will nicht trinken! Hilfe!

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: will nicht trinken! Hilfe!

Hallo, mein Sohn ist jetzt 5 Wochen alt. Das Stillen hat bisher super geklappt (alle 2-3 Std. rund um die Uhr) und er hat auch richtig gut zugenommen. Da dies mein 2. Kind ist und ich das erste fast 15 Monate gestillt habe, dachte ich immer, dass ich alle möglichen Probleme beim Stillen kenne, aber dem ist nicht so. Seit gestern trinkt mein Sohn nicht mehr richtig. Er sucht ganz gierig die Brust, trinkt paar Sekunden, fängt an heftig zu zappeln, geht weg von der Brust und schreit.... Habe auch schon verschiedene Stillpositzionen ausprobiert. Nichts!!! Nachts auch. Ich versuche ihn danach immer wieder anzulegen, aber immer dasselbe. Irgendwann hat er keine Lust mehr, ist erschöpft und schläft dann ein. An was kann das liegen? Schmeckt die Milch anders? Habe gestern Currygeschnetzeltes gegessen ( zu Mittag und zu Abend den Rest), oder am Schnuller? Milch kommt genug. Seit anfang an verschluckt er sich auch immer beim Trinken und hört sich beim Stillen an, als ob er nach Luft japsen würde. Aber das ist ja nicht seit gestern... Bitte helfen Sie mir! Bin schon ganz verzweifelt.

Mitglied inaktiv - 07.11.2008, 09:43



Antwort auf: will nicht trinken! Hilfe!

