Frage:
Was soll ich machen wenn sie so schwallartig erbricht?
Hallo,
ich bin am Verzweifeln…
unsere Tochter ist mittlerweile 6 Wochen alt und ein extremes Speikind. Wenn´s nur das Spucken wäre, aber sie quält sich wirklich extrem und hat Schmerzen. Luisa tut mir so leid, wenn sie nach dem Stillen immer weint, weil ich annehme, dass sie durch das ständige, schwallartige erbrechen Sodbrennen hat. Nach jedem Stillen muss ich sie mind.1/2 Stunde hochhalten - richtig aufrecht, selbst dann kommt es wieder raus. Wenn ich sie dann hinlege, würgt sie rum, quält sich und kommt nicht zur Ruhe. Sie speit auch noch lange nach den Mahlzeiten und hat oft Schluckauf. Ich würde ihr so gerne helfen… Mein armes Baby ist so unglücklich und ich auch. Ich bin den ganzen Tag nur mit Trösten, Stillen, Hochhalten, Umziehen beschäftigt. Das kann´s doch nicht sein? Luisa ist den ganzen Tag unruhig, unzufrieden und findet schlecht in den Schlaf. Zudem räuspert sie sich Tag und Nacht und hat vor allem nachts eine verstopfte Nase. Wir waren schon beim Kinderarzt, aber der sagt, es sei alles in Ordnung, weil unsere Tochter sogar sehr gut zunimmt (Geburtsgewicht 3070g; aktuell 4300g). Ich stille ausschließlich und lege sie fast immer an, wenn sie weint. Ist das richtig so?! Vielleicht hat sie manchmal gar keinen Hunger/Durst und ich „überfüttere“ sie, wobei das mit Muttermilch ja nicht gehen soll.
Wie soll ich mich verhalten, wenn Sie schwallartig erbrochen hat? Nach kurzer Zeit wieder anlegen, wg. Flüssigkeitsverlust? Das hab ich schon ausprobiert, aber dann erbricht sie ziemlich bald wieder und weint danach umso mehr, da meiner Meinung nach die saure Magensäure ständig hochkommt. Hat unser Kind zuviel erwischt, wenn oben alles wieder rauskommt?
Außerdem weiß ich nie, wann sie satt ist. Ich trau mich gar nicht außer Haus, denn manchmal hat sie bereits nach einer Stunde wieder Hunger, ein anderes Mal hält sie drei Stunden durch. Mir wäre es peinlich, wenn sie beispielsweise im Geschäft lauthals zu schreien anfängt, weil sie an die Brust will. Dabei würde ich mich so gerne als stolze Mami präsentieren.
Wenn meine Kleine trinkt, dann trinkt sie auch und nuckelt in der Regel nicht. Im Durchschnitt stille ich 10 Minuten an einer Brust, dann denke ich, dass sie genug hat, denn wenn ich ihr die andere Brust anbiete, möchte sie diese nicht. Teilweise kommt sie aber nach einer Stunde wieder und will gestillt werden. Die Babys meiner Freundinnen halten locker 3 Stunden durch – die Mädls stillen aber teilweise deutlich länger bei einer Mahlzeit.
Ich würde so gerne ein glückliches, zufriedenes Baby haben. Was kann ich dafür tun?!
Danke,
LG
Marion
Mitglied inaktiv - 23.09.2011, 22:14
Antwort auf:
Was soll ich machen wenn sie so schwallartig erbricht?
Liebe Marion,
oh je, ich kann so gut nachvollziehen, was es für dich bedeuten muss, dein Kind so leiden zu sehen. Fühl dich auf diesem Weg erst einmal ganz fest in den Arm genommen. Du machst es so gut!!
Das schwerste für uns Mütter ist zu erleben, dass unser Kind trotz all unserer Bemühungen NICHT glücklich und zufrieden ist. Und dass wir vielleicht lernen müssen, das anzunehmen und zu wissen, dass wir TROTZDEM wundervolle Mütter sind!
Vielleicht kann es in eurem Fall wirklich helfen, wenn du sie ein bisschen weniger, oder kürzer stillst, und ihr statt dessen noch intensiveren Körperkontakt bietest. Hast du ein Tragetuch, oder eine gute Tragehilfe, mit der du auch in direkten Hautkontakt gehen kannst, zumindest zuhause? Also so, dass du sie so wenig wie eben möglich bekleidest und auch selbst "oben ohne" bleibst, vielleicht mit einer weichen Jacke um euch herum, damit du nicht frieren musst?
