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Geschrieben von Trini am 12.12.2008, 8:26 Uhr

Neuer Thread zum Thema nachlassende Leistungen der heutigen Jugend

Da es mit der konkreten Frage Mathearbeit nix zu tun hat, versuche ich mal, meine Gedanken hier zusammenzufassen, um eine Diskussion anzuregen.

Ich sehe als Mutter und ehemaliges Schulkind ein paar Tendenzen, die mich ... sagen wir ...nachdenklich machen. Und - die meines Erachtens ursächlich sind für das "sinkende" Bildungsniveau.

1. Kinder werden von Baby an in ein Schema gepresst, verglichen und ganz schnell pathologisiert. Ich kenne kaum ein Kind, das nicht irgendwann irgendeine Fördertherapie bekommen hat.

2. Bewegungsmangel und TV-Konsum ist ganz sicher nicht zu leugnen.

3. Den Kindern (vor allem in der Stadt) wird sehr viel Selbstbestimmung genommen, indem sie eben nicht einfach draußen spielen können. Und an dieser Stelle sehe ich sogar die Ganztagsschule negativ, weil den Kindern durch ein ausgeklügeltes Beschäftigungssystem eben auch das Recht auf Langeweile genommen wird.

4. Meines Erachtens legt die moderne Grundschule nicht die Basis, die Kinder auf der weiterführenden Schule brauchen. So schön fächerübegreifender Unterricht, Projekte, Arbeitspläne auch klingen mögen, für manche Kinder sind sie einfach nicht geeignet. Und für mich perönlich ist es einfach wichtiger, dass mein Drittklässler endlich RICHTIG schreibt und die Grammatik beherrscht, als dass er Gedichte schreibt.

Kein Mensch würde einem Kind, das noch krabbelt, einen Marathonlauf abverlangen. Aber Zweitklässler, die sich mit Schreibschrift und Füller noch schwer tun, müssen "Textproduktionen" erstellen.

Mathedidaktik:
Kuno (6. Klasse) weiß bis heute nicht, wie man Gleichungen auf- und umstellt. Unbekannte sind auch im Lehrbuch der Quinta immer noch Kästchen, deren Inhalt man (wie eigentlich ???) berechnet.
Ich weiß nicht mehr, wann es bei uns mit x und y und Gleichung umstellen losging. Aber sicher nicht so spät.

5. Eltern stellen permanent Lehrer in Frage und suchen nieundnimmer die Schuld beim Kind. Ich bin schon ein paar Jährchen im www unterwegs und lese so viel. Wer vermittelt seinem Kind noch, dass es an seinem Verhalten arbeiten muss??? Schuld an Misserfolgen sind immer die Anderen.


Lösungswege weiß ich auch nicht, aber ich weiß z.B. dass die Schüler unserer relativ "altmodischen" Grundschule (viel Frontalunterricht) an den Gymnasien i.d.R. nicht scheitern, selbst wenn sie da mit Realschulempfehlung hinkommen.

Trini

 
12 Antworten:

Re: Neuer Thread zum Thema nachlassende Leistungen der heutigen Jugend

Antwort von Mony am 12.12.2008, 8:52 Uhr

Du hast recht.

Gestern erzählte mir meine Schwester, sie hätte einen Termin im Kiga gehabt. Das jährliche Entwicklungsgespräch der Zwillinge sei mal wieder fällig gewesen.
Da wird über jedes Kind eine Akte geführt. Entwickelt es sich altersgerecht?
Was kann es nicht? Muss es unbedingt noch lernen!
Ich finde das ganz schrecklich. Allses muss genormt und unter DiN Vorschriften abgeheftet werden - sogar unsere Kinder.

Wir hatten gerade vor Kurzem Klassentreffen. 25jähriges Jubiläum zur Schulentlassung. Unser Klassenlehrer - immernoch im Dienst - war auch da. Wir haben ihn gefragt, ob unsere Kinder wirklich sooo viel dümmer sind wie wir damals.
Er hat eine Weile überlegt und meinte man könne das so generell nicht sagen.
Was auffällig wäre ist, dass die Kinder wesentlich selbstbewußter sind.
Kaum ein Kind nimmt eine schlechte Note diskussionslos hin.
Bei uns war das nicht so. Was der Lehrer sagte war Gesetz und nur die ganz Mutigen haben sich getraut dagen an zu gehen.
Das sein ein Punkt mit dem viele "Altgediente Lehrer" zu kämpfen hätten.

