Woran seh ich ob ich noch genug Milch habe?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Woran seh ich ob ich noch genug Milch habe?

Bis mein kleiner 4 Monate alt war habe ich ihn voll gestillt. Da in unserer Familie und der meines Freundes stillen aber nicht so geklappt hat und anscheinend nicht so beliebt ist reden seit der Geburt jedemenge Leute auf mich ein. Ich war mir immer sicher dass er satt wurde, wenn er einen Wachstumsschub hatte kamen zwar einige Zweifel aber nach ein paar Tagen legte sich das ja wieder. Ich bekomm aber immer Sätze an den Kopf geworfen wie: Der wird nicht satt, der hält es ja keine 3 Std. ohne aus, du musst dem Gläschen geben, als ich dann sagte dass der kleine noch Milch braucht kam so etwas wie: dann geb Fläschen, lass den Dreck weg..... (Eigendlich stimmt es am Tag kam er meist alle 2 Std. nachts hat er aber auch 8 Std. durchgeschlafen also wurde er doch satt oder?) Das ganze hat soweit geführt dass ich vor 3 Wochen angefangen hab beizufüttern, eine Woche habe ich versucht mit Gemüse allerdings kommt er mit dem Löffel nicht so zurecht.(Vor Freude schlägt er mir den Löffel aus der Hand...) Dann hatte ich Abends mal Brei versucht und ins Fläschen gegeben das hat er super genommen und er schläft nachts immernoch durch. Dabei wollte ich es dann vorerst mal belassen doch immer wenn jmd. von der Verwandschaft da ist kommen wieder die selben Sprüche. Nun bekomm ich immer schon Gläschen geschenkt! Sogar mit Fleisch.... Und tausend versch. Sorten. Mann soll doch erst nur eine Sorte Gemüse, dann zwei und dann Fleisch dazu nehmen. Ich weiß mich langsam nicht mehr zu wehren keine Ahnung was ich noch sagen soll. Die drängeln und drängeln imme weiter. So hab ich dann zu dem Brei dann Mittags noch ein Gläschen. Mit viel Gedult schaffen wir es auch eins zu füttern er zeigt sich auch bereit und schnappt nach dem Löffel usw. er streckt die Hände danach aus...allerdings dauert es ihm zulange bis der Löffel wieder voll ist und in seinem Mund. Durch das ganze hin und her (einmal Mittags ein Gläschen dann mal wieder nicht... hab ich das Gefühl dass meine Milch zurückgegangen ist. Manchmal dann will er trinken stößt sich dannn aber wieder ab uns quengelt (eigendlich stellt er sich an wie wenn bei der Flsche der Sauger verstopft ist) Dann will er ne halbe std. später wieder....Deshalb hab ich Angst dass ich nun zu wenig Milch hab. Was soll ich nun tun? In meiner Familie versteht mich keiner.Und es macht sich auch keiner die Mühe sich mal zu erkundigen bez. Beikost. Stellen mir Gläschen wie Schinkennudeln mit Karotte und Tomate oder Spaghetti oder andere Gerichte. Muss ich nun abstillen oder kann man die Milch nochmal ankurbeln oder Pre oder 1er dazu geben? Was muss ich machen? Mittlerweile ist mein kleiner 5 Monate. LG Jenny

Mitglied inaktiv - 10.08.2009, 11:13



Antwort auf: Woran seh ich ob ich noch genug Milch habe?

