Hallo.
Ich stille meinen Sohn (11 Wochen) eigentlich voll und auch nach Bedarf. Nur abends so zwischen neun und elf bekomm ich ihn einfach nicht satt! Er bekommt beide Seiten und brüllt hinterher wie am Spieß als ob er gar nix bekommen hätte. Haben schon so ziemlich alle anderen Ursachen (volle Windel, Luft im Bauch usw.) ausgeschlossen. Er gibt erst Ruhe, wenn er noch eine Flasche bekommt (Aptamil Pre HA). Davon trinkt er dann noch ca. 70ml. WAS MACHE ICH FALSCH? Normal müßte die Brust doch reichen? Er schläft aber hinterher so ca. 6 Stunden durch und ich hab ne Überschwemmung im Bett, aber wecken mag ich Ihn nicht...
Ach so. Ich füttere ihn mit AVENT-Neugeborenen-Sauger mit einem Loch.
Vielen Dank
LG Anja
Mitglied inaktiv - 28.12.2009, 16:10
Antwort auf:
zufüttern
Liebe Anja,
die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Wahrscheinlich weint dein Baby nicht aus Hunger, sondern aus einem anderen Grund.
Das Nervensystem eines Babys ist ständigen Reizen ausgesetzt und während des Tages sind das viel mehr Reize als in der Nacht. So ist es nicht erstaunlich, dass sich bis zum späten Nachmittag oder frühen Abend einiges aufgestaut hat und das Kind dann „über" reizt ist und sich wieder abreagieren und beruhigen muss. Dazu kommt, dass auch die Mutter nach einem langen Tag ebenfalls mehr oder weniger stark belastet und gestresst ist und sich die Gefühle und Stimmung der Mutter auf das Kind übertragen.
Ein weiterer Punkt ist der Prolaktinspiegel der Mutter. Damit Milch gebildet wird, braucht die Frau (vor allem in den ersten Wochen der Stillzeit) eine gewisse Prolaktionausschüttung, die durch das Saugen des Kindes angeregt wird. Das „Marathonstillen" am Abend sorgt dafür, dass die Prolaktinausschüttung angeregt wird und dem Kind dann im weiteren Verlauf genügend Milch zur Verfügung steht.
Ich hoffe, das jetzt verständlich erklärt zu haben.
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.12.2009