Er kann ja nur für unsere Schule sprechen - und ein großes Problem dort für den Niveauabfall ist ein ganz anderer:

Damals. wie wir dort zur Schule gingen wurden Schüler aus max 5. verschiedenen Kulturkreisen dort Unterrrichtet. Deutsche, Türken, Spanier, Griechen, Italiener. Vereinzelt noch ein paar andere Nationalitäten, das waren aber Exoten.
Jetzt unterrichtet dieselbe Schule 35 verschiedene Nationalitäten.
Nicht dass ihr mich falsch versteht. Ich hab es gerne bunt um mich und die besten Freunde meiner KInder sind nicht aus unserem Kulturkreis.
Aber es ist schon schwerer eine KLasse zu unterrichten, in der 19 von 22 Kindern nicht Deutsch als Muttersprache sprechen... ( bei meiner Tochter)

Mein Sohn muss sich jetzt langsam um einen Praktikumsplatz kümmern. Er hat Glück und klare Vorstellung - und bereits einen Platz. Dabei ist er erst im nächsten Schuljahr dran.
Die Kinder die in diesem Schuljahr ihr Praktikum machen hängen es direkt an die Weihnachtsferien. In dem Jahrgang gibt es 43 Kinder - 15 haben nicht mal einen Praktikumsplatz bekommen. Nicht weil sie so schlecht sind oder irgendeinen anderen Makel haben - NIEMAND nimmt Praktikanten.
Was müssen diese Kinder sich dann erst denken wenn es um die Bewerbung um eine Lehrstelle geht...
Es ist vielleicht oft gar nicht die nachlassende Leistung - sondern ein Stück weit auch Perspektivlosigkeit....

Bezeichnend fand ich es übrigens auch, wie mein Sohn im LETZEN JAhr(!!!) einen Erdkundezettel über die Hauptstädte Europas bekam - aus dem Jahr 1984(!!!!!!!!) Wenn dort dann einige Kinder in einem Eignungstest nicht wissen wie die Hauptstadt von Weißrussland heißt wundert es mich nicht. Das gab es auf dem Zettel gar nicht.

Witzig an der ganzen Diskussion finde ich eigentlich, dass sie schon seit Anbeginn der Kuturen geführt wird.
Immer hält sich die "erwachsene Generation" für besser (Früher war alles besser - wie ich den Spruch in meiner Jugend gehasst habe).
Wir waren die Null Bock Generation - und sind doch was geworden! Auch wenn unsere Eltern an selber Stelle die selben Diskussionen geführt hätten wie wir jetzt....
Moni

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Re: Neuer Thread zum Thema nachlassende Leistungen der heutigen Jugend

Antwort von RenateK am 12.12.2008, 9:32 Uhr

Hallo Trini,
sehr interessantes Thema, teilweise sehe ich es wie Du, teilweise bin ich anderer Meinung.
Deine Punkte 1 bis 3, größtenteils Zustimmung, wobei das natürlich individuell verschieden ist (wir z. B. haben keinen Fernseher und trotz Stadt(rand) ist unserer Sohn ab 4 Jahren immer draußen gewesen und hat einfach so mit anderen gespielt; das hat ihm sicher sehr gut getan; die von Dir beschriebene Tendenz, dass es das nicht mehr gibt (nicht immer aufgrund der Umstände, viele Eltern sind in meinen Augen viel zu ängstlich) gibt es aber sicher. Das mit der Ganztagsschule teile ich wiederum nicht, zumindest bei uns gab es da viele Möglichkeiten der freien Entfaltung und keineswegs ein "ausgeklügeltes Beschäftigungssystem".

