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Geschrieben von SteffiSt am 26.06.2008, 18:56 Uhr

Sagt mal, wie geht Ihr mit ADS-Kindern um? Oder, wie sollte ich mich verhalten?

Hallöchen,

folgendes Problem:

Großer Sohn, 13 Jahre seit gestern 7. Klasse fertig, hat einen Mitschüler, der fast das ganze Schuljahr immerwieder auf meinem Sohn "rumhackt", ihn piesakt, ihn stört, ihn ablenkt, ihn ärgert.....er hat sich richtig auf meinen Sohn fixiert

Der Klassenlehrer meinte immerwieder, wenn sich Söhnchen beschwert hat: "Du mußt lernen das selbst zu regeln". Erst, als ich mich eingemischt habe, hat der Lehrer mit jenem Jungen gesprochen, dieser gelobte Besserung, welche sage und schreibe eine ganze Woche anhielt

Nun ist es so, gestern gab es Zeugnisse und besagter Junge meinte zu meinem: schade, dass Du weitergekommen bist. Gepaart mit diesen ständigen Sticheleien von eben immer wieder diesem einen Jungen, meinte mein Großer gestern zu mir: "ich will die Schule wechseln".............
Nur ist das für mich nun überhaupt keine Alternative, zumal die anderen infragekommenden Schulen indiskutabel sind.

Ich habe nun Söhnchen vorgeschlagen, in den Ferien mal gemeinsam zu dem Jungen nach Hause zu fahren und ein gemeinsames Gespräch zu versuchen....................ABER..................eben erfuhr ich von einer anderen Mutter aus unserer Klasse, dass besagter Junge ADS (wie und ob überhaupt behandelt wird ist unbekannt) hat.

Da ich mich (zum Glück) mit der Diagnose ADS nicht auskenne, die Frage an Wissende: Würde so ein Gespräch überhaupt was nützen? Würde sich ein betroffenes Kind nicht noch mehr reinsteigern?
Bei gesunden Kindern hilft es ja schon sehr viel, wenn sich die Eltern "einmischen", nur reagieren ADS-Kinder auch so *Worte such*....einsichtig?
Oder sollte ich es gar auf sich beruhen lassen und dem folgen, was der Lehrer vorschlug, nämlich gar nichts tun?

Bitte, versteht mich nicht falsch, ich möchte jetzt keinen auf die Mütze bekommen , weil ich vielleicht, für den Einzelnem, schlecht von ADS-Kindern rede. Dem ist nicht so. Ich kenne mich nur einfach mit dieser Krankheit nicht aus.

Habt Ihr bitte einen Rat für mich? *liebguck*

LG
Steffi

 
12 Antworten:

Re: Sagt mal, wie geht Ihr mit ADS-Kindern um? Oder, wie sollte ich mich verhalten?

Antwort von +emfut+ am 26.06.2008, 19:51 Uhr

Es wäre schon wichtig, ob der Junge sich in Therapie (Medis?, Verhaltenstherapie? Beides?) befindet.

Wenn er gar nicht therapiert wird, dann kannst Du Dir den Mund fusselig reden: Der kann das gar nicht umsetzen, auch wenn er wirklich willig ist.

Wenn er in Therapie ist, dann sollte er das umsetzen können.
Bei einer Therapie mit Medis (was ja im Grunde keine Therapie ist, sondern eine vorübergehende chemische "Normalstellung") kann er das umsetzen, solange die Medis wirken.
Bei einer Verhaltenstherapie hat der Therapeut das ziemlich sicher als Ziel im Auge, aber es dauert, bis das anschlägt.

Grundsätzlich helfen lange Erklärungen bei ADS-Kindern herzlich wenig. Besser sind kurze, klare Ansagen. Ein knappes, klares, direktes "Hör auf!", dabei in die Augen schauen, evtl. kurz dabei am Arm berühren, in der Situation - das hilft meistens.

Ihr beide - Dein Sohn und Du - solltet vielleicht im Auge behalten, daß der Junge mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit fürchterlich unglücklich ist. Das macht seine "Vergehen" nicht besser, und natürlich muß man sich nur deswegen trotzdem nichts gefallen lassen. Aber es hilft vielleicht dabei, sich aus der Situation einfach rauszunehmen und das Verhalten nicht persönlich zu nehmen.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Sagt mal, wie geht Ihr mit ADS-Kindern um? Oder, wie sollte ich mich verhalten?

