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Geschrieben von AndreaL am 10.12.2017, 10:41 Uhr

Versuch, Licht ins Dunkel zu bringen...

Hallo Anna,

Du schreibst und berichtest sehr ausgewogen vom Krankheitsbild Deines Sohnes. Dafür: Lob!!!!

Man merkt Dir Deine Ambivalenz deutlich an, genauso wie immer wieder die Mutterliebe über allem steht. Auch dafür: Lob! Viel Lob!!

Ich habe beruflich mit Kindern in schwierigen Lebenslagen zu tun und stelle Dir ein paar Fragen, ok?

Wart Ihr schon mal in einem SPZ (Sozial-Pädiatrisches Zentrum)?. Dort wird systemischer und ganzheitlicher geguckt, als nur fachbezogen - wie jetzt einmal der HNO (alles körperlich bedingt) oder die Psychiaterin (oder Psychologin oder 'nur' Therpeutin????), die auf der harten Psychoschiene argumentiert.

Ich sehe bei Euch vor allem ein Ursachengeflecht von Krankheit, die Fehlzeiten bedingt. Und von Fehlzeiten, die ein 'Ankommen' in Schule verhindern und neue Fehlzeiten verursachen.

Hat Dein Sohn richtig aktive Freunde? Übernachtet er woanders? Wie verbringt er die Freizeit? Was ist mit Sport? Mannschaftssport? Was interessiert ihn?

Hast Du Dich beraten lassen? Dein Mann? Zum Bespiel in einer Erziehungsberatungsstelle? So ein verflochtener Konflikt wie bei Euch hat immer auch Elternanteile... Ich meine ausdrücklich NICHT, dass Ihr Schuld habt, sondern dass auch Ihr in bestimmten Verhaltensmustern agiert, die vielleicht in diesem Falle kontroproduktiv sind... Die lohnt es sich, zu hinterfragen...

Und ja, die Fehlzeiten sind viel zu hoch. Das sollte so nicht weitergehen. Augen zu und durch wäre hier falsch. Ich erlebe das gerade bei einem Freund von meinem Sohn, der nach ähnlicher 'Karriere' wie bei Euch nun letztlich kurz vorm Ziel alles hingeschmissen hat. In Klasse 11 nicht mehr regelmäßig gekommen, Kl. 11 wiedehrolt und nach 3 Wochen wieder dauerkrank. Jetzt abgegangen von der Schule. Bei immer! guten Schulleistungen.

Zum Aufenthalt in einer Klinik. Meine eigene Erfahrung ist, dass Kinder von dort mit Pest reingehen und und mit Cholera 'rauskommen. Verstehst Du was ich meine...? Wenn gar nichts mehr geht - ok! Dann ja. Aber Ihr habt bislang ambulant ja gar nicht genügend Unterstützung bekommen...

Eine Möglichkeit wäre auch eine Familienhelferin über das Jugendamt. Jetzt bitte nicht nervös zucken, hmmm...? Ob das in Eurem Fall allerdings finanziert wird bei Deiner klaren Art, Eure Situation zu erkennen, ist noch fraglich. Aber - es gibt auch diese Möglichkeit.

Es gibt in Hannover z.B. das Winnicot-Institut (http://www.winnicott-institut.de/navi/startseite/) Die kenne ich von Fortbildungen und von denen weiß ich, dass die gut sind. Das wäre auch eine mögliche Anlaufstelle. Das Universitätsklinikum Eppendorf in Hamburg wäre auch eine Möglichkeit für Euch - eine gute. So hat jede Region ihre entsprechenden Anlaufstellen, die systemisch und ganzheitlich auf's Kind gucken UND auf die Eltern. UND ambulant. Die können Dir auch deutlich besser sagen, ob ein Klinikaufenthalt tatsächlich angebracht ist oder nicht.

Eine Frage zum Schluss - ist Deinem Sohn die Problematik bewusst? Oder spielt er herunter?

Lieben Gruß

Andrea

 
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