Hallo,
meine Tochter ist jetzt fast ein Jahr alt. Ich stille sie momentan nur noch nachts, wobei ich aber das Gefühl habe das es ewig dauert bis überhaupt Milch kommt und die Maus dann auch nur ein paar schlucke trinkt, und morgens. Da Ist es genauso. Heute morgen war sie sehr ungeduldig an der Brust und trank dann auch nur sehr kurz.
Nun würde ich sie gern allmählich abstillen. Auch in der Hoffnung auf ruhigere Nächte...
Wie stelle ich das am besten an? Komplett nicht mehr stillen? Oder erst mal nur morgens weg lassen und dann nachts?
Obwohl ich denke das es ihr nachts schwer fallen wird auch wenn sie immer nur kurz getrunken hat. Aber da ich demnächst wieder arbeiten muss wollte ich das Thema so langsam in Angriff nehmen.
Wie verhält sich das mit einem richtigen BH? Da ich ja am Tag nicht mehr stille könnte ich dann schon wieder einen richtigen BH anziehen? Ich habe mal gehört das durch die Enge des Bh‘s dann die Milch komplett weg geht. Stimmt das?
Vielen Dank für Ihre Antwort.
Viele Grüße
von
Kolloides
am 05.01.2018, 19:36
Antwort auf:
Wie abstillen?
Liebe Kolloides,
nein, der BH wird die Milch nicht zum Versiegen bringen, er beschert dir höchstens einen Milchstau.
Und bevor ich dir übers Abstillen schreibe noch ein Hinweis: Gerade wenn Veränderungen anstehen wie die, dass Mama arbeiten geht, ist es oft hilfreich, doch weiter zu stillen. Denn dann ändert sich nicht alles, was bisher Sicherheit und Geborgenheit geschenkt hat, auf ein Mal :-)
Eine Möglichkeit, die sich fürs Abstillen bewährt hat, ist die nächtliche Stillpause. Sie wird vermutlich nicht tränenfrei einzuführen sein, doch wenn du es ihr zugestehst, dass sie nicht begeistert ist und ihren Unmut ausdrücken darf, ohne dass es dich auf die Palme bringt, funktioniert es meist recht gut.
Elizabeth Pantley hat dazu ein schönes Buch geschrieben (Schlafen statt Schreien, im TRIAS Verlag), und von ihr stammt auch diese "Methode":
Erkläre deinem Kind schon bei Tag, was sich in der Nacht ändern wird (sie verstehen es auch dann, wenn wir denken, sie seien noch viel zu klein um zu begreifen, was los ist!), und versuche, Signale zu definieren, die es wieder erkennen kann (z.B. "erst wenn der Radiowecker angeht, dann darfst Du trinken") und die sich eventuell anpassen lassen (den Radiowecker kann man etwa jeden 2. Tag eine viertel Stunde nach hinten programmieren, so dass die Pause immer länger wird). So wird die Nacht allmählich stillfrei.
Wenn sich dein Kind dann in der Nacht beschwert, dass es nicht trinken darf (und das kann es natürlich nur durch weinen oder schreien), dann tröste es und sprich liebevoll-beruhigend mit ihm, und gestehe es ihm auch wirklich zu, sauer zu sein, aber bleib konsequent beim "Nein", bis der vereinbarte Zeitpunkt (z.B. der Radiowecker geht an) für das Stillen gekommen ist. Dann jedoch solltest Du auch von dir aus deinem Kind die Brust anbieten - so lernt es, dass es sich auf dein Wort verlassen kann.
Natürlich kannst Du ihm während der Nacht einen Schluck Wasser oder auch einen Schnuller anbieten, doch sei nicht allzu überrascht, wenn das anfangs mit Wut abgewiesen wird.
Ehrlicherweise muss ich dazu sagen, dass die ersten Nächte zwangsläufig sehr unruhig sein werden. Doch in der Regel akzeptieren Kinder relativ schnell die neuen "Spielregeln", und je älter sie sind, desto einfacher. Einen "Knacks" beim Kind brauchst du nicht befürchten, wenn du ihm wirklich beistehst und ihn nicht "strafst" für seine natürliche Reaktion auf diese Veränderung.
Nur wenn sich dein Kind über mehrere Tage hinweg gegen diese stillfreie Zeit sperrt, oder gar tagsüber extrem anhänglich bzw. weinerlich wird, oder gar eine Hautreaktion zeigt, dann weißt du, dass es noch zu früh ist und du die stillfreie Zeit nicht zu lang ausdehnen solltest pro Nacht, oder vielleicht doch noch ein bisschen warten und durchhalten solltest.
Ich hoffe, das hilft!
Lieben Gruß,
Kristina
von
Kristina Wrede
am 06.01.2018