Hallo Frau Welter
ich weiss nicht weiter!
Gerne möchte ich meine kleine (7wochen) voll stillen aber ich bekomm einfach nicht mehr Milch! Mir tun schon total die Brüste weh! Sie trinkt die so schnell leer das ich danach so ein komisches stechen, Brennen, bitzeln in der Brust habe!(ich hoffe das ist nicht schlimm??) Nicht immer aber hin und wieder möchte sie mehr, dann wird sie bereits an der Brust richtig ungeduldig und zieht förmlich ein meinen Brustwarzen weil nicht mehr kommt! Wenn ich sie dann von der Brust nehme schreit sie zwar nicht ist aber total unzufrieden! Dann muss ich ihr immer noch ein Fläschchen machen, da trinkt sie dann so zwischen 40 - 90 ml dazu! (aber nicht immer) was kann ich tun? Ich will sie ja auch nicht Hungern lassen??
Aber so wird die Milch ja auch nicht mehr. Mit öfters anlegen ist auch nicht so einfach, da sie ja dann trotzdem erst alle 3 Stunden kommt. (hab gehört phytolacca d30 sollen helfen) stimmt das??
Für ihre Hilfe sag ich jetzt schon mal danke
von
Roti77
am 18.04.2012, 09:45
Antwort auf:
Wie kann ich die Milchbildung fördern
Liebe Roti77,
die Vorstellung, dass die Brust (ähnlich wie eine Flasche) nach dem Stillen leer ist und erst wieder aufgefüllt werden muss, ist so nicht richtig. Zwar wird zwischen den Stillmahlzeiten Milch produziert, der Hauptanteil der Milch wird jedoch erst während des Stillens gebildet. Das Saugen des Kindes gibt das entsprechende Signal zur Milchbildung, der Milchspendereflex wird dann ausgelöst. Deshalb ist es auch falsch zwischen den Stillmahlzeiten eine längere Pause einzulegen, damit sich die Milch in der Brust sammelt, sondern es muss häufiger angelegt werden, um die Milchmenge zu steigern.
Das Stechen in der Brust deutet eher auf einen Soor, hat Ihr Kind einen Windelsoor gehabt?
Da Du ja bereits zusätzliche Nahrung gibst, sollte diese nur langsam wieder reduziert werden. Ich werde dir jetzt allgemeine Tipps geben, wie Du deine Milchmenge steigern kannst. Hab ein wenig Mut und Geduld und Du wirst sehen, dass auch ihr beide wieder zum vollen Stillen kommen könnt.
Oberste Regel: Häufiges Anlegen und ein gut saugendes Kind stimulieren die Brust zu mehr Milchbildung. Deshalb solltest Du dein Baby in den nächsten Tagen oft anlegen.
Um das Interesse des Babys an der Brust wach zu halten, kannst Du es mit Wechselstillen versuchen. Dabei legst Du Dein Baby an und stillst es, solange es wirkungsvoll saugt, d.h. es schluckt nach jeder oder jeder zweiten Saugbewegung. Sobald es seltener schluckt, nimmst Du es sanft von der Brust (vergiss nicht den Saugschluss zu lösen) und lässt es aufstoßen, streichelst seine Fußsohlen oder massierst es sanft entlang der Wirbelsäule, um seine Aufmerksamkeit zu wecken. Dann wird es an der anderen Brust angelegt und wieder gestillt, so lange es wirkungsvoll saugt. Schluckt es wieder seltener, wird es zurück an die erste Brust gelegt, nachdem Du es wieder etwas ermuntert hast. Dieses "Wecken und Wechseln" wird zwanzig bis dreißig Minuten lang ausgeführt, tagsüber alle zwei Stunden und nachts mindestens alle vier Stunden.