Zur Grundschule: Das sehe ich ganz anders. Ich bin der Meinung, dass Drittklässler Gedichte schreiben sollten, unbedingt. Das steht nicht im Widerspruch dazu, Grammatik und Rechtschreibung zu lernen, ganz im Gegenteil es bedingt einander (wobei Gedichte natürlich nur ein Beispiel ist. Auch Projektarbeit halte ich für sehr wichtig und sie nimmt auch auf den Gymnasien immer mehr zu. Mein Sohn hätte viel schwerer schreiben gelernt, wenn es sich auf uninteressante Übungen beschränkt hätte (wobei es die auch geben muss, aber parallel zu den Textproduktionen, von Anfang an).
Unsere Grundschule ist übrigens eine Montessorigrundschule (eine öffentliche, keine private, mit weit über 50% Freiarbeit und Gruppenarbeit; Frontalunterricht gibt es praktisch gar nicht; fast alle Kinder bekommen eine Gymansialempfehlung und sie sind bei den Gymnasien sehr beliebt, da sehr selbstständig und so gut wie alle es dort auch schaffen; es ist übrigens die Grundschule, wo praktisch alle aus dem Stadtteil hingehen, also keine "Auswahl" wie an einer Privatschule).
Zum Stoff: Das Problem ist, dass man sich natürlich nicht mehr unbedingt erinnert, was man wann in der Schule gemacht hat. Aber der Stoff in Mathematik ist heute in der Grundschule auf jeden Fall anspruchsvoller als früher und auch umfangreicher und ich bin mir sicher, dass wir in der 6. Klasse Gymnasium damals auch von Gleichungen mit Unbekannten noch nichts gehört hatten, war bei euch vielleicht anders. In Deutsch werden heute auf jeden Fall mehr freie Texte geschrieben, das finde ich teils auch anspruchsvoller als früher. In Sachkunde hat sich nicht viel getan, ich finde persönlich, da könnte in der Grundschule etwas mehr laufen, ich fand das nie sonderlich anspruchsvoll.

Ist jetzt ein Endlostext geworden, lass ich trotzdem stehen.

Viele Grüße, Renate

PS: Dass Du Sohni jetzt Kuno nennst, finde ich gar nicht so schön, Sohni gefiel mir immer so gut.

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@ Renate

Antwort von Trini am 12.12.2008, 9:42 Uhr



Ich glaube, die Kunos wären darüber auch nicht so richtig erfreut

Und, ich finde es immer wieder gut, wenn man sachlich auch kontrovers diskutieren kann.

Kinder sind einfach ZU verschieden.

Trini

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Re: Neuer Thread zum Thema nachlassende Leistungen der heutigen Jugend

Antwort von Julia+Christopher am 12.12.2008, 11:17 Uhr

1. JA. Gebe ich dir vollkommen recht.
2. JA. Wenn ich sehe welche Sendungen manche Kinder kennen, aber nicht die Wiese die 500 m von der Schule entfernt ist :)
3. Jein. Das kommt auf die Umsetzung der Ganztagsschule/Betreuung an.
4. Den Eindruck kann ich von unserer Schule nur bedingt bestätigen. Ich würde mir allerdings des öfteren wünschen, dass mehr "Wissen" vermittelt wird. Gerade bzgl. Lerntechniken, soziale Kompetenzen sind sie allerdings sehr weit.
5. Als ich vor mmmm 25 Jahren in der sechsten Klasse war, waren Gleichungen definitiv nicht der Stoff der sechsten Klasse. Ich weiß nicht mehr wann wir es gemacht haben, aber ich weiß, der Lehrer war Herr P. und denn hatte ich von der 7.-10. Klasse. 5/6 Klasse war Geometrie, Klammern und ???.
6 JA.

Gruß Julia

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Re: Neuer Thread zum Thema nachlassende Leistungen der heutigen Jugend

Antwort von MamaMalZwei am 12.12.2008, 13:35 Uhr

Hallo, ich kann es ehrlichgesagt nicht mehr hören, dass heutige Kinder dümmer sind als früher. Sie sind anders ja, aber weil sie eben auch anders aufwachsen.
1) Da hast Du zum Teil Recht, allerdings finde ich frühe Hilfen nicht schlecht

2) Das kommt darauf an, ob man TV-Konsum und Bewegungsmangel zulässt. Ich kenne Leute, die Kinder bereits mit 2 schon vor der Flimmerkiste parken und andere, die oft und viel mit ihren Kindern spielen und toben

3) Mein Reden. Wer nicht will, dass das Kind vor der Haustür plattgefahren wird, der geht mit ihm zusammen raus. Wenn ich erzähle, dass ich früher ohne Erwachsene mit Puppenwagen, Freundinnen und Goldhamster quer durch die Stadt gezogen bin, ernte ich bei meinen Kindern immer ungläubiges Schweigen

4) Ebenfalls mein Reden. Vieles kommt für die Kinder zu früh, manches wird gar nicht vertieft, weil gerade in Mathe der "Spaßfaktor" erhalten bleiben soll. Dadurch dass immer wieder was Neues kommt, ohne dass das alte Wissen verankert wurde, können die Kinder dann von allem ein bisschen aber nichts richtig gut. Mein Mann schlägt immer die Hände über dem Kopf zusammen, wenn er sieht wie seine Kinder rechnen. Weder das Umrechnen von einer in die andere Größe sitzt noch das Umstellen von Gleichungen. Wie denn auch, wenn das mit 29 Leuten in Gruppen zu vier in einem 17 Quadratmeter großen Klassenzimmer in Gruppenarbeit erarbeitet werden soll. Da versteht man sein eigenes Wort nicht.