Liebe Jenny, um es einmal krass auszudrücken: Deine Umgebung hat keine Ahnung. Es ist sinnvoll mit der Beikost zu beginnen, wenn das Baby die folgenden Anzeichen zu erkennen gibt: o es ist in der Lage aufrecht zu sitzen, o der Zungenstreckreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, o es zeigt Bereitschaft zum Kauen, o es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken und interessiert sich dafür, o es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen lässt. Dies ist meist etwa mit sechs Monaten der Fall, bei wenigen Kindern früher, bei gar nicht so wenigen später. Ehe diese Zeichen nicht zu erkennen sind, sollte noch keine Beikost eingeführt werden. Auch Babys, die mit künstlicher Säuglingsnahrung gefüttert werden, sollten in den ersten sechs Monaten keine andere Nahrung erhalten. Wenn es dann soweit ist, sollte die Einführung der Beikost langsam erfolgen. Es ist am günstigsten mit einem Nahrungsmittel zu beginnen, zunächst nur eine geringe Menge anzubieten (jeweils nur mit ein paar Löffeln beginnen) und diese dann langsam zu steigern. Am Anfang sollte nur eine neue Nahrung, ein oder zweimal am Tag gegeben werden und etwa eine Woche gewartet werden, bevor wieder etwas Neues angeboten wird. (Also nur Karotte, nur Kartoffel, nur Banane, nur geriebener Apfel usw.). Der Sinn dieser Vorgehensweise ist folgender: Falls sich eine allergische Reaktion zeigt, kann man auf diese Art leichter feststellen, was sie verursacht hat. Auch wenn das Risiko einer allergischen Reaktion nach dem ersten halben Jahr nicht mehr so groß ist, besteht die Möglichkeit dass eine Speise eine allergische Reaktion auslöst (Ausschlag, Durchfall, Erbrechen). Wurde immer nur ein neues Nahrungsmittel eingeführt, dann lässt sich leichter feststellen, welches Nahrungsmittel nicht vertragen wurde. Die betreffende Speise sollte dann aus dem Speiseplan gestrichen und erst zu einem späteren Zeitpunkt wieder angeboten werden. Bereits eingeführte Nahrungsmittel, die gut vertragen werden, können miteinander gemischt werden. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Was nun die Abwechslung im Speiseplan des Kindes betrifft, so ist im ersten Lebensjahr eindeutig weniger mehr. Das Kind braucht nicht so viel Abwechslung, die große Vielfalt erhöht vielmehr das Risiko von Allergien. Im gesamten ersten Lebensjahr kann der Flüssigkeitsbedarf eines Babys vollständig über die Muttermilch gedeckt werden, vorausgesetzt, es wird weiterhin nach Bedarf gestillt. Dennoch ist es sinnvoll parallel zur Einführung der Beikost auch den Becher mit Wasser einzuführen. Bieten Sie Ihrem Kind zur Beikost einfach Wasser an. Wenn es durstig ist, wird es trinken, wenn nicht, wird es eben nichts trinken. Wasser ist das optimale Getränk für Erwachsene wie für Kinder, Tee oder Saft sind nicht notwendig. Ich fürchte, dass Ihr Baby saugverwirrt ist und sich deshalb an der Brust so irritiert benimmt. Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Wenn eine Frau merkt, dass ihre Milchmenge nicht mehr für der Bedarf des Kindes ausreicht, dann ist die erste Maßnahme, das Kind häufiger anzulegen. So erhält die Brust das Signal "es wird mehr Milch gebraucht" und reagiert mit einer gesteigerten Milchbildung. Wird in dieser Situation zugefüttert geschieht genau das Gegenteil: der Brust wird ein noch geringerer Bedarf vorgegaukelt und die Milchbildung verringert sich, statt sich zu erhöhen. Leider kann ich weder Sie noch Ihr Baby sehen und kann daher das Saugverhalten nicht beurteilen und Ihnen auch nichts zeigen. Am besten wenden Sie sich deshalb einmal an eine Stillberaterin in Ihrer Nähe und lassen sich beim Stillen zuschauen. Die Kollegin kann Ihnen dann bei Bedarf Tipps zum korrekten Anlegen geben, kann Ihnen erklären, woran Sie erkennen, ob Ihr Kind korrekt saugt und Ihnen überhaupt gezielte Hinweise geben. Im direkten Kontakt lassen sich viele Fragen viel besser klären. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 10.08.2009



Antwort auf: Woran seh ich ob ich noch genug Milch habe?

Ich biete ihm auch immer mal Tee oder wasser oder milder Apfelsaft oder den mit Wasser verdünt an aber er mag nichts trinken. Er brauch aber doch Flüssigkeit wenn er Beikost bekommt oder nicht?

Mitglied inaktiv - 10.08.2009, 11:19



Antwort auf: Woran seh ich ob ich noch genug Milch habe?

Liebe Jennifer, ich habe genau das selbe hinter mir , was die liebe familie betrifft :). diese sätze sie muss doch hunger haben oder gib ihr mal was "richtiges " zu essen haben mich auch irgentwann so verunsichert das ich zufüttert wollte . ich selbst wurde immer unruhiger und war irgentwann nicht mehr 100% überzeugt das ich das alles so richtig mache.obwohl ich wiederum wusste das es so richtig ist ! aber es ist nun mal das richtigste die kleinen mäuse , uns sei es alles zwei std, zu stillen . es gibt nichts schöneres , bequemeres und vorallem gesünderes für die kleinen . ich hab irgendwann garnicht mehr hingehört was andre gesagt haben . und stille jetzt , paula ist 8 mon , immer noch alle zwei std auch nachts und genieße es . :) lass dich nicht verunsichern du machst das richtig :) liebe grüsse nicole und paula :)

Mitglied inaktiv - 10.08.2009, 13:20



Antwort auf: Woran seh ich ob ich noch genug Milch habe?

Vielen Dank für die schnelle Antwort. Was kostet denn so eine Stillberatung oder wird die von der Krankenkasse übernommen?

Mitglied inaktiv - 10.08.2009, 13:36



Antwort auf: Woran seh ich ob ich noch genug Milch habe?

Liebe Jenny, LLL Stillberaterinnen arbeiten ehrenamtlich. La Leche Liga trägt sich aus Spenden, Mitgliedsbeiträgen und dem Erlös aus dem Verkauf von Infomaterial. Ihnen fallen also keine Kosten an, doch wir freuen uns über eine Spende und bei einem Hausbesuch über eine Benzinkostenbeteiligung. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 10.08.2009



Antwort auf: Woran seh ich ob ich noch genug Milch habe?