Richte dich mit deiner Flüssigkeitszufuhr nach deinem Durstgefühl. Eine zu hohe Flüssigkeitsaufnahme führt nicht zu mehr, sondern zu weniger Milch, da sie dazu führt dazu, dass das antidiuretische Hormon (ADH) zurückgeht, die Frau erfährt dann eine vermehrte Wasserausscheidung ("schwemmt aus") und die Milchbildung verringert sich. Zwei bis drei Liter Flüssigkeit (davon höchstens zwei bis Tassen Milchbildungstee) sind im Allgemeinen ausreichend. Wenn der Urin dunkelgelb wird und die Menge gering ist, trinkst Du zu wenig Schwarzer Tee, Matetee und Kaffee sollten nur mäßig genossen werden. Auf Limonaden oder Colagetränke sowie künstlich gesüßte Getränke sollte möglichst verzichtet werden. Auf die (angebliche) milchflussfördernde Wirkung von Bier oder Sekt sollte verzichtet werden. Alkohol geht bereits in kleinen Mengen in die Milch über und belastet den Stoffwechsel des Babys.
Achte darauf, dass DU ausreichend und möglichst ausgewogen isst. Kohlenhydratreiche Nahrung hat einen positiven Einfluss auf die Milchbildung.
Ruhe dich oft aus und entspanne dich. Arbeite für eine Weile so wenig wie möglich. Die Hausarbeit läuft dir nicht davon! Stress wirkt sich ungünstig auf den Milchspendereflex und auf die Milchbildung aus. Vielleicht kannst Du ja ein paar "Stilltage" einlegen, das heißt Du legst dich mit deinem Baby ins Bett und kümmerst dich ausschließlich um dein Baby und das Stillen.
Außerdem solltest Du Kontakt zu einer Stillberaterin vor Ort aufnehmen, die dich und dein Kind beim Stillen beobachten kann. Es ist wichtig, dass Du korrekt anlegst und dass dein Kind korrekt saugt. Es kann auch sein, dass dein Baby nicht richtig saugt oder eine Saugschwäche hat, was korrigiert werden müsste. Das kann ich nicht beurteilen, denn ich kann dich nicht sehen.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.04.2012
Antwort auf:
Wie kann ich die Milchbildung fördern
Liebe Frau Welter,
Vielen dank für ihre schnelle Antwort und ihre Tipps!
Also eigentlich hatte sie keinen windelsoor. Sie hatte mal ein zwei kleine Pünktchen am hintern aber mehr nicht! Ist das schon ein windelsoor?
Jetzt hab ich aber doch noch ein paar fragen!
Soll ich die kleine dann alle zwei Stunden wecken? Von anfang zu Anfang gerechnet? Und was mach ich wenn sie einfach nicht trinken will? Ich kann sie ja nicht zwingen! Oder was nach ich wenn ihr die Brust nicht reicht, soll ich sie dann so lange hin halten?
Und können sie mir noch was zu diesen (phytolacca) sagen?
Vielen lieben Dank
von
Roti77
am 18.04.2012, 16:08
Antwort auf:
Wie kann ich die Milchbildung fördern
Liebe Roti77,
wenn es kleine weiße Pünktchen waren, könnte es ein Soor sein, das würde ich abklären lassen.
Ja, ich würde jetzt alle zwei Stunden wecken, gerechnet wird auch tatsächlich vom Beginn der Stillmahlzeit.
Wenn das Kind nicht trinken mag, dann warten Sie ab.
Hinhalten müssen Sie Ihr Baby gar nicht, wie bereits geschrieben, ist die Brust nie leer, die meiste Milch wird während dem Stillen gebildet.
Homöopathie geht von einem ganz anderen Ansatz aus, als die Allopathie und so kann unmöglich gesagt werden „Problem A, dann Mittel B“, sondern es muss nach einer sorgfältigen Anamnese durch eine entsprechend ausgebildete Fachkraft das für die Person und Situation passende Mittel herausgesucht werden. Deshalb sind solche Empfehlungen wie „bei mir haben die Globuli xy geholfen“ nicht hilfreich oder sinnvoll.
Wenn Sie sich für eine homöopathische Unterstützung interessieren, wenden Sie sich am besten an eine entsprechend ausgebildete Hebamme oder Ärztin/Arzt.
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 18.04.2012