Hallo. Mein Kleiner (6,5 Monate alt) schläft seit 14 Tagen sehr schlecht. Tagsüber schon gar nicht (max. 2x eine halbe Std.), und nachts wacht er momentan echt alle 2 Std. auf! Wenn ich ihn dann stille schläft er RELATIV schnell wieder ein aber 2 Std. später ist er wieder wach. Er bekommt auch genau seit 14 Tagen Beikost (Mittags Gemüse bzw. Gemüse mit Kartoffel) Über Tag wird er etwa alle 3-4 Std. gestillt. Nun frage ich mich ob er nun wirklich Hunger haben könnte (obwohl er tagsüber ja auch nicht alle 2 Std. was braucht), ob ihm die Darmumstellung zu schaffen macht, ob er vielleicht mit den Zähnen zu kämpfen hat oder ab es vielleicht eine "Phase" ist, die in diesem Alter normal ist, weil er ja derzeit auch so viel "untersucht".
Außerdem wüsste ich gerne ab welcher Menge Mittagsbeikost ist hinterher nicht mehr stillen soll/muss, sondern ihm Wasser geben kann?
Danke und LG
Mitglied inaktiv - 19.12.2008, 16:29
Antwort auf:
Wird er nicht mehr satt??
Liebe susu75,
was Du beschreibst, ist gar nicht so ungewöhnlich. Etwa mit Beginn der Einführung von Beikost fangen unsere Kinder an, die Welt deutlich bewusster wahrzunehmen - und das führt zu mehr Unruhe, vor allem auch in der Nacht. Diese Unruhe ist nicht unbedingt durch "Hunger" begründet, sondern ist entwicklungsbedingt. Das nächtliche Stillen, dass in diesem Alter häufiger auftritt, kann der Nahrungsaufnahme dienen, aber auch "einfach nur" eine Form sein, Stress abzubauen durch die Geborgenheit am sichersten Platz der Welt: Mamis Brust.
Die Kinder beginnen die Welt sehr konkret zu erleben, sie müssen das am Tag Erlebte in der Nacht verarbeiten, sie lernen neue Fähigkeiten (umdrehen, robben, krabbeln, gezieltes Greifen ...), sie beginnen den Unterschied zwischen fremd und bekannt zu erkennen. All dies ist ungeheuer aufregend und auch anstrengend. Dazu kann dann noch kommen, dass Zähne durchbrechen möchten, eine Erkältung naht, und, und, und ...
Der scheinbare Rückschritt im Schlafverhalten Deines Buben ist eigentlich ein Fortschritt, denn er zeigt, dass seine Entwicklung voranschreitet.
Wenn es Dir möglich ist, schenk ihm die Zeit, diesen neuen Entwicklungsschritt in seinem Tempo zu erleben! Du kannst dem kleinen Menschlein beistehen, und Deinem Sohn damit zeigen, was gut und schön ist im Leben, dass man Liebe schenken und geschenkt bekommen kann (und nicht verdienen muss)... Wenn das nicht eine tolle Aufgabe ist? Ganz allmählich werdet Ihr gemeinsam wieder zu einem neuen Rhythmus finden!
Egal, wie viel Beikost er zu sich nimmt, im gesamten ersten Lebensjahr sollte (Mutter)milch der Hauptbestandteil seiner Ernährung sein. Erst nach dem ersten Geburtstag ändert sich dieses Verhältnis. Natürlich kannst du ihm zum Essen Wasser anbieten, doch du machst keinen Fehler, wenn du ihn nach dem Mittagessen weiterhin stillst, wie er möchte.
Es ist in erster Linie die Nahrungsmittelindustrie, in deren Interesse es liegt, dass die Kleinen möglichst schnell weg kommen von der Mutterbrust und damit auch in den "Konsumkreislauf" einsteigen... Der kindliche Organismus braucht keine großen Mengen an fester Nahrung in diesem Alter.
LIeben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 19.12.2008