Vielen vielen Dank

Mitglied inaktiv - 10.08.2009, 19:45



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Bekommt mein Baby genug Milch?

Hallo Biggi, Mein Sohn ist vier Wochen alt. Ich stille ihn derzeit voll. Er trinkt sehr sehr oft und lange, hat mehr als fünf nasse Windeln pro Tag und hat gerade innerhalb von fünf Tagen 230g zugenommen. Allerdings hatte er gestern zum Beispiel keinen Stuhlgang. Am späten Nachmittag/Abend wird er sehr gierig und regt sich auch sehr schnell auf, w...


Habe ich genug Milch?

Hallo, ich melde mich hier, weil ich langsam Zweifel habe, dass ich genügend Muttermilch für mein Baby produziere. Meine Kleine ist jetzt seit dem 06.06.2022 12 Wochen alt. Das Stillen hat bis ca. um Ostern rum gut geklappt. Seitdem ist es jeden Abend ca. um die gleiche Uhrzeit so, dass sie extremen Hunger bekommt. Wenn aus der Brust nichts meh...


Genug Milch nach 9 Monaten

Hallo Biggi, Meine Tochter ist jetzt 9 Monate und ich stille sie zur Zeit frühs und abends zum Einschlafen, bei Bedarf auch noch nachts. Woher weiß ich, ob sie durchs Stillen noch genug Milch bekommt? Sie hat schon immer sehr stark gesaugt und die Brust schnell leer getrunken. Nur merke ich ja jetzt nichts mehr von, da ja die Brust gefühlt ni...


Bekommt mein Baby genug Milch?

Liebe Biggi, bekommt mein Baby genug Milch, wenn es so gut wie nur an der Brustwarze saugt? Er hat sich das irgendwie angewöhnt und ich bekomme es nicht richtig hin, ihm die volle Brust bzw mehr Brust in den Mund zu geben. Mich stört es aber auch nicht, weil es mir nicht weh tut. Jetzt frage ich mich aber, ob er so genug Milch rausgesogen beko...


Baby (fast 1 Jahr alt) krank, stillt wieder deutlich mehr - genug Milch?

Hallo Biggi, ich hatte hier schonmal was gefragt, weil mein Baby recht langsam zunahm. Damals hattest du mir empfohlen, eine Stillberaterin vor Ort zu suchen, damit diese meinen Sohn und mich sehen kann. Ich hatte dann niemanden gefunden, aber mit der Zeit stellte sich raus, dass Aaron einfach eher schmal ist, und dazu motorisch auch sehr aktiv,...


Bekommt das Baby bei diesem Stillintervall genug Milch?

Hallo, mein Neugeborenes ist 8 Tage alt und wie so viele habe ich Angst, dass sie nicht genug trinkt... Ich stille voll. Sie schläft sehr viel und lässt sich nicht immer richtig zum Trinken aufwecken. Heute habe ich sie bislang 13x angelegt, sie trinkt aber nur do um die 10 Minuten, manchmal auch nur 6 Minuten. Ich weiß, dass man das am besten anha...


Hab ich genug Milch?

Hallo, ich weiß das diese Frage oft gestellt wird aber ich bin mir da leider so unsicher. Denn ich nehme fast nach jedem stillen mein quengeliges Baby von der Brust,das gefühlt irgendwie immer am Ende (wenn ich das Gefühl habe die Brust ist jetzt gut "entleert") anfängt mit dem quengeln, also wenn es nix mehr bekommt aber noch gerne was hätte?! Ic...


Habe ich genug Milch? Untergewicht Baby

Hallo, Mein Sohn hat Untergewicht und ich mache mir Sorgen, dass ich nicht genug Milch habe und seit ner knappen Woche trinkt er so schlecht. Ich weiß nicht was ich machen soll. Zu den Eckdaten: mein Sohn geboren am 23.9.22 mit 4120g 57cm Abgenommen bis zum 4.10.22 3730g Hebamme sagte zufüttern (also stillen pumpen zufüttern ... Ich war gu...


Noch immer nicht genug Milch nach 8 Wochen

Hallo, Ich melde mich mit dem Anliegen zurück gerne voll stillen zu wollen. Mein Sohn ist mittlerweile 8 Wochen alt und ich schaffe es einfach nicht meine Milchmenge zu erhöhen. Er bekommt am Tag vor jedem Fläschchen die Brust, saugt auch brav, schluckt allerdings 3-4 Mal und dann kommt scheinbar nichts mehr. Bei einer LLL Beraterin waren ...


Nicht genug Milch?

Liebe Biggi,  Mein Baby 14 Wochen wird voll gestillt und hat bereits 7.3 kg bei einem Geburtsgewicht von 3410 Gramm. Er schläft nachts total super und meldet sich eigentlich höchstens 2 mal um zu trinken. In den letzten Tagen ist alles anders geworden, er schläft plötzlich sehr lange und lässt sich auch zum Beispiel durchs wickeln nicht richtig a...