Antwort von Stryla am 27.06.2008, 13:05 Uhr

Kenne mich mit ADS nicht aus, aber unabhängig davon wäre folgendes vielleicht einen Versuch wert. Offensichtlich lässt der Junge von Deinem Sohn nicht los und ich gehe mal davon aus, dass Dein Sohn schon deutlich gemacht hat, dass er das nicht will. In den Ferien würde ich möglichst dafür sorgen, dass Dein Sohn den Jungen nicht sieht, dafür aber mit vielen anderen Kindern viel unternimmt.Sprich eventuelle Freundschaften oder Cliquen-Zugehörigkeit festigt. sodass Dein Sohn auch emotional freundchaftlich so abgesichert ist, dass er eigentlich keine weiteren Freunde braucht und mit Anfeindungen anderer vel gelassener umgehen kann. Nach dem Motto, ich habe 10 beste Freunde die stehen zu mir, ich habe gar keine Zeit für einen weiteren Freund. Man kann viel distanzierter sein.

In die Schule dann nimmt Dein Sohn jeden Tag eine besondere Schokolade oder sonstwas Schönes mit und wenn er gepiesakt wird, soll er das dem Jungen einfach in die Hand drücken und sagen: "Warum tust Du das? Hast Du es nötig Dich auf diese Weise zu beweisen? Du bist doch ok so wie Du bist. Versteh ich nicht. Wie auch immer, nimm dies als Zeichen dafür, dass ich Dir Deine Ungerechtigkeiten verzeihe." dann einfach weg gehen, eventuelle Antworten nicht abwarten mit anderen Kindern reden gehen. Den Jungen quasi sprachlos stehen lassen.

Und ab dann soll sich Dein Sohn von ihm einfach fern halten, sich mit anderen Kindern beschäftigen, was immer das Kind auch sagt, oberflächlich höflich und nett sein, Piekser einfach ignorieren. Gar nicht darauf eingehen. In gewisser Hinsicht unantastbar sein, parallel dazu andere Freundschaften vertiefen. Könnte mir vorstellen ,dass das was bringt, weil Kinder die andere piesaken gerne Gegenwehr wollen. Aber souverain das Gegenteil des Erwarteten rüberzubringen, ist meistens wie ein Schlag ins Gesicht der wachrütteln kann.

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Re: Sagt mal, wie geht Ihr mit ADS-Kindern um? Oder, wie sollte ich mich verhalten?

Antwort von SteffiSt am 27.06.2008, 20:15 Uhr

Hallöchen,

sorry, konnte gestern nicht mehr antworten, hatte nen tierischen Migräne-Anfall Und heute komme ich erst jetzt dazu.

Erstmal vieln Dank für Eure Antworten.

Es ist wirklich so, dass ich hier nicht alles auf das ADS schieben möchte. Und da ich bisher mit dieser Krankheit nicht konfrontiert wurde, habe ich diesbezüglich auch keinerlei Erfahrungen.
Und genau deshalb habe ich hier um Rat gefragt. Da ich nicht weiß, ob ein klärendes Gespräch mit einem "betroffenden" Kind überhaupt irgendeinen Sinn hat, oder ob es bei einem ADS-Kind dann sogar noch ins Gegenteil schlägt.

Ich werde auf alle Fälle mit meinem Sohn nochmal darüber reden und dann werden wir entscheiden, ob wir in den Ferien mal hinfahren (oder nur ich). Oder ob wir den Schulbeginn abwarten und schauen, ob/wie diese Geschichte weitergeht. Eventuell reichen ja auch jetzt die 6 Wochen Ferien, damit sich besagter Junge "wieder einkriegt" und mein Sohn die 8. Klasse "entspannt" beginnen und durchziehen kann.

LG
Steffi

Achso @stryla, ich glaube, dann würde er es der Süßigkeiten wegen erst recht machen ;o))

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Süßigkeiten für ein ADS-Kind?

Antwort von +emfut+ am 28.06.2008, 10:16 Uhr

Du weißt aber, das Zucker die Symptome verstärkt, oder?

Das ist, als würdest Du einem randalierenden Alkoholiker eine Buddel Schnaps geben, damit er Ruhe gibt.