Wenn sie so gut zugenommen hat dann bekommt sie ja eindeutig genug. Vielleicht wirklich ein bisschen zuviel - und sie kann ihr Bedürfnis nach Milch noch nicht selbst ausreichend regulieren. Es stimmt schon, dass es kein "zuviel" an Muttermilch gibt, aber ich kenne ein paar Babys, die ein sehr sehr hohes Saugbedürfnis hatten, und dadurch sehr viel mehr getrunken haben als andere, und dabei ihr "Fassungsvermögen" überschritten. Da konnte das Reduzieren helfen.
Der intensive Körperkontakt kann das Saugbedürfnis verringern, weil das Bedürfnis nach Nähe, Geborgenheit und Schutz eben ohne Saugen befriedigt wird, über die Haut.
Es ist ein Versuch wert! Ich wünsche dir von Herzen, dass es auch bei euch Linderung bringt.
Lieben Gruß,
Biggi
von
Biggi Welter
am 23.09.2011
Antwort auf:
Was soll ich machen wenn sie so schwallartig erbricht?
Hallo Biggi,
vielen Dank für die schnelle Antwort und die lieben Worte!
Wir haben uns bereits für eine Woche einen Bondolino zum Testen ausgeliehen, aber darin fühlt sich Luisa leider nicht wohl. Sie ist ja den ganzen Tag so zappelig und unruhig und im Tragesack hat sie keine Bewegungsfreiheit.
Ich überlege mir jetzt ernsthaft, auf Flaschennahrung umzusteigen (HAR) und erhoffe mir dann Besserung. Es wäre zwar superschade, aber ich möchte meinem Baby die Schmerzen aufgrund vom Speien ersparen. Außerdem soll Luisa nicht bis zur festen Nahrung unglücklich durch die Welt gehen.
LG zurück
Marion
Mitglied inaktiv - 25.09.2011, 20:46
Antwort auf:
Was soll ich machen wenn sie so schwallartig erbricht?
Hallo Marion,
ich kenne das auch gut! Bei uns wurde es langsam besser, unsere Maus ist jetzt 21 Wochen alt. Natürlich tut ihr das Aufstossen weh, und da ist ja Magensäure bei, und außerdem schmeckt das sicher so scheußlich wie bei uns Erwachsenen.
Zu dem Bondolino: unsere Kleine hatte sich am Anfang auch sehr unwohl gefühlt in Bondolino oder Tragetuch, aber wir sind uns inzwischen sicher, dass es an ihren Schmerzen vom Kiss-Syndrom lag. Du schreibst von schlechtem Schlaf und irgendwie sagt mir mein Bauch, das könnte bei Euch auch der Fall sein. Laß das doch einmal abklären (Symptome z.B. laut dem Infoblatt unseres Orthopäden: einseitige Haltung des Kopfes bis hin zu zwanghafter Haltung, Kopfhaltungsschwäche, starke oder verlängerte Dreimonatskoliken, starkes Schreien des Kindes, Schlaf- und Trinkstörungen, Kind kann nur in einer Haltung schlafen.....), unsere Tochter war sogar an zwei Stellen verrenkt (unvollständige Beckenendlage und Kaiserschnitt).
Ich persönlich empfehle Dir einen Orthopäden mit Erfahrungen mit dem Kiss-Syndrom, davon gibt es nicht viele. Höre Dich da bitte um, wer wen empfiehlt. Unserer wurde sogar von renomierten Kliniken empfohlen.
Ich wünsche Euch, dass alles schnell besser wird!
Liebe Grüße
Britta
von
brittawirdmama
am 26.09.2011, 08:21
Antwort auf:
Was soll ich machen wenn sie so schwallartig erbricht?
Die Tochter meiner Freundin spuckt übrigens auch solche Mengen, obwohl sie Flaschennahrung erhält (Beba HA), denn meine Freundin hatte leider nicht genug Milch (Durchfallerkrankung mit Erbrechen nach Geburt, Klinik war wohl nicht sehr stillfreundlich und hat z.B. nicht darauf geachtet, dass sie viel Flüssigkeit für Milchbildung braucht)
Abstillen wird keine Lösung sein, ich bin mir sicher, dass Biggi das auch so sieht! :-)
von
brittawirdmama
am 26.09.2011, 08:24
Antwort auf:
Was soll ich machen wenn sie so schwallartig erbricht?
Hallo Britta,
danke für die Infos.
Hab mich vorhin mal über das Kiss-Syndrom informiert und glaube, dass das bei uns nicht zutrifft - hätte aber durchaus sein können.
War am Montag bei einer Stillberaterin in unserer Gegend und die hat mir noch ein paar Tips und Globulis für Luisa mitgegeben - jetzt versuch ichs nochmal ne zeitlang mit dem Stillen. Wenn das auch nicht funktioniert, such ich nen Osteopaten auf.
Liebe Grüße und euch auch alles Gute,
Marion
Mitglied inaktiv - 28.09.2011, 10:49
