Wie Stillen wieder in geregelte Bahnen bringen?

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Wie Stillen wieder in geregelte Bahnen bringen?

Hallo liebe Stillberaterinnen, ich habe nach längerer Pause mal wieder eine Frage zum Thema Stillen :) Meine kleine Tochter ist jetzt 14 Monate alt und ich stille theoretisch nach Bedarf. Allerdings hat sie im Moment und eigentlich auch schon seit einigen Monaten oft ziemlich schlechte Laune. Ständig wird an meinem Ausschnitt rumgezerrt und kurz genuckelt, aber nicht wirklich zum Trinken, eher zur Beruhigung oder evtl auch aus Langeweile? Jedenfalls geht es mir inzwischen einfach nur noch auf die Nerven. Ich will das so nicht mehr. Ständig dieses Gejaule und dann muss die Brust her, nein besser beide Brüste. Ich fühle mich wie ein Schnuller. Ich weiß nicht, ob es ohne die Brust besser klappt, aber ich weiß zB vom Vater der Kinder, dass sie nur so viel jammert, wenn ich dabei bin. Wenn ich weg bin, spielt sie schön und ist viel entspannter. Ich will nicht sofort abstillen, aber dieses Gezerre an meinem Ausschnitt geht einfach gar nicht mehr und ich weiß nicht, wie ich das besser in den Griff bekomme. Ich habe in den letzten Tagen einige Male einfach Nein gesagt, aber das ist doch irgendwie so willkürlich. Ich kann ja nicht manchmal Nein sagen und dann wieder Ja. Vielleicht wäre es eine Lösung, nur noch abends zum Einschlafen und nachts zu stillen. Aber wird das wohl etwas an ihrem Gemecker ändern? Eifersucht auf die große Schwester (obwohl die auch echt zurücksteckt) spielt sicher auch eine Rolle... Vielen Dank für eure Hilfe und liebe Grüße beissbaby

von beissbaby am 19.06.2018, 18:26



Antwort auf: Wie Stillen wieder in geregelte Bahnen bringen?

Liebe beissbaby, in diesem Alter kannst Du langsam Regeln einführen und Deinem Kind klar machen, dass Du keine Bar bist ;-). Sicher ist ein 1,2 Jahre altes Kind noch nicht in der Lage alles Gesprochene bis ins letzte Detail zu verstehen, doch ich denke, dass der erste Schritt für dich sein sollte, dass Du mit deiner Tochter darüber sprichst, wie es dir geht und was Du nicht mehr möchtest. Dann könnt ihr als Eltern eine Art Plan machen, wie ihr vorgehen wollt. Selbstverständlich wird sich nicht von heute auf morgen eine plötzliche Änderung ergeben, das geschieht in kleinen Schritten und selbstverständlich wirst Du mit Rückschritten rechnen müssen, doch mit viel Liebe und Beharrlichkeit, kannst Du einen Weg finden, dass ihr wieder zu einer harmonischen Stillbeziehung finden werdet. Kinder brauchen liebevolle Führung und Anleitung und ein beständiges Eingehen auf ihre Bedürfnisse. Das heißt keineswegs "laisser faire" wie es Kritiker behaupten, sondern liebevolle und verständnisvolle Konsequenz, die sich langfristig auszahlt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 19.06.2018