Hallo Biggi,
Ich habe folgendes Problem und würde mich freuen wenn Sie mir helfen könnten:
Mein Sohn ist 10 Wochen alt und wird nachts häufig wach, da er Hunger hat. (3-4mal und trinkt immer nur ca 7 Min an einer Brust, schläft schnell ein) Ich habe mir überlegt ihm die letzte Mahlzeit als Flaschennahrung anzubieten. Hierbei hat er erst nichts aus da Flasche getrunken. Nach dem 3. Versuch (innerhalb 10 Minuten) dann doch. Er hat jedoch nur 100ml getrunken.Laut Verpackung hätten es 200ml sein können.
Ich habe ihm dann noch die Brust angeboten, dort hat er sich dann satt getrunken.
Die Nacht war dann sehr unruhig und er hatte Probleme mit der Verdauung.
Mein Plan länger am Stück schlafen zu können ist also nicht aufgegangen.
Was habe ich falsch gemacht?
Wieso nimmt er die Flasche nicht komplett?
(Mein Mann hat gefüttert)
Verträgt er die Pre HA Nahrung nicht?
Liebe Grüße, Marlen
von
Marlen1234
am 10.01.2018, 08:35
Antwort auf:
Wieso nimmt mein Kind (10 Wochen alt) nicht immer die Flasche?
Liebe Marlen,
es kann gut sein, dass Dein Baby die Milch nicht gut verträgt. Es kann aber auch dein, dass er falsch trinkt und deshalb Blähungen bekommt.
Leider kann es auch zu einer Saugverwirrung kommen.
Die Trinktechniken an Brust und Flasche (künstlichem Sauger) unterscheiden sich grundlegend. Manche Kinder kommen mit dem Wechsel zwischen den beiden Techniken nicht klar und versuchen dann mit der falschen Technik an der Brust zu trinken. Das funktioniert nicht, das Kind bekommt an der Brust keine oder nur wenig Milch, ist frustriert und lehnt die Brust dann im schlimmsten Fall sogar ab. In dieser Situation spricht man dann von einer Saugverwirrung.
Bei den Beruhigungssaugern handelt es sich um künstliche Sauger. Und unabhängig davon, ob sie auf einer Flasche oder als Beruhigungssauger Anwendung finden, können sich künstliche Sauger negativ auf das Stillen auswirken, Dies ist eines der Probleme, die sich aus dem Gebrauch von Beruhigungssaugern beim gestillten Baby ergeben können, insbesondere dann, wenn das Baby noch nicht gelernt hat, korrekt an der Brust zu saugen.
Das Saugen an einem künstlichen Sauger unterscheidet sich wie bereits geschrieben grundlegend vom Saugen an der Brust. Der künstliche Sauger ist bereits vorgeformt und relativ steif. Die Brust ist weich und nachgiebig. Ein Schnuller kann in den geschlossenen Mund eines Babys gesteckt werden. Um die Brust zu erfassen, muss das Baby den Mund weit öffnen, die Brustwarze reicht dann weit nach hinten in den Mund, wo die Bewegungen des Kiefers und der Zunge nicht stören. Auch die Bewegungsmuster der Muskeln von Mund, Gesicht und Zunge, sind am künstlichen Sauger ganz anders, als an der Brust. Mit der Saugtechnik, die das Baby beim Trinken an einem Flaschensauger oder beim Nuckeln an einem Beruhigungssauger anwendet, kann es kaum Milch aus der Brust bekommen.
Ein Baby muss eine gewisse Reife erreichen, um längere Zeit schlafen zu können. Wann dieser Zeitpunkt erreicht wird, ist von Kind zu Kind unterschiedlich. Eine Flasche mit künstlicher
Säuglingsnahrung (oder ein Abendbrei) verbessern das Schlafverhalten nicht (das wurde in
Studien nachgewiesen). Es gibt nicht wenige Kinder, die dann sogar noch weniger schlafen. Auch wenn das Kind am Tag viel isst, schläft es nicht besser, denn es wacht ja nicht nur wegen dem Hunger auf, sondern sucht Nähe und Geborgenheit!
Ich wünsche Dir bald ruhiger Nächte!
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 10.01.2018