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Geschrieben von Windpferdchen am 06.05.2021, 9:11 Uhr

Mir fiel auf ...

... dass alle Beispiele, die Du zur Kommunikation mit Deiner Tochter beschrieben hast, eher negativ waren: Du hast nach der Klassenarbeit gefragt (was für sie klingt, als seist Du ausschließlich an ihrer Leistung interessiert), hast sie „an ihre Pflichten erinnert“ und sie vor dem Schlafengehen den Laptop zwangs-abgeben lassen. Diese Dinge sind nicht falsch. Aber: Wenn dies die vorherrschende Art ist, wie Du den Kontakt zu Deiner Tochter herstellen willst, dann ist das ein sehr ungünstiger Weg.

Deine Tochter hat Dir ja sogar gesagt, dass sie sich ungesehen fühlt, und das ist eine natürliche Reaktion, wenn die Eltern sich zu wenig für die Person des Teens an sich interessieren, und zuviel von äußeren, organisatorischen Dingen reden.

Es ist jetzt wichtig, dass Du die Pflichten und Maßnahmen weniger betonst und stattdessen einen positiven Kontakt herstellst. Und das geht, indem Du Interesse und Anteilnahme zeigst - nicht an Leistungen und Pflichten, sondern an dem Menschen an sich. Natürlich nicht penetrant und nachbohrend, sondern beiläufig, gelassen und freundlich.

Frage also nicht gleich, wie die Klassenarbeit gelaufen ist, sondern frage vorher mindestens drei Dinge, die echtes Interesse an ihrer Person zeigen: „Worauf hast Du denn heute Hunger? Hast du Lust, dein Lieblingsgericht mit mir zusammen zu kochen?“ Vo allem aber kannst Du sie in einem ruhigen oder guten Moment fragen: „Wie geht‘s dir eigentlich im Moment in unserer Familie? Was wünschst du dir vielleicht anders, was findest du gut?“ Das Ganze sehr offen, freundlich, ohne Nachdruck.

Solche Fragen stelle ich meinem Teen (15) auch hier und da. Die ersten Male kommt oft nur ein Schulterzucken, aber wenn man das immer mal wieder macht, kommt doch etwas. Das kann etwas Unbequemes sein, das ist meist der Fall. Oder auch etwas, das man gar nicht auf dem Schirm hatte.
Egal, was es ist: Es ist wichtig, es nicht sofort wegzureden oder sich zu rechtfertigen, wie der erste Reflex es will. Sondern es einfach anzunehmen. Zu sagen: „Ich verstehe, was du meinst. Wie könnten wir das denn ab jetzt anders machen, lass uns mal überlegen.“

Da die Stimmung Deiner Tochter inzwischen schon recht abwehrend ist, musst Du hier Geduld haben und darfst nicht aufgeben, auch wenn die ersten Tage bockige Reaktionen kommen. Sie muss erst merken, dass sich etwas verändert hat und wieder Vertrauen fassen, das darf dauern. Irgendwann kommt etwas, denn auch ein bockiger Teen will gesehen und wahrgenommen werden. Und es ist trotz Pubertät möglich, miteinander in Verbindung zu bleiben.

LG

 
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