Weniger Fähigkeit abzupumpen bei reiferer Muttermilch ( und Brustimplantaten)

 Biggi Welter Frage an Biggi Welter Stillberaterin der La Leche Liga Deutschland e.V.

Frage: Weniger Fähigkeit abzupumpen bei reiferer Muttermilch ( und Brustimplantaten)

Hallo Frau Welter, ich habe mal eine Frage zum Abpumpen, die mir irgendwie keine Ruhe lässt. Ich gehöre leider sowieso nicht zu den großen Abpumpkünstlern. So kommt selbst nach einer Stillpause von 3 Stunden höchstens 80ml insgesamt ( mittlerweile nur noch 40ml insgesamt ) aus beiden Brüsten. Aber sowohl bei meiner Tochter als auch jetzt bei meinem Sohn habe ich festgestellt, dass meine Fähigkeit Milch abzupumpen mit steigendem Alter der Kinder ( oder reiferer Muttermilch ) immer schlechter geworden ist.Bei meiner Tochter schoss die Milch nach dem Spendereflex anfangs heraus, zumindest wenn die Brüste voll waren. Später ( mit ca. 3 MOnaten ) allerdings kam noch nicht mal mehr der Reflex, auch wenn ich gefühlte Stunden gepumpt habe. Ich habe das damals auf eine stressbedingte nervliche Belastung geschoben, aber jetzt bei meinem Sohn funktioniert das Ganze auch sehr schlecht. Zwar kommt noch der Reflex, aber ich habe das Gefühl, dass ich die Brüste nicht "leer" bekomme. Ich habe sowohl die Medela Handpumpe als auch die Avent Pumpe, die man elektrisch und mit der Hand betätigen kann. Dabei habe ich festgestellt, dass ich bei elektrischem Betrieb mangels Saugstärke garnichts raus bekomme. Ich muss dazu sagen, dass auch beim normalen Stillen der Spendereflex mittlerweile nicht nur als Kribbeln sondern als leichter Schmerz auftritt und der Kleine schon ganz schön fest ziehen muss und der Stillvorgang immer länger dauert.Daher überlege ich, ob die reife Muttermilch das Fließen schwerer macht, bzw. ob das Ganze durch meine Silikonimplantate ( Brustvergrößerung ) erschwert wird ????.....

von happy1982 am 03.07.2013, 11:25



Antwort auf: Weniger Fähigkeit abzupumpen bei reiferer Muttermilch ( und Brustimplantaten)

