Frage: Wieder stillen?

Hallo! Ich habe meine Tochter (18 Monate) 12 Monate voll gestillt (sie verweigerte Beikost). Sie wurde jetzt noch 3 bis 4 mal in 24 h gestillt. Zum Frühstück, zum Mittagschlaf, zum Abendschlaf und Nachts...Schon lange wünsche ich mir sie abzustillen. Dann sah ich letzte Woche meine Chance: Sie hat den ganzen Tag nicht nach der Brust verlangt. Mein Mann hat sie Abends ins Bett gebracht, ohne das ich sie zuvor gestillt habe. Das gleiche am Folgetag. Diesmal hat sie sogar die ganze Nacht ohne stillen ausgehalten. Ich dachte das zieh ich jetzt durch. Tagsüber ist das kein Problem. Abends bringt sie jetzt mein Mann zu Bett und übernimmt die "Nachtschicht". Mittlerweile sind es 7 Tage und 6 Nächte ohne stillen. Aber so gut wie es anfangs aussah, ging es nicht weiter. Meine Tochter weint viel, möchte an die Brust, hängt mir am Hals, schläft kaum ein und letzte Nacht hat sie nur geschlafen, weil mein Mann sich zu ihr gelegt hat. Meine ganze Freude und Motivation zum Abstillen sind dahin. ich fühle mich schlecht, muss weinen wenn die Kleine weint und bereue es, das ich es so "radikal" durchgezogen habe. Das war sicher falsch und viel zu schnell. Aber ich kann es nicht rückgängig machen. Jetzt weis ich nicht wie ich weiter machen soll. Mir geht es um das Wohl meiner Tochter. Ist es für sie besser wenn ich wieder stille? ( und dann in ein paar Wochen nochmal von vorne anfange) oder konsequent bleiben (damit ich sie nicht noch mehr durcheinander bringe und es bald überstanden ist?) Vielen Dank für Ihre Antwort!

von Anny78 am 24.05.2013, 22:25



Antwort auf: Wieder stillen?

Liebe Anny78, Du schreibst, dass Du es bereust, dass Du weinst und dich schlecht fühlst……für mich ist das schon die Antwort auf deine Frage. Für Euch BEIDE ist es vielleicht zu schnell gegangen und wenn Du die nicht ABSOLUT sicher bist, dass Du nicht mehr stillen magst, dann leg wieder an :-). Dein Baby spürt jetzt deinen Zwiespalt und da es sich nicht insetzen und sagen kann „Mama, ich spüre, dass Du dir nicht sicher bist, was jetzt das Richtige ist, deshalb werde ich dir jetzt bei deiner Entscheidungsfindung helfen" reagiert es auf deine Zweifel mit Unruhe, Weinen und Verunsicherung. Es hat keine anderen Ausdrucksmöglichkeiten als Weinen und (vermehrte) Anhänglichkeit. Babys sind für „geordnete Verhältnisse", Unsicherheit und Zweifel bringen sie aus dem Gleichgewicht. Ob Du jetzt abstillst oder nicht, das kannst nur Du alleine entscheiden. Doch das Stillen ist nicht die Ursache für das Verhalten deines Kindes. Stillen bedeutet nicht automatisch eine größere Abhängigkeit und ganz sicher wird dein Kind auch wenn es nicht mehr gestillt wird emotional von dir abhängig sein. Eltern sein bedeutet unabhängig vom Stillen, dass das Kind auf einen angewiesen ist und dass es eine Bindung zwischen Mutter/Eltern und Kind gibt. Abstillen wird dich nicht aus der Abhängigkeit entlassen, die Elternschaft automatisch mit sich bringt. Ich glaube, dass es sehr gut wäre, wenn Du dich einmal mit einer Stillberaterin direkt unterhalten würdest. In einem echten Gespräch und nicht nur hier über das Medium Internet kannst Du deine Sorgen, Befürchtungen und Probleme sehr viel ausführlicher und besser besprechen. Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 25.05.2013