5) Der Lehrer hat immer schuld - nein bestimmt nicht. Er ist auch Gefangener der Lehrpläne und des Schulalltages. Ich habe ehrlichgesagt oft Mitleid und würde nie um kleinste Notenänderungen kämpfen. Aber Du hast Recht, da gibt es solche Spezialisten. LG

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Re: Neuer Thread zum Thema nachlassende Leistungen der heutigen Jugend

Antwort von like am 12.12.2008, 14:45 Uhr

Ich glaube nicht, dass das Niveau der heutigen Jugend so grundlegend anders ist als vor ein paar Jahrzehnten, denke allerdings, dass die Kluft größer geworden ist zwischen leistungsstarken Kindern auf der einen Seite und Problemkinder auf der anderen Seite. Die sozialen Schwierigkeiten nehmen in unserer Gesellschaft momentan immer mehr zu, was natürlich Auswirkungen auf die betroffenen Kinder hat, die folglich oft auf der recht perspektivelosen Hauptschule oder gar Förderschule landen. Früher was die Hauptschule gar keine solche Sackgasse; Hauptschulabsolventen kamen meist gut unter in Dienstleistung und Handwerk, und das nicht nur, weil die Arbeitmarktsituation anders war, sondern auch, weil die Kinder viel eher eine Ausbildungsfähigkeit mitbrachten als heute.
Die Abiturienten kedoch waren auch nicht alle "käpsele", viele ( mehr als heute vielleicht) machten ihr Abi nur mit Ach und Krach, vielleicht auch, weil das damals noch ausreichte, um einen Ausbildungsplatz zu erhalten oder zu studieren.
Andererseits gab es früher kaum Hochbegabte, auch das ganze Förderbrimbramborium wie heute wurde auch von gutsituierten Elternhäusern damals nicht durchgeführt. Ich denke, auch der Anteil der Hochleister hat zugenommen.
Insgeamt ist unsere Jungend sicher schneller, oberflächlicher aber auch flexibler im Denken geworden, auch visueller, weniger auditiv. Alles eine Folge der medienkultzur, aber sonmit auch besser angepasst an die Erfordernisse der Computerarbeitswelt.

Und ich hab´s ja untern schon geschireben - ironisch, was vielleicht nicht jeder merkte, schon Sokrates hat sich über die sinkende Qualität der Jugend ausgelassen, insofern müssten wir ja inzwischen ganzunten sein, aber seltsamerweise geht es uns immer besser und auch Vernunft und Einsicht nehmen laaaangsam (hoffentlich nicht zu langsam für unsere Erde) zu.


"Die Jugend liebt heutzutage den Luxus. Sie hat schlechte Manieren, verachtet die Autorität, hat keinen Respekt vor den älteren Leuten und schwatzt, wo sie arbeiten sollte. Die jungen Leute stehen nicht mehr auf, wenn Ältere das Zimmer betreten. Sie widersprechen ihren Eltern, schwadronieren in der Gesellschaft, verschlingen bei Tisch die Süßspeisen, legen die Beine übereinander und tyrannisieren ihre Lehrer."

Sokrates

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Interessante Diskussion

Antwort von Claudia36 am 12.12.2008, 17:48 Uhr

also zu 1
das stimmt allerding...denn schon Mütter mit Babys geben sich den Stress und vergleichen die Kinder untereinander...und wehe ein Kind ist schneller in der Entwicklung als das andere , da wird gleich der Arzt aufgesucht und Kinde bekommt Förderung

zu 2
das stimmt áuch, allerdings sind hier die Eltern gefragt....sicher ist es bequem und einfach die kinder vor den Fernseher zu packen als mit ihnen raus zu gehen...ein Kind was nicht als Kleinkind gelern hat das frische Luft nicht schadet und spielen im Freien Spass macht, geht auch nicht im Schulalter freiwillig auf die Gasse.
Noch dazu haben heutzutage viele Eltern einfach zu viel Angst um das Kind...geschürt auch durch Medien

zu3

Ganztagesschulen mag ich persölich auch nicht...und warum sollen Stadtkinder nicht auch im Freien spielen, auch in der Stadt gibt es ruhige Plätzchen.