Stryla, ich finde Deine Antworten, die von keinerlei Sachkenntnis getrübt sind, zunehmend lustiger.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Süßigkeiten für ein ADS-Kind?

Antwort von Stryla am 28.06.2008, 12:45 Uhr

Es war eine Idee, ein Vorschlag. Und ja ich habe keine Ahnung von ADS. das habe ich aber auch gepostet. Habe nirgends behauptet ich hätte davon Ahnung.Dennoch kann man ja seine Meinung sagen. Muss ja nicht Süssigleiten sein, kann ja auch was anderes sein. Wenn es danach aussieht, wie die Ausgangsposterin sagt, dass er dann erst recht weitermacht, dann hat sich das eh erledigt. Ich habe halt die Erfahrung gemacht, dass man die Menschen, egal welchder Art, mit dem Gegenteil gepaart mit Freundlichkeit, ziemlich überraschen kann, und man sich einen Respekt verschafft. Vielleicht nicht bei dem Kind, aber bei den anderen klassenkameraden. Und irgendwie meine ich intuitiv zu behaupten, dass auch ADS Kinder Sehensucht nach Anerkennung, Respekt und Liebe haben. Und genau das würde der Junge dem ADS Jungen entgegenbringen.

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Re: Süßigkeiten für ein ADS-Kind?

Antwort von +emfut+ am 28.06.2008, 18:17 Uhr

Ja, auch (oder gerade) ein ADS-Kind hat Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe. Aber wenn es nicht unter Medis steht, dann schaltet es nach dem 5. Wort ab - und zwar nicht, weil Dein "ich weiß, daß Du nur Anerkennung suchst, und ich mag Dich so, wie Du bist"-Vortrag ihn nicht interessiert, sondern weil das Kind nicht lange genug die Aufmerksamkeit halten kann, um bis zum Ende des ersten Satzes durchzuhalten.
Und Anerkennung oder Liebe durch Geschenke auszudrücken finde ich generell zweifelhaft. Das hat was von "Wenn Du mich nicht haust, zahle ich Dir Schutzzoll", in meinen Augen. Wir sind hier doch nicht in Sizilien.

Und:
Ja, Du hast geschrieben, daß Du keine Ahnung hast. Auch von Sorgerecht und Umgangsrecht hast Du offensichtlich genau gar keine Ahnung. Man muß aber nicht zu jedem Thema, von dem man keine Ahnung hat, eine Meinung haben.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Süßigkeiten für ein ADS-Kind?

Antwort von +emfut+ am 28.06.2008, 18:17 Uhr

Ja, auch (oder gerade) ein ADS-Kind hat Sehnsucht nach Anerkennung und Liebe. Aber wenn es nicht unter Medis steht, dann schaltet es nach dem 5. Wort ab - und zwar nicht, weil Dein "ich weiß, daß Du nur Anerkennung suchst, und ich mag Dich so, wie Du bist"-Vortrag ihn nicht interessiert, sondern weil das Kind nicht lange genug die Aufmerksamkeit halten kann, um bis zum Ende des ersten Satzes durchzuhalten.
Und Anerkennung oder Liebe durch Geschenke auszudrücken finde ich generell zweifelhaft. Das hat was von "Wenn Du mich nicht haust, zahle ich Dir Schutzzoll", in meinen Augen. Wir sind hier doch nicht in Sizilien.

Und:
Ja, Du hast geschrieben, daß Du keine Ahnung hast. Auch von Sorgerecht und Umgangsrecht hast Du offensichtlich genau gar keine Ahnung. Man muß aber nicht zu jedem Thema, von dem man keine Ahnung hat, eine Meinung haben.

Gruß,
Elisabeth.

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Wow, du bist aber drauf....

Antwort von EHelmle am 28.06.2008, 21:52 Uhr

lass doch die arme Stryla in Ruhe!! Gehst du mit allen so um, die von irgendwas ( deiner Ansicht nach) weniger Ahnung haben als du???
Vielleicht ist ja auch dein ganzes Wissen (oder Pseudo-Wissen?) über ADS falsch oder nur aus Info- / Werbematerial der Pharmaindustire zusammengelesen?
Das mit den Süßis bei ADS-Kinder ist leider keineswegs wissenschaftlich untermauert, genauwenig wie, ob die Veränderungen im Hirnstoffwechsel der ADS-Kinder Ursache oder Folge ihres Verhaltensschemas sind.

