Stillen

Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter

Fotogalerie

Redaktion

 
Ansicht der Antworten wählen:

Geschrieben von sileick am 15.04.2015, 23:44 Uhr

Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Weil doch immer wieder so viele Zweifel an sich und den Kindern haben, wenn mal Phasen von extremer Anhänglichkeit etc. auftauchen, in denen dann das Kleinkind wie ein Neugeborenes andauernd stillen möchte, wollte ich unsere aktuelle Erfahrung mal aufschreiben.

Kind ist fast 3,5, und bis vor Ostern hatte ich das Gefühl, das Stillen wird zwar noch sehr geliebt und genossen, aber nun doch deutlich weniger als früher. In Gesellschaft stillen wir so gut wie gar nicht mehr, morgens zum Aufwachen gern, aber auch längst nicht mehr so lange. Vor dem Einschlafen heißt es ziemlich schnell "Ich möchte jetzt ins Bettchen.", mit anderen Worten, schnell stillen, aber dann ist auch genug. Vorher musste ich selbst drängeln, dass bald mal das Bettchen aufgesucht wird. Ziemlich pünktlich gegen halb fünf morgens heißt es "zu Mama", und dann wird sich vollgetankt, wovon ich meist gar nichts mitbekomme, und dann dockt sie sich ab und schläft bis zum Aufwachen bei mir auf dem Arm weiter. Sehr kuschelig. Mittags wacht sie nun schneller auf und schläft nicht mehr ewig mit Mama, sondern sie stillt sich in den Schlaf und schläft dann, bis sie eh wach wird, "Verlängern" ist nicht mehr so oft nötig wie vorher. Ggf. schläft sie auch mal 2,5 Stunden selbst. Ich muss sagen, dass diese Mittagsschlafzeiten für mich am ehesten eine Prüfung waren, weil das wirklich lange ging, mit 3-4h Schlaf, wovon lange nur 45 Minuten ohne mich gingen. Andererseits konnte ich dabei lesen oder selbst schlafen, und wer hat schon so einen Luxus. ;-)

Das war vor Ostern, und das ist jetzt. Dazwischen lag eine Virusgrippe inklusive Rückfall mit insgesamt 7 Tage Fieber, wovon 3 Tage richtig exrem hohes Fieber war. In dieser Zeit stillte sie gefühlt ständig und ich konnte mich kaum mal von ihr wegbewegen. Es ging ihr aber auch wirklich schlecht. Auch während der Genesung, als sie langsam wieder ansprechbarer wurde, war sie extrem anhänglich, weinerlich, und nur Mama ging.

Jetzt sprachen wir darüber, wann sie wohl je nicht mehr stillen möchte, und ich habe ihr gesagt, dass ich das spätestens nicht mehr will, wenn die Schule beginnt, besser fände ich es schon früher, so als Vorschulkind. Na, da hat sie noch Zeit. Sie sagt, so sehr braucht sie es nicht mehr, aber es ist SO SCHÖN! Das betont sie immer wieder, und es ist unheimlich rührend, anzusehen, wie sie genießt.

Sie hat erkannt, dass sie schon außergewöhnlich ist, mit der immer noch Stillerei, darum lässt sie sich auch bereitwillig darauf ein, nicht vor anderen Leuten zu stillen, wenn Besuch ist oder KiGa, aber sie geht auch progressiv damit um, fragt also Leute, zu denen sie Vertrauen hat, ganz gezielt, ob sie was dagegen haben, wenn sie stillt. Oder im KiGa hat sie ein Gespräch mit einer Mutter angefangen, die das gar nicht verstand, wieso das Kind jetzt über Stillen konversierte, schließlich sei ihr Sohn schon drei und kein Baby mehr, und darum müsse sie ihn ja nicht mehr stillen. Ich fand diese Diskussion aneinander vorbei sehr interessant. Man merkt, wie die kulturelle Prägung da aufeinander trifft. Das Gespräch hat mein Kind sehr beschäftigt, aber sie legte das irgendwann ab als "Die Mama wollte ihr Kind wohl nicht mehr stillen." Und das war für sie dann ok.

Ich bin also sehr gespannt, wie es weitergeht. Wir haben besprochen, dass wir ein Abstillfest mit Lagerfeuer und Stockbrot und lieben Freunden feiern, wenn sie sich abgestillt hat, aber bisher meint sie, das möchte sie noch nicht, obwohl sie das Fest sehr lockt. Sie liebt es, Feste zu feiern.

Ich selbst merke, wie es mich während ihrer Krankheit erleichtert hat, dass sie noch stillen konnte, sie ist so eine Kleine, Leichte, ohnehin schon, und ich kann das Stillen noch immer genießen. Aber es würde mich nicht stören, wenn es langsam zu Ende ginge.

Sie ist soweit, dass andere Entwicklungen an diese Stelle treten können, zumindest nach meinem Gefühl.

Da unser Kind ohnehin mit Papa problemlos einschläft und auch sonst normalerweise nicht die Krise bekommt, wenn sie nicht stillen kann, ist die Sache ziemlich entspannt.

Allerdings erinnere ich mich, dass sie unendlich lange unendlich viel gestillt hat, also tagsüber. Im ersten Jahr durchgehend im Schnitt alle 1,5 bis 2 Stunden, tags wie nachts, selten mal mehr, 3 war das Maximum, und dann dachte ich, es sei ja eine Ewigkeit her, dass sie das letzte Mal... Im zweiten Jahr phasenweise genauso weiter, manchmal weniger, aber 3-4 Stunden mit seltenen längeren Phasen dazwischen waren wenigstens die Regel. Zähne machten da viel. Im dritten Jahr wurde es dann deutlich weniger, und die Essmenge nahm auch erheblich zu, aber auch dann noch gab es Phasen, in denen sie viel stillen wollte und es ihr schwerfiel, wenn ich sie vertröstete, weil ich nicht wollte oder konnte.

Also für alle, die sich sorgen, ob es je von selbst zu Ende gehen wird oder ob man nicht nachhelfen muss, in diesen anstrengenden Klammerphasen, kann ich nur sagen, es wird von selbst weniger. Ich bin ziemlich sicher, dass wir nicht mehr ewig stillen werden.

Und an alle, die uns hier mit so vielen Erfahrungen und Hinweisen so lange begleitet haben, auch Biggi und Kristina, ganz vielen Dank! Dies ist das einzige Forum, in dem ich lese und schreibe (außer Biggis und Kristinas Forum), und ich fand es immer sehr anregend, egal ob kontrovers oder auf derselben Linie.