zu 4
ich habe leider keine Ahnung wie es in anderen GS zugeht, hier gab es keinen Fächer übergreifenden Unterricht sondern immer die einzelnen Fächer.
Es wurden in der 3 Klasse Englischtests geschrieben und die Rechtschreibung mit gewertet.
Es wurde auch nicht so angefangen wie bei anderen , die erst so schreiben wie sie es hören und auf die Rechtschreibung erst später geachtet wird...( in Deutsch)
Unsere Gs hat die Kinder schon richtig vorbereitet auf die weiterführende Schule.
Meine Tochter hatte in der 5 Klasse schon Gleichungen mit Unbekannten und was sie jetzt in der 7 rechnet....da muß ich teilweise schon stark überlegen.....wir hatten das später.
Gut sie ist auf dem Gymi und ich war damals auf der POS...

zu 5


Da gebe ich die voll Recht.
Kinder dürfen sich in der Schule alles erlauben und bekommen keind Strafen.
Von zu Hause nicht da viele Eltern wieder antiautoritär erziehen oder dehnen es egal ist.....vom Lehrer nicht da er garkeine Handhabe mehr hat.
Spricht er iorgendeine Strafe aus ( Strafarbeit, Nachsitzen usw) kommen die Eltern der betroffenen Kinder und machen dehnen die Hölle heiß.
Es wird zu Hause darüber gesprochen wie doof die Lehrer alle sind und da sollen die kInder resekt haben...nie und nimmer.

Ich weiß nicht wohin diese Entwicklung führen soll....die Eltern mischen sich meiner Meinung viel zu sehr ins Schulleben ein und bremsen.
Bei jedem Elternabend komme ich Kopfschüttelnd nach Hause, da immer wieder Diskussionen geführt werden auf einem niveau da stehen mir die Haare zu Berge.
Man merkt da ja auch hier im Forum wie Eltern über Lehrer herziehen.

Claudia

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Respekt

Antwort von Nathalik am 12.12.2008, 20:05 Uhr

Zum erwähnten Respekt gegenüber Lehrern: Respekt, sofern er überhaupt notwendig ist, bekommt man nicht geschenkt, der wächst auch nicht auf Bäumen, sondern den muss man sich verdienen. Ein Ausbund an Aufmüpfigkeit, Zivilcourage und ähnlich Systemveränderndem sind die viel zu braven Lehrer aber nun auch mal grade nicht, oder? Und ich werde meinem Kind keinen Respekt einbleuen, wo er unangebracht ist. Ich sage meinem Kind aber ganz klar: Du hast jetzt den Lehrer, egal wie blöd er Dir vorkommt; du wirst Dich mit ihm arrangieren und Verständnis für ihn haben, sonst haben wir miteinander ein Problem. Ich werde aber meinem Kind nicht einen schlechten als guten Lehrer verkaufen. Ergebnis: Mein Kind hat Achtung gegenüber dem Lehrer und Verständnis für dessen Zwänge, bleibt aber selbst ein mündiger kleiner Bürger.

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Re: Neuer Thread zum Thema nachlassende Leistungen der heutigen Jugend

Antwort von Tathogo am 13.12.2008, 10:49 Uhr

1. JA-da stimme ich dir zu

2.Auch hier ein JA,wobei ich denke dass "TV-Konsum" differenziert zu sehen ist...wichtig wäre es den Kindern einen sinnigen Umgang mit den neuen Medien beizubringen,DAS fehlt leider oft

3. Jein...meine Kinder wachsen in der Stad auf und sie spielen genauso draussen wie ich als Kind auf dem Dorf(ich sehe sogar einen Vorteil für Stadtkinder-aber das ist noch mal ein anderes Thema!)...Ganztagsschulen sehe ich wenn sie einn gescheites Konzept haben überhaupt nicht negativ-im Gegenteil...gerade für Einzelkinder ist eine Betreuung in der Gruppe wichtig für eine späterer soziale Kompetenz(Toleranz,Wir-Gefühl,Rücksichtnahme etc)

4.Das sehe ich GANZ anders,ich denke schon dass die moderne Grundschule auf dem richtigen Weg ist und ich finde es enorm wichtig dass Kinder mit Freude SCHREIBEN(ungeachtet von Grammatik und der Rechtschreibung)

5. JA,JA,JAAA!!!!!! ;-)

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Meine Meinung (lang, mal wieder, wie immer bei den Thema)

Antwort von +emfut+ am 13.12.2008, 13:40 Uhr

Hallo Trini,

1. Ja und nein. Einerseits ist es blöd, daß Kinder schematisiert werden. Andererseits finde ich es richtig, daß "Abweichungen" heutzutage früher erkannt werden als "früher". Ich habe diverse Kinder im Bekanntenkreis, denen es sehr gut getan hat. Unter anderem ein behindertes Kind, das vor 20 Jahren wahrscheinlich erst mit Schuleintritt als behindert erkannt worden wäre. Es ist einfach eine Tatsache, daß viele "Verzögerungen" früher besser behoben werden können als später.


