Wie funktioniert das, mit dem Abstillen, bzw. Beikost und Stillen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wie funktioniert das, mit dem Abstillen, bzw. Beikost und Stillen?

Hallo^.^ Ich habe am 6 April 2012 meine Tochter per Notkaiserschnitt zur Welt gebracht. Sie wog gerade mal 1520g. Ihr eigentlicher Termin wäre der 21. Mai gewesen. Sie hat sich aber prächtig entwickelt und ist damals auch reif zur Welt gekommen. Mit der Beikost hab ich mir gedacht, erst mitte November zu beginnen, da Ihr eigentlicher Geburtstermin ja der 21. Mai ist. Nun frage ich mich aber, wie ich da beginnen soll. Ich habe gehört ,mit Karottenbrei. Das heisst, z.B. um die Mittagszeit gebe ich Ihr dann Karottenbrei. Wie ist es denn dann aber mit dem Stillen? Wenn ich dann nicht stille, bekomme ich sicher Schmerzen in der Brust. Oder pumpt man in der Zeit, wo mein Baby Beikost bekommt, ab? Ich hatte außerdem vor, den Brei mit Biogemüse selber zu kochen. Aber man soll ja auch Getreide-Milch-Brei geben.Den kann man dann nicht selber machen, oder? Aber in welchen Abständen macht man denn dies? Vielleicht Mittags Gemüse und Abends dann Getreide Brei? Ich lese ständig was anderes. So das waren jetzt ganz viele Fragen. Ich freue mich auf eine Antwort Liebe Grüße Elisa

von Vido am 28.08.2012, 13:25



Antwort auf: Wie funktioniert das, mit dem Abstillen, bzw. Beikost und Stillen?

Liebe Elisa, die üblichen Kriterien zur Beikostreife gelten für voll ausgetragene, gesunde Babys. Für Frühgeborene gelten etwas andere Regeln. Aber NICHT, dass mit der Beikost länger gewartet werden soll, sondern, dass unter Umständen die Beikosteinführung sogar schon vorgezogen werden sollte, weil es sonst Probleme mit der Eisenversorgung geben kann, denn Frühchen hatten nicht so viel Zeit wie reif geborene Kinder einen Eisenspeicher anzulegen. Am besten besprechen Sie mit Ihrer Kinderärztin/arzt wie es für Ihr Baby am besten gehandhabt wird. Die Einführung der Beikost sollte langsam erfolgen und keinesfalls kann die feste Kost die Muttermilch jetzt bereits in größerem Maße ersetzen. Ich weiß, dass fast überall steht: „zunächst wird die Mittagsmahlzeit ersetzt und im Abstand von etwa vier Wochen ersetzen Sie die nächste Mahlzeit usw". Gleichzeitig wird „eine Mahlzeit" als die Menge definiert, die in ein Gläschen passt und zwar für alle Kinder gleich. Doch dieses Schema, das leider immer noch oftmals propagiert wird verursacht in vielen Fällen nichts weiter als Stress und Tränen. Es ist einfach zu sehr in den Köpfen vieler Menschen verwurzelt, dass eine Stillmahlzeit „ersetzt" werden müsse, dabei stimmt das gar nicht. Schon der Begriff BEI Kost drückt doch aus, dass es sich bei dieser Nahrung um eine ergänzende Nahrung und nicht um einen Ersatz für die Muttermilch handelt. Wäre es ein Ersatz, dass würde es ANSTATT Kost heißen. Die Empfehlung lautet also nicht strikt erst eine komplette Mahlzeit vollständig zu ersetzen, ehe die nächste Mahlzeit ersetzt wird, sondern erst etwa eine Woche abwarten, ehe ein neues Nahrungsmittel eingeführt wird und die Beikost als Ergänzung und nicht als Ersatz für die Muttermilch betrachten. Daher gibt es auch keine festgelegte Zahl für die Stillmahlzeiten, sondern das Kind kann weiterhin nach Bedarf gestillt werden. Im gesamten ersten Lebensjahr sollte Muttermilch das Hauptnahrungsmittel des Kindes sein. Man kann eine Faustregel aufstellen, dass ein Baby mit sieben Monaten eine bis zwei zusätzliche Beikostmahlzeiten ergänzend zur Muttermilch bekommt, mit acht Monaten zwei bis drei, mit neun Monaten zwei bis vier, mit zehn Monaten vier und mit zehn bis zwölf Monaten drei bis fünf. Daneben kann und darf es so oft gestillt werden, wie es möchte. Mit sieben bis neun Monaten braucht das Kind noch mindestens drei Milchmahlzeiten, mit zehn bis zwölf Monaten noch mindestens zwei. Wird das Kind ausreichen häufig gestillt, braucht es keine andere Milchnahrung und auch keinen Milchbrei oder Flaschennahrung. Allmählich wird sich die Menge der Beikost von selbst steigern und etwa ab den ersten Geburtstag werden sich das Verhältnis Beikost zu Muttermilch langsam umkehren, bis sich das Kind (wenn es dazu die Gelegenheit erhält, die Entscheidung selbst zu treffen) schließlich irgendwann ganz abstillen wird. Für Tipps rund um das Thema Beikost bietet sich das Buch „Babyernährung gesund & richtig – B(r)eikost und Fingerfood“ von Gabi Eugster an. Dort finden sich sehr viele Informationen und Tipps zum Thema Ernährung ab dem siebten Monat. Sie bekommen es im Buchhandel, bei einer LLL Beraterin oder auch hier im Still Shop. LLLiebe Grüße Biggi Welter

von Biggi Welter am 28.08.2012



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