Viele Grüße

Sileick

 
45 Antworten:

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von MayasMama am 16.04.2015, 9:17 Uhr

Liebe Sileick,

vielen Dank für den tollen Bericht der echt Mut zum Langzeitstillen macht. Es klingt alles sehr gesund und natürlich in deiner Erzählung.

Bezüglich der Vorteile für das ältere Stillkind und für die Mutter-Kind-Beziehung denke ich da schon immer ähnlich. Auch in Situationen wie du beschrieben hast (Krankheit, Umstellung, schlechte Esser, etc.) sehe ich ganz klar Kind und Mutter davon profitieren.

Aber eine Frage hätte ich noch: Wie geht es dir als Frau - nicht als Mutter - damit, seit so langer Zeit, deinen Körper zu "teilen". Ganz konkret meine ich damit, dass man ja doch ein paar Dinge beachten muss, oder? Du kannst doch beispielsweise nicht einfach sorgenfrei etwas Nasenspray und eine Kopfwehtablette nehmen, wenn sich eine Erkältung anbahnt, nicht abends im Sommer einen Cocktail schlürfen, nicht die Haare färben, nicht den schicken aber unbequemen Push-Up BH tragen, nicht eine kurze Radikaldiät machen um zu einem besonderen Anlass toll auszusehen, nicht mit der alten Raucher-Freundin mal eine Zigarette rauchen... Klar sind das alles nicht gerade Empfehlungen für eine gesunde Lebensführung, aber ja (zumindest für mich) schon "Genussmomente" und Freiheiten, die zu meinem Leben gehören.

Hast du nach diesen (und anderen) Dingen kein Bedürfnis, oder empfindest du es schon zumindest ein bisschen als Einschränkung? Oder siehst du das lockerer?

Liebste Grüße

Nadine

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von Vampirchen am 16.04.2015, 10:07 Uhr

Ich finde es faszinierend, wie deine Tochter die Stillerei händelt bzw. Gespräche darüberführt.

Meinen größten Respekt, dass ihr so lange stillt. Meine große Tochter ist etwas älter als deine. Sie wird im August 4. Abgestillt habe ich - weil ich einfach nicht mehr wollte - mit 22 Monaten. Aber da stillte sie nur noch zum Einschlafen und nachts zum Weiterschlafen. Es klappte problemlos.

Ich könnte mir nicht vorstellen, meine Große (sie ist echt groß für ihr Alter) noch zu stillen - daher mein allergrößter Respekt.

Aber auch wenn ich "nur" 22 Monate stillte, merke ich doch, dass sich das auf meine Tochter positiv ausgewirkt hat. Ein Fläschchen kannte sie nie. Daher war sie schon irritiert, als ein Krippenkind morgens sein Milchfläschchen bekam. Als ich unsere zweite Tochterzur Welt brachte und anfangs viel stillte, nahm die Große ihren Kuschelhund Anton, schob das Hemd hoch, suchte ihren "Busi" und erklärte, Anton müsse jetzt auch stillen. :-) Abends schlief sie dann sogar mal so ein.

Für sie ist stillen etwas ganz Natürliches.

Ich bin gespannt, wie es bei Minivamp (6Monate) läuft, da ich im Feb. wieder mit 16 Wochenstd. Unterricht einsteige.

Darf ich fragen, ob du arbeitest?

LG Vampirchen

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von samoe am 16.04.2015, 11:48 Uhr

Hallo,

ich klinke mich mal kurz ein.

Ich weiß nicht, wie alt dein Kind ist bzw. wie lange du schon stillst. Aber ein älteres Kleinkind zu stillen bringt nicht mehr die "extremen" Einschränkungen mit sich wie ein Baby, was noch vollgestillt werden muss.

Natürlich muss man seinen Körper noch "teilen", aber ehrlich gesagt: die Kopfschmerztablette habe ich sogar genommen als ich noch vollstillte (da ich nicht durchschlafen konnte, habe ich das Kopfweh sonst nicht wegbekommen) und viele andere Medikamente sind ja austauschbar zu stillfreundlich (meine Hausärztin ist da total stillfreundlich eingestellt und fragte mich auch bei meinem 2 Jährigen noch, ob ich noch stille). Ich gebe zu, meine Haare färben muss ich (noch) nicht und den "öden Still-BH) habe ich nach ca. 1 Jahr Stillzeit gegen den "schicken" BH getauscht, da es sich auch mit normalem BH stillen lässt und ich endlich von den Milchstaus befreit war.

Natürlich ist Alkohol das große Tabu, obwohl ich auch schon mal vormittags Sekt trank (zum Anstoßen) und erst abends wieder stillte.

Ich habe meinen Sohn auch nicht ganz sooo lang wie Sileick ihre Tochter gestillt. Ich stillte ihn mit 2,75 Jahren ab. Ich war zu dem Zeitpunkt wieder schwanger und wollte einfach nicht mehr, es ging absolut problemlos. Da ich ja aber von der Stillzeit in die Schwangerschaft "rutschte", habe ich durch den Wegfall des Stillens meine "Freiheit" noch nicht zurück bzw. manches ist in der SS ja noch eingeschränkter (z.B. Medis --> Nasenspray hätte ich derzeit sehr gerne, da mich ein fieser Schnupfen quält ). Somit komme ich mit Nr. 1 und Nr. 2 sicherlich auf ungefähr 5 Jahre , wo ich nicht einfach "alles machen kann". Es sei denn Kind Nr. 3 hängt sich auch gleich in die Stillzeit von Nr. 2, dann natürlich noch länger. Ich gebe zu, nach all dieser Zeit werde ich sicherlich mal ne große Cocktailparty machen , denn das fehlt mir schon manchmal. Da ich weder unschwanger, noch nicht stillend Zigaretten rauchen würde, habe ich hier nichts auszustehen.

Aaaber, letztendlich ist es auch gesund, einige Jahre auf all das zu verzichten, das versöhnt mich mit vielem.

Im Übrigen: Mein Sohn findet es auch total normal, dass ein Baby gestillt wird. Er kennt auch keine Flasche und "stillt" häufiger mal seine Kuscheltiere. Der vorsichtige Versuch ihm zu erklären, dass ein Junge nicht stillen kann, scheiterte...aber das lernt er sicher später noch. Auch ist es für ihn normal, dass auch ein "größeres Baby" (für ihn sind teilweise auch 2 Jährige noch Babys, er wird bald 3) noch gestillt wird. So hat er später als Papa ja zumindest schon mal eine positive Einstellung zum Stillen.