2. Ja.

3. Nein. Ich sehe eher, daß die Schere größer wird, und zwar unabhängig von Stadt oder Land.
Hier in der Stadt kenne ich Kinder, die noch in der 4. Klasse zur Schule gebracht werden, incl. Schulranzentrageservice und Begleitservice in die Klasse. Aber ich kenne eben auch Kinder, die schon mit 6 Jahren alleine und selbstständig mit dem Bus zum Balettunterricht fahren. Ich habe den Eindruck, daß es "früher" einen breiteren Konsens zum Thema "was kann ein Kind wann alleine" gab. Ich kann aber nicht sagen, ob ich das besser oder schlechter finde. Wenn ich mal von den Extremen absehe finde ich es eigentlich gut, wenn die "Regeln" nicht mehr so starr sind. Aber so entstehen diese Extreme eben auch leichter.

4. Ich stimme Dir zu, daß die Grundschule beim Legen der Basis für die weiterführende Schule weitgehend versagt. Aber aus anderen Gründen. Für mich fehlt das Vermitteln von Grundkompetenzen wie Selbstorganisation, Selbstkontrolle, allgemeine Fähigkeiten wie "wie baue ich ein Referat auf?" oder "wie plane ich eine größere Aufgabe?".

In der Grundschule wird sehr viel - löbliches - Detailwissen vermittelt. Fumi konnte tatsächlich ein paar Wochen lang die Nebenflüsse der Isar runterrattern oder die Unterschiede der Nadelbäume mit allen Details (Zapfe, Nadeln, Form, Standort, schlagmichtot) benennen. Aber das ist Wissen, das in 90% der Fälle schon per definitionem bis zur nächsten Probe hängenbleibt, leidglich 10% sind "für's Leben". In 20 Jahren wird sie zum Thema "Nebenflüsse der Isar" bei Günther Jauch vielleicht noch wissen, daß der Rhein nicht dazugehört und einer so ähnlich heißt wie eine physikalische Einheit - was okay ist, es muß nicht alles Hängenbleiben für die nächsten 100 Jahre.
Aber neben dem ganzen Detailwissen gehen eben die Grundkompetenzen total unter. Selbstorganisation fällt Fumi bis heute schwer. Sicher auch, weil sie ADS hat, aber sie hat die wesentlichen Grundregeln dafür auch erst in der Realschule gelernt, was ich für zu spät halte. Wie man ein Referat "anpackt", aufbaut und hält habe ich ihr beigebracht - was nur ging, weil ich zufällig im weitesten Sinne "vom Fach" bin.

Zur Mathedidaktik: Fumi hat letztes Jahr in der 6. Klasse gelernt, wie man Gleichungen umstellt. Jetzt, in der 7. Klasse, kommt das Thema mit den Unbekannten ran. Keine Ahnung, ob das früher früher war. Meine Schulzeit ist 30 Jahre her, ich habe das meiste vergessen.

5. JA!!!!
Im Spiegel war vor nicht allzulanger Zeit ein Artikel darüber, daß Lehrer in inzwischen lächerlicher Zahl von Eltern vor Gericht gezerrt werden. M.E. ist das Ausdruck einer Einstellung.
Ich hatte schon vor einem Jahr oder so mal ein Gespräch mit Fumis Schulleiter. Und zwar war Fumi zum Nachsitzen "verknackt" worden, der Lehrer versäumte es aber immer wieder, einen Termin dafür festzulegen. Als ich den Schulleiter dann mal zufällig traf, sagte ich ihm: "Ach so, wegen Fumis Nachsitzen...." - Sein Gesicht fiel herunter. Ich fuhr fort": ".... der Lehrer macht sich einfach unglaubwürdig, wenn er dann nicht zeitnah einen Termin festsetzt!" Da sagte er mir, daß er inzwischen 70% aller "Schulstrafen" (von Tadeln über Klassenbucheinträge, Strafarbeiten und Nachsitzen bis zum Verweis) mit den Eltern ausdiskutieren muß.
Ich bin aber der Ansicht: Ich habe Fumis Schule sorgfältig ausgewählt. Also gehe ich zunächst mal davon aus, daß ich nicht jede Entscheidung innerhalb dieses - von mir ausgewählten und für gut befundenen - Systems einzeln hinterfragen muß. Natürlich gibt es Grenzen, und ich stand auch schon mal wegen einem absolut unmöglichen Benehmen einer Lehrerin Fumi gegenüber dort auf der Matte. Aber dieses prinzipielle In-Frage-Stellen von jedem Pipifax finde ich nur albern. Und es hat für mich auch was von Nicht-Loslassen-Können. Ich muß meinem Kind auch zutrauen, daß es sich innerhalb des Systems einer Schule mit ihrer Kultur und ihren Regeln bewegen kann, ohne ständig meine Hilfe zu brauchen.

