hallo Frau Welter und Frau Haindel!
Meine Tochter wird am 18 diesen Monats schon neun Monate. Sie will nachts bis zu drei mal gestillt werden und Tagsüber jedes mal nach dem Essen will sie die Brust ca.(4-5mal) am Tag. Meine Frage an Sie: wie kann ich ihr abgewöhnen so oft Brust zu nehmen? Sie trinkt auch Wasser ganz normal mit dem Essen, aber trotzdem will sie immer danach die Brust. Ich möchte schon so bis zu einem Jahr sie noch stillen, aber nicht mehr so offt.
Ich bedanke mich schon in Vorraus bei Ihnen für Ihre Antwort!!!!
Mit Sonnigen Grüßen: Tatjana.
Mitglied inaktiv - 12.05.2010, 11:13
Antwort auf:
Wie oft Stillen?
Liebe Tatjana,
Ihr Baby ist erst neun Monate ;-) und im gesamten ersten Lebensjahr ist Muttermilch die Hauptnahrungsquelle für Ihr Baby.
Erst nach dem ersten Geburtstag verschieben sich die Relationen und Ihr Baby wird mehr und mehr Beikost annehmen und weniger stillen.
Auch der immer wieder verbreitete Gedanke, dass ein Baby ab sechs Monaten (oder einer anderen Altersgrenze) nachts nicht mehr aufwachen darf und nachts keine Nahrung mehr braucht entspringt in keinster Weise dem natürlichen Verhalten und den Bedürfnissen eines Babys oder Kleinkindes, sondern er entstammt dem (verständlichen) Wunsch der Erwachsenen, die gerne ihre Nachtruhe hätten.
Eine Studie von Jelliffe und Jelliffe ergab, dass Babys im Alter von 10 Monaten mindestens 25 % ihrer Muttermilchaufnahme nachts zu sich nehmen. Das spricht eindeutig dafür, dass Babys auch nach den ersten sechs Monaten nachts noch hungrig sind.
Es gibt Kinder, die nachts keine Nahrung mehr brauchen, aber es gibt eben auch sehr viele Kinder, die mit einem halben Jahr noch nicht so weit sind. So wie manche Kinder bereits mit elf Monaten laufen und andere damit erst mit 16 Monaten beginnen, so entwickeln sich auch alle anderen Dinge bei jedem Kind individuell verschieden und diese Entwicklung lässt sich begleiten, aber nicht beschleunigen. Es gibt kein Patentrezept, um ein Kind zu längeren Schlafphasen zu bringen. Hätte ich eines, das das Kind achtet, würde ich ein Buch darüber schreiben und damit einen Bestseller landen, an dem sich gut verdienen ließe.
Wenn Sie gerne lesen und ein Buch lesen möchten, das sich mit dem Thema Schlaf auseinandersetzt und dessen Autor beim Thema Schlaf auch Achtung vor dem Baby zeigt und dessen Bedürfnisse ernst nimmt, kann ich Ihnen wärmstens `Schlafen und Wachen ein Elternbuch für Kindernächte“ von Dr. William Sears empfehlen, das Sie im Buchhandel, bei der La Leche Liga und jeder LLL Stillberaterin bekommen können.
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 12.05.2010
Antwort auf:
Wie oft Stillen?
Hallo Tatjana,
Du hast das Recht, Deiner Tochter in diesem Alter auch mal die Brust zu verweigern! Sie wird dadurch auch kein Trauma erleben und ihr entgeht auch im Hinblick auf die Ernährung nichts. Das häufige Stillen nachts ist reine Gewohnheit und Du kannst ihr das abgewöhnen, indem Du sie nachts anders tröstest (streicheln, auf den Arm, usw.) und sie zum Weiterschlafen bringst. So langsam die Abstände zwischen den Stillmahlzeiten steigern, 3 Stunden, 3 einhalb, 4... usw. Nimm Dir vorher immer fest vor, sie erst wieder um eine bestimmte Uhrzeit zu stillen. Und dann halte das auch durch. Es ist wirklich reine Gewohnheit wenn sie so oft aufwachen und in diesem Alter musst Du sie nicht mehr so oft stillen!
Gruß
Juliane
Mitglied inaktiv - 12.05.2010, 15:12
Antwort auf:
Wie oft Stillen?
Hallo Juliane!
Sag, wenn ich Nachts wach bin esse ich auch eine Banane, wenn die Nacht ganz hart ist sogar Schoki. Ist das eine schlechte Angewohnheit? Sollte ich es unterlassen, obwohl es mir dann besser geht?
Wenn ich schlecht schlafe, dann wecke ich meinen Verlobten, obwohl er um 5.20 Uhr aufstehen muß. Ist das eine Angewohnheit, die man mir austreiben sollte?
Solange eine Mutter den Willen und die Kraft hat alle Bedürfnisse ihres Kindes zu erfüllen sollte man sie doch bestärken und unterstützen! Es ist fatal für jeden Säugling den Müttern einreden zu wollen, ihre Kinder seien voller schlechter Angewohnheiten. Was macht das wohl mit der Mutter-Kind-Bindung....
LG, Micha und Dauernuckler, der mich TROTZ schlechter Angewohnheit hat durchschlafen lassen
Mitglied inaktiv - 13.05.2010, 11:02
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Wie oft Stillen?
zu verweigern....*zwinker*
Wenn ich schon lese "du hast als Mutter das Recht die Brust zu verweigern" da wirds mir schon anders.
Was nutzt es einem, das schreiende Kind nachts hinzuhalten, bis es sich evtl in Rage geschrien hat nur weil man sich vorgenommen hat, erst in 30 Minuten zu stillen? Was "lernt" das Baby? Ich muss erst richtig Rabatz machen und Bruellen und dann bekomme ich ja doch "meinen Willen". Das Kind weiss ja nicht, dass es nur noch ein bissl haette abwarten muessen um das gleiche Ziel (die Brust) zu erreichen. Wenn mein Kind nachts aufwacht, bekommt es die Brust, wie auch die Grosse die Flasche bekam. Nach wenigen Minuten konnten alle friedlich weiterschlafen.
Manchmal merkt man, dass Stillen gar nicht notwenig ist, sondern das Kind nur Kontakt brauchte. Aber das entscheidet sich im Endeffekt in den ersten Sekunden.
Es in der Nacht schreien zu lassen ist kontraproduktiv, weil das Kind dadurch erst richtig wach wird.
Mitglied inaktiv - 13.05.2010, 14:28
