Weiterstillen nach Brust-OP

 Kristina Wrede Frage an Kristina Wrede Stillberaterin

Frage: Weiterstillen nach Brust-OP

Liebe Biggi, vor ein paar Tagen wurde mir ein Abszess in der Brust gespalten und dabei gleich noch ein Fibroadenom mit heraus genommen, da beide scheinbar irgendwie eine Verbindung hatten. Meine Tochter ist jetzt über 8 Monate alt und wurde nur noch zum Frühstück und 2-3 mal nachts gestillt. 24h nach der OP habe ich sie nur vormittag an der gesunden Seite wieder angelegt. Die operierte Seite sollte ich abpumpen, was aber nicht funktionierte, konnte mich nicht entspannen. Hab nun nachdem die Brust etwas schmerzte angefangen auszustreichen, was sicher auch besser als abpumpen ist, da ich dort die Milch gern reduzieren möchte. In Richtung Achsel tut es jedoch nach wie vor weh. Ich kühle und vor dem Ausstreichen lege ich ein Kirschkernkissen drauf. Allerdings finde ich diesen Bereich sowie am empfindlichsten und das Ausstreichen an sich tut ja schon etwas weh. Dann überhaupt an der operierten Brust herumzudrücken finde ich auch gewöhnungsbedürftig. Durch den Verband kommt man ja nicht so gut ran und aus der offenen Wunde tritt dann auch Milch aus. Hab jetzt gegen Abend auch immer etwas Kopfschmerzen und erhöhte Temperatur, was sich meist dann aber wieder gibt. Könnte sicherlich aber auch noch von der OP oder der bestehenden Entzündung oder vom Antibiotikum sein. Hab jetzt gegen die Kopfschmerzen noch Ibuprofen genommen. Habe halt nur Angst, dass ich mir da eine Brustentzündung einfange. Werde diese Seite wohl gar nicht mehr stillen, da wir ja bald (ehe das ganze abgeheilt ist) auch die Morgenmahlzeit durch Brot ersetzen können. Tja und nachts? Als mein Mann allein mit ihr daheim war, hatten wir uns pre-Milch besorgt. Allerdings hat er ihr etwas Wasser auf Milchtemperatur erwärmt und damit ging es auch. Hat halt nur etwas länger gedauert bis sie wieder eingeschlafen ist. Früh hat er ihr dann eine pre-Milch angeboten, davon hat sie aber fast nichts getrunken. Als sie mich dann im Krankenhaus gesehen hat, fing sie gleich an heftig zu weinen und hat sich auf die Brust gestürzt. Ist die Frage was ist, wenn sie mich jetzt nachts auch wieder sieht. Könnte zwar die gute Seite stillen, allerdings läufts dann auch etwas bei der operierten und dadurch wird’s ja dort auch wieder angeregt anstatt weniger. Will ihr die Brust ja auch nicht auf einmal wegnehmen. Andererseits scheint sie zufrieden, solange sie früh trinken darf. Ist halt blöd, aber die OP kam auch total plötzlich, da mein Arzt noch zwei Tage vorher der Meinung war, das wäre kein Abszess sondern nur das Fibroadenom und ne Mastitis. Die operierte Seite war auch immer meine Hauptmilchquelle. Hätte man es geahnt hätte man ja dort vorher schon etwas reduzieren können. Kann aber sicher froh sein, dass ich sowieso nur noch so wenig gestillt habe. Naja, ich hoffe das war alles verständlich. Hast du noch Tipps, wie ich das ganze jetzt besser angehen könnte. Würde mich sehr freuen. Vielen Dank und liebe Grüße, minime11

von minime11 am 03.05.2012, 18:22



Antwort auf: Weiterstillen nach Brust-OP

Liebe minime11, man kann nicht ändern, was ist. Also geht es darum zu sehen, wie man mit der gegenwärtigen Situation am besten umgeht. Zunächst einmal solltest du natürlich nichts tun, was der operierten Brust weh tut. Ausstreichen oder Abpumpen sollte NIE weh tun, es ist jedoch klar, dass die operierte Seite jetzt schmerzt. Die Frage ist: Wäre es möglich (je nachdem, wo die Wunde ist), dass deine Maus ein paar Schluck an dieser Seite nimmt? Sie wird am besten die Milch, die sich sonst anstaut, entleeren können. Wenn es also machbar ist, dann solltest du sie so anlegen, dass die Wunde Richtung Backe liegt, um nicht mehr als nötig strapaziert zu werden! Ansonsten, wenn das euer Plan ist, klingt es schon vernünftig, sie nun nur noch mit der heilen Seite zu stillen, und das allmählich abklingen zu lassen. Die Milchbildung wird auf der operierten Seite zurück gehen, auf der gesunden jedoch bleiben, so dass das wirklich noch eine Weile so weiterlaufen kann, bis du es Schritt für Schritt herunterfährst auf Null. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 03.05.2012



