Frage: Wie schaffe ich es abzustillen

Hallo,mein Sohn wird morgen 9 Monate alt.Ich stille seit der Geburt.Bis zum 6.Monat habe ich vollgestillt.Dann habe ich auf Beikost umgestellt,das klappt auch alles wunderbar...er bekommt morgens Brei-als Zwischenmahlzeit Obstgläschen -Mittags Gemüse-Fleischgläschen und Abends nochmals gutsättigenden Brei-gegen 18 Uhr.Um 20.00 Uhr stille ich ihn....wenn ich Glück habe schläft er dann 2,5-3 Std.ab da wacht er alle 2,oft alle 1,5 Std auf und schreit bis ich ihn wieder stille.Ich habe schon versucht ihn auf den Arm zu nehmen oder mit Schnuller zu beruhigen,nichts hilft...So geht das jede Nacht..er hat seit seiner Geburt noch nie länger als 3,5-4 Std geschlafen.Tagsüber schläft er maximal 2 mal eine halbe Stunde-oft aber auch nur 10-15 min.So langsam macht sich mein Schlafdefizit körperlich bemerkbar,ich bin total müde,kaputt und fange an Dinge zu vergessen.Hoffe auf eine schnelle Antwort...Vielen Dank in Vorraus

von bambinchen am 02.05.2012, 21:39



Antwort auf: Wie schaffe ich es abzustillen

Liebe bambinchen, dein Baby verhält sich ziemlich altersgerecht, denn wenn du dich hier im Forum umschaust wirst du sehen, dass viele Mütter mit Babys im Alter von 8 Monaten eher unruhige Nächte haben. Meine Antwort wird etwas lang, um dir alle möglichen Aspekte zu zeigen, warum das Verhalten so "normal" ist... Ich hoffe, es ist dir nicht ZU lang! Als Eltern glauben und hoffen wir immer auf eine lineare Weiterentwicklung der Fähigkeiten unserer Kinder. Beim Schlafverhalten können wir jedoch nicht davon ausgehen, dass die Entwicklung kontinuierlich verläuft, im Gegenteil, relativ viele Babys schlafen mit drei Monaten deutlich länger und anhaltender als mit sechs oder zehn Monaten. Das Schlafverhalten hängt nicht unbedingt oder nur in extrem geringem Maße von der Ernährung ab. Gerade in der Zeit ab etwa sechs Monaten wachen viele Babys (wieder) vermehrt auf. Dies liegt nicht an der Ernährung des Kindes, sondern ist entwicklungsbedingt. Deshalb ist die Einführung von fester Nahrung oder künstlicher Säuglingsnahrung oder eben auch das Abstillen auch keine Garantie für angenehmere Nächte. Muttersein ist einer der härtesten und anstrengendsten Berufe der Welt ist, der sieben Tage die Woche und 52 Wochen im Jahr einen 24 Stunden Dienst ohne Urlaubsanspruch und Krankschreiben bedeutet. Und an dieser Tatsache ändert sich nichts, ob frau nun stillt oder nicht. Du musst dir bewusst sein, dass sich durch das Abstillen dein Leben keineswegs auf wundersame Weise positiv verändern wird. Falls Du diese Vorstellung haben solltest, kannst Du eine herbe Enttäuschung nach dem Abstillen erleben. Der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab einem bestimmten Alter nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten. Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind. Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Du brauchst dir keine Sorgen zu machen, dass Du etwas "falsch" machst, wenn Du den Kind nachts bei dir schlafen lässt (ob im eigenen Bett oder im gleichen Zimmer) und es nach Bedarf stillst und auch zum Einschlafen stillst. Lass dich unbesorgt von deinem Instinkt leiten. Dein Gefühl und dein Kind werden dir zeigen, was das Beste für euch alle ist. Du enthältst deinem Kind keineswegs etwas vor, wenn Du ihm hilfst, seine innere Zufriedenheit und Vertrauen in sich und dich zu entwickeln, statt es alleine weinen zu lassen. Ein Baby schläft ohne Brust ein, sobald es reif genug dazu ist. Das bedeutet jetzt aber nicht, dass Du die nächsten Jahre damit verbringen musst, dein Baby in den Schlaf zu stillen, wahrscheinlich wird es sogar schneller vorbei sein, als Du es dir jetzt vorstellen kannst. Wenn Du gerne liest und ein Buch lesen möchtest, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich dir wärmstens "Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte" von Dr. William Sears empfehlen, das Du im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen kannst. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 02.05.2012



Antwort auf: Wie schaffe ich es abzustillen

Hallo, also ich kenne diese Situation. Allerdings war's bei uns noch weitaus heftiger. Er kam bis zu 20x nachts u wir Haben echt alles(!!) ausprobiert. Es wurde immer schlimmer... U als er 9 Monate alt war, war ich mir sicher das abstillen helfen würde. Ich war psychisch so fertig(er war auch noch Schreibaby etc), dass ich fast ins kh gekommen wäre und mir ALLE(auch stillberaterinnen) gesagt hatten, dass ich abstillen soll. Ich hab's dann schweren Herzens gemacht und das rette mich!! Von der erstm nacht an schlief er 1000x besser. Mein Mann macht seither die nächte, wobei es nicht mehr viel zu machen gibt ;) Klar gabs auch mal einbrüche, zb als zähne gekommen sid oder er krank war. Aber dann wusste man den Grund u auch dass es bald wieder aufhört. Für uns war es die Einzige u beste lösung!

von dezember89 am 03.05.2012, 14:15