Woran merke ich ob beikostklappt?

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Woran merke ich ob beikostklappt?

Woran merke ich ob Beikost klappt? Hallo Mausi ist jetz 4,5 Monate alt. Seit 5 Tagen gebe ich Gemüsebrei mittags. Erst ein paar Löffel, dann stille ich. Mein Sohn damals hat mit 5 Monaten von Beginn der Beikost ein ganzes Glas verputzt ( 125-190 g). Bei Mausi klappts nicht so wirklich und ich bin am Überlegen noch zu warten. Frage mich allerdings auch, ob es so normal ist und mein Spatz damals nur die Ausnahme war... Mausi isst ein paar Löffel: sie verzieht das Gesicht, macht den Mund nicht von alleine auf, schiebt mit der Zunge den Brei raus teilweise schluckt sie schön und "kaut". Ist sie dabei es zu lernen oder sind das eher Zeichen, dass es zu bald ist? Müsste es nach 5 Tagen besser klappen? Ich sehe keinen Fortschritt. Ich dachte eigentlich, sie wäre bereit: Interessiert sich, macht Kaubewegungen, sitzt gestützt recht gut auf dem Schoss... Was meinen Sie?lg

Mitglied inaktiv - 20.07.2012, 09:04



Antwort auf: Woran merke ich ob beikostklappt?

Liebe Petzi-Bär, was meinst du denn damit, ob sie "klappt". Wenn sie nicht essen mag, dann mag sie nicht, und dann ist es noch zu früh. Besser, als es ihr dann aufzu"zwingen" wäre, einfach nochmal eine Woche Pause zu machen und es dann wieder zu probieren. Mit 4,5 Monaten ist es schon arg früh... Ein Baby ist bereit für Beikost, wenn folgende Faktoren erfüllt sind: • es ist in der Lage aufrecht zu sitzen (evtl. leicht gestützt), • der Zungenstoßreflex, durch den das Baby feste Nahrung automatisch wieder aus dem Mund herausschiebt, hat sich abgeschwächt, • es zeigt Bereitschaft zum Kauen, • es kann selbstständig Nahrung aufnehmen und in den Mund stecken, • es zeigt ein gesteigertes Stillbedürfnis, das sich nicht mit einer Erkrankung, dem Zahnen oder einer Veränderung in seiner Umgebung oder in seinem Tagesablauf in Verbindung bringen läßt. Wenn diese Punkte erfüllt sind, DANN ist der Zeitpunkt für den Beginn der Beikost gekommen; meist ist das Kind dann etwa ein halbes Jahr alt, es kann aber auch jünger oder älter sein. Wichtig ist, dass aus dem Thema "Essen" kein Kampf gemacht wird. Einen solchen Kampf verlieren die Eltern sehr schnell und viele Essstörungen haben ihre Ursache in der ganz frühen Kindheit, wenn das Baby zum essen gezwungen werden sollte. Solange deine Maus noch gestillt wird habt ihr die Garantie, dass Euer Kind gut ernährt wird. Biete ihr immer wieder etwas zu essen an. Wenn sie es isst, ist es gut, wenn nicht, ist es auch in Ordnung, denn solange sie noch deine Milch bekommt, leidet sie keinen Mangel und genießt auch noch die anderen Vorteile des Gestilltwerdens (z.B. erhält er auch den Immunschutz durch die in der Milch enthaltenen Antikörper). Die derzeit verbreiteste Empfehlung lautet, dass ein Baby mit sechs Monaten zusätzliche Beikost ergänzend zur Muttermilch benötigt. Nun gibt es aber bekanntermassen viele gestillte Kinder, die zu diesem Zeitpunkt noch keine Beikost akzeptieren. Dr. Gonzales hat deshalb eine Aufstellung gemacht, wie viel Muttermilch (MM) ein Baby im Alter zwischen neun und zwölf Monaten benötigt, um den empfohlenen Bedarf an verschiedenen Nährstoffen zu decken: Energie: 830 kcal = 1185 ml MM Eiweiss: 9,6 g = 910 ml MM Vitamin A: 350 µg = 700 ml MM Vitamin B: 0,4 µg = 412 ml MM Vitamin C: 25 mg = 625 ml MM Diese Angaben zeigen, dass Muttermilch den Bedarf des Kindes an vielen Nährstoffen lange zu decken vermag und nicht unbedingt Eile geboten ist, das Kind zum Essen zu zwingen. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 20.07.2012