Hallo Biggi,
mein Sohn ist 16 Tage alt. Schon nach der ersten Nacht im Krankenhaus hatte ich wunde Brustwarzen. Die Hebammen nannten ihn Piranha. Seit ich aus dem Krankenhaus entlassen wurde, verwende ich gelegentlich Brusthütchen und nehme Ibuprofen ein, wenn es gar nicht mehr anders geht z.B. momentan. Mein Sohn bekommt keinen Schnuller, wurde aber ein einziges Mal im Krankenhaus mit Pre-Nahrung in einer Flasche zugefüttert. Auf Anraten meiner Hebamme, haben wir vor zwei Tagen das Zungenbändchen meines Sohnes durchtrennen lassen. Er beißt leider nach wie vor auf meine Brustwarzen und es ist keine Besserung in Sicht. Er scheint seine Zunge nicht über die Kiefernleiste zu legen. Ich versuche meinen Sohn "richtig" anzulegen und ihn bei Bedarf zu stillen und dennoch schmerzt meine Brust. Bis die Milch fließt, sind die Schmerzen fast unerträglich. Danach wird es besser, es ist aber nicht optimal. Ohne Stillhütchen sind die Brustwarzen nach dem Stillen auf einer Seite abgeflacht, ziemlich wund und werden nicht besser. Haben Sie einen Tipp für mich, wie ich ihm beibringen kann mich nicht zu beißen? Was mache ich, wenn das trotz Bemühungen nicht besser wird?
von
Nilae
am 28.09.2017, 11:34
Antwort auf:
Wie kann ich meinem Sohn beibringen, die Zunge über die Kieferleiste zu legen?
Liebe Nilae,
zunächst würde ich den Milchspendereflex durch eine Pumpe oder durch Handausstreichen auslösen und erst dann das Baby anlegen.
Dann sollte dringend eine Beraterin vor Ort gesucht werden, die Euch SEHEN kann.
Ich kenne dein Baby nicht, ich sehe nicht, wie es trinkt und wie es aussieht, deshalb könnte ich leider niemals sagen, wie Du weiter vorgehen kannst.
Eben so wenig wie ein Arzt, dem Du am Telefon sagen „mir tut mein Rücken weh" eine Ferndiagnose stellen kann, kann eine Stillberaterin bei Saugproblemen aus der Ferne sagen „genau das ist es".
Ich kann hier am PC aus dem, was mir die Frauen schildern, bestimmte Rückschlüsse ziehen und mehr oder weniger allgemeine Tipps geben, doch das ersetzt in vielen Situationen niemals die direkte Beratung durch eine Stillberaterin vor Ort. Ja, es wäre sogar fahrlässig, wenn ich behaupten würde, die Stillberatung über Internet kann alle Probleme lösen.
Falls Du noch keinen Kontakt zu einer Stillberaterin hast, solltest Du dich an eine Stillberaterin vor
Ort wenden, die dich beim Stillen sehen kann und so feststellen kann, ob sein Baby korrekt an der Brust
saugt oder vielleicht ein Saugproblem vorliegt, das behandelt werden müsste.
Sie kann dir Tipps zum Anlegen geben und auch für die wunden Brustwarzen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Tut mir leid, wenn ich nicht mehr helfen kann….
LLLiebe Grüße
Biggi Welter
von
Biggi Welter
am 28.09.2017
Antwort auf:
Wie kann ich meinem Sohn beibringen, die Zunge über die Kieferleiste zu legen?
Hallo Biggi,
ich bin auf Deine Anraten zu einer Stillberaterin IBCLC gegangen. Das Ergebnis war folgendes:
1. hatte mein Sohn ja ein zu kurzes Zungenbändchen, das durchtrennt wurde. Die Kinderärztin im Krankenhaus fand es hinreichend lang. Sie hatte sich leider geirrt
2. hatte ich zwei Keime auf der Brust. Das wurde durch einen Abstrich festgestellt. Sie gingen durch Gentamycin Augensalbe nicht, aber dann schließlich durch Tyrosur-Pulver weg.
3. Hat man mir, obwohl ich Heuschnupfenallergikerin bin, im Krankenhaus Wollwachs für meine Brustwarzen gegeben, was die Infektion noch verschlimmerte
4. Hatte ich einen Vasospasmus und dadurch einen so starken Schmerz, wenn mein Baby angedockt hat. Inzwischen nehme ich Calcium und Magnesium
Ich war oft kurz davor das Stillen aufzugeben. Inzwischen stille ich jetzt schon seit fast drei Monaten voll. Ich hätte mir gleich eine professionelle Stillberaterin suchen sollen. Das Problem ist glaube ich, dass es die meisten Hebammen und Kinderkrankenschwestern mit ihren Tipps rund ums Stillen zwar gut meinen, sich aber keine so richtig gut damit auskennt. Meine Hebamme sagte mir, es sei normal, dass es bis zu 6 Wochen schmerzen kann. Das war nicht nur falsch, sondern sie konnte mir leider auch nicht weiterhelfen. Danke für Deine Antwort damals. Immer wenn ich ein kleines Problem habe, suche ich in Eurem Forum nach den passenden Themen und finde sehr hilfreiche Antworten.
von
Nilae
am 27.11.2017, 21:51