Hallo Fr. Welter,
langsam bin ich am verzweifeln. Meine Tochter jetzt am 22.12. drei Monate alt geworden zeigt keinerlei Hungeranzeichen wenn Sie wach ist. Natürlich fängt Sie nach einiger Zeit an quengelig zu werden, aber stillen ist dann nie möglich. Sobald sie die Brust sieht wendet sie sich ab und fängt an zu schreien manchmal sogar an zu weinen. Im Fliegergriff wiegend schläft sie meist ein. Dann wenn sie wieder anfängt wach zu werden gebe ich ihr die Brust. Sie ist dann halbwach und trinkt. Dies geht nun schon seit Anfang November so. Vielleicht auch länger habe langsam den Überblick verloren. Abends einschlafen ist dann auch ein großes Problem, da sie zumal hunger hat aber nicht die Brust möchte und auch die Müdigkeit sich zeigt, sie aber nicht in den Schlaf finden kann, da sie ja hungrig ist. Ich habe schon eine Nacht bis 5 Uhr Morgens und eine bis kurz vor 4 Uhr morgens versucht sie zum schlafen bzw stillen zu bringen. Wenn ich Glück habe schläft sie frühestens gegen 2 Uhr ein. Wenn ich sie aber direkt wenn sie eingeschlafen ist stille wacht sie wieder auf und kann nicht mehr einschlafen und hat immer nach dem Stillen Stuhlgang. Es ist ein Teufelskreis. Sie nimmt auch während dieser Halbwachphasen nur eine Brust und trinkt aber auch sehr schnell und kurz an einer.
Heute war ich mit ihr beim KA. Dort wurde sie dann auch gewogen. Am 27.11. wog sie 5650 kg heute 6050kg. Mir wurde eine Milchpumpe verschrieben, damit ich es mit der Flasche versuche. Habe denn auch heute Milch abgepumpt ca 80-90 ml. Sie nimmt die Flasche auch nicht. Saugen tut sie gar nicht daran. Habe auch versucht die Milch anhand einer Spritzkanüle zu geben, diese fließt mehr aus ihrem Mund als dass sie es runter schluckt. Ich weiss echt nicht mehr weiter und bitte Sie nunmehr um Rat.
von
Alya2017
am 28.12.2017, 10:15
Antwort auf:
Wieso möchte mein mein Baby nicht im Wachzustand gestillt werden?
Liebe Alya2017,
auf Anhieb gibt es mehrere mögliche Ursachen für das Verhalten deines Babys. Zum einen erlebt dein Kind jetzt seine Umwelt immer bewusster und muss daher die Ereignisse des Tages verarbeiten. Das bedeutet für manche der kleinen Menschlein, dass sie sehr unruhig sind, weinen und an der Brust ebenfalls unruhig sind.
Hier hilft es, die Tage möglichst ruhig verlaufen zu lassen, den Abend sanft ausklingen zu lassen und dem Kind Nähe, Ruhe und Halt zu geben. Keine hektischen Versuche mit immer neuen Ideen das Kind zur Ruhe zu bringen, sondern so wenig „Action" wie möglich. Den Raum abdunkeln, beruhigend mit dem Baby sprechen oder ihm etwas leise vorsingen.
Besonders unruhige Babys, die sich an der Brust steif machen und nach hinten überstrecken, können auch gebündelt werden. Beim Bündeln wird das Baby gut in eine Decke eingewickelt, so dass seine Schultern nach vorne geneigt und die Arme unterhalb der Brust gekreuzt sind. So kann es den Kopf nicht zurückwerfen. Bei manchen Babys bewährt es sich, wenn die Decke unten offen bleibt, so dass die Füße frei bleiben. Wenn ein Kind auf diese Weise eingepackt ist, sieht es wie ein „C" aus, mit dem Kinn auf der Brust und angezogenen Beinchen.
Häufig reicht diese Maßnahme aus, das Baby zu beruhigen und es trinkt dann besser an der Brust. Manche Babys brauchen Halt im wahrsten Sinne des Wortes um weniger zappelig zu sein.
Eine andere Ursache kann der Schnuller oder die Flasche sein. Schnuller können wie alle künstlichen Sauger zu einer Saugverwirrung führen. Ist das Kind dann auch noch erregt oder besonders müde, dann „erinnert" es sich unter Umständen nicht mehr an die korrekte Trinktechnik für die Brust. In diesem Fall hilft nur konsequentes Verzichten auf alle künstlichen Sauger.
Eine Saugverwirrung entsteht, wenn ein Kind mit dem Wechsel zwischen den Trinktechniken an Brust und künstlichem Sauger (dazu gehören Flaschensauger, Schnuller und Stillhütchen) nicht zurecht kommt und dann die Brust schlussendlich sogar verweigern kann. Das ist ein ernsthaftes Stillproblem, das schon viele Sorgen und Tränen bei Müttern und Kindern verursacht hat. Doch eine Saugverwirrung kann überwunden werden. Dabei ist es die erste Maßnahme, dass sämtliche künstlichen Sauger weggelassen werden. In leichteren Fällen kann dies schon ausreichen.
Beobachte einmal eine Stillzeit ganz genau.
Verschluckt sich dein Baby sehr leicht? Hast Du den Eindruck, dass die Milch sehr rasch aus deiner Brust fließt? Fließt deinem Kind Milch aus den Mundwinkeln, weil es beim Schlucken nicht nachkommt?
Wenn Du die obigen Fragen mit „Ja" beantworten kannst, dann könnte es sein, dass Du einen sehr starken Milchspendereflex hast und dein Baby mit der plötzlich in großer Menge fließenden Milch nicht zurechtkommt. Das kann dann auch die Blähungen verursachen.
Versuche überhaupt einmal verschiedene Stillpositionen, möglicherweise gefällt deinem Baby die von dir bevorzugte Haltung nicht.
Am besten besprichst Du mit einer Stillberaterin in deiner Nähe, wie Du vorgehen kannst.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 28.12.2017