Hallo,
ich habe meine Tochter (geb. 03/02) bis vor einer Woche ohne Probleme voll gestillt(ca. jede 3 Stunden + 2-3 mal Nachts).Sie war immer eine schnelle Trinkerin, in 5 - 10 min war alles erledigt.
Seit kurzem trinkt sie nur mehr alle 4 - 6 Stunden. Sie trinkt eine Minute ganz zuegig und danach ist sie nur mehr am meckern, zieht an der Brustwarze herum, schaut durch die Gegend und nimmt danach wieder ganz gierig das saugen auf. Die ganze Prozedur zieht sich ewig in die Laenge.
Milch habe ich, glaube ich jedenfalls, genug, denn wenn ich versuche sie mit der Hand abzustreichen kommt noch jede Menge.
Trotzdem ist sie nach dem Essen so unzufrieden. Gestern abends habe ich, nachdem ich sie 1 Stunde!! gestillt hatte, das erste Mal etwas kuenstliche Milch angeboten. Da hat sie sage und schreibe nochmal 180 ml
getrunken.
Uebrigens kommt sie nachts jetzt immer im 2 Stunden Rythmus.
Was ist blos los mit ihr, habt ihr eine Erklaerung?
Vielen Dank im voraus.
Mitglied inaktiv - 19.06.2009, 13:37
Antwort auf:
wird nicht satt
Liebe Sternschnuppe09,
für dieses Verhalten kann es eine Vielzahl von Gründen geben und ohne weitere Angaben und ohne euch sehen zu können, bin ich auf's Raten angewiesen.
Bekommt die Kleine einen Schnuller oder eine gelegentliche Flasche? Dann könnte eine Saugverwirrung vorliegen.
Manche Kinder reagieren auch so auf einen starken Milchspendereflex. Dann schießt die Milch geradezu aus der Brust und damit kommen nicht alle Kinder zurecht.
Es kann auch sein, dass das Kind sehr leicht ablenkbar ist. Bei Babys, die in einer der Phasen sind, in denen sie besonders leicht ablenkbar sind, hat sich bewährt, sich zum Stillen mit dem Baby in eine ruhige und ablenkungsarme, "langweilige", eventuell auch abgedunkelte Umgebung zurückzuziehen.
Am besten wenden Sie sich einmal an eine Kollegin vor Ort und besprechen Ihre Situation in aller Ruhe mit Ihr.
Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
In dieser Situation bewähren sich auch die Tipps, die bei einem Stillstreik empfohlen werden:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Um die Milchproduktion aufrecht zu erhalten bzw. wieder dem Bedarf des Baby anzupassen, sollten Sie Ihre Milch ausstreichen oder abpumpen. Die so gewonnene Milch können Sie dem Kind mit einer alternativen Fütterungsmethode anbieten, z.B. mit einem Becher.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 19.06.2009