Ich hatte zufällig gestern Abend mit zwei Mit-Müttern eine Diskussion dazu. Nachdem wir relativ dissent in die Diskussion eingesteiegen waren, stellte sich dann heraus, daß wir eigentlich durchaus ähnlicher Meinung waren. Der Unterschied war nur: Die eine hatte weitgehend mit einer "ich kann das sowieso nicht ändern"-Einstellung aufgegeben und steckte ihre ganze Energie darein, ihr Kind für das System "passend zu machen". Wir zwei anderen waren nicht wirklich dazu bereit und suchten nach Alternativen dazu. Das fand ich interesant.

Gruß,
Elisabeth.

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Re: Neuer Thread zum Thema nachlassende Leistungen der heutigen Jugend

Antwort von sun1024 am 13.12.2008, 22:40 Uhr

Sinkendes Bildungsniveau... hm...

Würd ich gar nicht mal unbedingt sehen. ANDERES Bildungsniveau, ja. Viele können heute nicht all das, was wir oder unsere Eltern konnten - können aber dafür zum Teil andere Sachen. Das liegt ebn mit daran, wie sich Wichtigkeiten in der Gesellschaft verschieben.

Vielleicht können heute weniger Schüler "Die Glocke" auswendig, dafür hübschere Power-Point-Präsentationen erstellen.

Aber zu deinen einzelnen Punkten.

1. Schema von Baby an:
Es stimmt, dass da häufig übertrieben wird und alles gleich "krankhaft" ist. Es gibt so viele Kinder, die Ergotherapie bekommen - ich denke oft würde viel Bewegung ähnliches leisten.
Andererseits wurde eben auch noch nie so sehr auf frühkindliche Entwicklung und Bildung geachtet wie heute.
Das heißt es wird auch einfach vieles entdeckt, was früher übersehen oder erst viel später erkannt wurde.
Bei meinem Bruder wurde die geistige Behinderung damals erst mit 2 Jahren entdeckt (obwohl meine Mutter schon viel früher sagte, da stimmt was nicht) - da hätte ein frühzeitiges Draufgucken zumindest meiner Mutter in ihrer Wahrnehmung geholfen.
Ich finde es eine schwierige Gratwanderung zwischen zu früh und zu spät eingreifen in die Entwicklung...

2. Bewegungsmangel und TV-Konsum:
Ja, das stimmt. Ich finde es auch schwierig, der Versuchung Fernsehen (für meine Kinder) nicht so oft zu erliegen. Es läuft aber auch inzwischen rund um die Uhr Kinderprogramm...

3. fehlende Selbstbestimmung durch nicht-draußen-spielen und Ganztagsschule:
Seh ich auch eher gespalten.
Meine Kinder spielen drinnen Nintendo, aber sie gehen auch zusammen auf die 2 km entfernte Obstbaumwiese, um Schmetterlinge zu fangen und Baumhäuser zu bauen.
Was mir aber auffällt, ist, dass es einfach weniger Kinder draußen gibt.
Wenn ich als Kind auf der Straße war, waren wir eine ganze Bande. Heute gibt es das nur noch in frischen Neubaugebieten eine zeitlang.
Und Raum für Langeweile gab es in der Ganztagsbetreuung meines Sohns genug, darum kommt er jetzt auch immer schon um 14 h nach Hause, dann langweilt er sich selbstbestimmt ;).

