guten abend
ich hatte einen abszess in der rechten brust, der zuerst durch punktion und schliesslich leider durch eine kleine operation mit drainage entfernt wurde. mein fa hat mir vor der op empfohlen das medikament dostinex zum abstillen zu nehmen. das wollte ich nicht. mit einer stillberaterin zusammen haben wir dann beschlossen, die kranke brust abzustillen und mit der gesunden weiterzustillen. leider hat das nicht geklappt. die kranke brust, wo jetzt 10 tage nach der op noch der schlauch drin ist, trocknet einfach nicht, bzw es fliesst jede menge milch aus dem schlauch raus. mein fa hat mir wieder dostinex empfohlen, er sagt er will den schlauch nicht rausnehmen, bevor die brust nicht wirklich trocken ist weil er nicht sicher ist, ob die milch dann wirklich wieder aus der brustwarze fliesst oder nur wieder stagniert und einen neuen abszess bildet. andere leute, ua stillberaterinnen und ein anderer arzt sagen, ich soll den schlauch entfernen lassen und weiterstillen. und ich weiss nicht mehr was ich tun und glauben soll, deshalb wollt ich sie mal fragen, ob sie damit schon erfahrung gemacht haben.
vielen lieben dank
Mitglied inaktiv - 25.04.2011, 18:15
Antwort auf:
weiterstillen nach abszess
Liebe caperucita,
ich glaube es dir gerne, dass Du völlig verunsichert bist.
Leider kann ich dir aus der Ferne nicht viel dazu sagen, weil ich nicht weiß, wie operiert wurde, wie die Wunde aussieht, wie es dir überhaupt geht.
Ich zitiere dir aber einmal aus „Stillen bei Erkrankung der Mutter aus frauenärztlicher Sicht" von Dr. Michael Scheele, IBCLC in „Stillen und Muttermilchernährung Grundlagen, Erfahrungen und Empfehlungen" Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung, 2002:
„Weder bei der Mastitis noch bei einem Abszess muss der Frau zum Abstillen geraten werden, wie dies leider heute noch überwiegend geschieht. Bei der Mastitis führt dies, wenn die Frauen nicht sorgfältig über das Vorgehen instruiert werden, sogar zur Verschlimmerung der Situation! Wenn immer möglich, sollten die Frauen auch in dieser schwierigen und belastenden Situation beim Weiterstillen unterstützt und dazu motiviert werden. Andererseits
haben viele Frauen bis zur Entwicklung eines Mammaabszesses einen längeren Leidensweg hinter sich, der den dringenden Wunsch nach Abstillen verständlich macht. Dieser sollte in einer einfühlsamen Beratung auch akzeptiert werden. Keinesfalls sollte eine Frau in dieser Situation zum Weiterstillen gedrängt werden! Die Sorge, dass das Kind „Eiter trinkt", ist unbegründet, da der Eiter im Abszess keine Verbindung zu den Milchkanälchen hat. Sonst wäre der Abszess ja nicht vorhanden, da er über die Milchkanälchen drainiert würde.
Da das Entleeren der Brust bei der Mastitis und beim Mammaabszess
ein wichtiger Teil der Therapie ist und durch das Saugen des Kindes am besten bewerkstelligt wird, unterstützt das Weiterstillen die Therapie in optimaler Weise! Hierfür ist es wichtig, dass zur Abszessinzision kein Mamillenrandschnitt durchgeführt wird. Aus der Abszessinzision kann sich noch etwa drei Wochen lang Milch entleeren. Die Wunde sollte immer gut trocken gehalten werden. Die Sorge, aufgrund des ständigen Flüssigkeitsaustritts aus der Wunde könne sich eine Fistel bilden, ist unbegründet und entspricht nicht
der Erfahrung!
Wenn das Anlegen des Kindes auf der erkrankten Seite unangenehm ist, kann das Kind auf jeden Fall an der gesunden Seite weitergestillt werden. Die erkrankte Seite wird dann vorübergehend durch Pumpen oder manuell entleert."
Wenn Du möchtest, schreibe mir eine private Mail oder ruf mich an, dann versuche ich einmal, dass wir Kontakt zu unserem medizinischen Beirat bekommen. Ich hoffe, das hilft dir ein wenig!
Gute Besserung und LLLiebe Grüße
Biggi
von
Biggi Welter
am 25.04.2011
Antwort auf:
weiterstillen nach abszess
hallo biggi
ganz lieben dank für ihre ausführliche antwort. ich war diese woch mit meiner hebamme bei einem senologen. das war super. er hat sich meine brust angeschaut, auch mit us, und hat gemeint es sehe alles sehr gut aus, hat den katheter rausgenommen, die wunde, die noch sehr tief ist, mit nacl ausgespült, ich hab jetzt ein grosses pflaster drauf, werde jeden tag gespült bis die wunde verheilt und ICH DARF WEITERSTILLEN! der arzt hat gemeint es gäbe keinen grund abzustillen und schon gar nicht das dostinex zu nehmen. ich glaub in dem spital wo ich war hatten sie leider wenig ahnung von all dem. ich bin jetzt sehr froh. allerdings ist meine bw schon wieder ganz wund (hatte ich dier ersten paar wochen nach der geburt auch schon) und das bereitet mir schon etwas sorgen, denn das tut so weh und schmerzen hatte ich jetzt echt genug. ausserdem sind offene bw ja auch wieder ein eingang für irgendwelche keime. naja und dazu kommt jetzt noch, dass ich das gefühl hab ich hab zu wenig milch. an der kranken brust ist ja klar, hab da auch 2 wochen nicht mehr gestillt, aber an der gesunden auch. meine tochter regt sich total auf wenn sie trinkt und hat heut sogar geweint. gibt es irgendwelche nahrungsmittel die die milchproduktion ankurbeln? oft anlegen tu ich schon, also sicher alle 2h ausser nachts, mehr halten meine bw nicht aus.
liebe grüsse
Mitglied inaktiv - 28.04.2011, 15:56