Hallo liebes Team!
Mein Sohn ist inzwischen 7 Monate alt. Ich habe ihn von Beginn an voll gestillt. Seit der Beikosteinführung trinkt er zunehmend weniger. Nach wie vor dient meine Brust ihm aber zur Beruhigung und vor allem auch als Einschlafhilfe. Er schläft nur an der Brust. In der Nacht „nuckelt“ er teilweise fast permanent (zB gerade vermutlich wegen des Zahnens). Einen Schnuller oder seinen Daumen/ Fingerchen hat er bislang nie akzeptiert. Ich habe alle denkbaren Marken und Formen ausprobiert.
Wie kann ich allmählich meine Brust als Einschlafhilfe/ „Nuckel“ ersetzen? Macht es Sinn abzustillen und ihm Pre-Milch anzubieten?
Über Tipps würde ich mich sehr freuen!
Lieben Dank im Voraus
Katinka
von
Katinka1004
am 21.02.2020, 21:04
Antwort auf:
Wie kann ich meinem Baby (nachts) die Brust (als Einschlafhilfe) abgewöhnen?
Liebe Katinka,
du brauchst nicht gleich komplett abzustillen, wenn du nachts nicht mehr ständig stillen möchtest.
Natürlich ist dein Baby mit 7 Monaten noch recht jung, und es wird nicht ohne Protest und Tränen gehen. Dennoch ist es möglich, dass du das nächtliche Stillen zumindest deutlich reduzierst.
Ehrlicherweise muss ich gleich vorab dazu sagen: Es ist in der Regel anstrengender und nervenaufreibender NICHT zu Stillen sondern alternative Methoden der Beruhigung einzuführen, weil weder Mutter noch Baby nachts wirlich geduldiger sind als sonst. Doch es kann gelingen, wenn du es wirklich willst und ein paar sehr unruhige Nächte dich nicht abschrecken.
Wir empfehlen da gern die Ideen und Bücher von Elizabeth Pantley, von der u.a. auch die "Radiowecker-Methode" stammt, mit der man eine stillfreie Zeit in der Nacht einführen kann. Mit etwas über einem Jahr könnte das bei deinem Kleinen durchaus klappen :-) Hier fasse ich dir kurz zusammen, wie es geht:
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die stillfreie Zeit allmählich länger, und du findest Schritt für Schritt mehr Ruhe in der Nacht.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihm während der stillfreien Zeit einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Du bist ja da für dein Baby, darum wird es keinen Schaden davon tragen, wenn du beim Nicht-Stillen in den stillfreien Zeiten bleibst. Ganz wichtig ist: bestraf dein Kind nicht für seinen Protest in dem du es alleine lässt, anschreist oder schüttelst.
Sei vor allem klar in deiner Entscheidung. Dann wird dein Kind dir folgen, denn es erkennt dich als sein "Leittier" an.
Er wird einen Ersatz brauchen für das Nuckeln und Trinken, aber ihr werdet diesen Ersatz auch finden. Und nach ein paar unruhigen Nächten, in denen deine Entscheidung auf die Probe gestellt werden wird, kehrt Ruhe ein und ihr werdet ein neues Sytem entwickelt haben :-)
Ich hoffe, das hilft dir!
Ganz lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 22.02.2020