LG, samoe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von babyballa2 am 16.04.2015, 13:45 Uhr

Hallo sileick,

ich habe "nur" 17 Monate gestillt und stille aktuell meinen Säugling, ich denke, aber nicht länger als 2 Jahre, dass ist quasi das, was für dich die "Schulgrenze" ist. Also eher moderates LZS hier ;). Ich finde aber deinen Bericht so toll, weil er so selbstverständlich klingt und ich ja aus eigener Erfahrung weiß, was man sich von den lieben Verwandten/Freunden/Bekannten & Unbekannten alles ungefragt zum Thema anhören muss!

Ich wünsche euch weiterhin fröhliches Stillen, was genau so lange dauern wird, wie IHR es wollt.

LG b

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Da klinke ich mich auch mal ein.

Antwort von emilie.d. am 16.04.2015, 13:49 Uhr

Bin auch LZS (3 Jahre).
Für die meisten Krankheiten gibt es stillfreundliche Medikamente.
Zu Deinen Beispielen, Paracetamol, Ibuprofen und Nasenspray können völlig ohne Probleme genommen werden. Ich musste kürzlich Antibiotikum nehmen (ein Erythromycin Nachfolger) - kein Problem. Zahnärztliche Behandlungen - ebenfalls kein Problem. Es gibt fast immer stillfreundliche Alternativen bei Medikamenten, viele Ärzte wissen das nur nicht. Kann man dann auf Embryotox verweisen.
Einem älteren Kind kannst Du sagen "Wir können nicht stillen, weil Mama Alkohol getrunken hat". Das versteht mein Sohn ohne Probleme und macht dann auch keinen Rabatz. Zumal ich meist eh nur noch zum Mittagsschlaf stille und nach dem Aufwachen.
Ich trage ganz normale BHs, passe wieder in meine alten. Mir war noch nie danach, eine Radikaldiät zu machen. Rauchen verträgt sich in meinen Augen tatsächlich nicht gut mit stillen, aber das Problem habe ich nicht.
Ich bin häufiger übers WE weg. Mittlerweile muss ich nicht mal mehr abpumpen oder ausstreichen. Wie gesagt, das ist das "Attraktive" am LZS. Man kann, aber man muss nicht. Es glättet Übergänge und beruhigt ungemein. Wir hatten letztens eine offene Platzwunde, die im KH geklebt werden musste. Mein Sohn hat sich direkt an der Brust sofort beruhigt und wir konnten die Wunde untersuchen bzw. an der Brust direkt verbinden. Das geht natürlich auch alles anders, aber mich macht das schon nervös, wenn bei meinem Sohn das Blut aus dem Kopf sprudelt und er dazu wie verrückt schreit.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Für mich waren ja immer 2 3/4 Jahre die Grenze ;-),

Antwort von emilie.d. am 16.04.2015, 13:52 Uhr

weil eine Freundin von mir genau so lange einschlafgestillt hat.
Bei mir sind es jetzt schon drei Jahre. Ich denke halt "Never change a winning team." Klappt alles gut gerade, insofern sehe ich keinen Handlungsbedarf.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@emilie.de

Antwort von babyballa2 am 16.04.2015, 13:58 Uhr

Du hast recht, nachher ist doch immer alles ganz anders ;)

Beim ersten hab ich mit 17 Monaten abgestillt, weil ich wieder schwanger War und körperlich fix und fertig... Aber es ging total problemlos vom Einen Tag auf den Anderen :)

Ach so, mit schwanger, Stillen, schwanger, Stillen komm ich jetzt auch auf 3,5 Jahre Abstinenz und vermiss eigentlich nix ....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Bin nicht sileick

Antwort von emilie.d. am 16.04.2015, 14:15 Uhr

Aber ich arbeite, seitdem mein Sohn knapp 1 1/2 ist. Neben der Betreuung war und ist er, wenn ich in Randzeiten Termine habe, bei der Nanny und auch da finde ich, war das Stillen immer Gold wert. Das ist für so einen Zwerg schon ganz schön Streß mit der Eingewöhnung, dem Herumgefahre usw.

Sehr süß, die Geschichte mit Anton :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @emilie.de

Antwort von emilie.d. am 16.04.2015, 14:21 Uhr

Schwanger stillen kann ich mir nicht vorstellen, zumindest nicht, wenn mir wieder schlecht wäre.
Ich glaube nicht, dass LZS in dem Sinn Vorteile bringt, dass sich die Kinder dadurch wahnsinnig besser entwickelten, als Kinder, die das nicht haben. Es macht mir das Leben halt leichter.
Alles Gute für Deinen Zwerg und eine schöne Stillzeit!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von sileick am 16.04.2015, 14:40 Uhr

Liebe Nadine,

vielen Dank für Deine Rückmeldung!

Zu Deinen Fragen:

Das ist ja individuell sehr verschieden, aber ich habe nie das Gefühl, ich teilte meinen Körper. Für mich kommt das Stillen, was das anbetrifft, komplett natürlich, wie kuscheln auch.

Medikamente: Nehme ich schon seit Jahren keine mehr, brauche sie auch nicht, da ich mittlerweile alles mit Homöopathie und Kräutern mache, außer die Schilddrüsentabletten, aber die sind ja völlig ok. Selbst wenn ich Medzin bräuchte, sind viele Medikamente ohnehin beim Stillen unbedenklich. Außerdem könnte ich meiner Tochter auch sagen, dass sie erst später wieder stillen kann, weil... Aber das Problem stellte sich hier noch nicht.

Push-Up-BHs uns Ähnliches mag ich gar nicht mehr tragen. Ich hab mich so an die Stillhemden gewöhnt, sie sind so bequem, dass ich das echt nicht vermisse, und der schicke "Anziehtyp" bin ich eh nicht. WENN ich mal wollte, wäre das aber auch kein Problem, denn die Brüste sind ja nicht mehr prall, es leckt nie was, es sammelt sich nichts an, merkt eh niemand.

Ja, eine Radikaldiät, die ginge nicht, aber dazu hätte ich auch keinen Nerv. Meine Erfahrung zeigt immer wieder, dass das nichts nützt und später alles doppelt zurückkommt, zumindest bei mir. Ich muss eh immer aufpassen mit dem Essen, da ich durch die Hashimoto-Thyreoiditis schon durch die Gegend rolle, sobald jemand das Wort "Schokolade" nur ausspricht. ;-)

Nach Zigaretten stand mir auch noch nie der Sinn, hatte Kettenraucher als Eltern, und das war zum Abgewöhnen - bzw. nie Angewöhnen.

