Frage: Wie Milchbildung hemmen?

Hallo, mein kleiner Schatz wird Morgen 6 Wochen alt, aber ich kämpfe noch immer gegen einen extremen Milchüberschuss. Er wird tagsüber alle 4 Stunden gestillt und nachts meldet er sich seit einigen Tagen nur noch einmal, sodass 5-6 Stunden dazwischen liegen. Ich habe schon literweise Salbeitee getrunken, Bonbons gelutscht, Phytolacca D4 genommen und sogar schon ab und an halbe Abstilltabletten genommen (Bromocriptin 2,5), doch es hilft alles nichts/kaum und meine Hebamme weiss auch keinen Rat mehr :( Normalerweise habe ich ihn immer pro Mahlzeit an beiden Brüsten trinken lassen. Sollte ich das vielleicht mal ändern und ihn pro Mahlzeit nur an einer Seite trinken lassen und dann erst nach 4 Stunden an der anderen Seite? Doch was ist dann mit der anderen Brust? Die ist dann extrem dick, hart und mit vielen Milchknötchen versehen. Dort könnte ich dann ein wenig ausstreichen, oder? Doch auch da, habe ich gelesen, dass das unter Umständen anregend sein kann?! Wie kann ich das verhindern? Falls das funktionieren sollte, noch weitere Fragen: - ab wann kann ich mit einem ersten Erfolg rechnen? - sollte ich dann dauerhaft so einseitig stillen? - ist es in Ordnung wenn ich ab und an eine halbe Abstilltablette nehme oder ist das fürs Baby schlecht? Ich brauche dringend Hilfe, ansonsten sehe ich nur noch die Lösung komplet abzustillen :( Lieben Dank schon jetzt!

von Anna2606 am 02.04.2013, 13:52



Antwort auf: Wie Milchbildung hemmen?

Liebe Anna2606, bei manchen Frauen dauert es einfach etwas länger, bis sich ein Gleichgewicht zwischen Angebot und Nachfrage eingependelt hat. Ein Prolaktinhemmer ist sicher nicht Mittel der Wahl für eine längerfristige Anwendung und auch eine kurzfristige Verwendung sollte immer sehr gut überlegt werden, denn die Nebenwirkungen können recht gravierend sein. Bei zuviel Milch kann es hilfreich sein, das Stillen auf immer nur eine Brust pro Stillmahlzeit zu beschränken und die andere Seite dann nur so weit vorsichtig auszustreichen bzw. abzupumpen, bis die unangenehme Spannung nachlässt und Sie sich wieder wohl fühlen. Anschließend kann dann auch noch gekühlt werden. Dieses vorsichtige und maßvolle Entleeren der Brust mit anschließendem Kühlen kann immer dann durchgeführt werden, wenn die Brust übervoll wird und das Kind nicht trinken kann. Homöopathische und naturheilkundliche Mittel (wie der Pfefferminz oder auch Salbeitee) können unterstützend eingesetzt werden. Allerdings sollte der Einsatz dieser Mittel mit einer entsprechend ausgebildeten Ärztin/Arzt oder Hebamme abgesprochen werden. Es ist sicher sinnvoll, dass Sie sich zusätzlich an eine Kollegin vor Ort wenden. Adressen von Stillberaterinnen finden Sie im Internet unter: http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC). LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 02.04.2013



Antwort auf: Wie Milchbildung hemmen?

Hallo Biggi, vielen Dank für deine schnelle Antwort. Ich werde ab jetzt versuchen immer nur eine Brust pro Mahlzeit anzubieten und die zweite ein wenig auszustreichen, um den größten Druck und die Knötchen weg zu bekommen. Zwei Fragen noch: - Sollte ich dauerhaft nur einseitig stillen bzw. würde es wieder anregen, wenn ich nach einiger Zeit wieder beide Brüste anbiete? - Wie streiche ich am besten aus? Vielen Dank schon jetzt. LG Anna

von Anna2606 am 02.04.2013, 17:49



Antwort auf: Wie Milchbildung hemmen?

