zurück| Geschrieben von julieNumber2 am 05.02.2010, 9:12 Uhr |
Gymi-Erfahrungen (BW)
Hallo,
unser ältester Sohn wechselt im September von der 4. Klasse auf`s Gymi. Eine Freundin von mir war ganz aufgebracht, wie ich ihm das nur antun könne (unser Sohn bekam eine EINDEUTIGE Gymi-Empfehlung seitens beider Lehrerinnen in den Hauptfächern) *heul* Das mit dem G8 sei ja wie "Knast" für die Kinder und Freizeit könne er dann mit seinen jungen Jahren völlig "vergessen"...
Auf dem Info-Abend betonte der Gymi-Rektor, dass natürlich lernen angesagt sei. Es sei aber für kids mit Gymi-Empfehlung in jedem Fall zu schaffen (schließlich gäbe es ja einige Teens, die ihr Abi schaffen und "trotzdem noch" psychisch gesund sind....naja, klingt leicht zynisch, stimmt aber im Grunde)....30 Schul-Std in der 5. Klasse und ab dann von Jahr zu Jahr mehr bis zu 36 Schul-Std ist schon viel...
Welche Erfahrungen habt ihr? Vielleicht insbesondere BW?
Danke u LG
Beitrag beantwortenRe: Gymi-Erfahrungen (BW)
Antwort von bine+2kids am 05.02.2010, 10:58 Uhr
Ich habe keine Gymi Erfahrung, aber mein Sohn ist in der 5ten Klasse Hauptschule und hat jeden Vormittag 6 Stunden und 2 mal pro Woche Nachmittags. Also mehr ist das auf dem Gymi auch nicht. Ween er das Leistungsniveau hat, wäre ich fürs Gymi.
Gruss Sabine
Re: Gymi-Erfahrungen (BW)
Antwort von vallie am 05.02.2010, 12:00 Uhr
meine tochter ist jetzt in der 8.klasse und ich kann die knasttheorie nicht bestätigen, bayern.
denke keine sekunde drüber nach, ihn bei eindeutiger leistung wegen einem aufgescheuchten huhn NICHT aufs gymnasium zu schicken!!!!
natürlich muß er mehr tun als in der grundschule, aber freizeit hat meine tochter mitsamt ihren freundinnen immer noch mehr als genug und das sogar mit sehr guten noten!
Re: Gymi-Erfahrungen (BW)
Antwort von Saavik am 05.02.2010, 12:57 Uhr
HI,
kann dir nicht groß weiterhelfen, ABER ich habe hier auch so eine nette "Freundin" die sich sehr um unser Kind sorgt. Mein Sohn hat auch die Empfehlung, bekam aber auch gesagt, dass er halt schüchterner sei als andere Kids und wir halt ein Auge drauf haben sollen.
Das wissen wir sowieso und ich habe hier auch das unnötige Geleiere, dass mein Kind überfordert wäre von G8 und BLA.
Seine Noten stimmen und sein Lernverhalten ist normal, warum sollen wir wegen diesem Gespräch ihn nicht schicken???
Jeder ist doch für sein Kind verantwortlich, und die, die auch noch den Kopf nach anderen umdrehen sind definitiv nicht ausgelastet 
GLG
Saavik
Re: Gymi-Erfahrungen (BW)
Antwort von Ebba am 05.02.2010, 13:03 Uhr
Deine Freundin hat persönliche Erfahrungen mit G8, d.h. derzeit Kinder mit einer Gymnasialempfehlung auf der Schule?
Nicht?
Wie kommt sie dann dazu sich derart konkret über die Zustände zu äußern, dass sie bei Dir Panikattacken auslöst? Befürchtungen, das kann ich verstehen, die kann man haben, v.a. im Hinblick darauf, was alles so berichtet wird.
Allerdings sind die wirklichen negativen Berichte im Grunde alle bezogen auf die Situation in den vierten Klassen in Bayern. Da scheint es, wenn man den Berichten glauben darf, dann wirklich zur Sache zu gehen.
Aber nun zu konkreten Erfahrungen, hier aus NRW.
Unsere Tochter (derzeit 6.Kl.) hatte eine eindeutige Gymnasialempfehlung und für uns war vollkommen klar, dass wir sie auf den direkten Weg zum Abitur setzen wollen, obwohl ich die Einführung von G8 zum 
finde und entsprechend auch schon mal mit unserer Frau Sommer (Bildungsministerin), die leider noch immer nicht in die Sommerferien geschickt wurde, korrespondiert habe.