Das einzige Bedürfnis, das sich langsam meldet, ist, wieder mal ein verlängertes Wochenende segeln zu gehen. Das habe ich bisher nur mal für einen Tagestörn gemacht, aber ich sehe diese Zeit schon wieder am Horizont glitzern. :-) Weil ich aber schon Mitte 40 bin, habe ich vor meiner Tochter bereits unheimlich viel gemacht, insofern kann ich diese kurze Zeit auch locker abwarten, ohne mich unerfüllt zu fühlen. Ist alles genau richtig so.

Aber so unterschiedlich kann man das wohl empfinden. Bei uns ist es auch etwas weniger augenfällig, weil mein Kind so klein ist. Viele Zweijährige sind gleich groß oder sogar größer. Sicherlich fühlt es sich anders an, wenn das Kind größer ist. Kann ich mir gut vorstellen.

LG Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von sileick am 16.04.2015, 14:45 Uhr

Ja, ich arbeite seit Februar, aber nur weniger als halbtags. Schule geht ja mittlerweile unterhälftig. Das ist ein glücklicher Luxus. :-) Problematisch sind Konferenzen um die Mittagszeit, weil da die heilige Schlafzeit ist, in der Fremdbetreuung sich wirklich noch sehr falsch anfühlt. Aber auch das wird sich regeln und verlaufen, bin ich sicher.

Unsere Kleine ist echt klein für ihr Alter. Da fällt es nicht so auf mit dem Alter. :-)

Die Geschichte mit dem Kuschelhund ist wirklich süß.

Es scheint eine gewisse natürliche Abstillzeit zu sein, so zwischen 2 und 4, wenn das nächste Kind kommt. Bei uns ist das nicht zu erwarten, insofern entfällt das Selbstabstillen durch Schwangerschaft. Aber wie schon gesagt, es wird sicher nicht mehr ewig dauern. Und ich hatte lange Zeiten, in denen ich Zweifel hatte, ob es JEMALS weniger wird.

:-)

Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

@sileick

Antwort von samoe am 16.04.2015, 14:50 Uhr

Ich schätze deine Beiträge immer sehr, liebe Sileick, aber ich muss jetzt einmal was loswerden, was du relativ häufig erwähnst.

Oft sagst du, weil du schon über 40 bist, kannst du dies und jenes gut aushalten. Da möchte ich gerne mal eine Lanze für die jungen Mamas brechen. Ich habe meinen Sohn (gewollt) mit 22 bekommen und ich habe rein gar nicht das Gefühl, irgendwas zu verpassen, weil ich "jetzt schon" ein Kind habe bzw. da wieder schwanger mit 26 eben zwei Kinder. Ich sehe die Sache eher umgekehrt als du. Wenn die Kinder groß sind, bin ich auch noch jung (eben Mitte 40) und kann dann noch viel machen (Reisen, u.ä.).

Das wollte ich nur mal loswerden, denn es klingt immer so (auch wenn du es so sicher nicht meinst), dass nur die älteren Mamas die "Muße" dazu hätten. Auch die jungen Mamis können sich schon gut zurücknehmen und ihre Bedürfnisse für ein Weilchen hinten anstellen.

LG, samoe

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @sileick

Antwort von sileick am 16.04.2015, 15:05 Uhr

Liebe Samoe,

ist tatsächlich gar nicht so dogmatisch gemeint, ich erlebe es nur in meiner Umwelt hier so viel, dass jüngere Mütter die Tendenz haben, sich eher mal unausgefüllt bzw. unerfüllt oder unausgelebt fühlen. Diese Gefühle teile ich so nicht, und ich denke, das ist sicher zum Einen Mentalitätssache, wie Du ja auch schreibst, aber zum Anderen auch so, weil man, wenn man mit 40 erst Kinder bekommt, schon so viel anderes gelebt und getan hat. Sowohl beruflich als auch privat.

Natürlich können sich die jüngeren Mamis auch zurücknehmen, aber es scheint zumindest tendenziell schwieriger zu sein, gefühlsmäßig. Dass das nicht bei allen gleich ist, ist ja klar.

Vorteile und Nachteile, früher oder später Kinder zu bekommen, gibt es beidseitig genügend. Es muss einfach passen. Bei uns war es so, dass es sich nicht früher ergeben hat. Und so, wie es jetzt ist, sind wir alle zufrieden, na - fast - ich hätte nichts gegen ein Geschwisterkind einzuwenden, und unsere kleine Maus auch nicht, aber der Papa fühlt sich zu alt dafür. Da ist dann eine Einschränkung, mit der man wohl oder übel leben muss. ;-)

Tut mir Leid, wenn das so rübergekommen ist, dass "alle jüngeren Mamas" sich immer nur selbst ausleben wollen und nicht genug fürs Kind da sein wollen. Das ist damit gar überhaupt nicht gemeint gewesen. :-)

LG Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Alkohol

Antwort von sileick am 16.04.2015, 15:07 Uhr

Ich trinke übrigens selten, aber dann gern mal ein winziges Gläschen Sherry oder einen kleinen Schluck Wein. Vertrage aber Alkohol gar nicht so gut, und mag dann auch schnell nicht mehr davon trinken. Die geringen Mengen, die ich mal genieße, sind kein Problem in Bezug auf das Stillen. :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

... und ich mich auch ...

Antwort von Sille74 am 16.04.2015, 15:09 Uhr

Ich stille zwar "erst" 17 Monate und glaube und hoffe ehrlich gesagt auch nicht, dass es noch so lange geht wie bei sileick, aber das folgende wäre auch dann noch gueltig fuer mich:

Hinsichtlich Medikamenten haben die anderen ja schon ausfuehrlich geschrieben. Dem schliesse ich mich an.

Hinsichtlich Alkohol schraenke ich mich nur insofern ein, dass ich ein bisschen auf die Stillzeiten achte und bewusster entscheide, ob jetzt wirklich noch einmal nachgeschenkt werden muss oder ob ich mich nun auch mit einem Waesserchen begnuegen kann. Man muss bedenken, soweit ich weiss entspricht der Alkoholgehalt in der Muttermilch dem Blutalkoholgehalt der Mutter. Wir bewegen uns also im Promillebereich. Wenn das also kein Dauerzustand ist, wird auch schon ein Baby- und erst recht ein Kleinkindkoerper damit fertig. Vieles, was man auch schon den Kleinsten ganz selbst verständlich gibt, z.B. manche Arzneimittel, insbesondere auch naturheilkundliche, oder manche Lebensmittel, die ab einem gewisse Alter gegeben werden, können da locker mithalten. Irgendwo habe ich mal gelesen, dass, wenn sich ein 6 Monate alter Saeugling bei seiner im Alkoholkoma liegenden Mutter andocken würde und sich total satt trinken, dann wäre der Alkoholgehalt bei ihm auch nicht hoeher als wenn man ihm 3 x taeglich einen gaengigen und schon auf Kinder seines Alters zugelassenen Hustensaft (weiss nicht mehr welcher) verabreichen würde. Keine Ahnung, ob das so stimmt. Ich glaube, das wurde aber sogar mit wissenschaftlichen Quellen belegt. Wer Lust hat, kann ja mal dazu suchen ...

