Frage: Zwickende Brust

Hallo Biggi, Wir stillen seit 19 Monaten. Es ist für mich normal, dass es beim Stillen immer mal brennt, zwickt oder zwackt, und bis jetzt ist das auch immer von alleine wieder weggegangen. Nun habe ich seit einiger Zeit ein Zwicken in der linken Brust, das nicht mehr verschwinden will. Ich habe auf dieser Seite eine Milchdrüse, die etwas tiefer sitzt als die anderen, sprich zwischen Brustwarze und Warzenvorhof. Ich habe das zufällig entdeckt, als ich Milch ausstreichen wollte und sie da unten auch raus kam. Bis jetzt machte das nie Probleme. Nun habe ich allerdings dieses schmerzhafte Zwicken und es ist direkt um bzw. hinter dieser Milchdrüse. Kann es sein, dass sie so ungünstig liegt, dass sie beim Stillen nicht richtig angesaugt wird? Es schmerzt auch beim Andocken und fühlt sich manchmal gespannt und entzündlich an. Kann ich das irgendwie lindern? Ich habe nächste Woche einen Termin beim FA um Brustkrebs oder Entzündungen auszuschließen. Vllt kannst du mir bis dahin schon mal etwas dazu sagen und mich evtl etwas beruhigen! Vielen Dank und liebe Grüße, Mary

von MaryEllen am 14.05.2013, 12:41



Antwort auf: Zwickende Brust

Liebe Mary, es könnte sein, dass ein Milchausführungsgang verstopft ist. Es gibt zwei mögliche Ursachen für diese Art der Verstopfung: Entweder es kommt zu einem Milchstau weil sich ein Pfropf in der Öffnung eines Milchgangs bildet. Wenn der Pfropf aus der Brustwarze herauskommt, sieht er wie Kristall oder ein Sandkorn aus, manchmal auch wie ein dünnes Spaghetti. Abhilfe im akuten Fall schaffen sanfte Massage und die Anwendung von feuchter Wärme und anschließende Entleerung der Brust durch das Baby oder eventuell Abpumpen oder Handausstreichen. Es kann helfen, diese immer wiederkehrenden „Verstopfungen" zu vermeiden, wenn alle Fette, die die stillende Frau zu sich nimmt durch hochungesättigte Fette ersetzt werden und zusätzlich pro Tag ein Esslöffel Lecithin eingenommen wird. Auch die Einnahme von Vitamin C kann sich positiv auswirken. Außerdem solltest Du auf eine absolut korrekte Anlegetechnik achten und direkt bei den allerersten Anzeichen für einen Milchstau mit der Behandlung (feuchte Wärme vor dem Stillen, unterstützende Massage, RUHE usw.) beginnen. Die andere Möglichkeit ist ein sogenanntes „weißes Häutchen" oder „weißes Bläschen". Ein weißes oder klares Bläschen auf der Brustwarze kann durch einen verstopften Milchgang oder durch Haut, die einen Milchgang verschließt, verursacht werden. Weiße oder klare Bläschen auf der Brustwarze (auch Milchbläschen genannt), können durch einen Pfropfen entstehen, wenn zum Beispiel ein Körnchen oder eingedickte Milch den Milchfluss in der Nähe der Brustwarzenöffnung blockiert oder eine dünne Hautschicht die Öffnung eines Milchgangs von außen versperrt. Ob das weiße oder klare Bläschen durch einen Pfropfen im Milchgang oder durch ein die Öffnung blockierendes Häutchen verursacht wird, die Behandlung ist die gleiche. Du solltest warme Kompressen auflegen, um das Bläschen zu erweichen und dann sofort das Baby an die Brust anlegen. Dabei muss sorgfältig auf eine gute Stillhaltung und korrektes Ansaugen geachtet werden. Die Hitze führt dazu, dass sich der Milchgang leicht ausdehnt, so dass er für den Pfropfen durchgängig werden kann. Liegt die Ursache des Problems in einem Häutchen über dem Milchgang, wird dieses sich durch die Hitze ausdehnen und dünner werden. Sobald Wärme angewendet wurde, wird der Milchspendereflex zusammen mit der Saugtätigkeit des Babys in den meisten Fällen ausreichen, um das Bläschen zu öffnen. Danach können die für wunde Brustwarzen empfohlenen Maßnahmen dabei helfen, die Heilung zu beschleunigen. Wenn die oben beschriebene Behandlung keine schnelle Erleichterung bringt, reicht meist eine einmalige Öffnung des Bläschens mit einer Kanüle (bitte mit dem Arzt besprechen). Wichtig ist, dass beim Auftreten dieses Problems möglichst bald reagiert wird, um einen Milchstau und ev. daraus resultierende Probleme zu vermeiden. Zusätzlich sollte auf eine möglichst korrekte Stillhaltung und richtiges Anlegen geachtet werden. Wende dich doch einmal an eine Kollegin vor Ort, die sich die Brust einmal ansehen kann. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Gute Besserung und LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 14.05.2013



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