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Sorgerecht

Antwort von Stryla am 30.06.2008, 10:35 Uhr

Bin AE, habe alleiniges Sorgerecht. Bin in eine neue Gemeinde gezogen udn wurde vom Jugendamt kontaktiert.Nicht ich habe es kontaktiert, sondern das JA mich!! Und zwar zu dem Zeitpunkt als ich beim Einwohnermeldeamt war ( kleine Filiale in dem Vorort wo ich wohne). Die Frau hat am Telefon gefragt: "Brauchen sie eine TM? eine Haushalthilfe? wenden sie sich an uns wenn sie Probleme haben. Wir helfen ihnen. Sollte der KV nicht zahlen wollen, geben sie bescheid. Wir sorgen dafür dass er die TM u.ä. bezahlt. "Die hat mir 1 Stunde am Telefon erzählt was das JA für mich tut. Ich darf rund um die Uhr anrufen. Vielleicht ist es einfach nur Glück und nicht alle JA`s sind gleich. Aber das war mein Erlebnis. Und darauf habe ich auch meine Annahme gebaut.

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Re: Wow, du bist aber drauf....

Antwort von Stryla am 30.06.2008, 10:37 Uhr

Danke für Dein Posting!!!!!

LG

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Re: ADS und Zucker

Antwort von Namens-Fee am 30.06.2008, 20:06 Uhr

Dem muss ich zustimmen, nicht bei allen ADS-Kindern verschlimmern sich die Symptome durch Zuckergenuss - und auch viele nicht-ADS-Kinder werden total aufgedreht, wenn sie (zu) viel naschen.

Und gerade, wenn ein ADS-Patient medikamentös behandelt wird, ist sein Zuckerbedarf dramatisch erhöht, weil der Hirnstoffwechsel richtig in Gang kommt - mein Großer braucht letztlich Mengen an Naschis, sonst fällt er ganz schnell in die Unterzuckerung, nur mit "gesunden" Sachen lässt sich das nicht auffangen....

Bitte nicht immer diese pauschalen Vorurteile!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

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Re: Süßigkeiten für ein ADS-Kind?

Antwort von MaNiaC am 09.07.2008, 19:14 Uhr

Also... in mir steigt gerade richtiger, gerechter Zorn auf.

Was glaubt ihr eigentlich wer ihr seid?
ADS Kinder sind euch haushoch überlegen, denn sie können etwas das ihr nicht könnt: mehrere Sachen gleichzeitig Denken.

Sie haben einen anderen Hirnstoffwechsel, doch im Endeffekt sind sie keine Ausserirdischen und sie sind auch nicht krank. Krank ist die Gesellschaft die alles was der Norm nicht entspricht krank nennt.

Verhaltensauffälligkeiten bei Kindern mit ADS (nicht ADHS) entstehen dadurch, dass das Kind nicht gelernt hat damit umzugehen, denn mit diesem alternierenden Hirnstoffwechsel funktionieren die meisten Lern- und Denkprozesse die "Normale" benutzen und haben einfach nicht. ADS Kinder müssen ihren eigenen Zugang finden, dabei können für kurze Zeit Medikamente helfen, denn sie lassen das Kind erfahren, dass es durchaus in der Lage ist sich zu konzentrieren und erfolgreich zu sein. Und dieses Wissen ist das entscheidende um damit umzugehen. Vielmehr noch, wer mit seinem ADS umgehen kann ist seinem Umfeld meistens etwas voraus, weil er mehr Dinge gleichzeitig wahrnehmen kann.
Ohne Medis funktioniert das genauso, nur fehlt ohne das Wissen um die eigenen Fähigkeiten meist die Motivation.
Und was die Agression angeht... das Balg um das es hier geht könnte auch einfach von vorneherein ein verzogenes Gör sein. Ich hatte in meiner Schulzeit auch mit derartigen Zeitgenossen zu tun und die brauchten kein ADS um Erkenntnisbefreit zu sein.

Vielleicht solltet ihr vor allem mal darüber nachdenken wie ihr über Menschen denkt und urteilt die einfach nicht der Norm entsprechen und ob man wirklich der Norm entsprechen muss um auch wie ein Mensch behandelt zu werden.

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