Wie schaedlich Rauchen ist, weiss ich nicht, ist bei mir als Nichtraucherin aber kein Thema. Und nach Radikaldiaeten steht mir auch nicht der Sinn ...

Bzgl. Unterwaesche :-)
Ich trage gern meine Still-BHs. Die sind so schone bequem. Wenn ich mal etwas anderes tragen möchte, dann ist das kein Problem. Wenn man nicht mehr am Dauerstillen ist wie bei einem Neugeborenen, dann geht's auch so mal.

Das einzige, was ich gerne haette, sind ruhigere Naechte, die wir vielleicht haetten, wenn ich ganz konsequent bis zum Aufstehen oder gar nicht mehr stillen wuerden (bisher habe ich eine Stillpause bis ca. 5 Uhr "verordnet"). Aber das ist ja nicht sicher, ob es so wäre ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Ach so ....

Antwort von Sille74 am 16.04.2015, 15:17 Uhr

... hins. Körper, der vielleicht nicht mehr mit gehört. Da habe ich persoenlich kein Problem damit. Fuer mich ist das Stillen irgendwie "normal", genoert dazu bei Babys/jungen Kleinkindern.

Wenn, dann habe ich manchmal das Gefuehl insgesamt als Ganzes nicht mehr so ganz mir selbst zu gehören aufgrund meiner Kinder, ganz unabhaengig vom Stillen bzw., das wäre auch so, wenn ich gar nicht stillen würde/niemals gestillt haette. Hmmm, schwierig auszudruecken ... Also, dass ich fuer fast alle Entscheidungen, die ich eigentlich fuer mich treffen/treffen muss, im Hinterkopf noch meine Kinder habe, dass ich manches nicht mehr so machen kann ... Aber das ist mit Kindern eben so und man weiss das ja auch vorher, nur weiss man da halt noch nicht, wie es sich konkret anfuehlt ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von Sille74 am 16.04.2015, 15:43 Uhr

Ein ganz interessanter Bericht. Danke!

Auch wenn ich mich fuer mich/uns nicht vorstellen kann, so lange zu stillen und es aus verschiedenen Gruenden auch nicht möchte, so hört sich das ja fuer Euch sehr natürlich, selbstverständlich, ungekuenstelt, gesund und pragmatisch an. Toll, wie Ihr das hinbekommt! Bei uns, habe ich oft das Gefuehl, ist manches (also eher nicht das Stillen) eher ein Ringen und Kampf.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

DANKE :-)

Antwort von MayasMama am 16.04.2015, 16:34 Uhr

Danke für eure vielen Antworten und Einschätzungen, das hilft mir weiter!

Es ist ja auch nicht so, dass ich mich JETZT eingeschränkt fühle. Mein Baby ist 3 Monate alt, meine Große hat sich nach knapp 2 Jahren selbst abgestillt. Ich persönlich weiß noch nicht, ob sich mit 3,5 Jahren das Stillen noch gut anfühlt. Aber ich möchte unbedingt stillen, solange ich und die Maus uns damit gut fühlen und wollte daher gerne die Einschätzung von einer erfahrenen LZS-Mama!

:-)

LG
Nadine

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen und Frage

Antwort von FräuleinSauerkirsch am 16.04.2015, 16:52 Uhr

Liebe Sileick,
vielen Dank für deinen tollen Beitrag! Ich stille zwar erst seit knapp 15 Monaten, aber es kommen ja doch immer wieder Zweifel (meist von anderen, selten von mir selbst) ob es nicht langsam doch mal reicht. Deine Beiträge, und auch viele andere hier im Forum, bestärken mich dann oft wieder darin, dass es immer noch richtig ist nach Bedarf zu stillen!

Ich hätte jedoch noch eine Frage an dich: Du schreibst ja deine Tochter ist sehr zart. Das ist mein Sohn auch, und manchmal denke ich, er würde mehr essen wenn er nicht immer nach Bedarf stillen würde (z.B. kurz nachdem wir heim kommen von der Tagesmutter will er immer stillen, was ich gut verstehen kann, aber kurz darauf gib es essen und dann hat er meist wenig Hunger). Zwar hat die Muttermilch auch Kalorien, aber z.B. Brot mit Belag hat ja doch mehr.. Er ist nicht zu leicht, aber nur knapp auf der 10. Perzentile, der Kinderarzt ist grundsätzlich mit ihm sehr zufrieden, aber noch weniger nach unten rutschen sollte er nicht. Hattest du da ebenfalls Bedenken und evtl. erst Essen angeboten und dann gestillt? Oder immer nach Bedarf?
Liebe Grüße!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: @emilie.de

Antwort von babyballa2 am 16.04.2015, 17:23 Uhr

Habe 3 Monate gewartet, dass er sich selber abstillt ;-). Dann gings nicht mehr, auch weil mir (bis zur 22. Woche) schlecht war mit erbrechen und wir haben völlig unkompliziert "über Nacht " abgestillt.

Zum LZS oder nicht Stillen oder wie auch immer: ich glaube aus tiefstem Herzen, dass man sich zu 100% auf seinen MutterInstinkt verlassen sollte (und nicht auf das Gerede der ganzen "Profis" um einen rum) - dann macht man schon das Richtige.

Dir auch eine schöne Stillzeit und alles Gute!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen und Frage

Antwort von babyballa2 am 16.04.2015, 17:30 Uhr

Bitte, bitte, liebes FräuleinSauerkirsch und lass dich nicht beirren. Beim ersten Kind hab ich mich so verunsichern lassen von all dem Gerede. Jetzt, beim zweiten, hab ich mir geschworen,dem ersten mit blöden Kommentar (Schwiegerpapa z.B.), zu raten mal einen Stillratgeber zu schreiben! Und prompt sagt keiner mehr was ;).

Hör auf dein Gefühl und auf Biggi und Kristina, dann klappts ;)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von tamtamgo am 16.04.2015, 20:31 Uhr

Sehr schöner Lebensbericht!

Ich möchte es auf mich zukommen lassen. Ich finde es total super das mein Mann nur im Bezug aufs stillen freie hand lässt. Ich habe schon oft von Freundinnen gehört das "dem Mann" zu liebe abgestillt wurde. (Wozu auch immer?!)