LIebe romy02, das Wichtigste ist: Ruhe bewahren! Wenn es das Curry war, dann wird der "Spuk" schnell vorbei sein, und dein Baby kann problemlos mal einen Tag weniger trinken, ohne dass ihm dadurch Schaden droht. Wenn der Schnuller neu eingeführt wurde, könnte eine Saugverwirrung die Ursache seiner Schwierigkeiten sein. Ich füge dir am Ende Tips zur Überwindung einer Saugverwirrung ein... Es ist auch möglich, dass du einen recht starken Milchspendereflex hast, mit dem Dein Baby nicht zurecht kommt und sie protestiert deshalb so. Du erkennst das daran, dass die Milch förmlich aus deiner Brust spritzt, wenn der Milchspendereflex ausgelöst wurde. Die Babys verschlucken sich oft daran, sie kommen nicht so einfach mit der vielen Milch auf einmal klar. Bei einem sehr starken Milchspendereflex hat es sich bewährt, das Baby von der Brust zu nehmen sobald die Milch zu fließen beginnt (leg Dir eine Windel zum Auffangen der Milch hin) und erst nach ein bis zwei Minuten weiter zu stillen, wenn der Milchfluss etwas nachlässt. Weitere Möglichkeiten bei einem starken Milchspendereflex sind: · erhöhe die Häufigkeit der Stillmahlzeiten. Dadurch verringert sich die Menge der gestauten Milch in den Milchgängen und damit die Milchmenge, die während des Milchspendereflexes freigegeben wird. Wenn Du die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten vergrößerst, verschlimmert sich das Problem noch weiter. · biete nur eine Brust pro Mahlzeit an. Dieser Vorschlag passt nicht zu dem, was üblicherweise gesagt wird. Aber das Ziel ist es die Brust weniger zu stimulieren. Wenn Dein Baby quengelt und oft trinken möchte, kann es nötig sein, dass Du ihm mehrere Male dieselbe Brust über einen Zeitraum von zwei bis drei Stunden anbieten, bevor Du die Seite wechselst. Wenn sich die zweite Brust zwischendrin zu voll anfühlt oder spannt, solltest Du gerade soviel Milch ausstreichen, dass Du Dich wohl fühlst, um die Milchproduktion nicht zu sehr anzuregen. · Stille Dein Baby wenn es gerade wach geworden ist. Es wird dann eventuell nicht so stark saugen, wie wenn es richtig wach und hungrig ist. Wenn das Baby weniger intensiv saugt, ist häufig auch der Milchspendereflex weniger stark. · Versuche verschiedene Stillpositionen (beim "Berg-auf Stillen” hältst Du Dein Baby so, dass sein Kopf, Nacken und Hals höher liegen als Deine Brustwarze. Beim Stillen mit dem Rückengriff lehnst Du Dich dabei nach hinten, beim Wiegengriff stützt Du Dein Baby von unten mit zwei Kissen in Deinem Schoß und lehnst Dich, möglichst in einem bequemen Sessel sitzend, zurück. Eventuell kann Dein Baby auch schon an Deiner Brust trinken während es auf Deinem Bauch liegt. So könntest Du im Liegen stillen und das Baby anschließend auf Deinem Bauch einschlafen lassen.) · Lasse das Baby oft aufstoßen. · vermeide den Gebrauch von künstlichen Saugern und Schnuller. Mit dem Schnuller lässt sich ein Baby vielleicht hinhalten, aber es bleibt hungrig. Die Milch wird dann um so mehr mit Macht herausschießen, vor allem je mehr das ausgehungerte Baby kräftig saugen wird. In jedem Fall ist es empfehlenswert, dass Du Dich mit einer Stillberaterin in Deiner Nähe in Verbindung setzt und sich beim Stillen zuschauen lässt. Aus dem, was die Kollegin sieht, kann sie Rückschlüsse ziehen und Dir dann gezielte Tipps geben. Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). Lieben Gruß, Kristina EMPFEHLUNGEN BEI SAUGVERWIRRUNG Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kindbekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung. Nun kann ein verhängnisvoller Kreislauf beginnen: da das Kind mit der falschen Technik an der Brust trinkt, wird es an der Brust hektisch, saugt an, lässt wieder los, dreht den Kopf hin und her schluckt viel Luft (die wiederum führt möglicherweise zu Bauchproblemen) und da es die Brust nicht mehr richtig stimuliert kommt es zu einem Rückgang der Milchmenge und damit zu weiterem Zufüttern, wenn dieser Kreislauf nicht unterbrochen wird. Eine Saugverwirrung ist alles andere als lustig und Stillberaterinnen wissen aus Erfahrung nur zu gut, warum sie künstlichen Saugern wie Schnuller und Flasche kritisch gegenüberstehen, denn beide bescheren uns immer wieder eine Menge "Beschäftigung". Eine Saugverwirrung ist für alle Beteiligten belastend und zerrt an den Nerven. Sie kann aber mit viel Geduld und der richtigen Anleitung überwunden werden. Ein Baby, das mit der Flasche gefüttert wurde, hat einen sofort einsetzenden, gleichmäßigen Milchfluss kennengelernt. An der Brust reagiert es dann frustriert, weil nicht der von ihm erwartete, sofortige und stetige Milchfluss einsetzt. Es ist daher wichtig, dass Sie Ihre Milch bereits vor dem Anlegen zum Fließen bringen. Versuchen Sie, den Milchspendereflex durch Ausstreichen, Brustmassage und Wärmeanwendung oder eventuell mit einer Pumpe auszulösen ehe Sie ihren Sohn anlegen. Warten Sie nicht, bis Ihr Sohn sehr hungrig ist. Ein aufgeregtes, hungriges Baby ist nicht unbedingt bereit, etwas Neues (also das korrekte Trinken an der Brust) zu lernen. Wählen Sie eine bequeme Stillhaltung, um möglichst entspannt zu sein und achten Sie auf eine korrekte Anlegetechnik (eine gute Beschreibung der Anlegetechnik finden Sie in dem Info Blatt "Stilltechniken, die funktionieren", das Sie bei der La Leche Liga Deutschland und jeder LLL Stillberaterin (auch bei uns) bestellen können. Das Stillen im Rückengriff (auch Unter dem Arm Haltung genannt, in dieser Position ruht der Kopf des Kindes in Ihrer Hand und seine Beine liegen seitlich neben Ihrem Körper und zeigen nach hinten) eignet sich gut, weil Sie in dieser Haltung den Kopf Ihres Sohnes gut kontrollieren können und genau sehen, was er macht. Vermeide es, deinem Baby am Gesicht oder seitlich am Kopf oder mit geringem Fingerdruck am Hinterkopf zu berühren. Derartige Berührungen können dazu führen, dass der Suchreflex beim Baby ausgelöst wird und es seinen Kopf in Richtung der Berührung dreht. Fester, gleichmäßiger Druck auf den Hinterkopf bedeutet normalerweise kein Problem für das Baby.

von Kristina Wrede am 07.11.2008



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