Antwort auf: Weiterstillen nach Brust-OP

Danke für die Antwort. Leider ist es so, dass ich die operierte Brust nicht mehr anlegen darf, da die Wunde offen gelassen wurde damit sie allein von innen heraus zuheilt. Anlegen ist also leider nicht möglich. Beim Spülen heute wurde mir nochmal gesagt, ich könne doch auch abpumpen wenns durch das Ausstreichen nicht weggeht. Mit der elektrischen Pumpe im Krankenhaus gings ja gar nicht. Währende meiner aktiven Stillzeit habe ich zu Hause immer mit ner Handpumpe abgepumpt, das ging ganz gut, will aber wie gesagt nichts anregen. Außerdem ist es ne riesige Sauerei, da dann aus der Wunde die Milch mit bissl Blut geschossen kommt. Finde das sehr unangenehm. Die Brust wurde auch abgetastet und der Arzt meinte es sei ja nur eine kleine Stelle hart. Mir wurde gesagt ich könne auch duschen. Habe ich heute gemacht in der Hoffnung die Stelle mit der Wärme gut ausstreichen zu können. Früher lief es da immer ganz gut. Es kam zwar Milch, finde es aber jetzt nicht wirklich besser, eher schlechter. Die Stelle dort ist halt etwas knubbelig und tut eben etwas weh, wenn ich dort streiche oder massiere. Also doch mal pumpen? Streiche derzeit 2-3 mal 40 ml aus. Könnte ich auch anfangen Salbeitee zu trinken um die Menge schneller zu reduzieren? Wie lange könnte es generell ungefähr dauern, bis auf der Seite Ruhe ist? Tage? Wochen? Könnte ich auch auf diese Stelle Rettespitzlösung auftragen? Oder einfach nur kühlen? Hab halt Panik, dass ich dort was verpasse. Es war zwar bei der operierten Geschichte überhaupt nicht so, aber es muss ja irgendwie weggehen. Mein Frauenarzt hat mich vor der ganzen Sache auch schon zum Abstillen mit Tabletten gedrängt, zwar hauptsächlich in Hinblick um das Fibroadenom entfernen zu lassen. Wenn er jetzt aber sieht, dass ich Probleme habe, würden die Dinger sofort über den Tisch wandern. Da ich aber im Moment so schon Kreislaufprobleme habe, möchte ich das aufgrund der Nebenwirkungen gern vermeiden. Außerdem würde mir das für meine Maus zu krass sein und ich will das langsam machen. Ich hoffe so sehr, dass das jetzt bald besser wird. Liebe Grüße, minime11

von minime11 am 04.05.2012, 20:47



Antwort auf: Weiterstillen nach Brust-OP

Liebe minime11, ich bin keine Brust-OP Spezialistin, darum kann ich auch nur mutmaßen: Wenn du an der operierten Seite pumpen darfst, warum darf dann dein Kind nicht trinken? Die Belastung ist doch nicht wirklich höher. Austretende Muttermilch wird dazu beitragen, dass die Wunde schneller verheilt, das ist vielleicht ein Vorteil, der den Nachteil der derzeitigen "Sauerei" aufwiegen könnte. Rein theoretisch IST nach einer OP möglich, auch an der operierten Seite wieder zu stillen. Aus welchem Grund geht das bei dir nicht? Wenn du Salbeitee oder andere Mittel nimmst, die die Milchbildung negativ beeinflussen, wird das vermutlich zum Abstillen führen. Willst du das? wirklich? Könnte es sein, dass dein Arzt einfach der Meinung ist, das Stillen sei jetzt sowieso gar nicht mehr wichtig (was nicht korrekt wäre)? Es ist DEINE Entscheidung, ob du weiter stillst oder nicht, und seine Verantwortung, dich dabei bestmöglich zu unterstützen, nicht in eine Richtung zu drängen, die medizinisch vielleicht nicht nötig wäre. Lieben Gruß, Kristina

von Kristina Wrede am 07.05.2012



Antwort auf: Weiterstillen nach Brust-OP

Hallo Kristina, herzlichsten Dank für den Hinweis, dass ich doch mit der operierten Seite stillen könnte. Habe da heute noch mal gefragt und es hieß erst: nein, erst wenn da Haut drüber gewachsen ist. Die Antwort auf das WARUM kam dann etwas stockender. Für das Kind gäbe es kein Risiko. Die Wunde würde wohl nur schlechter heilen durch die Beanspruchung der Brust und wenn da immer Milch rausläuft. Beim Stillen der anderen Brust läuft ja die Milch aber auch raus. Ich erwähnte dann die Aufforderung zum Abpumpen, dies konnte der Arzt nun auch wieder gar nicht verstehen. Zwei Ärzte, drei Meinungen. Fazit: Ich könnte wohl doch stillen, ich müsste das halt aber irgendwie selbst entscheiden (so nach dem Motto wenn es denn unbedingt sein muss, es darf halt nur kein Blut kommen). Ist halt blöd, ich komme alle zwei Tage an nen anderen Arzt, werde das das nächste Mal nochmal ansprechen um da ne Zweitmeinung zu bekommen (es sei denn ich gerate wieder mal an nen Abstillfreund). Naja, es gibt also zumindest einen kleinen Lichtblick. Das würde ja alles so viel einfacher machen. Mit dem Ausstreichen und Kühlen spielt es sich nun aber auch langsam ein, zumindest ist meine Sorgenstelle nicht schlimmer geworden. Hoffe es bleibt weiterhin so. Liebe Grüße, minime11

von minime11 am 08.05.2012, 21:43



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