Zur zeit fühle ich mich pudelwohl zu stillen aber wie lange wir es beide mögen weiss ich nicht.... Ich lass es offen!
Vlg.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen und Frage

Antwort von sileick am 16.04.2015, 20:36 Uhr

Meine Tochter war von Anfang an klein und leicht. Insofern hat sie das weitergemacht, womit sie, voll ausgereift, 11 Tage über Termin und topfit bei der Geburt, angefangen hat. Aber man macht sich natürlich immer Sorgen, wenn man so einen Winzling hat, erst recht, wenn man dann die anderen Kinder im Vergleich sieht, so wenig man auch vergleichen möchte.

Meine Erfahrung: Egal, was ich gemacht habe, sie hat immer so viel gestillt. Dazu hat sie bei den Wachstumsschüben förmlich gefressen, ansonsten eher gepickt. Das war bei ihr einfach so. Mittlerweile isst sie insgesamt mehr. Ich kenne ein anderes Stillkind, das lange gestillt hat, das das krasse Gegenteil war. Sie war schnell ganz proper und ist es auch, proportional zum Alter, geblieben. Die beiden Freundinnen sehen immer aus wie Pat und Patachon. :-) Ich habe mein Kind auch manchmal gemeint, erst nach dem Essen stillen zu müssen, aber letztendlich hat jeder Versuch der Manipulation nur klare Gegenwehr bzw. Ablehnung verursacht, keinesfalls aber dazu geführt, dass mehr gegessen wurde. Sie aß und isst, was sie braucht/e. Sie ist eben klein und leicht. Man muss das als Mutter irgendwie klarkriegen - die Kinder sind, wer sie sind und wie sie sind, fand ich auch nicht immer leicht, was meinen kleinen Hungerhaken anbetrifft. ;-)

Letztendlich hat es sich bewährt, sie selbstbestimmt essen und stillen zu lassen. Sie wächst gemäß ihrer Ausgangslage, und das ist entscheidend. Davon war sie nur mit 2-3 Monaten abgewichen, weil ich meinte, ich müsse die Stillzeiten auf 2h verlängern. Ansonsten hat sie sich entwickelt, wie es sein soll. Warum also dran herumdeuteln wollen.

Ich denke, da müssen wir wohl eher an uns selbst als am Kind arbeiten.

Dass Essen mehr Kalorien hat, ist oft nur gefühlt so. Keine Nahrung wird so gut verwertet wie Muttermilch. Beim festen Essen kommt halt auch viel unverarbeitet wieder raus, insofern ist Muttermilch lange ein phantastisches Nahrungsmittel und steht dem Essen in nichts nach, eher anders herum.

Ich hab normalerweise immer nach Bedarf gestillt, und das hat sich bewährt.

LG Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von sileick am 16.04.2015, 21:09 Uhr

Ich finde, bei Dir hört sich das auch immer total entspannt und harmonisch an. :-)

Und ich stimme Dir zu: Mein Mann ist immer voll d'accord, was das Stillen anbetrifft und freut sich drüber, unterstützt es und war und ist eine große Hilfe dabei. Das ist ein großes Glück, das nicht alle haben. Ich stelle es mir noch so viel schwerer vor, wenn dann selbst der Partner auf einem herumhackt oder auch nur Zweifel äußert, wenns ums Stillen geht.

LG Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von tamtamgo am 16.04.2015, 21:25 Uhr

Ja ;) harmonisch trifft es gut.

Mein Mann macht immer Witze und sagt: wenn die kleine zur Führerscheinprüfung geht, geb ihr vorher noch schnell die "Bu" damit sie schön beruhigt ist.... Haha ;)))

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen und Frage

Antwort von Tine1 am 16.04.2015, 21:31 Uhr

Hallo fräulein sauerkirsch,

ich habe meine große (inzwischen knapp 6) über 3 1/2 jahre nach bedarf gestillt. anfangs war sie sehr kräftig, meine mutter meinte, sie nehme zu schnell zu wegen dem stillen nach bedarf. später ist sie eher zart geworden, hat eine weile fast aufgehört zu wachsen, und meine mutter meinte, vermutlich sei das stillen nach bedarf die ursache. weil ja klar ist, dass sie dann nix ordentliches isst. mit gut 3 1/2 jahren haben wir abgestillt. jetzt ist sie immer noch klein und zart (ca 20. perzentile).

den kleienen (19 monate) stille ich nach bedarf. er war und ist immer recht groß und kräftig. so bei der 80-90 perzentile.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen und Frage

Antwort von Sille74 am 16.04.2015, 21:56 Uhr

Ich habe auch so ein kleines Leichtgewicht zu hause (Gewicht und Groesse so ca. auf der 10. Perzentile, eher etwas darunter) und ich habe auch die Erfahrung gemacht, dass es ueberhaupt nichts bringt, irgendetwas am Essverhalten "drehen" zu wollen. Das macht allen nur Stress.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von sileick am 16.04.2015, 22:13 Uhr

Lustig!

Mein Mann sagt gar nichts. Und jedes Mal, wenn ich ihn danach gefragt habe, meinte er, er würde sich so freuen, dass ich damit zufrieden bin und er sehe ja, wie gut es dem Kind täte. Er ist einfach glücklich, weil er seine Tochter so kuschelig gut versorgt weiß. Er ist auch sehr überzeugt von dem großen Nutzen des Stillens, je länger desto besser.

Ich selbst sehe das nicht ganz so extrem wie er, denke, es muss nicht so lange gestillt werden, aber es schadet nicht und hat, wenn das Kind es so gern möchte, ganz sicher noch seinen Sinn und seine Berechtigung. Abgesehen von den unendlichen Erleichterungen im Alltag, die das Stillen für mich auch immer bringt, ich möchte es in so mancher Situation nicht missen.

Wir waren mal im KH, um jemanden zu besuchen, und in der Ambulanz saßen und gingen einige Mütter mit ihren Kleinkindern tröstend und beruhigend herum, die fast alle weinten. Nur eine saß da und stillte ihr verletztes Kind, vielleicht auch so drei Jahre alt. Da war es ruhig, Kind war getröstet. Das fand ich schön.

Aber ich dachte auch mal so: 6 Monate stillen und dann Flasche, und meine Freundin, die 2,5 Jahre stillte, fand ich damit sehr merkwürdig.

Wie sich die Sicht der Dinge ändert, wenn man es selbst erlebt. :-)

LG Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

o.T. - Stillt Ihr denn Eure Kleinkinder immer/meistens zum Trost bzw. ...

