Lieeb Biggi,
auch mein Baby, 6 Wochen, weint sehr oft an der Brust, obwohl er offensichtlich großen Hunger hat, rutscht ihm dabei immer die Warze aus dem Mund, was ihn noch mehr frustriert. Ich habe gerade gelesen in Deiner Antwort auf die letzte Frage zum Weinen beim Stillen, daß Gründe Saugverwirrung oder zu starker Milchspendereflex sind. Nun ist es bei meinem Theo so, daß er ebenfalls oft den Schnuller zur Beruhigung nimmt, er hat dann aber nicht immer dieses Weinen beim Stillen. Im Gegenteil, manchmal gebe ich ighm den Schnuller an der Brust zur Beruhigung und ersetze ihn dann durch die Brust und dann klappts.
Auch ein zu starker Milchspendereflex kann nicht der Grund sein, meine Hebamme ist sogar der Meinung, ich hätte gar keinen Spendereflex, da bei mir nie Milch aus der jewels anderen Brust (und auch sonst nie) austritt. So müsse Theo besonders anstrengend "arbeiten", um an meine Hintermilch zu kommen, was ihn frustriere. Aber er beginnt immer schon gleich mit Trinken 30 sec und dann weinen. Außerdem finde ich es komisch, daß ich keinen Milchspendereflex haben soll, kann das echt sein?
Jedenfalls ist das wohl auch nicht die Ursache für Theos gelegentliches Weinen an der Brust. Hast Du noch eine Idee, was der Grund sein könnte und wie wir ihm helfen könnten?
Schonmal vorab ganz lieben Dank für Deine Mühe! Herzliche Grüße,
Maulwurf mit Theo
Mitglied inaktiv - 15.09.2009, 10:20
Antwort auf:
Weinen beim Stillen
Liebe Maulwurf,
wenn Du keine Milchspendereflex hättest, würde dein Baby gar keine Milch bekommen und ich kenne Frauen, die Zwillinge voll stillen und kein Tropfen auf der anderen Seite verlieren ;-).
Gerader wenn ein Baby saugverwirrt ist, braucht es oft den Schnuller, um sich zu beruhigen und trinkt erst dann an der Brust - allerdings mit der falschen Trinktechnik. Du solltest also wirklich einmal komplett auf alle künstlichen Sauger verzichten, vielleicht löst sich dein Problem ganz schnell!
Der Schnuller ist nicht die einzige Möglichkeit, ein aufgebrachtes oder sonstwie unruhiges Kind zu beruhigen, es gibt auch Alternativen.
o Das Kind kann getragen werden. Durch das Tragen wird das Bedürfnis des Kindes nach Körperkontakt, Geborgenheit, Wärme und Nähe gestillt und mit einem gut gebundenen Tragetuch hat man mindestens eine Hand frei, um andere Dinge zu tun.
o Das Kind kann gebündelt werden. Das Bündeln gibt dem Baby das Gefühl von Geborgenheit und lässt es seinen Körper und seine Grenzen spüren. Das Gefühl von Begrenzung hilft dem Kind sich sicher zu fühlen.
o Man kann ein Nest bauen. Auch hier ist die Begrenzung der springende Punkt, der dem Kind Geborgenheit vermittelt.
o Massage, eine warmes Bad oder auch ein warmes Körnerkissen können beruhigend wirken. Schaukelbewegungen (Wiege, Hängematte, Schaukelstuhl, mit Tragetuch spazieren gehen, Kinderwagen), monotone Geräusche (Staubsaugen, Auto fahren), beruhigende Musik, Singen und Tanzen mit dem Baby und auch der Schutz vor Überreizung (viele Besucher, Fernseher) helfen einem Kind sich zu beruhigen.
Als Saugersatz bietet sich ein Finger (von Kind oder Vater oder Mutter) oder eventuell auch ein Lutschetuch an.
Außerdem solltest Du dich einmal an eine Kollegin vor Ort wenden, die Euch SEHEN kann und so auch sehr viel gezielter beraten kann.
Adressen von Stillberaterinnen findest Du im Internet unter:
http://wwwlalecheliga.de (Stillberaterinnen der La Leche Liga), http://www.afs-stillen.de (Stillberaterinnen der Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl-stillen.de (Still- und Laktationsberaterinnen IBCLC).
LLLiebe Grüße,
Biggi
von
Biggi Welter
am 15.09.2009