Alternativ zum Gymnasium hätten wir unsere Tochter auf eine Gesamtschule schicken können, an der man hier in NRW das Abitur ablegen kann, nur eben, wie gehabt, in 9 Jahren.
Wegen der wirklich guten Leistungen unserer Tochter haben wir uns aber fürs Gymnasium entschieden u. die Horrormeldungen kann ich wirklich nicht bestätigen.
Ich denke schon, dass die Kinder heute mehr Zeit für die Schule aufwenden müssen als wir vor 30 Jahren, als zum Entsetzen der Eltern die reformierte Oberstufe eingeführt wurde (damit war für viele Eltern der Untergang eines wertigen Abiturs eingeläutet). Ich habe aber nicht den Eindruck, dass darunter viele Kinder leiden, denn sie kennen es eben nicht anders und haben auch in der Schule ihren Spaß. Natürlich gibt es immer Kinder, die sich schwerer tun, heute wie damals. Unsere Tochter und ihre zahlreichen Freundinnen und die Kinder unserer Freunde und Bekannten, die allesamt das Gymnasium besuchen, haben bis auf wenige Ausnahmen ausreichend Zeit sich mit Freunden zu treffen und Hobbys nachzugehen. Selbstverständlich muss man dann eben auch als Eltern etwas flexibler sein und darf bspw. nicht dogmatisch darauf bestehen, dass der Sonntag der Familie gehört.
Bei den oben erwähnten wenigen Ausnahmen habe ich meist den Eindruck, dass es weniger an der Leistungsfähigkeit der Kinder im Besonderen liegt, sondern am übermäßigen Ehrgeiz der Eltern, die das Kind zB in einem bilingualen Zweig unterbringen oder besondere Höchstleistungen erwarten und/oder der Wahl einer "falschen" weil weit entfernt liegenden Schule, was mit erheblichen Fahrtzeiten verbunden ist und das Treffen von Freunden erschwert.
Re: Gymi-Erfahrungen (BW)
Antwort von Birgit67 am 05.02.2010, 13:16 Uhr
mein Großer ist in der 6. Klasse auf dem Gymnasium mit G8 und hat keinerlei Probleme noch Freizeit zu haben. Er war auch ein eindeutiges Gym. Kind ist jetzt allerdings im 1. Halbjahr 6. Klasse etwas abgerutscht aber durch eigene Schlamperei und Faulheit, hat aber immer noch einen Schnitt von 2,6. Natürlich muss er lernen aber es hält sich stark in Grenzen, es sind die reinen Lernfächer wie Erdkunde, Geschichte und Biologie. Die Sprachen flutschen weil es ihm Spaß macht.
Er geht 5x die Woche mit bis zu 3 Stunden ins Training und hat immer noch Zeit zu lernen. Treffen mit Freunden ist am WE angesagt einfach weil da alle Zeit haben auch die die viel lernen müssen.
Es kommt halt immer aufs Kind drauf an wie einfach es lernen kann.
Mein Kleiner will auch aufs Gym - da tu ich mich noch ein bischen schwerer und warte mal ab was die Lehrer sagen. Das Köpfchen hat er dafür - nur der Wille ist manchmal etwas wenig vorhanden zu lernen.
Ich finde nicht dass es wie Knast ist. Mich stören nur die massiven Stundenausfälle und der extreme Wechsel der gerade in der Klasse meines Großen immer ist, sie hatten seit Beginn der 5. Klasse einen wechsel von insgesamt 12 Kindern bei einer Klassenstärke von 31 Kinder.
Es sind große Klassen das ist das einzige was mir auf dem Gym missfällt denn alle 4 Klassen sind bis unter die Decke voll.
Gruß Birgit
ich werde nie verstehen,...
Antwort von Romacel am 05.02.2010, 14:18 Uhr
...warum man überhaupt darüber nachdenkt, ein Kind nicht auf´s Gymnasium zu schicken, welches eine eindeutige Empfehlung bekommen hat. ich les das hier so oft und auch in den Klassen meiner Kinder gibt und gab es Eltern, die absolut dagegen sind, ihr Kind mit einem zeugnis, welches nur aus Einsen und Zweien besteht, auf´s Gymnasium zu schicken.
Re: ich werde nie verstehen,...
Antwort von vallie am 05.02.2010, 15:00 Uhr
romacel, ich habe mich letztens mal im grundschulforum verirrt, da streiten sie sich ja richtig deswegen. schreibe dort nicht mit, nicht daß es heißt, ich hab nichts zu melden....
