Mein Baby ist fast 4 Wochen alt und ich gebe pro Mahlzeit 1 Brust.
Ich will mit der elektrischen Milchpumpe auf Vorrat abpumpen, da ich öfter mal "unabhängig" sein will und der Papa auch Fläschchen geben will!
Wie oder wann kann ich nun am besten abpumpen, ohne den Milchfluss zusätzlich anzuregen?
Ich habe sehr viel Milch und "kämpfe" oft mit meinen übervollen Brüsten!
Im Krankenhaus bei der Entlassung - das war allerdings vor dem richtigen Milcheinschuss - wurde mir gesagt, dass ich nach dem morgendlichen Stillen selbst frühstücken soll und danach von beiden Brüsten 3x5 min abpumpen soll.
Ist das nach wie vor die beste Lösung? Oder rege ich dadurch den Milchfluss "unnötig" an?
Vielen Dank für Ihre Antwort!
von
AndreaRappi
am 03.02.2012, 08:30
Antwort auf:
Wie pumpe ich ab ohne den Milchfluss zu sehr anzuregen?
Liebe AndreaRappi,
tatsächlich ist jedes Eingreifen in das natürliche Gleichgewicht des Stillens ein Risikofaktor. Allzu kleine Kinder tun sich manchmal schwer, korrekt an der Brust zu saugen, wenn sie auch Fläschchen angeboten bekommen. Oder sie verlieren die Geduld für die Brust, die sich ja ganz anders verhält als die Flasche mit ihrem gleichbleibend stabilen Milchfluss. So kann ganz schnell das Ende der Stillzeit eingeläutet werden.
Andererseits hast du den Stress mit dem Abpumpen. Denn du darfst wirklich nicht viel auf ein Mal entnehmen, sonst regst du die Milchbildung zusätzlich an und bekommst vielleicht Probleme mit Milchstaus. Wenn du jetzt schon zuviel Milch hast, ist es umso wichtiger, dass du nicht zuviel entnimmst. Am praktischsten ist es, wenn du während des Stillens auf der anderen Seite vorsichtig abpumpst, bis der "Überfluss" vorbei ist. Das können 30 ml sein... Allmählich bekommst du auch so einen Vorrat zusammen.
Aber trüg dich nicht, denn es ist nicht so einfach: Wenn du nicht beim Baby bist zu den gewohnten Stillzeiten, was machst du dann mit der Milch? Deine Brust wird eine Stillzeit "erwarten", und du wirst unterwegs abpumpen müssen, damit kein Stau entsteht. In den meisten Fällen ist das unangenehmer, als das Baby dabei zu haben und es trinken zu lassen :-)
Unterm Strich bleibt es dabei: Am leichtesten wird es für dich (und alle Beteiligten), wenn du in erster Linie darauf schaust, dass du dein Baby so viel wie möglich mitnimmst. Du bist eben nun Mutter, und nicht einfach nur "Frau mit Kind". Das ist ein komplett anderes Leben, und "unabhängig" oder "frei" wie vor dem Baby wirst du nie wieder sein. Das klingt hart, entspricht aber der Realität. Und das Schöne daran ist: Es ist gar nicht schlimm, denn auch das Muttersein hat viele erfüllende Seiten.
Auch ausgehen kann man mit Baby: Konzert, Kino oder ein Empfang sind mit Kind im Tragetuch überhaupt kein Problem (vor allem, seit nicht mehr geraucht werden darf!!), und zur Not schützt ein bisschen Watte die Ohren :-)
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 03.02.2012