Liebe Anna, Du kannst nach einiger Zeit ruhig wieder beide Seiten anbieten, sobald Du merkst, dass deine Brust spannt oder die Milchmenge zu viel ist, kannst Du wieder gegensteuern. Hier noch eine Beschreibung der „Marmet" Technik zum Ausstreichen von Milch: 1. Daumen, Zeigefinger und Mittelfinger etwa 2,5 bis 3,8 cm hinter die Brustwarze legen. • Dieses Maß, das nicht notwendigerweise den äußeren Rand des Brustwarzenhofs markiert, kann als Richtlinie genommen werden. Die Größe des Brustwarzenhofs ist von Frau zu Frau unterschiedlich. • Der Daumen liegt oberhalb der Brustwarze und die Finger unterhalb der Brustwarze, so dass die Hand ein „C" bildet. • Darauf achten, dass die Finger über den Milchkammern liegen. • Die Brust nicht mit der ganzen Hand umfassen. 2. Waagerecht in Richtung Brustkorb drücken. • Die Finger nicht spreizen. • Mütter mit großen Brüsten sollten die Brust zuerst anheben, bevor sie in Richtung Brustkorb drücken. 3. Den Daumen und die Finger nach vorne rollen, als ob gleichzeitig Daumen und Fingerabdrücke gemacht werden wollen. • Die rollende Bewegung von Daumen und Fingern drückt die Milchkammern zusammen und entleert sie, ohne das empfindliche Brustgewebe zu verletzen. • Auf die Position der Fingernägel achten. 4. Die Bewegungen rhythmisch wiederholen, um die Milchkammern zu entleeren. Anlegen, Drücken, Rollen; Anlegen, Drücken, Rollen. 5. Den Daumen und die Finger um die Milchkammern herumwandern lassen, um auch die anderen Kammern zu entleeren. Die Mutter sollte an jeder Brust beide Hände benutzen, um mehr Milch in den Milchgängen zu erreichen. Abwechselndes Ausstreichen der Milch und Brustmassage, Streicheln und Schütteln stimuliert den Milchspendereflex der Mutter. Brustmassage, Streicheln und Schütteln Stimulieren des Milchspendereflexes Du solltest: Die Milch bildenden Zellen und Milchgänge massieren. • Es wird oben an der Brust begonnen. Fest gegen den Brustkorb drücken. Die Finger kreisförmig auf einer Stelle bewegen. • Nach einigen Sekunden wechseln die Finger zur nächsten Stelle der Brust. • Diese Massage erfolgt spiralförmig um die Brust in Richtung Brustwarzenhof. • Die Bewegung ist ähnlich wie bei einer Brustuntersuchung. Die Brust vom Brustansatz zur Brustwarze hin streicheln, mit leichten, dem Kitzeln ähnlichen Bewegungen. • Die streichelnde Bewegung wird vom Brustkorb zur Brustwarze um die ganze Brust weitergeführt. • Das trägt zur Entspannung und zur Anregung des Milchspendereflexes bei. Die Brust schütteln, während sie sich nach vorne beugt, so dass die Schwerkraft hilft, den Milchfluss anzuregen. Jede Technik zum Handausstreichen sollte zuallererst sanft sein, um das empfindliche Brustgewebe nicht zu verletzen. Aus diesem Grund sollten bestimmte Bewegungen vermieden werden: • das Quetschen der Brust, da es zu blauen Flecken führen kann. • an der Brustwarze und an der Brust zu ziehen, da dadurch Verletzungen des Gewebes entstehen können. • mit den Händen an der Brust abzugleiten, da dies Hautabschürfungen verursachen kann. Ich hoffe, diese Beschreibung und Erklärung hilft dir weiter, aber besser wäre es, wenn Du es dir zeigen lässt. LLLiebe Grüße Biggi

von Biggi Welter am 02.04.2013



Ähnliche Fragen ähnliche Fragen

Milchbildung ankurbeln

Hallo, Meine Tochter ist 7 Wochen alt. Das stillen war von Anfang an ein Kampf mit nicht gut saugendem baby, blutigen brustwarzen etc...nach 6 Tagen mussten wir bereits zufüttern, da sie maximal 20 g pro Mahlzeit an der Brust zunahm, manchmal auch gar nichts. Jetzt versuche ich seit 8 Tagen die milchbildung effektiv anzuregen mit abpumpen (...


