Liebe Stillberaterinnen,
meine Tochter kam als Frühchen zur Welt und ist nun 3 Monate alt (korrigiert 1 Monat). Sie wurde anfangs mit der Flasche gefüttert (abgepumpte Muttermilch) , weil sie noch zu schwach zum Trinken war. Wir haben die Kliniksauger zuhause weiter verwendet, was gut geklappt hat, sie hat immer sehr gierig getrunken und gut zugenommen. Nun haben wir die Umstellung zur Brust versucht, allerdings hatte ich öfter das Gefühl dass meine Tochter nicht viel trinkt (sie hat immer nur so ca. 5 Minuten gesaugt, zudem ist meine Milchproduktion seitdem wir damit angefangen haben sehr zurück gegangen). Zudem gab es Mahlzeiten (vor allem tagsüber und wenn der hunger schon sehr groß war), bei denen sie die Brust nicht akzeptiert hat und wir dann letztendlich doch mit der Flasche gefüttert haben. Heute wurde sie wieder gewogen und hatte abgenommen, was uns als besorgte Frühcheneltern natürlich sehr mitgenommen hat. Unsere Hebamme hat uns nun empfohlen, neben der Brust öfter auch die Flasche zu geben und uns einen größeren Sauger empfohlen, da sie immer sehr viel Luft beim Trinken einsaugt (sie spuckt sehr häufig und hat oft Blähungen). Das haben wir versucht und nun ist die Verwirrung noch größer, unsere Tochter hat heute nur sehr lustlos getrunken oder beim Trinken angefangen zu weinen und den neuen Sauger abgelehnt. Wir sind nun natürlich sehr in Sorge, dass sie weiter abnehmen könnte und wissen nun nicht wie wir sie weiter füttern sollen?
Vielen Dank im Voraus,
Henriette
von
Henriette3007
am 09.12.2019, 20:44
Antwort auf:
Wie nach Saugverwirrung weiter füttern?
Liebe Henriette,
ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen.
Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor
Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob Dein Baby korrekt an der Brust
saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste.
Auch wenn Du weiter fahren musst, lohnt sich ein Termin bestimmt!
Du kannst versuchen dein Baby anzulegen, wenn es schon sehr schläfrig oder fast eingeschlafen ist. Viele Babys, die sich weigern, an der Brust zu trinken, wenn sie hellwach sind, tun es im Halbschlaf dann doch. Du kannst ihm die Brust auch immer wieder anbieten, wenn es wach ist, dränge aber nicht. Manche Babys sind eher bereit zu trinken, wenn ihre Mutter umhergeht statt stillzusitzen.
Evtl. helfen sie Tipps, die sich auch bei einem Stillstreik bewährt haben, sind:
im Umhergehen stillen,
in der Badewanne oder im Schaukelstuhl stillen,
im Halbdunkeln stillen,
im Halbschlaf stillen,
das Baby mit der Brust spielen lassen,
unterschiedliche Stillhaltungen ausprobieren,
alle künstlichen Sauger vermeiden,
das Baby massieren,
viel Körperkontakt (Haut auf Haut),
und ganz wichtig: keinen Stillstress erzeugen, weder bei der Mutter noch beim Kind, Ruhe und Gelassenheit, auch wenn es schwer fällt.
Du könntest auch abpumpen und die Muttermilch mit der Flasche geben, so steigert sich die MIlchmenge!
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 09.12.2019