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Geschrieben von Sylvia1 am 16.05.2009, 0:29 Uhr

Sagt mal: Alkohol?

Hallo,

ich trinke abends manchmal mal ein Glas Wein, wenn sich die Gelegenheit ergibt, Silvester ein Glas Sekt und noch seltener ein Glas Bier. Oft trinke ich wochenlang gar nichts (kein Bedarf) und ich kann mich nicht daran erinnern, in den letzten 15 Jahren mal "einen über den Durst" getrunken zu haben.

Ich würde es sicher nicht bewußt forcieren und meiner Tochter (jetzt 11 Jahre und kein Interesse) Alkohol anzubieten oder es ihr schmackhaft zu machen. Solange sie sich offensichtlich nicht dafür interessiert, lasse ich das natürlich auf sich beruhen. Aber ich meine auch, dass viele Teenies - auch ohne Wissen der Eltern - bis zum 16. Geburtstag schon gewisse Erfahrungen in Bezug auf Alkohol (und auch schlimmere Dinge!) gemacht haben. Das hatte ich in dem Alter auch. Ich hoffe zwar, dass meine Tochter es nicht macht. Aber wenn, dann wäre es mir ehrlich gesagt lieber, wenn ich - wenn es denn schon sein müsste - die Kontrolle darüber hätte und dabei wäre. Schlimmer als Alkohol in kleinen unregelmäßigen und kontrollierten Mengen zu besonderen Anlässen fände ich auf jeden Fall, wenn meine Tochter mit dem Rauchen beginnen würde (egal wie alt sie wäre und auch wenn sie nur wenig rauchen würde!) oder wenn sie sich zu der Modeerscheinung des Wasserpfeifenrauchens verleiten lassen würde oder noch Schlimmeres.

Als Kind war ich mit meinen Eltern häufig im den Oster- und Herbstferien in einem Weinbaugebiet in Süddeutschland in der Nähe von Freiburg im Urlaub. Dort sind meine Eltern in den Weinbergen gewandert und ich "musste" mit. In der Gegend war es völlig normal, dass Kinder relativ stark verdünnte Weinschorle zu trinken angeboten bekamen oder auch Zwiebelkuchen mit dem obligatorischen Federweißem. Ich weiß nicht, ob das da heute auch noch so üblich ist, aber es war zu der Zeit völlig normal und üblich, dass Kinder ab einem gewissen Alter das auch zu Trinken angeboten bekommen haben, während die Erwachsenen "richtigen" Wein tranken (und meistens nicht nur ein Glas und auch während des Tages) und ihre Vesper einnahmen. Und ich habe dort auch manchmal Weinschorle oder Federweißen getrunken. Ich durfte auch mal mit dem Finger "nippen" bei meinen Eltern, wenn diese Wein oder Sekt getrunken haben oder vom Bierschaum (nein, nein, meine Eltern hatten kein Alkoholproblem). Liköre gab es bei uns gar nicht (mag ich heute auch nicht mehr, zu süß).

Aber mit 13 oder so war ich auch mal bei einer Großtante, die mir ihren selbstgemachten Eierlikör anbot, den ich damals zwar ungewohnt, aber durchaus schmackhaft fand (es gab natürlich nur ein halbes Pinchen davon und es war aufregend und hatte den Reiz des "Verbotenen"). Auch irgendwelche aufgesetzten Beeren-Liköre habe ich auf diese Weise bei Verwandten als Teenie kennengelernt - natürlich immer nur pinchenweise und es war immer etwas Besonderes. Ich bekam sogar im Kindesalter ab und zu mal die Schokolade von einer MonCherie-Praline zu essen (und die schmeckte mir), nachdem meine Eltern vorher die Piemontkirsche gegessen hatten und die Praline leergetrunken hatten. Auch die Schwarzwälder Kirschtorte (natürlich mit Kirschwasser!) war in meiner Kindheit stets und überall eine Familientorte und selbstverständlich auch für Kinder geeignet. Nach den paar Tröpfchen Schnappes, die da in jedem Stück drin sind, hat früher kein Hahn gekräht, wenn ein Kind ein Stück davon gegessen hat. All diese "Exzesse" in jungen Jahren habe ich überstanden, ohne dass ich mich heute irgendwie zum Alkohol hingezogen fühle.

Daher meine ich, dass das Gläschen Sekt o. ä. verdünnt mit Orangensaft zum Anstoßen an Silvester oder sonstigen feierlichen Anlässen wie Omas Geburtstag keinen bleibenden Schaden beim dem/der Heranwachsenden anrichtet. Gerade weil das ja seltene und besondere Anlässe sind, zu denen man das zu sich nimmt, wird ja hier das Besondere hervorgehoben und es wird den Jugendlichen gezeigt, dass es eben nicht so alltäglich ist (oder sein sollte), Sekt oder sonstigen Alk zu konsumieren.

Auf irgendeine Weise müssen es die jungen Menschen doch auch lernen, damit umzugehen. Die Verführung lockt überall. Und irgendwann sind die "Kinder" dann volljährig, so das man ihnen rein rechtlich nichts mehr verbieten kann und ihnen auch nicht mehr so stark auf die Finger gucken kann. Es kommt ja immer auf das rechte Maß an. Und man muss halt lernen, das rechte Maß - erst angeleitet durch Vorbilder und später eigenverantwortlich - zu finden. Erst das macht einen erwachsen und das müssen die jungen Leute eben lernen. Das gilt hierbei genauso wie bei der -Gefahr des unmäßigen Konsums anderer Dinge, die in zu großer Menge nachteilige Folgen haben (wie z. B. dem unkontrollierten übermäßigen Fernsehkonsum oder maßloses Fressen). Und die Verführung lockt ja draußen im "Haifischbecken", dem echten Leben, nicht zuletzt aufgrund der allgegenwärtigen Werbung überall. Man kann sich dem nicht entziehen, selbst wenn man es will, und auch unsere Kinder werden es nicht können, wenn sie erwachsen sind und alleine im Leben klarkommen müssen. Da müssen sie schon vorher eine gewisse Stärke entwickeln, um das richtige Maß zu finden und standhaft zu bleiben.

Viele Grüße
Sylvia

P.S.: In grauer Vorzeit war es üblich, Babys mit Likör getränkte Stoff-Schnuller zu geben - damit sie schön ruhig durchschliefen! Das war sicher nicht optimal für diese Babys, doch vermute ich, dass die meisten auch das ohne bleibenden Schaden überstanden haben ...;-)

 
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