Frage: Würgen

Hallo Biggi, mein Sohn (23 Monate) würgt ganz doll seit paar Tagen wenn er an die Brust geht. Er möchte dran, muss aber würgen sobald er die Brust in den Mund nimmt. Manchmal muss er dann Luft aufstoßen. Es fing an als er krank wurde (Darmentzündung und Husten, Schnupfen etc.). In den letzten Tagen hat er gehustet und manchmal dabei erberechen sobald er an die Brust kam. Er ist immer noch sehr verschleimt, hat noch Schnupfen und Husten sodass ich nicht weiß, ob es an dem festen Schleim liegt was ihn stört beim saugen/atmen oder ist das irgendwie psychisch oder will er sich selbst abstillen? Nachts im Schlaf gibt es allerdings keine Probleme. Er ist alle 1-2 Stunden wach und kann problemlos trinken. Mein größter Problem ist, dass er nur an der Brust einschlafen kann. Er schreit, da er an die Brust will und müde ist, kann diese aber nicht saugen. Die Schlafzeiten verschieben sich so dermaßen, dass er dann nur noch schreit aus müdigkeit....!!!

von babka am 14.11.2012, 14:45



Antwort auf: Würgen

Liebe babka, es klingt ganz so, als ob Du mit deinem Baby einen Stillstreik erlebst. Gründe für einen Stillstreik kann es viele geben und manchmal lässt sich die Ursache für den Stillstreik auch überhaupt nicht finden. Unter Umständen schieben die Zähne in den Kiefer ein (es kann dann noch Monate bis zum ersten Zahn dauern). Eine Erkältung oder eine verstopfte Nase, so dass das Baby beim Trinken behindert wird, Ohrenschmerzen, so dass das Stillen wehtut. All dies kann zu einem Stillstreik führen. Vorsichtshalber sollte deshalb ein streikendes Kind vom Arzt angeschaut werden. Wenn die Mutter aus irgendeinem Grund beunruhigt oder aufgebracht ist können Babys auf die Gefühle ihrer Mutter mit einem Streik reagieren. Einen unliebsamen Zwischenfall beim Stillen kann Anlass zu einem Stillstreik sein. Z.B. wenn das Baby gestillt wurde während der/die Arzt/Ärztin es untersucht hat und es dabei erschrocken ist. Kurz: alle einschneidenden Veränderungen oder besondere Situationen im Leben des gestillten Kindes oder seiner Familie können das Kind zu einem Stillstreik bewegen. Wichtig ist, dass Du in dieser Situation nicht die Geduld verlierst und versuchst so ruhig wie möglich zu bleiben. Außerdem haben sich die folgenden Dinge bei einem Stillstreik bewährt: im Umhergehen stillen, in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen, im Halbdunkeln stillen, im Halbschlaf stillen, das Baby mit der Brust spielen lassen, unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren, alle künstlichen Sauger vermeiden, das Baby massieren, viel Körperkontakt (Haut auf Haut), und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt. Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Babys anzupassen, solltest Du deine Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch kannst Du deinem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher. Ich wünsche dir gute Nerven und ein baldiges Ende des Streiks. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 14.11.2012