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Geschrieben von MamaMalZwei am 12.08.2009, 10:11 Uhr

Schülerin "diagnostiziert" Klassenkameradinnen

Hallo zusammen, meine Tochter besucht die 9. Klasse eines Gymnasiums. Ich kann mich freuen, dass sie immer noch relativ viel aus der Schule erzählt, wenn ich das so vergleiche.
Heute morgen beim Frühstück erzählte sie von einer Klassenkameradin. Die geht hin und erzählt anderen Mädchen, dass sie vermutet dass das Mädchen X (eine sehr gute Schülerin mit wenig Kontakten zu Kameradinnen) autistisch ist. Wohlgemerkt, ich kenne X. Es ist ein sehr schüchternes, zurückhaltendes und brilliantes Mädchen, aber mit Sicherheit nicht autistisch. Sie wurde meines Wissens nie irgendwo diagostiziert oder behandelt sondern ist einfach anders gestrickt als die anderen Mädchen.
Statt das zu akzeptieren gibt es jetzt also "Diagnosen" hinter vorgehaltener Hand. Auch andere Mädchen erhielten "Diagnosen" von diesem Mädchen.
Die macht das nicht um zu mobben, so wie ich sie einschätze, sondern weil sie absolut noch keine Ahnung hat, was man über Dritte sagen darf und was nicht.
Kati konnte damit nicht umgehen und fragte daher zum Glück mich.
Jetzt hat ihre Klasse seit kurzem eine neue Klassenlehrerin, die auch Vertrauenslehrerin ist. Jetzt meine Frage: Soll ich Kati ermuntern, auf die Vertrauenslehrerin zuzugehen und sie zu informieren? LG

 
7 Antworten:

Re: Schülerin "diagnostiziert" Klassenkameradinnen

Antwort von Mariakat am 12.08.2009, 10:24 Uhr

Ich denke "ja", gerade weil es sich offensichtlich um ein Kind handelt, das nicht weiß, welche Tragweite ihre Äußerungen haben. Nach dem zu schließen, was du erzählst, müßte es sich auch um ein Kind handeln, dass positiv reagiert, wenn man ihr erklärt, was sie da eigentlich sagt/ tut. D.h. das Kind ist nicht böse per se, sondern eher dumm. WEnn man es ihr freundlich erklärt (und das sollten Vertrauenslehrer tun), dann dürfte sie aus dieser ERfahrung lernen und in Zukunft anders handeln oder sogar den betroffenen Kindern helfen.
GRuß Mariakat

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Re: Schülerin "diagnostiziert" Klassenkameradinnen

Antwort von +emfut+ am 12.08.2009, 12:37 Uhr

Woher hat die Schülerin denn solche "Kenntnisse"?

Ganz ehrlich: Fumi ist zwar "erst" in der 8. Klasse, aber sie ist nicht doof und wir haben Menschen mit psychischen Krankheiten im Bekanntenkreis, auch Autisten. Trotzdem wüßte Fumi nicht genug über Autismus, um andere Menschen zu "diagnostizieren", nicht mal ansatzweise.

Kann es sein, daß das Mädel irgendwelche "Erkenntnisse" eines anderen Menschen "nachplappert"? Oder daß sie irgendwelche Erlebnisse "verarbeitet"? Mal aus der Luft gegriffen: Vielleicht hat sie einen Verwandten, der Autist ist, hat in den Ferien etwas mehr als sonst mit ihm zu tun gehabt und sich die Symptome erklären lassen - und versucht das jetzt zu abstrahieren, indem sie andere Kinder, die in ihren Augen in das (sehr grobe) Schema passen, in diese Form zu pressen?

Ich würde die Vertrauenslehrerin ansprechen - aber ich würde darauf achten, daß die "Diagnosewut" unter Umständen auch eine Not des Mädels aufzeigt. Sie braucht sicher etwas mehr Fingerspitzengefühl und sollte wissen, daß man Menschen keine Laiendiagnosen um die Ohren haut - aber sie muß auch jemanden haben, mit dem sie über solche Überlegungen und "Kategorisierungen" reden kann. Denn wenn man ihr "verbietet", ihre "Diagnosen" laut zu sagen, sind die ja noch nicht weg, dann "diagnostiziert" sie vielleicht im stillen Kämmerlein munter weiter.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Schülerin "diagnostiziert" Klassenkameradinnen

Antwort von MamaMalZwei am 12.08.2009, 12:59 Uhr

Hallo Elisabeth, woher sie das hat weiß ich nicht. Das Mädel war ein paar Mal bei uns, ich habe sie eigentlich immer als vernünftig erlebt.
Es kann sein dass Kati ein wenig zu viel von ihrem Bruder erzählt hat, der ja vor zwei Jahren arge Probleme mit Klassenkameraden hatte und der auch sehr zurückhaltend gegenüber Gleichaltrigen, aber eben nicht autistisch ist. Auch ihm wurden damals allerlei Diagnosen an den Kopf geworfen, die aber allesamt verworfen wurden. Lemmi ist halt wie er ist spleenig und liebenswert zugleich. Kati versucht oft, ihn mit Freunden zu verkuppeln, hat aber nicht immer Erfolg. Lemmi guckt erst sehr genau, ist aber dann weg zum Spielen.
Ich nehme an dass dieses Mädchen halt jetzt versucht, bestimmte Verhaltensmuster in anderen Menschen wiederzuerkennen, wie Du schon sagst. Kati erzählt, dass ihre Kameradin in letzter Zeit auch oft schlecht gelaunt ist und sich nicht gerne zu Klassenkameraden dazustellt.
Ich denke auch, das ist ein Fall für die Vertrauenslehrerin. LG

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Hm, ich seh ' das jetzt ein bisschen anders ...

