man muss ja auch nicht direkt nach dem Abi studieren, wenn man da erst mal "keinen Bock" drauf hat, sondern kann dies auch erst einige Jahre später nach erfolgreicher beruflicher Erstausbildung und ggf, einigen Jahren Berufstätigkeit tun - ggf. kann man das Studium dann sogar berufsbegleitend absolvieren.

- Auf dem Gymnasium zählt eigentlich nur eins: Draufbleiben, egal wie schlecht die Noten sind und durchhalten bis zum Schluss - auch wenn man vielleicht auch mal eine Ehrenrunde einlegen muss. Das ist i. d. R. kein Zeichen mangelnder Intelligenz, sondern oft auch Pubertätskrisen- ("Null Bock" oder falsche Freunde) oder Lehrer-abhängig. Wichtig ist nur, dass man als Eltern weiter dahinter steht und sein pubertierendes Kindlein versucht davon zu überzeugen, dass der Schulabschluss super wichtig ist und dass sich das Durchhalten am Ende doch lohnt.

- Es ist verklärte Romantik, zu glauben, die guten Realschüler würden mal eben noch die 3 Jahre gymnasiale Oberstufe dranhängen - selbst wenn sie es vielleicht theoretisch könnten, die meisten machen es in der Praxis nicht. Kann ich auch ein Stück weit verstehen, denn für einen 15- oder 16-jährigen sind 3 weitere Jahre Schule, bis erst mal die "Flocken" kommen, eine endlos lange Zeit. Und der junge Mensch strebt nach Unabhängigkeit - finanziell auf jeden Fall.
Nach der 10. Klasse lockt natürlich erst mal die "schnelle Kohle", die man mit einer Ausbildung machen kann und die Bequemlichkeit oder Kurzsichtigkeit überwiegt dann oft. Und gerade die guten Realschulabsolventen, die durchaus Potential hätten, haben ja - fatalerweise muss man hier sagen - auch realistische Chancen, einen guten Ausbildungsplatz zu finden. Und für eine/n 15- oder 16jährige ist eine Ausbildungsvergütung ja schon ein echter finanzieller Aufstieg im Gegensatz zum Taschengeld und auf jeden Fall ein Schritt in Richtung Unabhängigkeit von den Eltern. Nur geht es halt dann irgendwann später beruflich nicht mehr weiter nach oben, und die Ansprüche an das Einkommen wachsen eben mit der Zeit (Auto, eigener Hausstand, Urlaube, irgendwann mal eine Familie, diverse sonstige Wünsche...). Ein/e 25-jährige/r ist mit dem, was er/sie nach der Ausbildung und einigen Berufsjahren verdient, vielleicht ganz zufrieden. Aber 20 Jahre später ist das vielleicht nicht mehr so der Fall! Und diejenigen, die dann "nur" einen guten Realschulabschluss + Ausbildung haben, können dann nicht mehr so wahnsinnig viel obendraufsetzen, was sie finanziell im Beruf weiterbringt. Da haben dann die Hochschulabsolventen schon deutlich bessere Karten.

- Übrigens kann ich mich nicht (bilde seit ca. 13 Jahren in einem großen Konzern Kaufleute für Bürokommunikation im Betrieb aus) der Meinung einer Vorschreiberin anschließen, dass ich mit Realschulabsolventen als Azubis bessere Erfahrungen als mit Abiturienten gemacht habe. Vielmehr habe ich die Erfahrung gemacht, dass gerade diejenigen, die Abitur und damit 3 Jahre mehr Unterricht und 3 Jahre mehr Lebenserfahrung haben, deutlich bessere Sprach- und Sozialkompetenzen haben (mit Sprachkompetenz meine ich jetzt die deutsche Sprache, die i. d. R. die Muttersprache ist, mündlicher und schriftlicher Ausdruck - grundlegende Werkzeuge in diesem Beruf). Nicht das die Realschulabsolventen durch die Bank weg schlechter sind, aber es fehlt ihnen einfach etwas, was ihnen die anderen voraus haben.

Aus diesen Grunde war es mir äußerst wichtig, dass meine Tochter auf das Gymnasium wechselt. Ich hätte auch - wenn sie nur eine eingschränkte Empfehlung dafür gehabt hätte oder gar keine - dafür gekämpft, sie dorthin zu bekommen. Fatal ist, wenn vielen 10jährigen Kindern oder/und ihren Eltern das Gymnasium nicht zugetraut wird (bzw. die eigenen Eltern es dem Kind nicht zutrauen oder es nicht bestärken, dorthin zu gehen). Bildung ist absolut wichtig und tut nicht weh.

Schöne Grüße
Sylvia

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