Hier auch, vorsicht lang
Antwort von cosma am 05.02.2010, 19:06 Uhr
Huhu,
wir haben jetzt unser erstes HalbJahr Gym in BW (war auch eindeutige Empfehlung, in 4. Klasse alle Noten 1) hinter uns und ich muß sagen:
Einfach ist was anderes !!
Sie müssen lernen und das nicht zu knapp.
Und ich muß mitlernen bzw. mitmotivieren (mal nen nächsten Matheschritt erklären - Mathe geht hier rasend schnell !!, mal in Erdkunde ne Maßstabsberechnung erklären, die eben nicht erklärt wurde und fast täglich viele viele Vokabeln, Grammatik in Deutsch und Englisch und Musikarbeit war auch nicht ohne - trotz Instrumentenunterricht seit 4 Jahren ...).
Es ist also viel Arbeit ... wo ich früher das Gefühl hatte das Pensum alleine bewältigen zu können wird heute m.M. nach ganz klar Elternengagement verlangt, spirch: ohne unsere Motivation / Hilfe (auch mal am Pc etc.) würde Sohni es nicht mehr so leicht schaffen. Wenn überhaupt.
So hat er nach wie vor Noten von 1 bis (und das ist neu ) 3 - was ich völlig in Ordnung finde, zumal die 3 in Erdkunde ist und die Hauptfächer 1 oder 2 sind.
Aber: ich finde das System ganz schön frustig, fühle mich selbst extrem eingebunden und dieser reine Fokus auf Kongnitives / Leisung / Noten - möglichst viel in möglichst kurzer Zeit ist für mein Empfinden nach wie vor falsch.
Unser Kind ist im Prinzip ein gerne-Lerner, aber er braucht eben eine gewisse Begleitung.
Sollte eines unserer weiteren Kinder nicht so strebsam sein, ist für mich die Waldorfschule eine echte Alternative.
Mal abgesehen davon, daß ich mich frage wie ICH das dann mit meinem Job und 3 Kids auf dem Gymmi mal geregelt kriegen soll - und will ...
Eine Stunde sitzen wir unter der Woche immer mindestens dran ...
Zu Grundschulzeiten : niemals auch nur 5 Minuten !
LG
Cosma
Re: ich werde nie verstehen,...
Antwort von Romacel am 05.02.2010, 20:08 Uhr
vallie, ich lese die Streiterein darüber im Grundschulforum auch hin und wieder und schüttele mein greises Haupt.
Am fragwürdigsten finde ich dann solche beiträge wie "Mein Sohn/Tochter schreibt fast nur Einsen, muß aber nichts dafür tun. ich möchte ihn/sie nichts auf´s Gymnasium schicken, er/sie kann gar nicht lernen." 
Aber naja, muß eben jeder selber wissen. Find´s nur komisch, wie wenig manche ihren Kindern zutrauen.
Und schon gar nicht würde ich mich von jemandem verunsichern lassen, der scheinbar keine Ahnung hat, wovon er redet.
Re: ich werde nie verstehen,...
Antwort von Sylvia1 am 05.02.2010, 23:46 Uhr
Romancel, ich kann deine beiden Beiträge nur unterschreiben! Ich verstehe es auch überhaupt nicht und kenne es aber auch aus dem realen Leben, dass Eltern dagegen sind, ihr Kind aufs Gymnasium zu schicken - selbst wenn die Empfehlung da war! Vollkommen unverständlich!
Und Julienumber2, dir kann ich nur dringenst raten, deinen Sohn auf dem Gymasium anzumelden. Lass dir nicht von Leuten, die
a) keine Ahnung haben und
b) vermutlich nur neidisch sind auf die guten Noten deines Sohnes,
Angst einjagen.
Unsere Erfahrungen: Meine Tochter ist nun in der 6. Klasse eines Gymnasiums, wir kommen aus NRW. Sie hat definitiv nachmittags noch genug Zeit, obwohl sie sogar mehr Wochenstunden hat, als der übliche Lehrplan vorsieht (2 Std. wöchentlich zusätzlichen MINT unterricht, 2 Sprachergänzungsstunden in Französisch und Latein, da sie beide Sprachen per Drehtürmodell parallel lernt - sie hat also praktisch 4 Wochenstunden mehr als "normale" Gymnasiasten). Sie übt auch ihre Hobbies (Schwimmen und Geige) noch weiterhin aus - und zwar am Nachmittag. Sie hat auch immer noch gute Noten. Natürlich ist es schwerer als in der Grundschule, aber dort war sie auch eindeutig unterfordert. Ganz bestimmt fühlt sie sich in der Schule nicht wie im Knast, sondern sie bleibt an manchen Tagen freiwillig noch länger als sie müsste (freiwilliger Schulchor im letzten Halbjahr, freiwillige Schwarzlicht-Theater-AG in diesem Halbjahr und im gesamten 5. Schuljahr). Sie hat viel Spaß in der Schule.