4. Grundschule als Basis:
Mir ist damals im ersten Studium deutlich aufgefallen, welche Studenten an ihren Schulen damals das selbstorganisierte Lernen, Referate halten etc. schon gelernt hatten und welche nicht.
Wer schon das Bayessche Gesetz gelernt hatte, fiel lange nicht so auf.
Will sagen, ich halte es für richtig, den Schwerpunkt heute auf Lern- und Präsentationstechniken zu legen, statt nur auf das Pauken von Stoff. Es gibt zu viel Stoff, um ALLES zu lernen. Jeder wird sich spezialisieren müssen.
Klar, das 1x1 und die Rechtschreibung sollten schon durch die Grundschule vermittelt worden sein. Aber auch da gibt es unterschiedliche Arten, das zu erlernen.

Und wann das Umstellen von Gleichungen mit Unbekannten dran ist, regelt der Lehrplan. Ich glaube nicht wirklich, dass wir das schon in der 6. Klasse hatten. Wir sind nur so darauf geeicht, so zu rechnen, dass wir oft die anderen Wege vergessen haben...
Ich habe neulich als Elternvertreter in der Fachkonferenz Mathematik des Gymnasiums meiner Großen gesessen, und habe ehrlich gesagt eher mit den Ohren geschlackert, was die da an Stoff durchnehmen (und ich bin Informatikerin und gebe Mathe-Nachhhilfe, es ist mir also nicht soooo fremd...) Fand das nicht zu wenig.

5. Schuld hat immer der Lehrer und nie das Kind:
Ich finde es schon richtig, dass Eltern zu ihren Kindern stehen. Trotzdem sollten sie natürlich nicht jedes Gemecker des Kindes ungefragt so übernehmen.
Eine gesunde Mischung fände ich gut. Weder Lehrer machen immer alles richtig, noch Schüler. Es wäre mir aber lieb, wenn Eltern ein gewisses Vertrauen in den Lehrer hätten und nicht jede einzelne Kleinigkeit hinterfragen und zum Rektor tragen. Denn kein Lehrer wird es allen 30 Eltern(paaren) recht machen können... Allerdings kennen wir alle auch die Leerer mit doppel-E, die viel an Kindern kaputt machen können...


Insgesamt stimme ich zu, dass sicherlich die Spanne insgesamt weiter wird. Die Spanne zwischen (Achtung, Klischees) hochgebildeten Eltern, bei denen die 40jährige Mutter ihren neuen Lebenssinn darin gefunden hat, aus dem Einzelkind ein rundum gebildetes, zufriedenes und wohlerzogenes Kind zu machen - und andererseits Eltern, die die Kinder den ganzen Tag vor den diversen elektronischen Geräten parken, ihnen Geld für Fastfood und Schokoriegel in die Hand drücken und ringsum kein Interesse an den Kindern zeigen.
Bei alledem dann immer weniger Kinder mit Geschwistern - d.h. viele Kinder sind es nicht mehr gewöhnt, mit anderen umzugehen, zu diskutieren, Kompromisse zu schließen, Rücksicht zu nehmen.

Aber ich glaub ich hab jetzt auch erstmal genug geschrieben :).
Spannendes Thema!

LG sun

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Re: Neuer Thread zum Thema nachlassende Leistungen der heutigen Jugend

Antwort von Christine70 am 15.12.2008, 17:52 Uhr

ist bei uns genauso...

alle paar wochen kommt eine dame von jugendamt und guckt sich die kinder an. jeden tag nimmt sie sich 5 kinder vor.
Über diese kinder wird dann genau buch geführt..
ich hab mal einsicht in so ein protokoll gefordert und die akte meines sohnes erhalten.
da steht in etwa drin:

1. P spielt viel alleine, kann sich aber nur kurze zeit mit etwas beschäftigen
2. P spricht zwar deutlich, aber viel zu schnell, logopädie noch nicht dringend notwendig, sollte aber beobachtet werden
3. P kann nicht schnell rennen, stolpert über seine füße. bewegungstherapie erfolderlich

usw usw

ich finde das total übertrieben...
Gabs das früher auch? nicht daß ich wüßte.

als mein großer sohn damals eingeschult wurde, mussten nach sehr kurzer zeit schon 15 von 20 schüler und schülerinnen zu irgendwelchen therapien.
da hörte man Gruppentherapie, bewegungstherapie, reittherapie usw

Ich bin noch immer der meinung, dass die heutigen Erzieher und lehrer alle nur perfekte kinder wollen und jedes kind mit einem makel wird mehr oder weniger abgeschoben.
wobei ich jetzt nicht zu den menschen gehöre, die meinen, ADS und co sind modeerscheinungen. das ganz gewiss nicht !
Aber manche Therapie halte ich für überfüssig.

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