Liebe happy1982, nein, weder noch. Viele Mütter machen die Erfahrung, dass sie in der ersten Stillzeit besser abpumpen konnten und später weniger. Oft hilft es dann schon, ein paar Tipps zu befolgen und es klappt wieder. Abpumpen ist eine Fähigkeit, die gelernt und geübt werden muss. Um erfolgreich abzupumpen, muss die Frau nicht nur die geeignete Pumpe zur Verfügung haben und in der richtigen Pumptechnik unterwiesen werden. Der Schlüssel zum erfolgreichen Abpumpen ist das Auslösen des Milchspendereflexes. Um den Milchspendereflex anzuregen hilft es, wenn die Frau sich in eine angenehme Umgebung zurückziehen kann, in der sie so wenig wie möglich gestört wird und sich entspannen kann. Das Einhalten eines Rituals beim Abpumpen und Konzentration auf das Baby (vor einem Foto des Babys oder neben dem Kind abpumpen) tragen dazu bei, den Milchspendereflex auszulösen. Wärmeanwendungen und Massage der Brust stimulieren den Milchspendereflex ebenfalls. Es hat sich bewährt, nach dem Schema 7 Minuten pumpen unterbrechen zum Massieren der Brust 5 Minuten pumpen massieren der Brust 3 Minuten pumpen, vorzugehen. Eine Brustmassage kann auch dazu beitragen den Fettgehalt der abgepumpten Milch erhöhen. Die besten Erfahrungen habe ich mit vollautomatischen, elektrischen Pumpen mit Doppelpumpset gemacht. Diese Pumpen sind von den Firmen Medela und Ameda erhältlich und können auch in Apotheken und Sanitätshäusern ausgeliehen werden. Da eine Pumpe nicht die gleichen Gefühle auslöst wie ein Baby, müssen Sie wie oben schon erwähnt vor allem anfangs Ihren Milchspendereflex anregen. Dazu können Sie einige der folgenden Methoden der physischen und psychischen Stimulation einsetzen: Abpumpen in einer vertrauten und angenehmen Umgebung, vielleicht immer am gleichen Platz, im gleichen bequemen Sessel (ideal wäre ein Stuhl, der ihre Arme in einer bequemen Haltung stützt und es Ihnen ermöglicht den ganzen Körper zu entspannen). Störungen so gering wie möglich halten. Sie sollten z.B. das Telefon aushängen, etwas entspannende Musik anschalten und alles was Sie brauchen könnten bei der Hand haben. Dazu können ein Glas Wasser oder Saft, ein gesunder Imbiss oder etwas zu lesen gehören. Einhalten eines Rituals vor dem Abpumpen. Das Einhalten eines bestimmten Ablaufs vor dem Abpumpen, kann ihren Milchspendereflex anregen und auch als psychologischer Auslöser dafür wirken. Einige der folgenden Vorschläge können eventuell auch Ihnen helfen: • Wärmeanwendungen auf den Brüsten, entweder trocken oder feucht. Dazu können feuchte, warme Kompressen oder ein Heizkissen verwendet werden, oder aber Sie duschen warm. • Da Wärme entspannend wirkt, sollte Sie sich eine Decke oder eine Jacke über die Schultern legen, oder sich in die Nähe einer Heizquelle setzen. • Sanfte Brustmassage, entweder in der Dusche oder direkt vor dem Abpumpen. Das hilft besonders dann, wenn Sie angespannt sind. • Brustwarzenstimulation, durch sanftes Reiben oder Rollen der Brustwarzen. • Fünf Minuten Entspannung. Die Anwendung der Atemübungen aus der Geburtsvorbereitung oder einfach nur ruhiges Dasitzen und sich dabei etwas Angenehmes vorstellen (einen warmen Sandstrand mit Wellen, die ans Ufer plätschern, ein Gebirgsbach oder eine tropische Brise). Das Abpumpen mehrmals unterbrechen um die Brust zu massieren. Es sollte möglich sein, den Milchspendereflex mehrfach stimulieren, indem Sie das Abpumpen nach etwa zehn Minuten unterbrechen, ihre Brust massieren und dann wieder pumpen. (Bei der La Leche Liga Deutschland können Sie das Infoblatt „Die Marmet Methode" über das Handausstreichen und Massieren der Brust bestellen) Rhythmische Bewegungen beim Abpumpen um das Saugverhalten des Babys nachzuahmen. Um Ihren Milchspendereflex möglichst wirkungsvoll anzuregen, sollte Sie versuchen, das Saugverhalten der Babys an der Brust nachzuahmen. Warum müssen Sie denn überhaupt pumpen? LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 03.07.2013



Antwort auf: Weniger Fähigkeit abzupumpen bei reiferer Muttermilch ( und Brustimplantaten)

Hallo Biggi, vielen Dank für die Antwort. Aber... - Es scheint ja noch so dass der Milchspendereflex ausgelöst wird ( auch wenn es länger dauert ), zumindest kommt dieses Kribbeln. Allerdings geht es nicht wirklich richtig los, so dass ein paar Spritzer kommen und dann erstmal nichts mehr. Die elektrische Pumpe von Medela hatte ich mir damals bei meiner Tochter ausgeliehen. Leider nicht mit Erfolg..... Und nun zu der Frage warum ich pumpen möchte.... Ich möchte jetzt 2 mal wöchentlich abends wieder zum Sport. Daher stille ich immer bevor ich gehe und etwas später bekommt der KLeine normalerweise noch eine Ration vor dem Schlafen. Diese würde ja dann durch eine Flasche ersetzt werden. Um meinen Rhythmus nicht durcheinander zu bringen würde ich gerne nochmal abpumpen wenn ich wieder zu Hause bin ( da dann erstmal eine längere Nachtpause dazwischen liegt) . Vielleicht muss ich es einfach darauf ankommen - und die längere Pause bestehen lassen....

von happy1982 am 03.07.2013, 16:28



Antwort auf: Weniger Fähigkeit abzupumpen bei reiferer Muttermilch ( und Brustimplantaten)

Liebe happy1982, wenn Du wieder regelmäßig pumpst, wird es mit der Zeit sicherlich besser klappen, probiere es mal! Wenn nicht, lass es, deine Brust wird sich auf die längeren Zeitintervalle einstellen. LLLiebe Grüße, Biggi

von Biggi Welter am 03.07.2013