Antwort von Sille74 am 16.04.2015, 22:39 Uhr

... verlangen die das in einer entsprechenden Situation?

Ich versuche eigentlich meinen Sohn auch erst einmal so zu troesten, also nicht durch Stillen, sondern durch Hochnehmen, Tragen, Singen etc. und er verlangt normalerweise in der akuten Situation gar nicht danach. Da ist er so mit sich und seinem Schmerz beschaeftigt. Und ich moechte ihm dann auch nicht foermlich dad Maul dtopfen mit der Brust ... Oft ist ja auch sehr schnell alles wieder gut. Bei etwas Gravierenderem will er manchmal hinterher, also erst nach Abklingen des groessten Weltschmerzes, gestillt werden ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: o.T. - Stillt Ihr denn Eure Kleinkinder immer/meistens zum Trost bzw. ...

Antwort von sileick am 16.04.2015, 23:36 Uhr

Immer seltener. Das kommt auf die Situation an. Wenn was richtig Schlimmes ist, stille ich sie, sie verlangt dann auch danach. Ansonsten warte ich erst mal ab und schaue, wie sie reagiert. Manchmal reicht es, sich den Kratzer bzw. die Beule anzusehen und zu würdigen.

Es war eine ganze Zeit so, dass nichts außer stillen half, wenn sie sich wehtat. Da hab ich sie dann auch bereitwillig gestillt. Der Grund, das nicht zu tun, wenn das Kind offensichtlich ein starkes Bedürfnis zeigt, erschließt sich mir nicht. Vor allem in der Retrospektive, da ich sehe, wie sie von selbst nicht mehr danach verlangt in Situationen, die früher ohne stillen schwer zu händeln waren. Es wächst sich von selbst aus, auch hier muss man am Gras nicht ziehen.

Allerdings warte ich eben auch, "Maul stopfen", wie man das, wenn auch selten, mal sieht, finde ich nicht in Ordnung. Kind kann sagen, was es braucht.

:-) Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: o.T. - Stillt Ihr denn Eure Kleinkinder immer/meistens zum Trost bzw. ...

Antwort von Sille74 am 17.04.2015, 10:55 Uhr

O je, hoffentlich bin ich nicht falsch verstanden worden ... Nein, natürlich, wenn das Stillen verlangt und somit gebraucht wird, dann soll man es auch nicht verweigern, und dann ist es ja auch kein "Maul stopfen". Ich hatte mich nur gefragt, wie das anderswo so ist (um ehrlich zu sein, bin ich etwas unsicher geworden, ob ich es richtig mache ...). Seit mein Sohn jetzt doch schon kein Baby mehr ist, sondern Kleinkind, und sich non-verbal sehr gut ;-)) und sogar so langsam auch verbal ausdrücken kann, lege ich ihn nicht mehr von mir aus an, auch nicht bei Weinen, Wut und/oder Schmerz jeglicher Art, und da er es in der akuten Situation auch nicht verlangt, wäre ich ehrlich gesagt auch bar nicht auf die Idee gekommen. Ich habe bei IHM eher den Eindruck, da muss die Trauer/Wut/der Schmerz lautstark raus und wenn ich ihn dann anlegen wollte von mir aus, wäre das bei IHM der Versuch, ihn ruhig zu stellen.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: o.T. - Stillt Ihr denn Eure Kleinkinder immer/meistens zum Trost bzw. ...

Antwort von Tine1 am 17.04.2015, 13:16 Uhr

Meine tochter hat bei jedem kleinen wehwehchen nach der brust verlangt. mein sohn ist ziemlich robust, schmerzen zb beim hinfallen machen ihm deutlich weniger aus und er verlangt auch nicht so schnell zur beruhigung nach der brust. bei "größeren " unfällen biete ich ihm aber schon auch aktiv die brust an. er nimmt sie in der regel dann auch recht "dankbar" an, schluzt an der brust noch wenige male kurz auf, und trinkt dann lange. dann ists gut und es geht weiter zum nächsten schabernack. ;-)

von sich aus verlangt er eher danach, wenn es irgendwo laut und trubelig zugeht. wenn sich ihm jemand unangemessen schnell nähert, ihn jemand unfreundlich anspricht etc. eigentlich fast nur in verbindung mit anderen menschen, kaum wenn wir alleine sind.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: o.T. - Stillt Ihr denn Eure Kleinkinder immer/meistens zum Trost bzw. ...

Antwort von Sille74 am 17.04.2015, 14:09 Uhr

Bei meinem Sohn ist es inzwischen gerade anders herum: Wenn Trubel um ihn herum ist, ist der mittendrin und er vergisst das Stillen ganz. Wenn wir aber (wieder) zuhause sind und es langweilig ist, dann verlangt er nach der Brust, und insbesondere dann, wenn vorher viel los war, hängt er auch ausgiebig dran. Ich denke, er verarbeitet mit dem Stillen seine Erlebnjsse bzw. tankt Energie fuer Neues. Fuer meine Tochter hatte Stillen warum auch immer nie so einen großen Stellenwert, ab Beikostbeginn erst recht nicht mehr. Sie war/ist aber ansonsten sehr anhaenglich und zurueckhaltend. Die Haft bestimmt auch in so Trubelsituationen an die Brust gewollt.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen und Frage

Antwort von FräuleinSauerkirsch am 17.04.2015, 14:56 Uhr

Danke!
Schön zu wissen, dass es noch mehrere langgestillte Leichtgewichte gibt und ihr euch nicht stressen lasst. ich denke auch, Kinder sind eben sehr verschieden, meiner war von Anfang an leicht und sehr schlank, dafür aber ziemlich groß und sehr aktiv. Und solange sie einigermaßen auf ihrer Kurve bleiben, ist alles gut.
Im ersten Jahr habe ich mich auch gar nicht wg. Essen und Gewicht gestresst, da er ja immer zusätzlich noch sehr viel gestillt hat. Aber mit über einem Jahr kommen dann doch häufig Kommentare (auch von Fachpersonal), dass er mehr "richtiges" Essen essen soll und weniger stillen. Für mich fühlt sich das Stillen nach Bedarf aber nachwievor richtig an (zumindest fast immer).

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: o.T. - Stillt Ihr denn Eure Kleinkinder immer/meistens zum Trost bzw. ...

