Frage: Wie stille ich ab?

Sehr geehrte Frau Welter, mein Sohn ist 14 Wochen alt und wurde bisher von mir gestillt. Bis er 2,5Monate alt war voll, dann musste ich überraschend operiert werden und mein Mann hat mit Flasche das Füttern (zuerst mit abgepumpter Muttermilch, dann Pre-Nahrung)übernommen. Es klappte mit wenig Protest einigermaßen gut. Als ich aus dem KH wieder zu Hause war (zwei Tage), fing ich das Stillen wieder an, wollte aber eine Flasche am Tag beibehalten, weil ich wusste, dass ich bis Ende Februar abgestillt haben muss (Weiterbildung über 3 Tage in anderer Stadt). Zu dem kommt, dass ich ständig Probleme mit der Brust habe, Knötchen, aufgeweichte, gereizte Brustwarzen...ich bin ehrlich, es macht mir auch keinen Spaß, ich stille nicht gerne und ich leide richtiggehend darunter. Ich möchte auch Abstillen. Aber nun beginnt das Problem. Meine Idee war es, da es ja mit meinem Mann so einfach geklappt hatte, meinem Sohn pro Woche immer eine Flasche mehr anzubieten, so dass wir bis Ende Februar abgestillt haben. So hätte er genug Zeit um sich daran zu gewöhnen. Nun geht es aber plötzlich nicht mehr so leicht. Die erste Woche mit einer Flasche pro Tag ging so einigermaßen, es gab Tage, da nahm er sie ohne Protest, an anderen Tagen hat er ein bisschen gejammert.(Nie geschrien). In der zweiten Woche mit zwei Flaschen wurde es aber zunehmend problematischer. An einem Tag ging es wieder total leicht, ohne jeglichen Protest, am nächsten Tag hat er furchtbar gewimmert und geweint, so dass ich abgebrochen habe. Als er darauf die Brust bekam, hat er sich sofort beruhigt. Es zerreißt mir das Herz meinen Sohn so zu sehen und ich weiß nicht was ich machen soll. Ich weiß sie sind Stillberaterin und keine Abstill-Beraterin und ich weiß auch Stillen ist das Beste fürs Kind. Ich fühle mich schon schuldig, es nicht mehr machen zu wollen/zu können. Mein Mann hat nun schon vorgeschlagen, Urlaub zu nehmen so dass er es nochmal probiert. Wie können wir vorgehen, halten sie das für sinnvoll? Ich weiß es ist hart für meinen Sohn und es tut mir so furchtbar leid für ihn, aber sowohl durch die Weiterbildung (die ich nicht absagen kann) als auch durch die körperlichen und psychischen Beschwerden, sehe ich mich gezwungen, das zu tun. Vielen Dank für Ihre Hilfe Su

von sususte am 17.01.2013, 13:10



Antwort auf: Wie stille ich ab?

