Hallo,
Ich stille mein baby seit 10 tagen und es könnte alles so schön sein wenn meine Brustwarzen mich nicht um den verstand bringen würden. Ich hane alles ausprobiert was angeblich helfen soll...oben ohne, muttermilch drauf, wollfett, multy mam gel und schwarzteebeutel. Immer trocken halten die brüste. Aber die risse heilen nicht ab, gehen beim stillen ja immer wieder auf. Mir schiessen die tränen in die augen beim ansetzen, dass kann doch nicht sein?? Ich möchte die 6 monate stillen, aber wie soll das klappen? Habe bald keine Brustwarzen mehr ..bitte um hilfe ...was kann ich denn tun?
von
Joles
am 24.12.2012, 11:44
Antwort auf:
was tun gegen wunde rissige brustwarzen
Liebe Joles,
kannst du sicher sein, dass du korrekt anlegst? Denn in der Regel ist es so, dass Probleme mit den Brustwarzen durch inkorrekte Anlegetechnik hervorgerufen werden.
Beim korrekten Anlegen wartest Du, bis das Babysseinen Mund weit öffnet wie zum Gähnen. Dann wird es rasch an die Brust gezogen. Der Mund des Babys sollte mindestens zweieinhalb Zentimeter des Brustwarzenhofes bedecken. Das Kinn und die Nasenspitze des Babys berühren die Brust während der Stillmahlzeit. Die Lippen des Babys sind "aufgeschürzt" und entspannt. Die Zunge des Babys liegt unter der Brust. Schläfen und Ohren des Babys bewegen sich während des Saugens.
Das Baby liegt mit der Mutter Bauch an Bauch. Es liegt auf der Seite, so dass sein ganzer Körper der Mutter zugewandt ist. Sein Kopf ruht in ihrer Ellenbeuge, sein Rücken wird von ihrem Unterarm gestützt und sie hält seinen Po oder Oberschenkel mit ihrer Hand. Ohr, Schulter und Hüfte des Babys bilden eine Linie. Der Kopf sollte gerade liegen und nicht zurückgebogen oder zur Seite gedreht sein.
Eine gute Beschreibung der korrekten Anlegetechnik findest Du in dem Infoblatt "Anlegen und Stillpositionen", das du dir bei La Leche Liga herunterladen kannst:
http://www.lalecheliga.de/download/LLLInfoAnlg&Pos_web_neu.pdf
Da ist auch ein ganz tolles Infoblatt zum Thema "Wunde Brustwarzen", das dir sicher helfen wird!!
Für eine Verbesserung der Heilung kann folgendes helfen:
o vor dem Stillen etwas Milch ausstreichen, um den Milchspendereflex auszulösen, bevor das Baby an die Brust anlegt wird.
o an der weniger wunden Seite (so es eine gibt) zuerst anlegen
o nach dem Stillen etwas Muttermilch ausstreichen und auf den Brustwarzen trocknen lassen (dies wird nicht empfohlen, wenn das Wundsein durch eine Soorinfektion verursacht wird, da Soor auf Milch gute Wachstumsbedingungen findet).
o ausreichend hochgereinigtes Lanolin (unter den Handelsnamen Lansinoh, Purelan oder Lanosin erhältlich) auf die Brustwarze auftragen, um sie zwischen den Stillmahlzeiten feucht zu halten (aber nicht zu viel Lanolin verwenden, sonst wird die Brustwarze glitschig und das Baby kann beim Stillen abrutschen). Es hat sich herausgestellt, dass dadurch der Heilungsprozess bei wunden, offenen und blutenden Brustwarzen beschleunigt wird, wenn diese durch schlechte Stillhaltung, falsche Anlegetechnik oder Saugprobleme entstanden sind.
o zwischen den Stillmahlzeiten Brustwarzenschoner mit großen Öffnungen und Löchern zur Luftzirkulation im Büstenhalter tragen, um die Brustwarzen zu schützen. Es können auch mehrere Einmalstilleinlagen aufeinandergeschichtet und in der Mitte ein Loch, das als Aussparung für die Brustwarze dient, hineingeschnitten werden.
Auf jeden Fall solltest du auch mal eine Beraterin vor Ort hinzuziehen. Sie kann dir ganz gezielt Tipps geben, wenn sie dich, z.B. bei einem Stillgruppentreffen, beim Stillen beobachtet.
Eine Stillberaterin in deiner Nähe findest Du im Internet unter http://wwwlalecheliga.de (La Leche Liga), http://www.afs stillen.de (Arbeitsgemeinschaft freier Stillgruppen) oder http://www.bdl stillen.de (Still und Laktationsberaterinnen IBCLC).
Lieben Gruß und trotz der Schmerzen hoffentlich doch ein frohes Weihnachtsfest!
Kristina
von
Kristina Wrede
am 24.12.2012