Hallo Biggi,
hallo Kristina,
ich stille nunmehr seit 16 Monaten meine Tochter und fühlte mich bis die Tage auch wohl damit. Leider habe ich seit einigen Wochen eine extreme Schilddrüsenüberfunktion und nehme zu mir (nun carbimazol 1x 10 mg täglich) zudem habe ich erfahren, dass ich in der 7. Woche schwanger bin und wie bereits mit meiner Tochter einen ProgesteronMangel habe (muss jetzt 3x 2 Kapseln täglich ugestron einnehmen) und für beide Krankheiten wöchentlich Blutbilder abgeben. Dazu kommt noch, dass ich vor kurzem einen neuen Job angefangen habe, also bissel sowieso im Stress bin. Meine Tochter wurde ca. 8 Monate voll gestillt, danach erhielt sie mehr Beikost. Mit Schnuller und Flasche sind wir bei ihr nichts geworden, habs auch nicht auf Teufel komm raus drauf gezwungen. Mittags schläft sie auch so ein (ohne Mamis Tüten, die Oma passt auf sie auf, während ich arbeite) nur abends zum schlafen gehen, lesen wir ein buch und dann schmeißt sie sich schon in position und wartet auf Ihre Brust, je nach Tagesausdauer, schläft sie schnell oder auch mal nicht so schnell ein. Gebe ihr auch schon aus einem Becher Wasser wenn sie durst hat, das findet sie nicht so toll. Manchmal hilft auch ohne Brust bei ihr einfach in den Arm nehmen und herumtragen dann schläft sie wieder (wenn sie nachts aufwacht). Tagsüber kann sie auch bei meinem Mann einschlafen oder egal wo sie ist auch ohne Mutti, nur nachts will sie nicht zu meinem Mann, brüllt wie am Spieß. Würde aus gesundheitlichen Gründen sie langsam aufs Abstillen vorbereiten, dieses muss auch nicht sofort geschehen. Nur wie? bin bissel auch alle, habe seit zwei wochen dauer trockenen Husten, vermute auch stressbedingt. Merke dass auch sie seit 1-2 wochen immer unruhiger wird und bekomme schon ein mega schlechtes gewissen, dass es von mir übertragen wird. Vor 5 Monaten ist mein Vater plötzlich verstorben, trotz des Schocks und des damit verbundenen Trauers, habe ich weiter gestillt, fühlte mich so gut mit ihr im Arm, können ihre Aggressivitäten jetzt die Spätreaktionen sein?
Für Eure Antworten wäre ich auch tausendmal Dankbar.
ganz liebe Grüße
von
Xenia0404
am 10.09.2012, 23:44
Antwort auf:
wie kann ich sanft abstillen?
Liebe Xenia0404,
Du hast echt ganz schön viel um die Ohren und ich hoffe, Du erholst dich gesundheitlich bald!
Es ist dein gutes Recht zu sagen: Ich mag nicht mehr. Und das dann auch durchzusetzen. Am wichtigsten dabei wird es sein, dass du selbst absolut überzeugt davon bist, wie es weitergehen soll mit euch. Willst du sofort komplett abstillen, oder zunächst einmal soweit reduzieren, dass es z.B. noch eine Stillzeit am Abend und eine vor dem Aufstehen gibt? Oder "nur" Nachts abstillen?
Wenn du zu Beginn wenigstens ein bisschen ruhigere Nächte brauchst, kannst du probieren, ob deine Kleine es schafft, eine "stillfreie Zeit" in der Nacht zu akzeptieren. So könntest du wenigstens ein paar Stunden am Stück schlafen und dich erholen. Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird, und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihr während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du vielleicht einfach noch ein paar Wochen warten und durchhalten solltest.
Dieser Vorschlag stammt von Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte", das erst im Herbst auf Deutsch erschienen ist und das ich wärmstens empfehlen kann.
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Ich hoffe, die Antwort hilft dir weiter.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 11.09.2012