Hallo Frau Welter und alle Mitleser,
Ich habe folgendes Problem, meine Tochter ist nun ein Jahr alt und ich stille seit 2 Monaten tagsüber nicht mehr, da ich abstillen wollte.
Tagsüber klappt es auch wunderbar , nur Nachts überhaupt nicht!
Es gibt Nächte wo sie fast stündlich trinken möchte.( sie schläft bei uns im Bett , in ihrem schläft sie gar nicht)
Ich weiß, dass sie dann Nähe braucht zwecks Verarbeitung, Sprung, Zahnen etc.
Und ich habe es so oft versucht sie anders zu beruhigen , streicheln , in den Arm nehmen, kuscheln usw, Schnuller und Flasche nimmt sie nicht , mit Wasser und Tee bekomme ich sie auch nicht. Ich habe öfter jetzt zu hören bekommen, stille sie einfach nicht , nach drei Nächten hört das weinen auch auf( mit in den Arm nehmen und trösten), aber das fühlt sich für mich nicht richtig an!
Ich will nicht , dass sie sich dann in den Schlaf weinen muss.
Aber ich kann auch körperlich bald nicht mehr, das Stillen tat mir von Anfang an sehr weh und mit den Zähnen wird es nicht besser, dazu der Schlafmangel , an durchschlafen ist null zu denken, geschweige denn mal länger als 2 Stunden.
Gibt es vielleicht etwas, was ihr das stillen madig macht?
Danke im Voraus
Ariane
von
I3onnerin
am 03.08.2022, 13:46
Antwort auf:
Wie abstillen!?
Liebe Ariane,
es werden immer wieder Abstill-Ideen empfohlen, z.B. die immer wieder vorgeschlagene "Curry-Methode" (auch Senf-Methode genannt) oder Bittermandelmethode kann tatsächlich einen sehr gravierenden Vertrauensbruch bedeuten. Stelle dir vor, dein Kind kommt vertrauensvoll zu dir, um an der Brust zu trinken und muss dann erleben, dass die Brust, die bis dato immer lecker und zuverlässig "sicher" war, abscheulich schmeckt. Kannst du dir den Schreck und Schock vorstellen?
Ich will nicht leugnen, dass Kinder auf diese Weise abgestillt werden, doch um welchen Preis…..
Das Wichtigste ist jetzt, dass du Klarheit für dich bekommst. Möchtest du tatsächlich sofort komplett abstillen, oder wäre ein "wir stillen nur noch abends zum EInschlafen und morgens vor dem Aufstehen" auch ok für einige Zeit? Je klarer du für dich bist, was dein Ziel ist, desto besser lässt es sich erreichen. Denn unsere Kinder spüren jeden Zweifel in uns und dann fällt es ihnen schwerer, uns zu folgen (im wahrsten Sinne des Wortes).
DU bist diejenige, die bestimmt wo's lang geht, dein Kind ist dazu noch viel zu klein. Und: deine Tochter BRAUCHT es, dass DU die Zügel in die Hand nimmst. Also ist es deine Aufgabe zu definieren, wie ihr jetzt die Stillzeit beenden werdet.
Deine Kleine wird sich vehement wehren, sie wird toben, wüten und traurig sein, aber sie kann lernen, dass du die Regeln aufstellst und jetzt nicht mehr stillen wirst.
Wichtig ist, dass dir klar ist, dass einige stressige Nächte und Tage bevorstehen, aber die müssen sein, wenn Du abstillen möchtest. Begleite dein Kind, sei liebevoll und entziehe ihm die Brust, aber nicht deine Liebe und bleibe konsequent. Wenn dein Kind merkt, dass Du genau das meinst, was Du sagst, dann wird es die neue Situation auch akzeptieren.
Ich würde nicht gleich komplett abstillen, sondern langsam.
Kennst du Elizabeth Pantley, Autorin des Buchs "Schlafen statt Schreien: Das liebevolle Einschlafbuch: Das 10-Schritte-Progamm für ruhige Nächte“?
Ich möchte dir das Buch wärmstens empfehlen.
Pantley hat ein Programm entwickelt, mit dem man älteren Babys, auch Stillkinder, dabei helfen kann, auch ohne Brust oder ständiges Stillen die Nacht zu schaffen. Auch wenn man nicht alle ihre Schritte anwendet haben viele Mütter doch gute Erfahrungen mit diesem Buch gemacht.
Lieben Gruß, und glaub mir: Du schaffst das, wenn du es wirklich willst!!
Biggi
von
Biggi Welter
am 03.08.2022