Hallo,
meine Tochter ist 13 Monate alt. Zum Einschlafen stille ich sie immer noch, es geht bei ihr einfach nicht ohne. Ich habe öfters schon künstliche Milch und Schnuller angeboten, sie lehnt alles ab. Ich merk richtig, wie sie die Brust (zum Einschlafen) einfach brauch. Selbst wenn sie davor gegessen hat.
Als Abstillversuch habe ich zb Quetschie oder so an die Brust geschmiert damit sie ihr nicht mehr schmeckt oder sogar die Brustwarze zugeklebt, sie hat dann immer geweint als ginge die Welt für sie unter. Ich musste weiter stillen.
Mein großes Problem: Ab Februar muss ich eine Massnahme vom Arbeitsamt besuchen (3 x 3 h pro Woche) und 2 Monate später dann ein Betriebspraktikum machen als Teilzeitkraft, falls ich bis dahin noch keinen Job gefunden habe.
was soll ich tun? Meine Tochter bleibt max 1,5 Stunden bei Oma oder Opa, dann will sie an die Brust wenn sie müde wird, ansonsten weint sie bitterlich.
Ich überlege schon Hartz IV zu beantragen, weil mein brustfixiertes Kind es noch nicht zulässt arbeiten zu gehen
von
Mom from Medina
am 10.01.2019, 16:11
Antwort auf:
Wie schnellstmöglich abstillen?
Liebe Mom from Medina,
Du kannst Dein Kind immer dann stillen, wenn Du zu Hause bist, zu den anderen Zeiten werden die Großeltern es schaffen, Dein Kind zu beruhigen.
Und sie werden es schaffen!
Mein Mann ist damals mit dem Auto durch die Stadt gefahren und die Kinder haben Lichter gezählt, bis ihnen die Augen zufielen, an anderen Tagen durften die Kinder auf der Couch in Papas Arm einschlafen und wenn es gar nicht gegangen wäre, hätten Sie eben gekuschelt bis zum Umfallen ;-).
Du wirst sehen, es wird klappen!
Natürlich kannst Du auch versuchen, Dein Baby abzustillen.
DU kennst DEIN Baby am besten und spüren, was dein Kind verkraften kann und was nicht.
Wenn Du abstillen möchtest, dann sprich mit deinem Kind darüber, dass eure Stillzeit nun langsam zu Ende geht und zeige ihm, dass Du es selbstverständlich noch genau so lieb hast wie schon immer. Du entziehst ihm die Brust aber nicht dich selbst und deine Liebe.
Dazu kannst Du die Stillzeiten immer weiter verkürzen. Viele Mütter haben festgestellt, dass es wirksam und relativ wenig belastend ist, ein Kind so oft anzulegen, wie es möchte, aber es nicht so lange zu stillen. Du kannst dein Kind eine kleine Weile anlegen und es dann ablenken oder ihm
etwas zu essen oder zu trinken anbieten.
Ihr könnt ein festes Ritual mit Kuscheln und Vorlesen oder Geschichte erzählen einführen. Viele Eltern beginnen auch bereits bei einem wenige Monate alten Baby damit, den Tag am Abend noch einmal Revue passieren zu lassen und so ein Gespräch (das sich im Laufe der Zeit dann entwickeln wird) über die Erlebnisse, Freuden, aber auch Sorgen und Nöte des Kindes zu führen. Durch solch ein Gespräch bleiben Eltern dann auch in engem Kontakt mit ihrem Kind und der leider viel beobachtet Sprachlosigkeit zwischen Eltern und Kind kann entgegengewirkt werden.
Wenn dein Partner nicht einspringen kann, bleibt es an dir, Euer Kind auf andere Weise zu trösten und zu beruhigen und ihm einen Ersatz für die Brust anzubieten. In dieser Situation ist ein Nachthemd bzw. Kleidung, die sich vorne nicht öffnen lässt oft hilfreich.
Wichtig ist, dass dein Kind weiterhin deine Liebe und Zuneigung spürt und Du nicht gleich die Geduld verlierst, wenn es nicht so schnell klappt mit dem Abstillen. Viele Frauen glauben, dass sie sich beim Abstillen vom Kind distanzieren müssen, aber genau das Gegenteil ist der Fall. Deshalb halte ich auch nicht viel von der Lösung, dass die Mutter einige Tage alleine verreist. Diese plötzliche Trennung kann das Kind in tiefe Trauer und Verzweiflung stürzen und vor allem: Was macht die Mutter, wenn das Kind nach der Rückkehr doch wieder an die Brust will?
Probiere es einmal mit immer kürzerem Stillen und viel Kuscheln.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 10.01.2019