Stillen / Milchbildung

Hallo Frau Welter, Ich habe eine Frage bezüglich der Milchbildung. Ich stille mein knapp zwei Monate altes Baby voll und das klappte auch von Anfang an sehr gut, habe auch immer viel Milch gehabt. Allerdings ist es seit ungefähr paar Wochen so, dass das Baby eine Lieblingsseite hat und ich dadurch viel öfter auf der Lieblingsseite angelegt habe...


Milchbildung, pumpen, stillen, zu füttern

Guten Tag, Ich habe vor 5 Tagen mein 2.kind bekommen. Da es bei meinem ersten mit dem Stillen leider nicht geklappt hat, mach ich mir dieses Mal Gedanken was ich besser machen kann. Ich habe bereits früh angelegt und meine Tochter hat von Anfang an sehr gut gesaugt und auch sehr ausdauernd trotzdem hat sie bereits nach 24h 7 und nach 48h 10% ab...


Milchbildung ohne Schwangerschaft?

Sehr geehrte Frau Welter, ich habe mein erstes Kind vor 4,5 Monaten still zur Welt gebracht, habe alternativ abgestillt (gar nichts gemacht) und nach zwei Monaten kam selbst beim langen Drucken keine Milch mehr aus der Brust raus. Seit dem letzten Zyklus versuchen wir wieder schwanger zu werden. Mein Zyklus ist ca. 28-33 Tage lang, heute ist der 2...


Milchbildung anregen - powerpumpen

Guten Tag, meine Tochter ist knapp 4 Monate alt. Sie wurde von Anfang an teilgestillt, jedoch wurde der Anteil an Muttermilch immer weniger und weniger so dass sie jetzt so gut wie gar nicht mehr an der Brust trinken will. Die rechte Brust lehnt sie komplett ab. Sobald sie also von der linken getrunken hat und ich sie um 180 Grad drehe und an di...


Milchbildung reduzieren

Liebe Frau Welter, Ich habe mit Hyperlaktation zu kämpfen. Ich bin in Beratung bei einer IBCLC-Beraterin, die mir jedoch bei diesem Thema nur bedingt weiterhelfen konnte. (Bei anderen Themen hat sie sehr weiterhelfen können, an sich bin ich mit ihr sehr zufrieden). Ich trinke derzeit ca. einen Liter Salbeitee am Tag. Wenn ich auch nur i...


Milchbildung anregen

Hallo, Leider produziere ich von Anfang an nicht genug Milch, sodass wir von Geburt an zufüttern müssen. Mittlerweile habe ich so wenig Milch, das meine kleine (13 Wochen alt) nicht mehr gestillt werden möchte, die sie an der Brust dann sehr frustriert anfängt zu schreien und nicht mehr saugt. Ich Pumpe mittlerweile 2-3x am Tag ab und es kommen ...


Merkt man Milchbildung in der Brust?

Hallo liebe Biggi, ab und an spüre ich ein Ziehen in der Brust (vermehrt links da ich meinen Sohn nur einseitig stille), manchmal mehrere Tage gar nichts und dann kommt es wieder. Ist es generell so, dass die Brust einfach auch arbeitet und es zu sowas kommen kann? Es sind keine Schmerzen oder so, ich Merks nur und bin leider anfällig dafür mir ...


Kaltes Duschen schlecht für Milchbildung?

Hallo, ich dusche seit einer Woche richtig kalt. Hab das vor der Schwangerschaft schon gemacht und nun fange ich in der Stillzeit wieder an. Meine Sorge ist nun, ob das eiskalte Wasser, das auch über meine Brüste läuft, irgendwelche Auswirkungen hat? Zieht sich das Gewebe vielleicht zusammen, wodurch weniger Milch produziert wird oder werden irgend...


Milchbildung ?

Hallo. Ich stille meine 8 Wochen alte Tochter voll. Ich hatte vor einer Woche in meiner rechten Brust immer zu viel Milch . Die Brust war stramm und schmerzte. Ich hab diese mehr Mals ausgedrückt und es tat dann nicht mehr weh. Ich hab nun das Gefühl das ich weniger Milch hab. Meine Brüste bleiben schlaff und werden nicht mehr stramm. Ich habbangst...