Antwort von FräuleinSauerkirsch am 17.04.2015, 15:04 Uhr

Lustig, wie unterschiedlich Kinder reagieren. Meiner möchte als "Sofortmaßnahme" bei Hinfallen etc. auch nicht umbedingt die Brust, da reicht meist kurz in den Arm nehmen/rumtragen. Er verlangt die Brust aber sehr vehement, wenn er müde ist oder er zur Ruhe kommen möchte z.B. wenn wir nach Hause kommen. Unterwegs möchte er nur noch selten trinken. Dass die Brust zum trösten auch da ist, hat er aber wohl verstanden, neulich war ich etwas traurig, er wollte trinken, kam her, sah mich stirnrunzelnd an und wollt mir dann meine eigene Brust anbieten.. Er hob sie mit beiden Händen an und drückte sie in Richtung mein Gesicht und machte schmatzende Geräusche.. Sehr niedlich!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen und Frage

Antwort von Sille74 am 17.04.2015, 16:54 Uhr

Das "Leichtgewicht" ist meine Tochter, die nicht besonders lange gestillt wurde (11 Monate). Bei ihr war es so, dass ich sie nach den kleinen Mengen Beikost, die sie nahm, noch gerne nachgestillt hätte. Aber nichts da ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

deshalb heißt es ja auch STILLEN ;)

Antwort von Leewja am 17.04.2015, 20:46 Uhr

das Kind still machen ;))))

ich mag den Wortsinn, stimme dir aber zu, dass das nur im babyalter eine sofortreaktion sein sollte.

ich frage mich auch, ob schmerz/angst/trauer mit stillen zu beruhigen "besser" ist, als es mit süßkram zu tun...es wird eine verbuindung von kummer zu Nahrung hergestellt....ist das bei MuMi kein Problem, weil es die im pubertätsalter nicht mehr greifbar gibt (wie schoki) und somit keine Mästgefahr durch Teeniekummerfuttern besteht?

das ist NICHT provokant gemeint, ich hab nur sehr bewusst beschlossen, mein Kind nie mit eis oder süßkram zu "trösten", um eben diese verhängnisvolle Verknüpfung von Kummer und Essen nicht zu bahnen....und frage mich, ob das beim stillen einfach nicht passiert....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: deshalb heißt es ja auch STILLEN ;)

Antwort von Tine1 am 17.04.2015, 21:57 Uhr

Ich denke, das saugen ist das beruhigende, nicht die nahrung an sich. nicht gestillte kleinkinder bekommen ja in der regel bei solchen anlässen den schnuller zum trost. ich denke, saugen ist die adäquate beruhigung im baby- und kleinkindalter.

meinem großen kind gebe ich dennoch zur beruhigung oder zum trost keine süßigkeiten und finde das auch nicht sinnvoll.

gestillte kinder leiden ja später DURCHSCHNITTLICH weniger an suchterkrankungen. auch von daher gehe ich mal davon aus, dass das stillen in solchen situationen nicht das suchtverhalten fördert.

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: Bericht nach knapp 3,5 Jahren stillen

Antwort von sileick am 17.04.2015, 22:13 Uhr

... und heute war dann noch ein Rekord: ganze 13 h nicht ans Stillen gedacht. :-). LG Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: o.T. - Stillt Ihr denn Eure Kleinkinder immer/meistens zum Trost bzw. ...

Antwort von Kräuterzauber am 17.04.2015, 22:55 Uhr

Das ist sehr rührend! tolles Kind und tolle Mama :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: o.T. - Stillt Ihr denn Eure Kleinkinder immer/meistens zum Trost bzw. ...

Antwort von Kräuterzauber am 17.04.2015, 22:55 Uhr

Das ist sehr rührend! tolles Kind und tolle Mama :-)

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: deshalb heißt es ja auch STILLEN ;)

Antwort von Kräuterzauber am 17.04.2015, 22:59 Uhr

Das hat Tine schön erklärt :-)

Meine Mutter hat mir keine Süßigkeiten zum Trost gegeben und trotzdem wurde aus mir ein frustesser....

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: o.T. - Stillt Ihr denn Eure Kleinkinder immer/meistens zum Trost bzw. ...

Antwort von sileick am 18.04.2015, 9:20 Uhr

Das ist echt süß!

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: deshalb heißt es ja auch STILLEN ;)

Antwort von Sille74 am 19.04.2015, 1:09 Uhr

Ja genau, das sind Gedanken, die ich mir auch schon gemacht habe. Denn anders als beim Schnuller kommt an der Brust eben auch beim Nuckeln doch immer ein bisschen etwas oder es werden zwischendurch ein paar richtige Schlucke genommen.

Na ja, jedenfalls habe ich mir bei meinem Sohn im konkreten Fall gar nicht so viel gedacht, sondern es einfach so gemacht, wie es mir richtig vorkam. Hoffe, das ist es auch..

Zur Zeit "kaempfen" wir gerade wieder ein bisschen nachts/am sehr fruehen Morgen. Da kann ich die Stillerei/Nuckelei einfach nicht mehr brauchen, aber mein Sohn würde soooo gerne. Nicht einfach, fuer ihn und fuer mich, aber ich bin jetzt die letzten zwei Naechte konsequent geblieben, denn es soll sich ja fuer ALLE Seiten noch gut anfuehlen ...

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Re: deshalb heißt es ja auch STILLEN ;)

Antwort von sileick am 19.04.2015, 21:27 Uhr

So ging es mir auch. Ich habe einfach gemacht, was das Kind als Bedarf signalisierte, und mir wenig Gedanken darum gemacht. Eine Ärztin meinte, ich müsste darauf achten, weil sonst immer essen mit Trost verbunden würde, aber es fühlte sich immer alles so richtig an, dass ich lieber auf mein Gefühl gehört habe.

Jetzt geht trösten auch einfach nur, indem die "Wunde" gewürdigt wird, ggf. ein Pflaster drauf oder, auch prima, ein bisschen Aloe (von unserer Pflanze) draufgeschmiert, und nach stillen wird dabei gar nicht gefragt. :-) Nur wenns richtig schlimm ist, dann hilft es ihr doch, und dann will sie gern stillen. Ich biete es schon lange nicht mehr an, aber ich verweigere auch meist nicht, wenn sie Bedarf signalisiert.

Lustig, heute, wir waren allein am WE unterwegs, erzählte sie mir, sie schliefe lieber mit Papa, da fühlte sie sich sicherer. :-) Das haben die beiden sich wunderschön erarbeitet und lieben das gemeinsame in-den-Schlaf-kuscheln.

LG Sileick

Beitrag beantworten Beitrag beantworten

Die letzten 10 Beiträge im Forum Stillen - Tipps, Erfahrungen und Austausch für stillende Mütter
Mobile Ansicht

Impressum Über uns Neutralitätsversprechen Mediadaten Nutzungsbedingungen Datenschutz Forenarchiv

© Copyright 1998-2024 by USMedia.   Alle Rechte vorbehalten.