Wenn alle Gymnasien grundsätzlich so furchtbar wären, wie kann man sich dann das Phänomen erklären, dass Tausende völlig normaler Teenies dort Jahr für Jahr erfolgreich Abitur machen?
Lass dich nicht ins Bockshorn jagen!
Alles Gute,
Sylvia
@ Cosma, warum tut Ihr Euch das an?
Antwort von AndreaL am 06.02.2010, 9:58 Uhr
Ich habe eine Frage an Dich.
Du schreibst, dass Dein Sohn in den Hauptfächern auf 1 und 2 steht. Und Du beschreibst, wie viel es ist und was Du alles mit ihm machst und wie viel Zeit das alles in Anspruch nimmt.
ABER bei den Noten - könnte man da nicht einfach mal lockerer werden, nicht immer am Limit arbeiten und dafür dann u.U. die eine 3 mehr und die eine 1 weniger 'riskieren'...?
Da ich das hier im Umfeld von meinem Kind (auch 5. Klasse G8) auch so erlebe, würde mich die Motivation einer solchen beständigen Kasteiung mal interessieren?
Fragenden Gruß
Andrea
Re: Gymi-Erfahrungen (BW)
Antwort von ChrissyF.71 am 06.02.2010, 11:45 Uhr
Gymnasialerfahrung hab ich auch nicht. Allerdings geht meine Tochter auf eine Gesamtschule. Wir hatten dieses Weg gewählt, um ihr halt G8 zu ersparen. Tja und was ist??? Nachbarstochter geht aufs Gymnasium und meine Tochter zur Gesamtschule und meine Tochter hat im 6. Schuljahr mehr Stunden als die Nachbarstochter in der 6. Klasse Gymnasium.
Meine Tochter kommt derzeit auf 34 Wochenstunden und die Nachbarstochter auf 30 Wochenstunden.
LG!
CHris
Re: Gymi-Erfahrungen (BW)
Antwort von KaMeKai am 06.02.2010, 14:36 Uhr
also ich kann nur wieder sagen, meine Tochter (6. Kl. Gymnasium) macht sich nicht nass und kommt zum Nulltarif auf ein passables Zeugnis. Sie hat in den Hauptfächern keine 1en, sondern 2 oder 3. Sie ist mittelmäßig bis gut und uns reicht das völlig.
Sie ist ständig mit Freundinnen verabredet und geht 4 mal die Woche zum Sport - das ist ihr wichtiger. Sie genießt ihre Kindheit in vollen Zügen und grämt sich nicht wegen einer schlechten Note.
Vielleicht kommt es ja auch aufs Anspruchsdenken der Eltern an?
LG
Kathrin
Re: Gymi-Erfahrungen (BW)
Antwort von Ebba am 06.02.2010, 14:41 Uhr
Dabei kann natürlich die Anzahl der Wochenstunden nur ein Indiz für die Zeit sein, die im Zusammenhang mit der Schule aufzuwenden ist. Ich könnte mir btw durchaus vorstellen, dass Deine Tochter schneller mit den Hausaufgaben fertig ist oder weniger Zeit für Klausurvorbereitungen aufwenden muss oder einfach weniger Streß hat als das Nachbarskind.
Es wäre ja höchst seltsam, wenn es da nicht einen Unterschied zwischen G9 und G8 gäbe.
Die Realschüler btw haben hier genauso viele Unterrichtsstunden wie unsere Tochter auf dem Gymn. (G8).
Dennoch muss es da irgendeinen Unterschied in der Belastung geben. Ich vermute mal, dass unsere Tochter auf der Realschule überhaupt nicht lernen müsste um die gleichen Noten zu erzielen wie auf dem Gymn. :-).
Ebba
Antwort von KaMeKai am 06.02.2010, 15:20 Uhr
und ich vermute, dass unsere Tochter an einer Real- oder Gesamtschule mit Nicht-Lernen ein richtig klasse Zeugnis hätte - so wie der Bub der Urspungsposterin. So mit überwiegend 1en.
Fänd ich ja auch schön - muss aber nicht sein.
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