Antwort von pauline04 am 12.08.2009, 16:43 Uhr

Ist das wirklich ein Fall für die Vertrauenslehrerin ?
Ich meine, das ganze mag nicht ganz "richtig" erschienen aber ist es nicht auch "normal"? Im Gegenteil, es mutet für mich sogar relativ harmlos an in dem was bei uns bereits in der fünften Klasse von den Mädels ausgeht.
Da wird gemobbt, gelästert und getratscht ohne Ende.
Da wäre so eine "Diagnose" bei der sich jemand scheinbar Gedanken macht echt harmlos.

Will sagen: Schlimmer würde ich finden wenn man dem Mädel nachsagt sie stinkt, sie lügt, sie betrügt, sie macht was-weiß-ich-was.

Mein Weg in dem FAll wäre, meiner Tochter zu sagen sie soll Frau Doktor sagen, dass sie das lassen soll; Das ihre Behauptungen keine Boden ahben und es schlicht unfair ist. Dann hört sie von allein auf.

Leidet das andere Mädchen unter dem Getratsche, wird das ganze schlimmer - DANN wirds Zeit den Lehrer einzuschalten. Bis dahin sollten die das doch in der 9. geregelt bekommen?

Nochmal: ich finde nicht gut was das Mädel tut. Aber es ist leider ein Stückweit Normalität (das Gelästere) und das kriegt man eher in den Griff wenn man als Involvierte dagegen geht und sagt es interessiert nicht oder es ist falsch - nicht wenn man von einer Autorität das vorgeschrieben bekommt.

Denk ich jetzt mal spontan.
Liebe Grüße
Pauline

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Alter Schwede, was für ein Deutsch...

Antwort von pauline04 am 12.08.2009, 19:38 Uhr

sorry, ich hab das schnell hingeschnuddelt und genau so liest es sich jetzt....
Hoffe du verstehst trotzdem was ich meine :-)

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Re: Hm, ich seh ' das jetzt ein bisschen anders ...

Antwort von MamaMalZwei am 12.08.2009, 21:07 Uhr

Hallo Pauline, also meine Tochter hat sich verbal gewehrt und hat Frau Doktor das auch so ähnlich gesagt. Ich weiß aber nicht, inwieweit das Mädchen X weiß oder spürt was so alles hinter ihrem Rücken über sie erzählt wird. Meine Tochter hat es ihr auch nicht gesagt, ich weiß nur dass X in der Schule inzwischen - außer mit meiner Tochter - mit fast niemandem mehr redet.
Ich würde, wenn das "Doktor-Mädchen" meine Tochter wäre ganz bestimmt mit ihr reden wollen, denn es braucht ja nicht immer die Holzhammer-Methode mit Massivmobbing zu sein weswegen ein Klassenklima kippt
Nach Möglichkeit sollten sich alle wohlfühlen, denn nur so sind auch gute Leistungen möglich.
Ich weiß von anderen Klassenkameraden, dass sie sich ebenfalls in der Klasse unwohl fühlen, weil ich Eltern kenne, die mir das von ihren Töchtern berichteten.
Kati meinte dann heute, dass der Vorfall schon etwas her ist, aber sie eben schon sehr lange darüber nachdenkt. Das ist bei ihr so, sie wehrt sich souverän, aber aus dem Kopf geht es ihr nicht. Sie ist, was Zwischenmenschliches betrifft, empfindlich. Daher redet sie in Gegenwart von Dritten auch mttlerweile nicht mehr gern über Familiendinge, das Mobbing gegen ihren Bruder zum Beispiel. (Sorry Elisabeth, da hatte ich Kathi unterschätzt).
Ich denke nur das Doktormädchen sollte wissen, dass man so nicht mit Menschen umgehen kann. Spätestens im Job kann solche Lästerei übel enden, mit der Kündigung nämlich. LG

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Re: Hm, ich seh ' das jetzt ein bisschen anders ...

Antwort von pauline04 am 12.08.2009, 21:37 Uhr

Ich verstehe, was du sagst - ich kann das alles nachvollziehen. Für mich ist das erschreckend, wie brutal die Gefühle von anderen verletzt werden.
Mir graut schon wieder vor Schulbeginn - denn bei uns sind solche (Gott sei Danke nur verbalen!) Übergriffe schlicht an der Tagesordnung.

Ich weiß das Kinder grausam sind - auch bei uns früher war das nicht anders. Aber es hat heute eine ander Qualität. Ich find's heftiger und Inet unterstützt natürlich bei der rasend schnellen Verbreitung von solchen Gerüchten. Mein Sohn weiß, das er niemals nicht im Internet einen Kommentar zu einem Lehrer oder Mitschüler abgeben darf. (Schüler-VZ z.B.). Was ich aber an Kommentaren über ihn oder seine Klassenkameraden lese (ich hab sein PW und wir gucken manchmal gemeinsam) das erschreckt mich. Es ist nicht wirklich "schlimm" im Sinne von "das muss gemeldet werden"... aber toll ist das nicht grad.

Es ehrt deine Tochter sehr, das sie das erkennt und nicht tolerieren mag; aber letztendlich kann sie dem Mädel eher helfen, wenn sie sich bewußt auf ihre Seite stellt und bewußt gegen das Getratsche. VIelleicht wäre ein Weg, allgemein über das Thema in der Klasse zu reden. Ohne Namen zu nennen denn das wäre für beide, für die vermeintliche Patientin und Fr. Nachwuchs Doktor unangenehm.

Ich wünsch mir das mein Sohn auch mal so reagiert - aber derzeit (jetzt bald Klasse 6) nimmt ihn jedes blöde Angerempel und fieser Kommentar von den Klassenzicken (ein böser Hühnerhaufen, ehrlich), noch mit...

LG
Pauline

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