Frage: zwei Fragen

Hallo Die erste Mein Sohn ist jetzt 3,5Mon alt. Er schlief bis vor ca. 4 Wochen eigentlich sehr gut durch (das heißt 7-8 Std am Stück) seine letzte Mahlzeit bekam er ca. 21 Uhr. Uns ging damit sehr gut. Vor kurzem merkten wir aber, dass er schon um 20 Uhr Schlafreif ist. Seit dem stille ich ihn um 19.30Uhr und nichts ist wie vorher. Er schläft nicht mehr durch. Er kommt so gegen 12 Uhr und dann je 2 std. Wie oft soll ich ihn in der Nacht stillen. Soll ich den 3 std. Rhythmus vom Tag in der Nacht beibehalten? Oder soll ich ihn gart nicht in der nacht stillen? Oder nur ein mal? Ich weiß selber nicht mehr was ich machen soll. Jeder hat eine andere Theorie (siehe Omas ;-)) Oder reicht ihm die mumi für die Nacht nicht mehr? Er ist für sein alter recht groß und schon 7400 g schwer. die zweite Frage: Mein Sohn hat immer recht schön an der Brust getrunken. Langsam und ausgiebig. Das Stillen dauerte etwas 30 Min. Jetzt (seit ca. 5 Tagen) tringt er schnell, hastig und ist nach 3-4 Min mit eine brust fertig. Dann fängt das große Schreien an. Wenn ich ihn von der Brust wegnehme hört er auf zu schreien. Ist das möglich, dass er dann schon satt ist? Danke für die Antworten Anna

Mitglied inaktiv - 24.08.2001, 12:12



Antwort auf: zwei Fragen

Liebe Anna, vor allem wenn ein Baby, das bereits lange Schlafphasen hatte, wieder vermehrt aufwacht, dann ist dieser „Rückschritt" für die Mutter meist nur schwer zu akzeptieren und welche Mutter sehnt sich nicht nach ununterbrochenem Schlaf. Doch es ist leider so, dass sehr viele Babys mit vier bis sechs Monaten beginnen nachts wieder häufiger aufzuwachen. Das liegt jedoch nicht unbedingt an der Ernährung, sondern ist entwicklungsbedingt. Die Kinder beginnen um diesen Zeitraum die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kommt, dass sich die Zähne verstärkt bemerkbar machen, dass vielleicht die erste Erkältung kommt und, und, und ... Es gibt jedenfalls genügend Gründe dafür, dass das Kind unausgeglichen ist und nachts häufiger aufwacht. Ein Kind „muss" überhaupt nicht durchschlafen, ob gestillt oder nicht. Das klingt jetzt sehr provozierend, doch inzwischen bekomme ich schon manchmal die Krise, wenn es immer wieder so dargestellt wird, als ob Eltern oder Kinder „das Klassenziel nicht erreicht haben" weil das Kind ab einem bestimmten Alter nicht durchschläft. Jedes Kind hat seinen eigenen Zeitplan und wenn das Kind so weit ist, dass es durchschlafen kann, dann wird es das auch tun, genau so wie es zu dem für es richtigen Zeitpunkt laufen, sprechen und auf einem Bein stehen können wird. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Lass dich von deinem Kind leiten und horch in dich hinein, dann werdet ihr euren Weg schon finden und wenn Du gerne liest und ein Buch zum Thema „Schlafen" lesen magst, das das Kind als eigene Persönlichkeit achtet, möchte ich dir „Schlafen und Wachen - ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen. Das Buch ist im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL-Stillberaterin (auch hier im Still-Shop) erhältlich. Es kann sein, dass dein Kind nach wenigen Minuten schon satt ist und gelernt hat, schnell und effektiv zu trinken. Es könnte aber auch sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und die Milch nach dem Einsetzen des Milchspendereflex sehr rasch und in größerer Menge fließt. In diesem Fall ist dein Sohn dann von dem reichlichen Milchangebot zunächst überwältigt, verschluckt sich leicht, schluckt möglicherweise Luft und fängt an herumzuzappeln. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Eine weitere Möglichkeit ist das „Berg-auf-Stillen“. Dazu hältst Du dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du dein Baby von unten mit zwei Kissen in deinem Schoß und lehnst dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Ich hoffe, ich konnte dir weiterhelfen! LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 24.08.2001



Antwort auf: zwei Fragen

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Mitglied inaktiv - 24.08.2001, 17:38