Liebe Su, haben Sie schon einmal daran gedacht, Ihr Baby einfach mitzunehmen zu der Weiterbildung? Ihr Mann könnte Sie begleiten und Ihnen das Baby bringen, wenn es hungrig ist. Auch die Beschwerden mit der Brust können verschwinden, wenn Sie richtig behandelt werden. Ich möchte Sie keinesfalls überreden oder Ihnen ein schlechtes Gewissen machen, ich spüre aber, dass Sie sich selbst nicht ganz wohl fühlen….. Da sich die Techniken des Trinkens an der Flasche und an der Brust deutlich unterscheiden und sich ein Flaschensauger ganz anders anfühlt als die Brust, lehnen viele Stillkinder die Flasche ab. Wenn die Mutter die Flasche geben will kommt noch dazu, dass es sich denkt „Was soll denn damit? Ich kann doch die Milch meiner Mutter riechen und fühle ihre Brust und bekomme so etwas Seltsames in den Mund gesteckt". In einigen Fällen hilft es daher, wenn jemand Anderes die Flaschenfütterung übernimmt. Es empfiehlt sich auch, nicht zu warten, bis das Baby sehr hungrig oder müde ist. Müde oder hungrige Babys sind nicht unbedingt daran interessiert etwas Neues auszuprobieren. Manche Babys wollen auch einfach nicht aus einer Flasche trinken. Bei diesen Kindern kann man dann versuchen, ob sie aus einer Trinklerntasse (Schnabeltasse) trinken. Viele Mütter berichten, dass ihre Babys die Trinklerntasse von Avent mit dem weichen Schnabelaufsatz gerne (oder zumindest lieber) annehmen. Unter Umständen kann man auch löffeln. Hier noch ein paar Tipps, wie das Baby die Flasche vielleicht besser annimmt: • die Flasche anbieten, ehe das Baby zu hungrig ist • das Baby beim Flaschegeben in ein Kleidungsstück der Mutter (Geruch) einwickeln • den Flaschensauger nicht in den Mund des Babys stecken, sondern die Lippen des Babys damit berühren, so wie die Mutter dies mit der Brustwarze tut • den Flaschensauger mit warmem Wasser auf Körpertemperatur bringen oder beim einem zahnenden Baby abkühlen, um die Zahnleisten zu beruhigen • verschiedene Saugerformen und Lochgrößen ausprobieren • verschiedene Haltungen beim Füttern einnehmen • versuchen das Baby im Halbschlaf zu füttern Wichtig ist, dass Sie wirklich geduldig bleiben. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 17.01.2013



Antwort auf: Wie stille ich ab?

Sehr geehrte Frau Welter, vielen Dank für ihre Antwort. Es kommt leider nicht in Frage meinen Sohn und meinen Mann mit zu der Weiterbildung zu nehmen. Außerdem muss ich auch gestehen, dass ich einfach nicht mehr mag. Ich möchte meinen Körper wieder für mich haben, mal zum Friseur gehen oder einfach nur mit gutem Gewissen ein Glas Sekt trinken. Das Problem ist, dass wir schon einiges ausprobiert haben. Verschiedene Sauger oder Lochgröße, abgepumpte Muttermilch oder Pre-Nahrung. Als mein Mann ihm die Flasche gegeben hat, ging es so einigermaßen. Bei mir läuft es so ab, dass er die Flasche nimmt, zwischen 30 und 50ml trinkt gegen den größten Hunger, dann wird ihm scheinbar klar, dass das nicht die Brust ist und sein Protest beginnt und schlichtweg sich weigert, weiter zu trinken, obwohl er immer noch Hunger hat. Das Problem für mich ist, dass ich es nicht ertrage, seinen Protest(Weinen, Jammern) zu hören und dann nachgebe. Meinen Sie, dass er es nun "raus" hat, dass er nur genug protestieren muss, um wieder an die Brust zu dürfen? Dass er meinen Zwiespalt spürt? Ich fühle mich ihm gegenüber schon sehr schuldig, das machen zu wollen, merke aber dass ich immer unzufriedener werde und dann auch nicht mehr soviel Geduld habe meinem Sohn gegenüber. Wie sollen wir also vorgehen, macht es Sinn, dass das Abstillen mein Mann übernimmt? Er sich zum Beispiel Urlaub nimmt und ihm die Flasche gibt? Sollen wir im Wechsel, Flasche-Brust machen oder gleich von Anfang an, nur Flasche und ich pumpe ab? Ich hab das Gefühl, dass eine sanfte Ablösung nicht funktioniert, dass es seinen Leidensweg nur verlängert. Wenn wir das zum Beispiel innerhalb einer Woche durchziehen, wird er es akzeptieren, die Flasche auch mal von mir zu nehmen? ich bin ja meistens mit ihm alleine zu Hause, er muss das ja dann zwangsläufig machen. Im Moment habe ich das Gefühl, dass er das Trinken verweigert und ich ihn damit unbewusst auf Diät gesetzt habe, was mir als Mutter so unheimlich leid tut. Ich liebe meinen Sohn über alles,das müssen sie mir glauben. Vielen Dank Su

von sususte am 18.01.2013, 16:41